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#1
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Liebe Geli,
vielen Dank für deine Antwort. Die Kopfbestrahlung erfolgt prophylaktisch. Angeblich sinkt das Risiko einer Hirnmetastase mit Bestrahlung um 40 %. Wir wollen nichts unversucht lassen. Liebe Mayana, danke dir für deinen ausführlichen, tröstlichen Beitrag. Ich habe ihn förmlich aufgesogen. Genau solche Informationen brauche ich momentan. Wie gehen andere damit um? Erwarte ich zu viel von meinem Papa? Oder tun andere mehr für ihre Gesundung? Du hast genau richtig erkannt, dass ich nach dem Allheilmittel suche - wohlwissend, dass es dieses nicht gibt. Aber man klammert sich an jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer. Wem sage ich das - wer soll es verstehen, wenn nicht du...? Du beschreibst sehr schön, wie mein Vater damit umgeht. Und ja, selbstverständlich bin ich unfassbar stolz auf ihn, wie gut er das alles meistert. Und ich bin unendlich dankbar, dass es ihm - den Umständen entsprechend - noch so gut geht. Aber leider ist immer diese Angst da, sie ist allgegenwärtig. Nutzen wir wirklich alle Ressourcen? Können wir nicht mehr tun? Dieser typische Aktionismus eben, in den man verfällt, weil man unbedingt selbst etwas tun will und nicht nur auf Ärzte und Medizin vertrauen. Ich frage mich immer: Warum schaffen es manche wenige und die meisten nicht? Was machen diese ...sagen wir mal...5 % (auch wenn es nur eine Zahl aus der Statistik ist) "richtig", was die anderen "falsch" machen? Bessere Ärzte, positiveres Denken, eigenes Verhalten, gesundes Essen? Oder doch am Ende nur Glück? Es ist so schwer, zuzusehen, wie es einem geliebten Menschen so schlecht geht. Aber ich muss wohl akzeptieren, dass das jetzt der Ist-Zustand ist und ich nicht mehr tun kann, als für ihn da zu sein und zu hoffen, dass er noch ein paar schöne Jahre erleben darf. Es tut mir sehr leid, dass du diesen Weg auch gehen musstest. Ich habe das Gefühl, dass um einen herum nur noch "Krebs" ist und immer mehr Menschen davon betroffen sind. Es ist furchtbar. |
#2
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Liebe Ohana,
ich finde mich sehr wieder in dem, was Du schreibst. Die "Geschichten" unserer Väter ähneln sich sehr. Deshalb weiß ich genau, wie Du Dich fühlst... Leider habe ich bis heute, ca. 2,5 Jahre nach der Diagnose (siehst Du, gib nicht zu viel auf die Statistik!!) immer noch kein Mittel gefunden, zu akzeptieren, dass es ist, wie es ist. Ich verfange mich in dem ganzen Elend, das diese schlimme Situation bedeutet. Für den Erkrankten natürlich am Meisten, aber für das Umfeld ist es auch sehr schwer. Genau wie Du es auch beschreibst. Rückblickend kann ich Dir auch nur raten, von Tag zu Tag zu leben, weiterhin Dein Bestes zu geben und so viel Zeit wie möglich mit Deiner Familie zu verbringen. Ich drücke Euch alle Daumen, dass Ihr noch viel Zeit habt und die Therapien gut anschlagen. Und hey - nichts ist Unmöglich. Keiner weiß, wer zu den 5 % gehört. Ich glaube übrigens daran, dass es nicht beeinflussbar ist, ob man dazu gehört. Bessere Ärzte, bessere Behandlungen?! In dem Fall glaube ich einfach, dass es doch Schicksal gibt.... Alles Gute, Klecks |
#3
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Liebe ohana, ja, verbringe so viel Zeit mit deinen Eltern, wie nur möglich. Mir war das nicht vergönnt, mein Vater starb 6 Wochen nach diagnose, Mama nach 4.
ich möchte aber nochmal was zu der kopfbestrahlung sagen: bestrahlen kann man nur einmal. Sollte sich dann da wirklich was einfinden, was bei Lungenkrebs nicht selten ist, kann man nich mehr bestrahlen. Besprecht das bitte in der Klinik. Ansonsten wünschen ich euch G alles Gute ![]() Die Geli
__________________
Geli http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3 __________________ 13.02.2013 06.11.2014 |
#4
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Ich wollte dir einfach viel Kraft und Mut für die kommende Zeit wünschen. Meine guten Gedanken sind bei dir, deinem Vater und deiner Familie. Ich weiß wie du dich fühlst, leider habe ich meinen Papa früh gehen lassen müssen. Gib nicht auf. Toll, wie du dich reinkniest und alles menschenmögliche tust.
__________________
Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!! http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546 |
#5
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Liebe Ohara,
das, was ich jetzt schreibe zu der Frage, warum es einige schaffen und andere nicht, ist sehr gewagt, kann schnell falsch verstanden werden und ist ohnehin eine Glaubens-Frage. Denn wenn man es genau wüßte, dann würde zukünftig jeder überleben. Bei älteren Menschen, zu denen ich Deinen Vater jetzt einfach mal zähle, ist Krebs möglicherweise die Folge von einer nicht ganz gesunden Lebensweise und schädlichen Umwelt-Bedingungen, Lebenserfahrungen, Stress, einer bestimmten Veranlagung u.s.w. Krebs ist meiner Ansicht nach eine System-Erklrankung-d.h. es ist nicht nur ein bestimmtes Organ, was man einfach wieder gesund machen muss, sondern es ist der ganze Mensch. Ich glaube, deswegen ist es so schwierig. Ich glaube, dass man die größtmöglichen Chancen hat, wenn man seine Lebensweise verändert und die Faktoren findet, die einen krank gemacht haben. Eben Alles, was den Körper in der Vergangenheit geschwächt hat. Dein Vater macht das wirklich großartig, denn er hat seine gesamte bisherige Lebensweise auf den Kopf gestellt. Dazu gehört echt viel.. überlege mal, wie schwierig es ist, nur ganz kleine Angewohnheiten zu ändern. Und Dein Vater macht auf einmal Alles anders, als vorher. Ich denke, dass er sich dem Ernst der Lage durchaus bewusst ist, und dass Du ihn auch nicht darauf hinweisen musst. Ich denke wirklich, dass Dein Vater das ganz großartig macht. Ich glaube, bessere Chancen kann man sich selbst gar nicht geben, als das, was Dein Vater sich gerade an Chancen einräumt durch sein Verhalten. Die Medizin schafft Vieles, und die Medikamente, die es so gibt, leisten natürlich einen enormen Beitrag dazu, dass solche Lebensumstellungen überhaupt noch einen Sinn machen. Aber ich glaube schon, dass man eben auch selber etwas beitragen kann-und das tut Dein Vater wirklich mit beachtenswerter Zielstrebigkeit. Natürlich garantiert auch das keine Heilung-wenn es doch so einfach wäre-das wäre toll. Und zu deinen Prozenten: Überlege mal, wie gering die Chance ist, im Lotto 6 Richtige zu haben. Das ist nur ein Bruchteil von 5 %. Und trotzdem versucht es ein Großteil der Bevölkerung. Die sind ja nicht alle doof… es ist das Prinzip Hoffnung, was da zum Tragen kommt. Das heißt, man ist ganz und gar und erst Recht nicht doof, wenn man darauf hofft, zu diesen 5% zu gehören. Du musst nicht schreiben, dass Ihr kämpft, obwohl du ja eigentlich weißt, dass es aussichtslos ist. Der Versuch ist nicht doof-so ist das nicht. Ich denke einfach, dass Ihr alles so gut macht, wie man es eben machen kann. Und gerade Dein Vater. Ja, sei stolz auf ihn.. das hat er sich jetzt schon doppelt und dreifach verdient. Liebe Grüße Mayana Geändert von Mayana (09.01.2015 um 12:41 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler |
#6
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Ihr lieben Menschen,
ich danke euch vielmals für eure Anteilnahme. So viel Mitgefühl und Rückhalt zu erhalten tut richtig gut. ![]() Liebe Mayana, deine Meinung teile ich zu 100 %! Deshalb meine ich ja auch "geahnt" zu haben, dass mein Papa wieder Krebs hat. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - ich hoffe niemand versteht das hier falsch, es ist keine böse Absicht dahinter! - aber ich glaube für mich, dass es bestimmte Menschen gibt, die aufgrund ihrer Denkweise/Lebensart/Verhaltensweisen/Psyche besonders anfällig für Krebs sind. Zu diesen Menschen gehört mein Papa und leider auch ich, weil ich bin wie er. Er hatte sein Leben lang Stress, hohe Anforderungen an sich selbst und andere, einen depressiven Hang und eben dieses Trauma aus jungen Jahren...dazu das Rauchen. Ich bin so baff und stolz auf ihn, dass er von jetzt auf gleich aufgehört hat zu rauchen. Ich selbst habe ein Jahr lang geraucht und habe länger damit gekämpft, als ich aufgehört habe, als er jetzt. Gut...die Beweggründe sind auch andere. Ich habe einfach nur aufgehört, weil das schlechte Gewissen mich auffraß. Aber, liebe Mayana, vielleicht kannst du das bestätigen... Dieser in den letzten Jahren so negativ eingestellte, griesgrämige Mensch ist plötzlich wie ausgewechselt. Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr. Mein Papa war die letzten Jahre wortkarg, verbittert, abends früh im Bett, auf eine Art unfähig Freude am Leben zu empfinden. Seit der Diagnose (nach dem ersten Schock) lacht er so viel wie noch nie, genießt das Leben, schläft morgens endlich aus (er konnte früher nie länger als bis 5 Uhr schlafen - der "Schmacht" nach der ersten Zigarette....), ist gesprächig, positiv, liebevoll... Als hätte ihn die Krankheit ausgewechselt. Ich bin so dankbar, dass ich ihn so erleben darf, es erfüllt mich mit so viel Liebe und gleichzeitig mit so viel Wehmut. Ich würde mir wünschen, dass er so bleibt und mit so viel Lebensfreude noch lange weitermachen kann. ![]() Es gibt etwas Positives zu berichten: Papa hat heute die letzte Bestrahlung hinter sich gebracht (jetzt folgen nur noch 3 Tage "Boost") und der Professor hat gesagt, dass die Bestrahlung gut anschlägt! Er bekommt besser Luft, hat Gewicht zugenommen und ist fit. Du hast Recht, Mayana, hoffen ist nicht verkehrt! Liebe litte mermaid, ich habe mir soeben deinen Thread durchgelesen und bin einfach nur traurig. Vielen Dank für deine Anteilnahme. Wie geht es dir denn heute - momentan? Geändert von gitti2002 (13.01.2015 um 18:13 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt |
#7
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Liebe Ohana,
das ist doch schon mal toll, dass Ihr so gute Ergebnisse bekommen habt. Ich habe mich auch gewundert, als ich Deine Beschreibung seiner veränderten Haltung dem Leben und Allem gegenüber gelesen habe. Bestätigen kann ich es nicht-mein Mann war durchgehend der, der er war. D.h. der Krebs hat ihn nicht verändert. Mein Mann war durch und durch ein Kämpfer und ein Macher. Er redete nicht viel sein Leben lang. Er hat dem Krebs keine so große Beachtung geschenkt-ging aber trotzdem zuverlässig zu seinen Therapien und den Untersuchungen. Und danach machte er keine Worte und beschäftigte sich auch nicht nennenswert mit dem Thema, sondern das Leben ging eben weiter. Er ließ sich nicht besonders davon beeindrucken-auf diese Art hatte er etwa 3 Jahre zuvor schon mal eine andere Krebserkrankung überstanden-allerdings von vorne herein mit viel besseren Heilungschancen, als beim Lungenkrebs. Aber so ging er auch alle anderen Probleme in seinem Leben an-es passte zu ihm. Ich habe überlegt, ob Du wohl Deinen Vater früher einfach mit anderen Augen gesehen hast, und dass er deshalb vielleicht so anders wirkt. Aber wie dem auch sei-es ist schön, dass er fröhlich und fit ist, und dass er sein Leben genießt. Ich habe keine Ahnung, ob das zur Heilung beitragen kann, aber wenn es ihm nur gut geht, ist so oder so ganz viel gewonnen. Also lass ihn mal machen. Und zu dem, dass Du es bereits vor der Diagnose wusstest: Das macht dir jetzt Schuld-Gefühle, oder ? Das verstehe ich zwar total gut, aber Dein Vater ist ein erwachsener Mann und hat sich seiner Erkrankung zu dem Zeitpunkt gestellt, als er sich ihr stellen konnte. Manchmal muss man erst innerlich seine Kräfte bündeln, um dann den Sprung in ein anderes Leben zu wagen. Das trifft möglicherweise auch für Dich zu. Deshalb sei nicht zu streng mit Dir und überlasse die Verantwortung für sich selbst Deinem Vater. Ich hoffe, dass es so gut weiter geht bei Euch.. Liebe Grüße Mayana |
#8
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wie geht es dir und deinem Vater? Gibt es etwas Neues? Es ist gut, dass ihr positive Ergebnisse der Bestrahlung habt. Danke auch für deine Nachfrage. Mir/uns (Mama) geht es soweit. Natürlich gibt es immer wieder Momente, wo Papa sehr, sehr fehlt. Mir hat immer geholfen, dass er nun icht mehr leiden muss. Denn am Ende war es kein lebenswertes "Leben" mehr für ihn, kein einziger guter Moment. Ich bin sicher, er ist immer bei mir!
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Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!! http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546 |
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