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Alt 19.10.2009, 15:47
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Liebe Jasmin,

ich hoffe es ist ok für Dich, wenn ich mich hierzu auch kurz melde. Es hat mich sehr an mich erinnert. Ich kann verstehen, wie sehr Dich die neuerliche Konfrontation mit dem Krankenhaus bedrückt haben muss. Mein Onkel kam wenige Monate nach Mamas Tod ins KH. Nichts schlimmes, eine aufwendige Bein OP. Schon der Blick in diese Zimmer, der leise Gang über den Flur... All das hat mir schon zugesetzt.

Dass Du Deinen Schwager fürs erste nicht besuchen magst, das kann ich verstehen und finde vor allem auch richtig, dass Du Dich in diesem Moment schützt. Ich habe mich auch sehr lange von meiner Tante fern gehalten. Ich habe es gescheut, mich dem wieder auszusetzen. Und als ich da war, saß ich in der Zeitmaschine. Ebenso wie Du. Verwirrtheit, große Unruhe, undeutliche Sätze. Sie ist schon am nächsten Morgen gestorben. Und alles passiert wie von selbst. Dann ist man daheim, die Ruhe kehrt ein und der Kopf zieht Kreise.

Ich habe auch ein Schlafmittel daheim, traue mich aber nicht so recht. Für ganz üble Fälle hab ich noch Mamas kleine Tavor. die helfen wenn ich meine durchzudrehen. Und da weiß ich auch, wie schnell sich die Wirkung wieder verliert. Bei Schlafmitteln hab ich da irgendwie Schiss.

Was die Träume anbelangt, von meinem Vater hatte ich bis 2002 noch solche Alpträume, dass ich leider manchmal das Bett eingenässt habe. (Er starb 1194) Unglaublich peinlich mit 25, das kannst Du Dir sicher vorstellen. Sie bezogen sich nie auf reale Situationen sondern verkehrten vieles. Ich habe mir dann einen Traumfänger ins Fenster gehängt. Eigentlich bin ich nicht abergläubisch, aber der Kopf macht ja auch mit. Und so hatte ich seit dem keine Alpträume mehr von meinem Dad. Seit zwei Monaten hängt er nun wieder an seinem alten Platz. Ich träume auch von meiner Ma, aber wenn dann leider immer so, dass ich weinend wach werde. Oft stehe ich dann auf und denke über das nach was ich geträumt habe. Am nächsten Tag weiß ich dennoch nichts mehr vom Inhalt. Nur, dass er schlimm war. Und das, obwohl ich mich tagsunter eigentlich nur mit den Dingen beschäftige, dich angenehm waren. Abgesehen vom körperlichen. Ich meine nur das zwischenmenschliche.

Seit er wieder seinen Platz bezogen hat, erinnere ich mich morgens zumindest nicht, geträumt zu haben. Aber egal, wann ich ins Bett gehe, ich bin morgens immer geschlaucht.

Was Familien angeht, das ist bei mir komisch. Da fühl ich mich im Moment ganz schnell "außen", auch bei meiner eigenen Verwandtschaft. Noch dazu eine fremde Sprache - und vermutlich mit spanischem Temperament, sicherlich wird Dir Verständnis entgegenkommen dass Du erstmal lieber nciht dabei bist.

Aus Deinen Zeilen les ich, dass Du Stolz auf Deine Kleine bist und dennoch Deinen Humor nicht verloren hast. Ich wünsche Dir, dass Du bald zum Luft holen kommst.

Seit Mamas Tod habe ich mich fast gar nciht mehr hingesetzt um einen Film zu sehen. Bin dauernd in Aktion, beginne tausend Projekte. Die Ruhe ist noch nciht meins.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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