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Alt 02.10.2011, 18:31
Bobbl73 Bobbl73 ist offline
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Registriert seit: 06.09.2011
Beiträge: 32
Standard AW: Ich bin Ratlos

Liebe Silvi,

wie lautet denn die genaue Diagnose?

Diese Krankheit ist eine Diagnose, die groß Angst macht. Gefühle wie Wut und Hilflosigkeit treten auf. Man fühlt sich allein.

Wichtig ist, dass Dein Mann sein Immunsystem stärkt. Wenn er es über die Nahrung nicht schafft, sollte er anders Vitamine zu sich nehmen. Eventuell auch gewisse Kräuterteesorten trinken. Vielleicht auch appetitanregende Tee´s.

Auch sollte ein offenes Arztgespräch stattfinden, mit einer intensiven Aufklärung, für ihn und Dich.

Das er (und Du) in ein Loch fällt, ist ganz normal. Wichtig ist, dass er aus diesem Loch (natürlich auch mit Deiner Unterstützung) wieder herauskommt. Wenn er Dich ablehnt, frage nach, ob Du ihn richtig verstanden hast. Somit weißt Du, ob er es tatsächlich so meint, und er weiß, dass Du ihn richtig verstanden hast.

Das alles kostet sehr viel Kraft, Geduld, Verständnis, Toleranz... an einer lebensbedrohlichen Erkrankung zu erkranken bringt auch die Seele aus dem Gleichgewicht... Deshalb benötigt er (und Du) auch seelische Begleitung, damit man wieder Halt findet...

Bei der Deutschen Krebshilfe bekommt man viele "blauen Ratgeber" (kostenlos). Vielleicht helfen diese Euch.

Der erste Schritt ist die Akzeptanz. Man muss den Kampf dagegen aufnehmen und Du kannst ihn auf diesem Weg begleiten und unterstützen.

Es ist sehr wichtig, dass er darüber spricht. Ermutige ihn immer wieder auf´s Neue, mit Dir über seine Gefühle und Ängste zu sprechen. Habe Geduld. Sei sanft. Zu ihm und zu Dir.

Wenn er nicht reden mag, sage ihm ehrlich, was Du empfindest. Rede mit ihm auch über Deine Sorgen. Verheimliche ihm nichts. Teile mit ihm DAS Leben.

Zulange sollten diese Gemütslagen nicht anhalten, sonst wird der Weg zurück ins "normale Leben" immer schwerer. Deshalb wird empfohlen, möglichst frühzeitig wieder am öffentlichen Leben teilzunehmen.

Weine so viel wie möglich. Weinen entkrampft und erleichtert. Du bist stark und wirst stark sein. Aber auch Du darfst schwache Momente haben. Dir eine "Auszeit" nehmen. Wieder "auftanken"... Das ist sehr sehr wichtig... Deine Kraft ist nicht unendlich...

Wieso fällt es Dir so schwer, mit jemandem darüber zu reden liebe Silvi?

Es ist ganz normal, dass Du Wut hast. Lass sie raus. Redet ehrlich miteinander. Zeige Verständnis. Höre zu. Wichtig ist, dass er sich verstanden fühlt. Und wenn Du nur sagst "ich verstehe"...

Sei bei ihm. So viel Du kannst. Lass ihn nur allein, wenn er es ausdrücklich verlangt. Sei ihm einfach nah. Damit er weiß, er ist nicht allein. Verzeihe ihm seine "schlechte Laune". Er hat Todes-Angst. Er muss sie rauslassen können.

Bewegung und Spaziergänge in der Natur sind sehr wichtig. Auch Seelsorger oder Psychotherapeuten können Euch helfen.

Gesunde Ernährung, frische Luft... auftanken - Körper und Geist...

Zu viel Ruhe führt dagegen oft zu Folgeerkrankungen...

Geht er denn in die Reha dann?

Das Geheimnis der Heilung ist sehr vom Glauben abhängig. Ihr müßt beide fest an die Behandlung und Genesung glauben. Er hat diese große OP überstanden. Sie ist nur wenige Wochen her.

Bekommt er Schmerzmittel?

Er muss jetzt aktiv an seiner Gesundheit mitwirken.
Akzeptiere aber auch seine und Deine Gefühle - Hoch und Tief.
Ständige Schwankungen der Gefühlswelt - Zorn - Wut - aber man muss lernen, sich selbst dafür nicht zu verurteilen.

Worauf es ankommt: zu erkennen, welche Reaktion für Dich und Deinen Mann am wohltuendsten ist. Gefühle annehmen.

Ich wünsche Euch, dass Ihr die Basis findet, für einen aufrichtigen Gedankenaustausch und Dir, dass Du seine Bitten in ihrer wahren Bedeutung
verstehen kannst,
liebe Grüße
Claudi
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