AW: Die dümmsten Sprüche (zum dranhängen)
Hallo Mona,
danke für den Hinweis. Die Sprüche fand ich während der Chemo deprimierend. Vor allem, weil ich mich selbst überall kahl nicht sehen konnte. Schmerzen konnte ich ertragen, aber ohne Wimpern, Augenbrauen und jede Kopfbedeckung. Nachts habe ich ein Tuch getragen, da es mich am Kopf gefroren hat.Das war zu viel. Hat damals jemand gesagt, dass er zum Friseur musss, da die Haare zu lang sind, stiegen mir schon die Tränen in die Augen. Ich habe mir damals immer gewünscht, in einer Großstadt zu leben, wo keiner keinen kennt. In einem kleinen Dorf ist aber alles anders. Ich bewundere immer noch jeden, dem es nichts ausmacht oder ausgemacht hat, sich oben ohne zu präsentieren. Das habe ich nur im Krankenhaus fertig gebracht unter "Gleichgesinnten". Ich kannte bis zur Chemo auch niemanden, der Krebs hat/hatte und wusste bei vielen Dingen nicht, wie ich damit uimgehen soll.
Jetzt ertappe ich mich - nachdem schon wieder einiges sprießt - auch dabei, dass ich es teilweise als gut empfinde, nur schnell den Helm aufzusetzen. Die Zeiten, die man im Bad verbringt, verkürzen sich enorm. Zu meinem Mann sagte ich erst gestern, dass ich ja Strom sparen würde, da ich keinen Föhn brauche. Wie sich doch die Zeiten ändern. Langsam kann ich "Witze" darüber machen. Vor einem halben Jahr war mein Nervenkostüm aber sehr angegriffen. Ich bin auch viel empfindlicher geworden und wohl auch empfindsamer. Ich habe auch lustige Dinge erlebt mit meinem Helm. Meiner Schwester habe ich die dann auch nach geraumer Zeit immer erzählt und oft haben wir dann Tränen gelacht. Das tat richtig gut. Trotzdem freue ich mich riesig auf meinen ersten richtigen Friseurtermin.
Ja, du hast vollkommen recht, der Umgang mit uns ist nicht leicht. Zum Glück empfindet nicht jeder das Gleiche. Ich bin wohl zu eitel?!
Liebe Grüße
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