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#1
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Hier melde ich mich wieder nach einer schlaflosen Nacht... Heute morgen wollten mein Freund und ich meine Mama mit zum Einkaufen nehmen, denn sie hat kein Auto und auf dem Dorf ist ja alles so weit weg. Wir kommen da an und sie ist nicht im Hause. Dann ging es los alles abgesucht und so. Auf dem Weg zum Einkaufen konnten wir sie dann auf der Landstraße auflesen, wo sie zu Fuß unterwegs war.... Nach dem Einkaufen ist sie auch einfach losgelaufen wieder das gleiche Theater, denn wir haben den ganzen Laden nach ihr abgesucht. Der Doc hat ihr Antidepressiva verpasst. Ich nehme an das liegt an den Tabletten.
Mein Pa hat eben angerufen um meinem Freund zum Geburtstag zu gratulieren. Er hört sich ziemlich schlecht an. Mir macht das alles Angst. Was mache ich nur, wenn man ihm nicht mehr helfen kann?!? Nein, ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber Angst habe ich doch! Ohne meinen Pa geht meine Ma ein. Mehr Familie haben wir leider nicht. Ich habe keine Geschwister und mit Oma, Opa, Onkels, Tanten besteht seit JAhrzehnten kein Kontakt... ![]() @Sabine danke für die lieben Wünsche und alles!! An alle: Ich freue mich über jede Zuschrift! LG |
#2
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Hallo Karin,
auch Dir danke ich für die liebe Antwort. Ob es hier eine Krebshilfe gibt, weil ich nicht, kann ich mir aber nicht vorstellen, denn die nächste richtige Stadt ist 50 km entfernt. Ich werd mal sehen. Abgesehen davon wüsste ich aber auch nicht, wann ich da noch hin soll. Ich bin jeden Tag bei meinem Pa am Bett und um meine Ma muss ich mich auch kümmern. Ab nächste Woche muss ich auch wieder Mo.-Fr. bis Nachmittag arbeiten. Mal sehen, wie das dann alles händelbar ist. ![]() An alle: Meinem Vater geht es jeden Tag schlechter. Vorgestern bekam er erstmals Morphium und gestern hatten sie ihm einen Katheter gelegt, weil er nicht mehr richtig zur Toilette konnte und mit der Begründung, damit es nicht auch noch in die Nieren streut und er an eine Dialyse muss. Der Katheter kommt morgen aber wieder raus. Jedenfalls habe ich gestern einen richtigen Schrecken bekommen, sag ich Euch! Meine Ma geht schon kaum mehr mit ins Krankenhaus. Sie erträgt es einfach nicht. Sie nimmt ihre Antidepressiva nicht regelmäßig und benimmt sich auch sehr merkwürdig. Tja, wie es aussieht bin ich mein Pas einziger Halt momentan und meine Mas auch. Und ich muss ehrlich zugeben es schlaucht. Man will für alles und jeden da sein, aber auf der anderen Seite hat man auch seine eigenen Dinge zu erledigen. Aber egal, vielleicht hilft es meinem Pa diese schwere Krankheit zu überstehen. Da darf ich die Hoffnung wohl nicht aufgeben oder? Morgen früh werden die Gewebeproben endlich entnommen und ins Labor geschickt. Ich hoffe die Ärzte können dann identifizieren welcher Krebs es ist und dass noch etwas getan werden kann und er die Chance zu kämpfen bekommt. LG |
#3
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Hallo Ihr da draußen!
Ich poste heute zum zweiten Mal, um meinen Gedanken etwas Luft zu machen. Soeben war ich wieder mit meinem Freund im Khs. Meinem Vater geht es unverändert. Mittlerweile möchte er nicht mal mehr etwas essen und ist in so einer "scheißegal"- Stimmung. Vor dem Khs-Besuch sind wir bei meiner Mama rum, um nach ihr zu schauen und sie zu fragen, ob sie mit möchte. Sie ist nun schon den 4.Tag nicht mitgefahren. Sie liegt nur im Bett und lässt sich hängen. Ich muss alles in die Hände nehmen. Danach wollten wir sie zum Grillen abholen, so war es abgesprochen. Als ich bei ihr ankam lag sie immer noch im Bett. Sie sollte in der Zwischenzeit auch ein paar Unterlagen raussuchen für Dinge die ich erledigen muss. Steuer und Krankengeld und so. Und sie legt sich einfach ins Bett!! Mir fällt dazu nichts mehr ein!! WIE soll ich ihr denn helfen, wenn sie das anscheinend gar nicht möchte???? |
#4
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Liebe Success,
es tut mir so leid ![]() Es ist mir auch beim Lesen deines allerersten Beitrags bewusst geworden, wie schwer es für dich sein muss, weil dein Vater der "Macher" war, wie du schriebest. Das ist bei meinem Papa auch so und ich habe schon vor der Lungenkrebs-Diagnose meiner Ma gedacht, was ist wenn er krank würde... ![]() Nun ist meine Ma krank und es nicht weniger schlimm. Aber du hast, recht, mein Vater und ich können uns austauschen, und du hast diesen Halt bei deiner Ma nicht. Meine Schwiegermutter hat Depressionen und ist auch gerade in einer stationären Therapie deswegen. Ich habe mir einiges anlesen müssen, um überhaupt das Ausmaß einer Depression zu kapieren, weil ich komplett anders "gestrickt" bin. Ich war immer ein bisschen arrogant und habe gedacht, "die lassen sich halt hängen". Nun weiß ich, dass das eine wirklich schwere Erkankung ist. Fast wie tot sein beim lebendigen Leib....furchtbar... Nun weiß ich nicht, wie es bei deiner Ma ist. Gibt es da eine Chance, dass dich irgend jemand noch unterstützt? Vielleicht eine soziale Stelle? Damit du dich auf deinen Vater konzentrieren und für ihn da sein kannst? Ich denke, es ist auch für dich wichtig, die Zeit mit ihm zu haben, ihm zu helfen, für ihn da zu sein, aber auch mit deinen eigenen Gefühlen umgehen zu lernen und auch um damit klar zu kommen, dass es einen Abschied geben wird. Liebe success, ich hoffe, ich war jetzt nicht zu sehr persönlich, ich wollte dir nur meine Gedanken aufschreiben und vielleicht kann das irgendwie konstruktiv sein. Das hoffe ich sehr. Gute Nacht und liebe Grüße!
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_________________________ Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet. Sie starb Weihnachten 2011. Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten. |
#5
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Liebe Undine,
auch Dir danke ich für Deinen hilfreichen, aufrichtigen Beitrag! Du hast recht, mein Vater war immer der "Macher" in der Familie. Er hat das Geld verdient, zur Not mit 2 Jobs gleichzeitig. Wenn was zu renovieren war, er hat das gemacht. Bankgeschäfte, Steuer, dies und jenes- er hat das gemacht. Als ich vor 12 Jahren ausziehen wollte, hat er gleich eine Wohnung gekauft für mich und meinen damaligen Freund. Wir sollten es mal besser haben... Und nebenbei muss ich Euch sagen, er ist sogar schon fast 10 Jahre nicht mehr mit meiner Mutter zusammen. Er hat das Haus in zwei offene Wohnungen aufgeteilt und sich trotzdem weiter gekümmert. Als meine Ma damals den Schlappen gemacht hat und wegen ihrer Depression die Arbeitstelle verlor, hat er es mir ermöglicht mein Studium zu beenden- koste es was es wolle. Das Geld was ich nebenbei verdiente reichte hinten und vorne nicht. Und solche gibt es noch unendlich viele Geschichten. Leider gab es in den letzten Jahren immer viel Streit um Geld und wegen der Wohnung. Das hat sich erst vor 1,5 Jahren gelegt, als ich das erste mal richtiges Geld verdienen konnte und ihn somit entlasten. Ihm tut es auch unendlich leid, dass wir uns so gestritten, statt die Zeit genossen haben. Na ja, nicht mehr zu ändern. ![]() Es gefällt ihm auch nicht, dass er wohl gehen muss (sorry, wenn ich so rede, aber auch damit muss man ja leider zumindest rechnen), ohne sein Lebenswerk fertig zu machen. Wohnung (zahle ich inzwischen voll) und Haus (zahlt er mit nem Miniabtrag, seit meine Ma nicht mehr arbeitet) müssen noch abbezahlt werden. Gestern habe ich mich dazu entschlossen die Wohnung (ich hab einiges an Geld gespart) abzulösen und beide Immobilien zu übernehmen. Vor allem hat meine Ma ja sonst auch kein Dach mehr über dem Kopf. Das wird nach seinem Tod dann ja alles zwangsversteigert. Ich hoffe, wenn ich ihm diesen Vorschlag mache, dass ihn das beruhigt. Ich weiß nicht, ob es dort eine Unterstützung gibt wegen meiner Ma. Gestern schrieb mir jemand ich solle über den Arzt einen ambulanten Pflegedienst bestellen, der zumindest für die Tabletteneinnahme meiner Ma sorgt. Mal sehen, ob das klappt. Eigentlich ist das meine letzte Hoffnung. Wie ihr lest denke ich inzwischen auch viel über das Sterben nach und wie es danach weitergeht. Nein, ich gebe meinen Pa nicht auf, aber "fortgeschrittenes Stadium" hat leider oft keine guten Prognosen. Und ich muss ehrlich sagen, wenn ihm noch ein paar Monate oder sogar Jahre gegeben sein sollten, wäre es doch schön, wenn er sich um Finanzierungen keine Gedanken mehr machen muss. Was meint ihr dazu? |
#6
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Liebe Success!
Du schreibst in Deinen Beiträgen in großer Achtung vor den Leistungen Deines Vaters. Ich finde es gut, dass er Deine Mama, trotz Krankheit nicht verließ und sie versorgte. In den vergangenen Jahren war es sicherlich für ihn schwierig, den vielen Verpflichtungen nachzukommen, zumal, wenn man weiß, für alles praktisch allein verantwortlich zu sein. Zitat:
Wenn ich Dir einen Rat geben darf: Laß Dich von einem Steuerberater oder Rechtsanwalt beraten, was Du beachten mußt, ehe Du die Immobilien übernimmst! In so einer schwierigen Situation, wie sie jetzt entstanden ist, übersieht man schnell etwas. Bitte frage Deinen Vati, welche Vorstellungen er hat! Was wird aus Deiner Mutti, soll sie z.B. ein lebenslanges Wohnrecht erhalten? Ich wünsche Dir und Deiner Familie für die kommende Zeit viel Kraft! Elisabethh. |
#7
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Liebe Elisabeth,
auch Dir vielen Dank für die Antwort. Mit der Beratung ist eine gute Idee. Aber wer weiß, ob es überhaupt klappt, denn meine Ma muss ja auch unterschreiben... gehört ja beiden. Meinem Pa habe ich meine Absichten heute erklärt und er findet das gut. Es ging ihm heute übrigens besser. Sie konnten auch endlich punktieren und haben eine Probe bekommen! Sogar mehrere! Jetzt wollen sie sehen, was sie noch für ihn tun können. Falls da nichts mehr zu machen sein sollte, wollen sie ihn so weit wiederherstellen, dass er wieder sitzen und rumlaufen kann und so. Aber ich hoffe mal, man kann noch etwas gegen den Krebs tun! Drückt mal die Daumen!! Außerdem bekam er heute eine Infusion, die den Krebswachstum zumindest stoppen soll. Ich bewunder ihn so sehr. Er zeigt so viel Lebenswillen und Kampfgeist. Ganz toll ist das!!! LG |
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