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  #1  
Alt 15.11.2011, 13:10
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Zitat:
Zitat von Gledi Beitrag anzeigen
Aber es ist längst nicht so wie früher (1€ fürs Phrasenschwein). Nach einem normalen Arbeitstag bin ich geschafft, nach einem stressigen k.o. und nach einem Nachtdienst kann man mich eigentlich entsorgen.
Auch von mir 1 € für das Phrasenschweinderl. Solange ich nicht arbeite, geht es mir wunderbar. Aber jede Belastung fordert viel mehr Erholung als früher. mehrere Stresstage hintereinander, und ich bin völlig k.o. Früher hab ich noch jeden Tag 2 Stunden Sport gemacht, und am Wochenende Wettkämpfe oder mehrere Trainingseinheiten.
Jetzt zwinge ich mich, 6 Tage die Woche mindestens 30 Minuten zu laufen, auch wenns dunkel ist und Schnee liegt. Wenn nicht das, dann wenigstens radeln oder Schwimmen. Bisher hab ich das weitgehend durchgehalten, aber ich kann mich manchmal nur mit dem Wissen motivieren, dass ich mich nach der Bewegung besser fühle. Die Überwindung, etwas zu machen und nicht nach 5 Minuten nur noch zu gehen, ist riesig, ich brauche allein dafür mehr Energie als früher für ein 6-Stunden-Radtraining. Trotzdem- es lohnt sich.
viel Hoffnung, dass das nochmal besser wird, habe ich nicht, denn die Behandlung wird ja immer weitergehen, und eigentlich bin ich ja derzeit mit Zometa und Tamoxifen noch bei den NW-ärmeren Medis.
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  #2  
Alt 15.11.2011, 19:20
Gledi Gledi ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Calypso, dein letzter Beitrag könnte wortwörtlich auch von mir sein.
Und eigentlich sollte ich fit und gesund sein, nach bestem Wissen und Gewissen tumorfrei, mit tip top Blutwerten...

Geht euch das eigentlich auch so, dass ihr keine Muskulatur bzw. Kraft aufbauen könnt? Ich habe da so einige Yogaübungen, die ich gerne wieder können würde - aber ich bin teilweise heute noch dort, wo ich vor 1 Jahr war, obwohl ich fast täglich übe. Vor allem die Arme haben keine Kraft. Wenn ich mehr mache bekomme ich Schmerzen, aber keine Muskeln. Ganz ähnlich beim Rennrad fahren... früher war es überhaupt kein Problem, bis Windstärke 4 Gegenwind zu fahren. Im Moment würde mich das muskulär umbringen, bei so einem Wind ist der kurze Weg zum Supermarkt weit genug und der fällt normalerweise nicht unter Soprt. Ich habe med. Trainingstherapie in der Reha und zuhause versucht, davon habe ich aber überwiegend Schmerzen und absolut steife Muskeln bekommen, und dadurch ist mir auch die Freude daran abhanden gekommen.

Liebe Grüße, Gledi
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Geändert von Gledi (15.11.2011 um 19:22 Uhr)
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  #3  
Alt 15.11.2011, 21:24
Spekulazius08 Spekulazius08 ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Hallo, ich leide nun schon seit ca 3,5 Jahren an Fatigue. Das Fatigue war auch da bevor ich wusste was mit mir los ist. Unendliche Müdigkeit hat mich geplagt, gefolgt von Lustlosigkeit. Habe aber immer gedach es kommt von meiner Schwangerschaft... Tja der BK hat mich dann eines besseren belehrt. Nun nach 3 Jahren habe ich wieder angefangen mit einer Art Wiedereingliederung. Ich hatte Glück eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu haben welche mit zwar einen Gutachter schickte aber dann ohne Probleme bezahlt hat und mir die nötige Zeit lässt richtig gesund zu werden. Mein Gyn hat mich zu Beginn auch super unterstüzt und mich ernst genomen. Er hat mir Woche für Woche neue Aufgaben gegeben. Mal alte Freunde treffen und meine Sozialen Kontakte wieder aufnehmen, ins Fitness Studio gehen, lesen... und nun arbeiten, aber nur 15 Stunden (1 Tag arbeiten , 1 Tag frei...)und wenn ich die gut hinbekomme dann reden wir über mehr. Ist echt toll wenn einen der Doc ernst nimmt und gut unterstützt. Er ist der festen Überzeugung das jeder Mensch ein eigenes Thempo hat alles zu verarbeiten und man dem Körper und der Seele die nötige Zeit geben muss das alles zu verarbeiten und ich bin Ihm sehr dankbar für seine Unterstützung.... Hoffe ich konnte was brauchbares beitragen.

Liebe Grüße und alles Gute
Spekulazius
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  #4  
Alt 16.11.2011, 09:49
Benutzerbild von remeni
remeni remeni ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Zitat:
Zitat von Gledi Beitrag anzeigen
Wenn ich mehr mache bekomme ich Schmerzen, aber keine Muskeln. .....davon habe ich aber überwiegend Schmerzen und absolut steife Muskeln bekommen:
und das Gledi ist mein Zustand. Ich kann meine Kraft nicht steigern, meine Leistung nicht verbessern. Ich komme nicht über 6-7 km laufen hinaus und danach tun mir die Knochen und Muskeln so weh, als wenn ich sonst was gemacht hätte. So laufe ich meine 4-6 km, auch da tut mir alles weh danach, doch es geht.

Ansonsten hatte ich dieses Fatique wohl den Sommer über. Gepaart mit Hitzewallungen durch chemobedingte Menopause und Affenhitze des ungarischen Sommers konnte ich nicht länger als ne halbe Stunde an irgend was dran bleiben. Sei es Bastelarbeiten, Hausarbeit, lesen,,, lernen ging gar nicht. Ich war müde, antriebslos.
Jetzt seit September fühle ich mich spürbar besser, die Hitzewallungen haben deutlich nachgelassen, wahrscheinlich bin ich hormonmäßig fertig umgestellt. Doch Kraft habe ich nicht. Was heben, ziehen, Gartenarbeit - schaff ich nicht. Ich stehe daneben wie das Prinzesschen und kriege es nicht gestemmt.
Meine geistige Konstitution hat sich gebessert, Vokabellernen klappt wieder besser, auch das Erfassen von Zusammenhängen, lange und komplizierte Artikel..
Ich habe aber immer versucht, jeden tag rauszugehen und früh schlafen zu gehen, keinen Mittagsschlaf, nicht üppig essen, eher immer leicht am Hungergefühl sein, sehr viel trinken.
So wurde es wohl besser.
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  #5  
Alt 16.11.2011, 13:56
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Zitat:
Zitat von remeni Beitrag anzeigen
Ich kann meine Kraft nicht steigern, meine Leistung nicht verbessern. Ich komme nicht über 6-7 km laufen hinaus und danach tun mir die Knochen und Muskeln so weh, als wenn ich sonst was gemacht hätte. So laufe ich meine 4-6 km, auch da tut mir alles weh danach, doch es geht.

Kann ich genauso unterschreiben, wie ihr das schildert!!!! Endlich komme ich mir nicht mehr so hypochondrisch vor!

Ich kann machen was ich will, ich habe keinen Trainingseffekt. Dabei konnte ich mich letztes Jahr nach OP und während/nach Bestrahlung noch ganz gut verbessern, bis auf 53 min/10 km. Das war gegenüber früher im gesunden Zustand auch nix, aber jetzt wäre ich froh, wenn ich wenigstens das noch könnte.
Genau das ist das Gefühl - ich kann keine Muskulatur aufbauen. Früher hab ich schon Muskeln bekommen, wenn ich eine Hantel nur angeschaut habe was mich bewog, kein Krafttraining zu machen. Ein paar Wochen Schwimmtraining, und man konnte es sehen. Jetzt dagegen - auch radeln bewirkt nicht, dass da ein Kraftzuwachs in den Oberschenkeln kommt. Kein Druck da, nichts.

Mein Doc nimmt mich sehr Ernst, hat mich zur Leistungsdiagnostik geschickt. Ergebnis: Ich habe 170 % der Leistungsfähigkeit, die in meinem Alter Durchschnitt wäre. Toll. Der Leistungsdiagnostiker hat in den Befund geschrieben, dass meine Selbstwahrnehmung nicht in Ordnung wäre. Hahaha.
Das ist eben realtiv. Wenn man früher Marathon gelaufen ist, und jetzt muss man trotz erheblich langsamerem Tempo nach 10 min die erste Gehpause einlegen, dann ist das einfach frustrierend.
Blutwerte Top. Trainingszustand Top. Und ich fühle mich schlapp. "Sie sind eben kein gesunder Mensch mehr" sagte der zu mir, na, das weiß ich selber.

Habe jetzt gelesen, dass Cyclophosphamid sehr schädlich für die Muskulatur ist. Ist bei mir aber schon über 8 Jahre her - und dazwischen war es ja auch viel besser.

Ich schiebe es derzeit aufs Tam, vielleicht ist das einfach eine Nebenwirkung, die "normalen" Frauen garnicht auffällt, weil sie halt vorher nicht so fit waren. Aber grade Muskelaufbau hat ja auch viel mit den Geschlechtshormonen zu tun, und wer weiß schon, wie da ein Antiöstrogen wirkt? Bei vielen Frauen wird so eine NW wohl auch unter den viel deutlicher fühlbaren NWs wie Hitzewallungen oder Gewichtszunahme versteckt, aber die üblichen NWs habe ich nicht.

Ach ja, mein Doc hat mich (bin fast-Vegetarierin - alledings schon viele Jahre) auch mal darauf hingewiesen, dass ich vielleicht mehr Eiweiß bräuchte. Hat aber auch nix genützt.

Geändert von Calypso (16.11.2011 um 14:30 Uhr)
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  #6  
Alt 16.11.2011, 17:56
Gledi Gledi ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Hallo!
Normalerweise mag ich ja keine Promi-Stories aber einmal habe ich ein Interview mit einer auch sehr jung an BK erkrankten Weltklasseschwimmerin gelesen. Sie sprach darin auch davon, dass sie zwar gesund ist aber nach 3 Längen im Becken völlig geschafft, ohne auch nur ansatzweise das Trainingstempo von früher zu schwimmen. Sie trainiert jetzt jugendliche Schwimmerinnen, die gerne mit ihr um die Wette schwimmen würden, aber sie weiß das das im Moment so nicht geht.
Meine Gyn nimmt mich eigentlich auch sehr ernst, aber von Sportmedizin hat sie leider keine Ahnung, ist so gar nicht ihr Gebiet. Beim einzigen nicht-orthopädischen Sportmediziner der näheren Umgebung war ich, aber das war ein Reinfall... Sinngemäß nacherzählt soll ich froh sein, dass ich noch lebe und keine Metas habe. Danke, bin ich auch, und wie! Aber ich würde mich auch gerne halbwegs wie eine normale 32jährige fühlen und benehmen. Wenn ich das nächste Mal eine Fortbildung in Berlin habe mache ich mir glaube ich einen Termin bei Dr. D. in der Charite. Der hat auch Achim Achilles fit bekommen Nur, um extra für 1 Arzttermin dort hin zu fahren ist mir Berlin zu weit weg.

LG Gledi
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  #7  
Alt 16.11.2011, 18:05
Atom Atom ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Hallo, ihr Lieben!

Na, dann möchte ich auch mal von meinem "Zustand" schreiben.

Ich habe keine Chemo gehabt, aber die Strahlentherapie hat mir ziemlich zugesetzt. Nach zwei Wochen Bestrahlungszeit war ich schon müde,
nach vier Wochen bin ich kaum noch vom Sofa hochgekommen. In der anschließenden Reha konnte ich wieder Substanz aufbauen.
Dazu möchte ich anmerken, dass ich immer gerne Sport gemacht habe.

In den ersten Monaten nach der Reha bin ich schön regelmäßig ins Fitnessstudio geganden und meine Kondition hat sich weiter verbessert,
so dass ich schon die Hoffnung hatte, an alte Zeiten anknüpfen zu können.

Sechs Monate nach Therapieende habe ich wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten. An einigen Tagen bin ich davon so erschöpft,
dass ich mich sofort hinlege und für eine Stunde fest einschlafe. Dann rappel ich mich so langsam wieder hoch.
Bis September habe ich es trotzdem geschafft regelmäßig Sport zu machen. Allerdings eher in Richtung Gesundheitssport. Nicht so wie früher volle Kanne.

Seit einiger Zeit finde ich mich immer mehr damit ab, dass meine sportliche Leistungsfähigkeit mehr und mehr geringer wird.
Vor drei Wochen war ich zum Wandern. Kein Vergleich mehr zu früheren Jahren. Leider!

Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass das Tamoxifen für meine eingeschränkte Leistungsfähigkeit verantwortlich ist.
Seit zwei Monaten leide ich auch wieder verstärkt unter Gelenkschmerzen (Füße und Knie). Außerdem wache ich fast jede Nacht auf,
weil mein linker Arm (ist nicht die operierte Seite!) wie eingeschlafen ist. Oft muss ich aufstehen, da die Schmerzen in der linken Hand im Liegen nicht zu ertragen sind.

Bin nur froh, dass wir im Moment so ein super sonniges Wetter haben. Ansonsten würde ich vom Sofa überhaupt nicht mehr hochkommen.
So schaffe ich es wenigstens spazieren zu gehen. Früher wäre ich Rad gefahren oder gelaufen.

Zwei sportliche Veranstaltungen ziehe ich aber jede Woche durch, einmal gehe ich zum Jazzdance und das zweite mal zum Yoga.
Obwohl Jazzdance für mich mittlerweile die ultimative Herausforderung ist. Aber wir sind so eine nette Gruppe und die sozialen Kontakte möchte ich auf keinen Fall missen.
Beim Yoga bemerke ich auch eine zunehmde Verschlechterung der Beweglichkeit in den Knie- und Fußgelenken. Trotzdem ist Yoga für mich noch immer die besten Methode in eine andere Welt hineinzugleiten.

Ich wünsche mir, dass ich nicht noch mehr abbaue und gar keine Lust mehr habe, noch irgendwelche Dinge zu unternehmen.
Daher habe ich einen Termin in der Naturheilkunde in der Essener Klinik vereinbart. Vielleicht haben die noch ein paar Tipps für mich.

Liebe Grüße, Atom
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  #8  
Alt 16.11.2011, 19:18
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Als ich noch nicht wusste dass es Fatigue gibt habe ich mich immer gewundert warum ich nicht wieder auf die Beine komme und keine Kräfte mehr habe.
Ich habe das Gefühl, ich bin durch das Rezidiv gar nicht richtig wieder zu Kräften gekommen und immer müde. Habe einen immensen Energieverlust.
Fühle mich wie ein Hamster im Laufrad.
Ich kam mir auch schon wie ein Hypochonder vor und bin in der Beziehung froh dass es eine Erklärung gibt und ich auch nicht die Einzige bin der es so geht.
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Ängel
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  #9  
Alt 16.11.2011, 19:33
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Hallo Leidensgenossinnen!

Inzwischen geht der Thread hier etwas auseinander, denn zwischen der typischen "Fatigue" und der Tatsache, dass man keinen Muskel- bzw. Konditionsaufbau trotz Training hat, sind vielleicht zwei paar Stiefel. Die bleierne Schwere ist ja inzwischen eine voll anerkannte NW.

Aber die sportliche Seite wird oft etwas belächelt. Damit beschäftigen sich die Onkologen halt nicht, was ich auch irgendwie verstehe, es ist eigentlich ein Luxusproblem. Mein Doc nimmt es sehr ernst, macht sich auch Gedanken darüber, aber alle Versuche, meine Leistungen wieder etwas zu verbessern, sind bisher gescheitert. Es nervt mich halt auch deswegen, weil mein Freundeskreis sehr sportlich ist, und ich jetzt in meiner Laufgruppe nicht mehr mitkomme, bei den Bergtouren müssen sie auf mich Rücksicht nehmen bzw. ich hab keinen Spaß daran, weil ich es kaum schaffe. Nützt mir ja nichts, wenn ich den Berg hoch komme, aber dann so hinüber bin, dass ich mit der Abfahrt Probleme habe.
Jetzt bin ich schon froh, dass ich damit nicht so ganz allein bin. Wobei ich sagen muss, ich gelte ja medizinisch als unheilbar wegen Knochenmetas. Da denkt man ja selber - "was für ein Glück, dass ich überhaupt noch alleine gehen kann ohne Rollator". Oder noch krasser - froh sein, dass man überhaupt noch da ist.
Da meine Metas derzeit nicht wachsen, meine Bestrahlungen bei mir überhaupt keine Nebenwirkungen verursacht haben (mal von den Verbrennungen abgesehen) und die Chemo schon ewig her ist - ich kann es einfach nur dem Tam zuordnen. Wobei ich die ersten Monate ja noch ganz gut dabei war, was den Muskelaufbau angeht. Aber dann hab ich über 1 Monat nichts gemacht (Urlaub, andere OP) - und seitdem geht nichts mehr. Es kommt mir vor, als wäre alles, was weg ist, weg, lässt sich nicht mehr rantrainieren.

Gledi, vielleicht kannst du mir mal ne PN schicken, wo du da evtl. in Berlin hingehst? Wollte schon lange mal wieder Freunde in Berlin besuchen...

Bin auch für alle anderen Tips dankbar. Am Willen, mich aufzuraffen liegt es jedenfalls nicht!

viele Grüße

Calypso

PS Janine Pietsch hab ich mal persönlich getroffen, weil sie im gleichen Verein schwimmt, wie ein Bekannter von mir. Sie kommt auch nicht so recht hoch, das stimmt, sie denkt aber, dass es vor allem noch die nachwirkungen der Chemo sind. ist aber auch schon wieder ein Weilchen her, keine Ahnung, wie es ihr jetzt geht.

Geändert von Calypso (16.11.2011 um 19:36 Uhr)
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  #10  
Alt 19.11.2011, 18:38
Brita70 Brita70 ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

hallo,
ich versuche immer, jeden Tag an die frische Luft zu gehen und ein Stück spazieren zu gehen. Zur Zeit kann ich mich aber zu nix richtig aufraffen. L-Carnitin hilft dagegen ein wenig. Auch ab und zu ein Stück Schweinebraten oder anderes Fleisch scheint zu helfen- deshalb habe ich mein vegetarisches Leben teilweise wieder aufgegeben.

LG
Brita
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  #11  
Alt 20.11.2011, 01:59
frollein frollein ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

es ist die angst unterzugehen wenn ich nichts tue...auf grund dessen sehe ich zu soviel als möglich zu tun...
ich bin sicher noch lange nicht da wo ich früher war - erhebe derzeit aber auch nicht den anspruch...und dennoch -

manche dinge die dringendst erledigt oder angegangen werden müssten mag ich gar nicht anfangen und schieb sie vor mir her...
ich mache viel sport und dennoch passt meine frühere kleidung nicht mehr...ein gefühltes marshmellow läßt grüßen!
habe heute ein absolutes paar lieblingsstiefel aussortiert, weil meine beine mittlerweile einfach nicht mehr hinein passen wollen...ein luxusproblemchen; vor allem weil ich für mich ja weiss, dass mir die AHT hoffentlich dabei hilft, dem krebs ein schnippchen zu schlagen!...und dennoch -

ich bin nicht depressiv laut docs...sehe aber zu situationen die mich anöden, einfach weil sie für mich keinen sinn mehr machen nach allem was ich in den letzten 14 jahren erlebt habe, möglichst komplett aus dem weg zu gehen...
es fällt mir derzeit schwer mich auf neue menschen einzulassen oder generell zuzuhören, weil ich keine jammergeschichten von leuten mehr hören mag, die eigentlich keinen nennenswerte probleme haben oder aber so schwerwiegende haben, dass ich mich ganz klein fühle und mir meine sprache verloren gegangen ist...

die narben an meinem körper stören mich nicht groß, klar, sie sind nicht schön, ich kenne schlimmeres, aber in meinen gedanken und meinen träumen ist dieses scheissgeschwür in meinem kopf von dem ich nicht weiss wie ich es wegbekommen soll...

ich lebe gerne, fühle gerne!
jetzt, in diesem augenblick fühle ich mich wie am ersticken...da ist niemand der mich in den arm nimmt und die gedanken und ängste die sich in der nacht auftun mit mir zusammen verscheucht...dieses gefühl mag ich nicht!
das jahr vor der diagnose war ich extrem müde...ich bin mir ganz sicher, dass der krebs da in mir ordentlich herumgefuhrwerkt hat!
und heute bin ich irgendwie auch immer wieder mal schnell müde...lange nicht mehr so ausgeprägt...und für heute nacht steht ohnehin eine schlaflose nacht an...

vieles ist leichter geworden in den vergangenen monaten, dafür bin ich sehr dankbar...und dennoch ist elementares grundsätzlich verändert, scheint verloren!!!
ich war immer eher introvertiert, selbstbewußt, stark für meinen sohn mit dem ich mein leben ohnehin ein stück weit am rande der gesellschaft führe...ich vermisse die leichtigkeit oder das vertrauen dahinein, dass trotz allem nochmal alles "gut" werden wird...
ich habe mir zur aufgabe gemacht ganz vieles von dem zu tun, was ich für mich in den letzten jahren vermisst habe...das gibt mir kraft und unseren alltag so normal als möglich zu leben!
gehe neue wege, probiere neues aus, entdecke mich neu...

Geändert von frollein (20.11.2011 um 02:37 Uhr)
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  #12  
Alt 21.11.2011, 16:45
copet copet ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Frollein, du Liebe, am liebsten würde ich gern jetzt und sofort an deiner Tür klingeln, dich in den Arm nehmen und dir ganz lange -bist du selbst davon überzeugt bist- zuflüstern, dass alles, alles gut wird!!!!!!!!!!!!

Fühl dich -wenn du magst- virtuell in den Arm genommen von
Conny
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  #13  
Alt 27.11.2011, 08:20
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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@Gitti


vielen Dank für Deinen Link.

Er "bringts" für mich auch noch Jahre nach meiner Therapie.


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Ilse
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  #14  
Alt 27.11.2011, 09:38
frollein frollein ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Mit der Schlaflosigkeit hat so manche hier zu kämpfen. Keine Frage, dass sich die daraus ergebende Müdigkeit schwer auf einen legt.
Ein Patentrezept kann ich dir nicht nennen, da ich meines Sohnes wegen keine Schlaftabletten nutzen kann/mag.
Ich versuch mich nicht mehr verrückt zu machen, wenn diese Nächte im Raum stehen; zum Glück nur Phasenweise. Das Gedankenkarussel dreht sich dabei schon von alleine und nimmt einen mit. Das hilft dir nun nicht.
Habe mir angewöhnt ein Nickerchen zu machen wenn mir Tagsüber die Augen zufallen; ohne schlechtes Gewissen!
Konzentrationsprobleme sind ebenfalls zurückgeblieben. Und auch hier habe ich kein Patentrezept für dich, außer den bereits genannten.
Ich geb mir Futter für mein Gehirn, arbeite meine "Listen" ab und schau das ich nicht doch wieder die Hälfte vergesse, vor allem dass ich gerade die Dinge erledigt bekomme, die ich meine Energiefresser nenne.
Konzentriere mich auf das was ich gut kann und gerne mag. Setze auf Zeit; bin halt ein Schussel geworden und versuch das Ganze gelassen anzunehmen...hm!
Ich habe das Glück Sport machen zu können, gehe viel raus in die Natur, dadurch holt sich einiges auf.
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  #15  
Alt 27.11.2011, 12:30
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Wer kennt Fatigue und was tut ihr dagegen?

Hallo Ihr,
ja, die Schlaflosigkeit nachts kenne ich auch. Tagsüber ist man dann total platt, und das Wochenende hab ich dann immer einen richtigen Mittagsschlaf gemacht. In der Arbeit geht das ja schlecht. Da bin ich dann allerdings auch schon mal abends um 9 ins Bett....
Bei mir hat allerdings geholfen, dass ich mich nichtmehr diesem Tagschlafen hingegeben habe. Ich hatte auch immer gedacht "ja, das darf ich, bin ja schließlich nicht gesund". Mein Arzt hat mir geraten, nicht mehr als 7 - 8 Stunden zu schlafen und mich in der Freizeit nicht aus Sofa zu legen. Das fiel mir unendlich schwer!!!! Nichts schöneres, als einen grauen Novembertag mit Tee und Buch auf dem Sofa zu verbringen!!! ABER: ich war erfolgreich. Habe zwar auch noch das Problem, dass ich nachts 2 - 3 mal aufwachen, aber im Gegensatz zu vorher schlafe ich gleich wieder ein, kann so auch nicht ins Grüblen kommen und z. B. die Sorgen wegen meines Sohnes sinnlos herumwälzen. Es hat schon so 3-4 Monate gedauert, aber jetzt schlafe ich wieder (relativ) normal meine 7-8 Stunden und bin tagsüber einigermaßen fit (kein Vergleich zu früher, aber ich hab nichtmehr das Bedürfnis, am Schreibtisch zwischendurch die Augen zuzumachen vor lauter Müdigkeit). Habe also wieder meinen Wach- Schlaf- Rhythmus gefunden.
Dazu gehört auch, dass ich viel besser schlafe, wenn ich mich draußen bewegt habe.
Was ich jetzt gleich tun werde!
Calypso
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