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#1
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Hallo Charly-Elli,
auch Dir vielen Dank für Deinen Beitrag und mein aufrichtiges Beileid. Die Art wie Deine Mutter mit der Krankheit umgegangen ist, ist wirklich bemerkenswert. Dazu gehört auch viel Mut und Stärke sein Schicksal versuchen so hinzunehmen und trotzdem sein Leben so weiter zu führen wie bisher oder zumindest es zu versuchen. Das war sicherlich auch nicht einfach für sie. Dadurch hat sie sich aber zumindest die ganzen schlimmen Nebenwirkungen und die ewigen Arztbesuche etc, die einen auch psychisch so fertig gemacht haben, erspart. Aber der Gedanke dass sie sterben muss, war sicherlich auch furchtbar für sie...Für meine Mama wäre es allerdings undenkbar gewesen, nichts zu machen...sie hat bis zuletzt gehofft und hätte auch die letzte Chemo, die von vielen dann nur noch übrig war über sich ergehen lassen und doch wusste sie dass sie sterben wird. Sie war so tapfer und voller Hoffnung... |
#2
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Ja, ja so geht jeder damit anders um. Irgendwie muss man ganz individuell seinen Weg finden.
Meine mutter hatte auch immer Hoffnung, selbst am letzten Tag. Sie hat sich die Diagnose ja nicht sagen lassen; es ist ihr also nie ausdrücklich gesagt worden, dass sie sterben müsse. Sie war 8 Wochen vor ihrem Tod noch ein paar Tage im Krankenhaus, veranlasst vom Hausarzt, der sie nicht kannte und nichts von ihrer Krebserkrankung wusste. Dieser hat zunächst auf eine Bronchialerkrankung getippt und sie danach behandelt. Da es immer schlechter ging, hat er meine Mutter empfohlen, doch ein Krankenhaus aufzusuchen, nur aufgrund der besseren Diagnostik. Ich brachte sie dann morgens ins Krankenhaus und dann sagte sie ganz plötzlich, sie wolle keine schlechten Nachrichten hören, Arztgespräche solle doch bitte ich führen. Dies hat sie auch schriftlich bei der Aufnahme veranlasst. Am nächsten Tag hatte ich dann das Gespräch mit dem Palliativmediziner, dieser teilte mir dann mit, man könne für meine Mutter nichts mehr tun, sie kämme heute abend noch nach Hause. Ich habe ihn dann angefleht, sie doch noch ein paar Tage dort zubehalten, so kann ich mich auf die Situation einstellen und meine Mutter fühlte sich ja wohl dort und hoffte jetzt würde ihr geholfen. Daraufhin konnte sie 3 Tage noch im Krankenhaus verweilen. Es war sehr schmerzlich zuzusehen, wie sie dann inhalierte und auf Besserung wartete, die natürlich nicht eintreten konnte. Aber sie war mental sehr gut drauf, nachmittags kamen ihre Freundinnen, wir hatten einen richtigen Kaffeeklatsch im Krankenhaus, die Stimmung war unbefangen. Ihr wurde gesagt, sie habe eine chronische Lungenerkrankung, dies sagte sie dann ihren Freundinnen, so hatte sie Normalität. Der Arzt sagte mir, meine Mutter wisse wie es um sie steht. Sie kann es nur nicht hören, das wäre eine Katastrophe und wir sollen es so akzeptieren, das wäre ihr Weg keine palliative Medizin mehr zu bekommen und sich doch noch immer ein wenig Hoffnung erhalten zu können, das geht, weil es ihr ja niemand gesagt hatte. Dafür hat sie im Vorfeld mit einem hohen Energieaufwand gesorgt, siehe nur Hausarztwechsel als die Atemprobleme größer wurden, dort existierte keine Krebsakte, also hatte sie es ja "nicht". Sie wollte einfach kein Krebs haben, fertig. So hat sie es gemacht. Und ich fange erst jetzt an alles zu begreifen. Wenn wir früher mal über Krebs Vorsorge und Nachsorge diskutiert haben, hat sie immer lautstark vertreten, das hat doch sowieso alles keinen Zweck, durch Chemo würde man doch sowieso nur noch kränker therapiert, darüber haben wir teilweise uns die Köpfe heiß geredet, ja sogar gestritten. Das war alles vor ihrer Krankheit, heute verstehe ich sie, früher nicht. Liebe Grüße cha Geändert von Charly-elli (05.06.2011 um 21:54 Uhr) |
#3
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ich gehöre (noch) nicht hier her und bin trotzdem auf deinen beitrag gestoßen. ich möchte dir mein beileid ausdrücken und dir ganz viel kraft wünschen
![]() ich muss aber auch sagen, dass dein posting mir irgendwie mut macht. ich habe angst davor, dass ich bald in deiner situation bin! ich habe ein so inniges verhältnis zu meiner mama. sie war bei beiden geburten meiner kinder (1 + 3 jahre) dabei. ich sehe sie täglich, habe 4 monate bei ihr gewohnt nach trennung. morgens ist sie der erste anrufer ![]() ![]() aber anscheinend geht es weiter! es muss. und dein schmerz wird genauso groß sein wie meiner sein wird. und es wird zu schaffen sein! drück dich
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betroffen: meine mama (1952) ![]() diagnose 20.05.2010: epitheliales pleuramesotheliom rechts - T3N0M0 ![]() Für immer eingeschlafen: 07.07.2011 |
#4
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MavoLiMa,
es tut mir auch schrecklich leid mit Deiner Mama... ich weiß wie Du Dich fühlst... Darf ich fragen, was genau Deine Mama für einen Krebs hat? |
#5
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mit "echter" unterstützung kann ich noch nicht dienen. denn ich glaube es wäre nicht richtig zu sagen, dass es besser wird. das kann ich nämlich noch nicht beurteilen
![]() meine mama hat rippenfellkrebs. ist eine dünne schicht, die die lunge umgibt. eigentlich durch asbest ausgelöst, aber sie hat nie damit zu tun gehabt ![]() ![]() ich hoffe, dass du hier genügend unterstüzung bekommst für all deinen schmerz!
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betroffen: meine mama (1952) ![]() diagnose 20.05.2010: epitheliales pleuramesotheliom rechts - T3N0M0 ![]() Für immer eingeschlafen: 07.07.2011 |
#6
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Danke, ich wünsche Dir auch ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Genieße so gut es geht die Zeit mit Deiner Mama...(eigentlich sollte das jeder tun) Das ist nämlich gar nicht so einfach, weil man immer denkt, dass könnte das letzte Mal sein... so erging es mir zumindest am Anfang der Krankheit. Mit der Zeit habe ich gelernt, die Zeit die mir mit ihr noch geblieben ist, etwas genießen zu können und nicht immer an die Krankheit und was kommt, zudenken... Für die Zeit, die ich noch mit ihr erleben durfte als sie krank war (auch wenn das eine sehr schwere Zeit war) bin ich sehr dankbar. Viele können das nicht mehr und das weiß ich zu schätzen...
Allerdings sehne ich mich nach dieser Zeit so sehr, es war auch eine schöne Zeit, auch wenn das Wort "schön" eigentlich nicht so passt... die Zeit haben wir so intensiv miteinander erlebt... ach es ist alles so ungerecht.. ![]() Eben noch da gewesen. Eben noch gelacht. Eben noch voller Zuversicht. Eben noch geplant. Eben noch gekämpft. Und plötzlich fort.... Geändert von Nu85 (07.06.2011 um 21:33 Uhr) |
#7
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leider lässt sich die zeit auch nicht mehr wirklich genießen
![]() ![]() alles liebe und ganz viel aufmunternde worte wünsche ich dir hier! oder halt einfach mal die sorgen von der seele schreiben!
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betroffen: meine mama (1952) ![]() diagnose 20.05.2010: epitheliales pleuramesotheliom rechts - T3N0M0 ![]() Für immer eingeschlafen: 07.07.2011 |
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