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#33
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Liebe Geli,
danke Dir für deine Zeilen. Ich denke in diesen Tagen oft an Dich weil mir sehr bewusst ist, dass sich für Dich eine schreckliche Zeit jährt. Ich bin dir sehr dankbar dass Du uns und im speziellen mir hier erhalten geblieben bist; du warst und bist mir hier immer eine große Stütze. Danke Dir! Dass Du, bei all der Freude und großer Liebe die Du erleben darfst auch noch oft große Trauer empfindest kann ich sehr gut nachfühlen. Hört es irgendwann auf wehzutun? Ich weiß es nicht. Vielleicht kann man die Trauer irgendwann besser annehmen? Auch das weiß ch nicht. Vielleicht ist das Ziel oder der Sinn des Lebens auch gar nicht, glücklich zu sein, sondern zu lernen mit all dem umzugehen? Auch das weiß ich nicht. Ich habe in der Zeit sehr viel Ehrfurcht gelernt. Und Dankbarkeit. Liebe Elisabeth, das Daumendrücken hat geholfen, auch dir vielen lieben Dank!!! Ich hatte heute einen sehr denkwürdigen Tag. Zunächst einmal: Chemo 3 gut gemeistert. Insgesamt habe ich das Gefühl dass es leicht bergauf geht... Ernährung über Port ist auf den Weg gebracht. Es war so schön bei meinen Eltern! Wir haben eine sehr innige zusammengerückte Zeit. Mein Papa ist mir sehr nah zur Zeit ( meine Mama sowieso). Mein Vater ist kein einfacher Mensch... Ein sehr gebildeter, charmanter, eloquenter, humorvoller, schillernder Mensch. Aber eben auch unzuverlässig, egozentrisch, cholerisch... Aber zur Zeit... Hut ab, er gibt wirklich sein bestes. Heute Abend erfuhr ich nun völlig überraschend dass die Tochter einer Freundin von mir tot ist. 20 Jahre, während einer Weltreise. Ich habe oft auf sie aufgepasst als sie ein Baby war. Meine Freudin und ich haben erst vor kurzem den Kontakt wieder aufgenommen und ich hatte mich so gefreut, auch ihre Tochter wiederzusehen. Nun ist sie tot und ich kann es kaum fassen... Es bricht mir das Herz wenn ich mir das Leid meiner Freundin vorstelle. Es bricht mir das Herz wenn ich mir klarmache, dass dieser junge Mensch nicht mehr hier ist. Ich kann es nicht begreifen. Warum häufen sich diese Schicksalsschläge so? Ist das das Leben? Wurde ich einfach immer verschont? Mir hat das sehr den Boden unter den Füssen weggezogen. Manchmal denke ich ich schaffe das alles nicht mehr. Dann denke ich an die vielen anderen Menschen hier, die teilweise noch viel "schlimmere" Dinge erleben mussten ( ich finde es schwer dies in "schlimm" und "weniger schlimm" einzuteilen). Menschen die beide Eltern, den Partner oder ein Kind verloren haben. Oder alles nacheinander. Und frage mich, was kommt noch? Wie schafft man das? Wie schaffe ich das? Und gleichzeitig spüre ich, dass ich mich noch nie so lebendig gefühlt habe wie derzeit. Ich bin sehr verletzlich aber eben auch sehr empfindsam. Kann mich über "Kleinigkeiten" freuen wie ein kleines Kind. Das fühlt sich gut an. Es ist eine verrückte Zeit. Ich denke an S. Du warst ein tolles Mädchen. Und ich denke an meine liebe J. Ich wünschte ich könnte Dir deinen Schmerz lindern. Wenigstens ein bißchen. Du bist eine tolle Mama. Eine traurige und sehr nachdenkliche Jana
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Meine Mutter: Pankreas-Ca ED 7/2014 verstorben am 3.11.15 Immer in meinem Herzen... ![]() |
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