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#1
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Mein Vati (70) hat im August die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Als ehemalige Krankenschwester mit vielen medizinisch ausgebildeten Bekannten und viel Gelese im Netz war mir sofort klar das seine Chancen lange mit der Krankheit leben zu können äußerst gering sind (auch aufgrund Vorerkrankungen). Und trotz Realismus habe ich doch manchmal gewünscht man könne es aufhalten oder zumindestens ein paar gute Phasen erreichen. Leider ist das nicht eingetreten. Es gab seit Diagnosestellung nur schlechte und noch schlechtere Tage.
Seit heute weiß er das alle Chemoversuche nichts gebracht haben. Er bekommt lediglich noch eine ganz leichte Chemo um ein paar Symptome niedrig zu halten. Zeigt diese Nebenwirkungen wird sie abgesetzt. Der Palliativarzt spricht von verbleibenden Wochen. Ich selbst arbeite ehrenamtlich im Hospiz, gerade aber bei meinem Vati an meine Grenzen. Oft weiß ich nicht was ich sagen soll außer "Schei..."!. Ich versuche meine Eltern zu unterstützen. Aber wenn ich meinen Vati höre wie wir ihm versprechen sollen den Hund nicht ins Tierheim zu geben oder das er mir seinen Laptop vererben will, dann kann ich nur heulen. Anfänglich war mein Vater auch ziemlich mißlaunig und zynisch und hat meiner Mutti das Leben ziemlich schwer gemacht. Jetzt sitzt er oft nur da und weint bitterlich. Meine Mutti ist auch oft am weinen. Ich würde so gern mehr helfen, weiß aber nicht wie. Kennt Ihr auch diese Hilflosigkeit und wie geht ihr damit um?
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Liebe Grüße bosko! |
#2
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Liebe Bosko,
es tut mir leid, dass die Chemo nichts gebracht hat. Das ist eine so furchterregende Krankheit. Und die Hilfslosigkeit - die kenn ich nur zu gut. Es zerreißt einem das Herz, daneben zu stehen und nichts, absolut nichts machen zu können. Liebe Bosko, ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und alles Liebe Carlotta |
#3
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Liebe Bosko!
Zitat:
Ihr seit doch sicher ein Team von mehreren ehrenamtlichen Hospizhelfern, vielleicht kannst Du Dich einmal mit den Kollegen besprechen oder mit dem Supervisor? Es gibt sicherlich unter ihnen auch Leute, die bereits ähnliche Erfahrungen machen mußten. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft! Elisabethh. |
#4
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Hallo,
es tut mir so leid!!! Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Als mein Papa so war , da habe ich ihn gefragt, wie er mit sich und seinem Leben zufrieden war. Er sagte mir, dass er zu 90% mit allem zufrieden ist und es nicht anders machen würde bis auf kleinigkeiten. Das gab mir Kraft und ich konnte meinen Papa gehen lassen und auch er war irgendwie erleichtert. Gruß MaPa
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Papa kleinzelliges Bronchialkarzinom 05.2010, 4 Metastasen im Gehirn 07.2011, + 25.09.2011 Papa ich hab dich ganz doll lieb und du fehlst mir!! |
#5
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Hallo Bosko,
es tut mir leid das lesen zu müssen von deinem Vati. Mein Papa hat sich darüber gefreut das wir da waren und ihn ganz "normal" behandelt haben. Er war froh wenn wir ihm einfach nur unsere Tageserlebnisse erzählt haben. Das hat ihm wohl auch ein wenig "Normalität" gegeben und ihm dadurch die Gelegenheit gegeben etwas Abstand (wenn auch nur für kurze Zeit) zu seiner Krankheit zu bekommen. Ich denke jeder Mensch ist verschieden und du kennst deinen Papa, sei einfach du selbst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft! LG Beate |
#6
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Hallo Bosko,
ich kann dich sooo gut verstehen..mir geht es mit meiner Ma sehr änlich..es wird zwar -noch-alles gemacht..aber es kommt stätig etwas dazu... auch ich arbeite inder Pflege...habe auch schon-vielleicht zu viel-Krankheitsverläufe gesehen und versorgt...und ich hatte immer tröstende Worte für betroffene und angehörige.... Aber wenn meine Ma mir wieder von Niederschlägen erzählt...und mich weinend ansieht und wartet auf mutmachende Worte..ABER: ich kann nicht...mir fehlen einfach die Worte. Wie du schon sagst..es ist alles SCH.... dieses Machtlose Gefühl. Sorry schreibe nur von mir... es tut mir sehr leid für dich und deine Fam.ich wünsche Dir ganz viel Kraft und vielleicht lesen wir uns nocheinmal liebe Grüße Manuela |
#7
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Liebe Bosko,
ja, das ist niederschmetternd...diese Bilder der Hilflosigkeit Deiner Eltern über diese Krankheit. Es gibt kein Patentrezept, aber es ist die Frage, ob man überhaupt "so viel sagen" muss, wenn Du bei Deinem Papa bist. Ich glaube, das wichtigste ist, dass Du bei ihm bist, ihm Gesellschaft schenkst. Da Du selbst ehrenamtliche Hospizarbeit leistest, lass auch Dich etwas auffangen von den Helfern. Das ist eine große Belastungsprobe und man kommt an seine Grenzen, auch wenn man kurzfristig das Gefühl hat, stark zu sein. Es ist Dein Papa und nicht "einfach" ein sterbender Mensch, zu dem Du wesentlich mehr Abstand hast. Mir war in der verbleibenden Zeit, die mein Vater und ich hatten, sehr wichtig, dass es nichts mehr gab, was zwischen uns unausgesprochen war. Auch redeten wir ungewohnt offen über das "Ende" meines Vaters, auch wenn dabei jede Menge Tränen vergossen wurden. Mein Vater sprach darüber, zu Hause sterben zu wollen oder evtl. ein Hospiz in Betracht zu ziehen. Nach dem Tod meines Vaters fand ich große Trost darin, dass wir alles beredet hatten und ich wußte, wie wir zu handeln hatten. Das mit dem Hund und dem Laptop...das sind häufig ganz typische Reaktionen. Mein Vater fragte sich bereits 1 Jahr vor seinem Tod, was wohl der einfachste Weg für uns Kinder wäre, seine Wohnung im Falle eines Falles leer zu räumen...ich war völlig schockiert von diesen Überlegungen. Aber ein Mensch, der sich damit befasst, aus dem Leben zu gehen denkt in diese Richtungen - das müssen wir lernen zu respektieren. Für die kommenden Tage und Wochen wünsche ich Dir und Deiner Familie alle Kraft, die ihr braucht!
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Papa nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, Stadium IV mit Pleurakarzinose 09/2008 Chemo 09/2008 - 12/2009 Erlotinib-Therapie 01/2010 - 11/2010 Chemo 01/2011 - 04/2011 Hospizaufenthalt seit 21.05.2011 + 27.05.2011 |
#8
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Liebe Bosko,
ich kann dir keinen Rat geben, ich wolle dir nur ganz, ganz liebe Grüße dalassen und viel Kraft wünschen! ![]() Alles Liebe, Undine ![]()
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_________________________ Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet. Sie starb Weihnachten 2011. Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten. |
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