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  #1  
Alt 17.04.2011, 17:42
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Beiträge: 387
Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Jiska,

ich verstehe gut, dass Du Dich machtlos fühlst, wenn Deine Freundin sich nicht offen mit der Krankheit auseinandersetzt. Es ist jedoch wichtig, dass Du akzeptierst, dass sie mit ihrer Krankheit auf ihre Weise umgeht.

Deine Freundin ist ja in ärztlicher Behandlung und die Ärzte tun sicherlich alles, um ihr zu helfen. Wenn Du Deine Freundin unterstützen möchtest, dann musst Du in ihrem Takt gehen und kannst nicht vorne wegrennen. Nach allem, was Du so beschreibst, scheint sie die Krankheit auf Abstand halten zu wollen. Es ist ihre Krankheit und ihre Wahl. Wenn es so einfach wäre, dass man nur die Ärmel hochzukrempeln bräuchte, um den Krebs zu besiegen, würde es dieses Forum nicht geben. Deswegen glaube ich nicht, dass Deine Freundin so viel verpasst, wenn sie die Krankheit mental weitgehend von sich abschüttelt. Es ist nicht gesagt, dass es ihr und ihrer Familie bessergeht, wenn allen klar ist, wie wenig Zeit sie statistisch noch hat.

Hier im Forum gibt es einige, gut informierte Betroffene, die z.B. bewusst keine Chemotherapie mitmachen möchten oder auch andere Behandlungen ablehnen. Jeder muss für sich entscheiden, wie er sein Leid mit der Krankheit so weit wie möglich reduziert. Diese Entscheidungsfreiheit ist ein persönliches Recht und Deine Freundin macht Gebrauch davon.

Es ist nicht immer die beste Hilfe, wenn man für einen anderen das tut, was man selbst in der Situation gerne hätte. Oft ist es wichtiger zuzuhören und wahrzunehmen, was der andere in seiner Situation gerne möchte und ihn/sie dabei zu unterstützen.

Lasse sie die Krankheit auf ihre Weise und in ihrem Takt angehen. Sei einfach ihre gute Freundin, die für sie da ist, wenn SIE Dich braucht.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #2  
Alt 17.04.2011, 19:34
Jiska Jiska ist offline
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Registriert seit: 10.04.2011
Beiträge: 81
Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Hallo zusammen,
Elisabeth danke. Alpenveilchen danke. Ich möchte ihr keineswegs meine Gefühlswelt und meine Vorstellungen aufzwängen. Das tue ich auch nicht. Ich bin besorgt und sehe um mich herum hilflose Menschen, wo einer alles schön redet, "das packen wir" (selbst Arzt) und der andere der "Schulterklopfer" verteilt, so einen Unfug kann man doch nicht von sich geben. Ich habe eben Angst, dass man meiner Freundin die Möglichkeit nimmt, alles zu klären. Sie hat 3 kleine Kinder, die versorgt werden wollen. Ich denke, dass sie diese Situation des "Drumherumredens" gut findet, da braucht sie sich mit dieser sch....Krebskrankheit nicht auseinandersetzen. Nur, wenn sie es wollte, könnte sie es auch nicht, weil die liebe Familie ja meint "das packen wir schon". Vorallem wir! Meine Freundin bekommt die Bestrahlung und die Chemo, nicht "wir"! Vielleicht kommt das Auseinandersetzen morgen nach der 1. Bestrahlung. Ich werde es erleben und ich werde für meine Freundin da sein. Die Klappe halten und alles machen, was sie wünscht. Dafür bin ich ihre Freundin.
liebe Grüße an alle
__________________
Jiska
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  #3  
Alt 17.04.2011, 21:25
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 387
Standard AW: Lungenkrebs und 4 Hirnmetastasen

Liebe Jiska,

wenn Du Dir insbesondere Sorgen um ihre Kinder machst und Du meinst, dass Deine Freundin wichtige Schritte für die Kinder vor lauter Verdrängung nicht in die Wege leitet, kannst Du Deine Freundin vielleicht einfach nochmal deutlich darauf hinweisen, dass sie eine lebensbedrohliche Krankheit hat und deswegen xyz (also das, was Du denkst) für die Kinder unternehmen sollte.

Dann hast Du zumindest das getan, was in Deiner Macht steht. Mehr kannst Du nicht tun. Es kann sein, dass es Deiner Freundin leichter fällt, alles für ihre Kinder zu regeln, als sich mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Auch gesunde Menschen schreiben ihr Testament, schliessen Lebensversicherungen ab oder was auch immer. Darüber kann man reden.

Viele liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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Stichworte
hirnmetastasen, lungenkrebs


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