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  #1  
Alt 09.11.2011, 11:12
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Registriert seit: 03.10.2011
Beiträge: 171
Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Hallo,

heute will ich mal wieder von meiner Mama berichten. Ich war letztes Wochenende bei meinen Eltern. Eigentlich war es ein recht ruhiges Wochenende, worüber ich dankbar bin.

Meine Mama sitzt/liegt die meiste Zeit auf dem Sofa im Wohnzimmer. So auch am Samstagnachmittag, als ich ankam. ich habe mich dann zu ihr gesetzt, und wir haben über dies und das geredet. In letzter Zeit will sie nicht mehr viel über die Krankheit reden. Sie meint, sie hätte sowieso schon die ganze Zeit damit zu tun. Auf der anderen Seite merke ich wie verzweifelt sie ist, sie möchte aber auch darüber nicht reden. Dann merke ich, dass ich ihr auch gar nicht helfen kann und das tut wahnsinnig weh. Obwohl wir die meiste Zeit einfach nur dasitzen (bzw. ich sitze, meine Mama liegt meistens) sagt sie, dass sie es sehr schön findet, wenn ich da sei.

Am Sonntag sind wird dann über den Tag verteilt zweimal eine kleine Runde im Garten gelaufen. Darüber habe ich mich riesig gefreut und ihr auch gesagt, dass ich davon unbedingt im Forum berichten muss.

Leider isst meine Mama immer noch fast gar nichts. Sie hat seit Diagnosestellung im Mai auch ca. 20 kg abgenommen. Das Einzige, was sie regelmäßig zu sich nimmt, ist Milchkaffee und hochkalorische Trinknahrung mit Cappuccino-Geschmack. Eine Flasche von 125 ml hat 300 kcal. Aber auch hiervon trinkt sie höchstens eineinhalb Flaschen.

Kennt jemand von Euch das Problem auch? Meine Mama sagt, sie bekäme einfach nichts anderes herunter. Vielleicht kommt das ja vom Gefitinib, meine Mama nimmt Iressa. Hat jemand von Euch Erfahrungen damit? Wahrscheinlich kommt es aber vom Krebs selbst, befürchte ich.

In den letzten Tagen habe ich wieder vermehrt Angst. Vor allem Angst vor dem, was kommt. Wenn man so über die Verläufe liest, können sich eigentlich nur Katastrophen anbahnen.

Es tut mir leid, dass ich (mal wieder) so negativ bin, aber ich bin im Moment ziemlich verzweifelt.

Liebe Grüße,

Carlotta
  #2  
Alt 09.11.2011, 15:41
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Registriert seit: 23.02.2005
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Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Liebe Carlotta,
es ist so schwer und wir wissen es ALLE

Halt die Ohren steif !
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
  #3  
Alt 10.11.2011, 15:46
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Registriert seit: 03.10.2011
Beiträge: 171
Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Liebe Moni,

vielen Dank für Deine Antwort, es hat mich sehr gefreut, dass Du mir geschrieben hast. Mir hilft es irgendwie zu wissen, dass hier Leute sind, die Ähnliches durchmachen bzw. durchgemacht haben. Aber es ist alles ein so unermessliches, entsetzliches Leid.

Gerade hat mein Papa angerufen, um mir mitzuteilen, dass meine Mama ins Krankenhaus gegangen ist, weil sie heute schon den ganzen Tag Herzrhythmusstörungen hätte.

Ich habe Angst.

Carlotta
  #4  
Alt 14.11.2011, 16:26
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Registriert seit: 03.10.2011
Beiträge: 171
Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Hallo,

meine Mama liegt immer noch im Krankenhaus. Das mit den Herzrhytmusstörungen hat sich glücklicherweise nach recht kurzer Zeit bereits gebessert.

Sie hat aber zudem wohl wieder einen Harnwegsinfekt, (das hatte sie im August schon mal, weswegen sie dann zweieinhalb Wochen in der Klinik lag), und der macht ihr wohl ziemlich zu schaffen.

Ich war gestern und heute morgen bei ihr, und sie sieht so klein und verletzlich in dem großen Krankenhausbett aus...Glücklicherweise versteht sie sich mit ihrer Zimmernachbarin (einer älteren Dam so um die 80) gut.

Ich bin jetzt wieder zurück gefahren, (da ich heute noch arbeiten muss) und am Telefon hat meine Mama mir eben gesagt, sie hätte mit dem Arzt der Inneren (eine onkologische Station haben die im Kreiskrankenhaus in dem kleinen Städtchen, in dem meine Eltern wohnen, nicht) besprochen, dass sie, wenn sie entlassen wird, dreimal in der Woche einen ambulanten Pflegedienst zur Seite gestellt bekommt.

Meine Mama fand diese Idee sehr gut und das freut mich. Ich bin aber such wieder etwas erschrocken, weil das ja auch irgendwie einen weiteren Schritt nach unten auf der Treppe bedeutet...

Lieben Gruß

Carlotta
  #5  
Alt 14.11.2011, 23:38
undine undine ist offline
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Beiträge: 899
Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Liebe Carlotta,

ich finde es gut, dass deine Ma die Idee vom Pflegedienst annehmen kann.

Und ich verstehe auch, dass es einen bitteren Beigeschmack hat. Ich kann dir gar nichts sagen, dich nicht trösten, weil ich selbst so hilflos bin.

Ich möchte dir nur sagen, dass ich an dich denke und Euch alles Liebe wünsche!!
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
  #6  
Alt 15.11.2011, 07:38
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Liebe Carlotta,

wenn ich Deine Berichte so lesen, habe ich meine eigene Geschichte mit meinem Vati wieder vor Augen. Erst war es die Diagnose, dann Krankenhaus und Klinik, dann kam der Pflegedienst...

Auch die Situation mit dem wenig Essen und der hochkalorischen Trinknahrung war bei uns genauso. Papa konnte fast nichts essen, weil ihm immer schlecht und schwindlig war. Ich dachte damals, diese Trinknahrung ist eine gute Idee so zur zusätzlichen Nahrungsaufnahme.
Der Arzt im Pflegeheim hat mir dann aber auch erklärt, dass man damit in erster Linie den Krebs füttert, wenn der Körper schon so schwach ist.
Ich habe dann in der Broschüre vom Hospizdienst gelesen, dass der Körper die Nahrung ab einem bestimmten Stadium nicht mehr braucht und eben auch nciht mehr verarbeiten kann.

Für mich war das total schwer, das zu akzeptieren, ich hatte immer das Gefühl, dass mein Vati dann ja verhungert.

Liebe Carlotta, ich kann Dich sehr gut verstehen,Deine Gedanken und Gefühle.
Ich hatte ja das Glück, dass mein Vati hier in der Nähe gewohnt hat und die letzten 3 Wochen dann sogar in unserer Stadt im Pflegeheim war, so dass ich jederzeit dort hin fahren konnte.

Ich wünsche Dir weiterhin viel viel Kraft und umarme Dich ganz doll. Es ist gut, dass Du für Deine Mama da bist und sie weiß, dass sie sich auf Dich verlassen kann.
Liebe Grüße
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
  #7  
Alt 16.11.2011, 15:50
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Beiträge: 171
Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Liebe Undine,

Du hilfst und tröstet schon dadurch, dass Du mir die lieben Zeilen geschickt hast. Das hat mich sehr gefreut.

Ja, das mit dem Pflegedienst ist so eine Sache. Ich finde es auch schön, dass meine Mama damit wenig Probleme hat und es für eine gute Idee hält. Ich denke, bei ihr ist es so: Grundsätzlich möchte sie natürlich nicht von anderen Menschen gewaschen etc. werden (wer will das schon), aber ich glaube, wenn sie da schon (zumindest teilweise) auf fremde Hilfe angewiesen ist, dann ist es ihr lieber, das macht eine fremde Person als mein Papa oder ich. Die Vorstellung findet sie wohl ziemlich fürchterlich. Mein Papa ist - glaub ich - wohl ein bißchen konsterniert darüber. Aber eigentlich entlastet ihn das ja auch. Und daher ist es ja auch eine gute Idee.

Liebe Undine, ich denke viel an Dich und Deine Eltern und wünsche Euch Dreien eine schöne, möglichst angst- und beschwerdefreie Zeit und gute Ergebnisse am Freitag,

Alles Liebe

Carlotta


Liebe Carla,

es freut mich sehr, dass Du Dich wieder gemeldet hast. Ja, ich denke auch, obwohl die Verläufe natürlich individuell sind, ähneln sich die Situationen hier teilweise sehr. Es ist und bleibt einfach eine furchterregende Krankheit.

Mit der Trinknahrung ist es so, dass meine Mama die schon auch selber anfordert. Sie meint immer, sie wolle heute drei Fläschchen trinken (das wären 900 kcal), damit sie nicht noch weiter abnimmt, nur, sie schafft das dann eben nicht (maximal sind es zwei). Darüber ist sie dann selbst frustriert.

Es ist schön, dass Dein Vati in Deiner Nähe gewohnt hat und Du ihn täglich besuchen konntest. Ich wohne und arbeite leider 150 km von meiner Mama entfernt. Aber ich fahre so gut wie jedes Wochenende zu ihr.

Liebe Carla, ich umarme Dich zurück und wünsche Dir

alles Liebe

Carlotta
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