![]() |
![]() |
#11
|
||||
|
||||
![]() Zitat:
So gern ich auch manchmal die Welt verändern möchte, Ullala, ich schaffe es nicht. Und Du wirst es auch nicht schaffen. Wir können uns wünschen, wie andere reagieren sollten. Das steht uns frei. Ihnen aber vorzuschreiben, wie sie zu reagieren haben, steht uns nicht zu. Das klingst so nach: "Was hast du da mitzureden. Hab du erst einmal meine Probleme." ![]() Wir sind doch nicht zu einer besonderen Kaste geworden. Vielleicht möchten wir auch deren Probleme nicht haben, wenn wir von ihnen wüßten. Wir haben alle unser Päckchen zu tragen und irren uns täglich. Keine ist fehlerfrei und kann sich über andere erheben. Der Krebs adelt uns nicht. Er ist nicht als eine verdammte Scheixxkrankheit. Zitat:
Das, meine ich, ist neben dem Thema, denn der Rollstuhl ist für jeden sichtbar. Unsere Krankheit ist es nicht. Auch Bekannte, die uns mal treffen, denken nicht stets daran. Schon gar nicht, wenn wir nicht leidend aussehen. Brustkrebskranke glänzen meistens durch gutes Aussehen. Mir hat das nie jemand angesehen. Wenn ich "meine Mädels" treffe, dann finde ich sie auch alle immer gutaussehend, fröhlich und positiv vor. Nur gelegentlich ein dicker Arm oder eine Kopfbedeckung erinnern daran, dass da was ist. Ich glaube, wenn wir uns gelegentlich unserer eigenen Unzulänglichkeit bewußt werden, dann können wir auch damit anfangen, unsere Mitmenschen so zu nehmen, wie sie sind. Menschen, die wie wir auch gelegentlich mal eine Situation nicht richtig einschätzen und die gleichen Fehler haben wie wir auch. Da das so ist und weil ich es nicht ändern kann, versuche ich, mich in dieser Welt, so wie sie ist, einzurichten. Maßstäbe kann ich bei mir selbst anlegen, bei meinem Mann und meinen engsten Freunden. Damit hat es sich dann aber. Wenn ich nicht möchte, dass meine Welt so einschrumpft, nur weil andere sich nicht in mich hineinversetzen können, dann werde ich wohl etwas mehr Toleranz üben müssen. Ich mache das schon aus dem Grunde, weil ich weiß, dass ICH mich auch nicht immer in andere hineinversetzen kann, weil ich deren Probleme nicht habe. Manches, was ich hier an Sprüchen gelesen habe, ist wirklich schockierend,verletzend und absolut unverzeihlich. Das meiste jedoch entspringt der Hilflosigkeit der Menschen, die plötzlich mit Krebskranken konfrontiert werden und nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. Sie können gar nicht wissen, wie wir uns fühlen. Und, mal ehrlich, müssen die denn unbedingt wissen, wie oft wir nachts Albträume haben und wie es war, als wir die Todesangst gespürt haben nach der Diagnose? Mir drängt sich da immer ein recht boshafter Gedanke auf: Manche hier kokketieren ganz schön mit ihrer Krankheit. Rege sich darüber bitte nur auf, wer sich persönlich angesprochen fühlt. Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|