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#1
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Obwohl ich heute frei habe kann ich mal wieder nicht schlafen, also will ich mal wieder etwas schreiben.
Norbert und ich sind irgendwann vom 5.Stock in den 3. gezogen. Da hatten wir dann eine schöne zwei Zimerwohnung. Nur von an ist uns alles über den Kopf gewachsen. Norberts Vater war inzwischen gestorben und er hatte das alte Häuschen im Saarland geerbt. Wir hätten damals unsere Zelte in Frankfurt abbrechen sollen und in das Häuschen ziehen, aber wegen unserer Arbeit haben wir das nicht gemacht. Also haben wir versucht das Haus zu halten. Sind in unseren Urlauben immer hin und haben versucht alles in Ordnung zu bringen. Das ganze hat eine Menge Kraft gekostet und finanziel hat es uns auch erschlagen. Irgendwann hat Norbert durch seine Diabetis, die viel zu spät erkannt wurde ein offenes Bein bekommen. Die Ärzte haben daran herumgedoktert, aber es ist nicht geheilt. Irgendwann ist mein kleiner Dickkopf dann nicht mehr zum Arzt. Er hat sich jeden Tag das Bein selbst verbunden und hat so ahre gelebt.Wir sind dann nicht mehr in unser Haus gefahren weil durch die Wunde Norberts Bein immer dicker wurde und er in keine Schuhe mehr kam. Auch diese Sache haben wir durch unsere Liebe bewältigt. Mein Norbert hat nie geklagt. Er hatte ja seine grosse Leidenschaft, seinen Computer. Da hat er manchmal Nächte drangesseen, ja so wie ich heute. Irgendwann hat er angefangen Musik aus dem Internet hochzuladen. Später waren es dann Live Konzerte. Eine Band hatte es uns besonderst angetan und zwar die Jungs von Bon Jovi. Als die dann 2007 ein Konzert in Frankfurt gaben hat Norbert gemeint, wenn er schon nicht hin kann soll ich gehen und ihm dann Bericht erstatten. Norbert war auch der dem ich es zu verdanken habe dass ich dann ins BJ Forum kam. Wenn ich die lieben Leuten in unserer schwersten Zeit nicht gehabt hätte wäre ich vieleicht nicht mehr hier.
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Mein geliebter Patner Norbert Dezember 2009 Darmkrebs, Metastasen in der Leber Dezember 2009 Darm OP Komplikationen Eiter in der Wunde, offene Darmfistel 2010 Chemo, Oktober 2010 Metastasen haben sich verkapselt Januar 2011 Norberts Zustand verschlechtert sich 2. Ferbruar 2011 Norbert ist für immer von mir gegangen |
#2
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Liebe Faith, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das muss eine schwierige Zeit gewesen sein. Dein Norbert kann ja gar nicht mehr viel aus dem Haus gegangen sein. Toll, dass ihn das nicht runter gezogen hat und ihr das als Paar gemeinsam durchgestanden habt.
Durch deinen Beitrag habe ich aber auch einen ganz dicken Klos im Hals bekommen, denn Bon Jovi war auch Mamas und meine große Leidenschaft. Keine Tour haben wir verpasst seit 1994 Crossroads erschien. Am 13. Juli war das letzte Konzert in Düsseldorf. Mama hat es um zwei Tage verpasst. Der Gang dahin war schwerer als die Beerdigung, so blöd es vielleicht klingen mag und "In these Arms" war kaum zu ertragen. Trotzdem werde ich beim nächsten Mal wieder dabei sein.
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#3
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Ja die Jungs sind schon was ganz besonders. Als wir 2010 erfahren haben dass sie 2011 wieder auf Tour in Deutschland sind hab ich Norbert gefragt ob ich hingehn kann. Er meinte es wäre ihm lieber wenn nicht. Es ist dann leider anderst gekommen. Ich war dieses Jahr auf zwei Bon Jovi Konzerten in München und in Mannheim. Mannheim war supper. Ich hatte eine liebe Freundin dabei. Ich hatte mir immer gewünscht Haleluja mal live zu hören. War unser Lieblingslied. Als die Jungs zum zweiten mal von der Bühne gingen hab ich zu Moni gesagt, jetzt hör ich das wieder nicht,aber dann haben sie noch eine Zugabe gegeben und rat mal was sie gesungen haben. Ich hab nur in den Himmel gesehen und danke gesagt.
Übrigens am letzten Wochenende waren Moni und ich in Lorsch bei einer Coverband von Bon Jovi. Die Jungs heissen Bounce und sind echt spitze. Mir hilft die Musik wirklich viel weiter. Das schlime bei mir ist aber immer noch dass ich mich körperlich nicht richtig erhole. Ich hab ja Norbert gepflegt und bin noch arbeiten gegangen. Ende Oktober letzten Jahres bin ich dann auf der Arbeit zusammen gebrochen und mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht worden. Ich bin dann auf eigene Verantwortung Abends wieder heim, weil Norbert ja allein war. Irgendwie kann ich nicht mehr die Leistung bringen wie vorher.
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Mein geliebter Patner Norbert Dezember 2009 Darmkrebs, Metastasen in der Leber Dezember 2009 Darm OP Komplikationen Eiter in der Wunde, offene Darmfistel 2010 Chemo, Oktober 2010 Metastasen haben sich verkapselt Januar 2011 Norberts Zustand verschlechtert sich 2. Ferbruar 2011 Norbert ist für immer von mir gegangen |
#4
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Norbert hatte vor ein paar Jahren einen Arbeitsunfall und zwar hatte er sich mit einer Maschine den rechten Zeigefinger bis zum Mittelglied abgetrennt. Das war eine schlimme Sache, aber auch das konnte meinen Mann nicht erschüttern. Ich kann mich noch erinnern er hatte zuerst aus der Maschine das Stück Finger geholt, aus dem Gefrierhaus Eis geholt und das Stück in eine Tüte mit dem Eis gesteckt, dann ist er zu unserm Chef und hat gemeint er müsse ihn mal ins Krankenhaus fahren.
Durch diesen Unfall ist er dann zu meiner Hausärztin gekommen. Die hat dann festestellt dass er Diabetis hat und hat ihn mit Tabletten behandelt. Sie hat ihn dann auch zu einem befreundeten Arzt geschickt der dann sein Bein behandelt hat. Dieser Arzt war ein älterer Chirurg der in einer Schönheitsklinik arbeitet und nur solche Fälle behandelt. Mein Norbert ist über ein Jahr zwei mal die Woche in die Klinik und das ganze hat sich gelohnt. Die Wunde wurde immer kleiner. Jetzt hätten wir endlich wieder ein normales Leben beginnen können, aber aus irgendeinem Grund ging es Norbert immer schlechter. Er sagte mal zu mir er würde sich fühlen als wären seine Akkus leer und würden sich nicht mehr aufladen. Als er das letzte mal zu seinem Chirurgen gegangen ist, hat er mich gebeten mitzugehn. Ich bin an diesem Morgen so erschrocken. Mein einst so starker Mann konnte keine zehn Schritte gehen ohne stehen zu bleiben. Am nächsten Tag sind wir dann zur Hausärztin die zuerst vermutete dass es etwas mit dem Herzen zu tun hat, aber eine Blutuntersuchung zeigte wie schlimm sein Zustandwirklich war.
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Mein geliebter Patner Norbert Dezember 2009 Darmkrebs, Metastasen in der Leber Dezember 2009 Darm OP Komplikationen Eiter in der Wunde, offene Darmfistel 2010 Chemo, Oktober 2010 Metastasen haben sich verkapselt Januar 2011 Norberts Zustand verschlechtert sich 2. Ferbruar 2011 Norbert ist für immer von mir gegangen |
#5
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...das nennt man wohl eine dramatische Pause...
Liebe Faith, mir war gar nicht bewusst, wie viel und lange ihr mit den verschiedensten Problemen kämpfen musstet! Ihr wart beide so tapfer, es ist einfach nicht fair, dass es immer schlimmer statt besser wurde. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es häufig so ist. Bei uns ging es zwar nicht über so lange Zeit, aber auch ich hab das Gefühl, dass es wie ein Schneeball war. Erst gehen Kleinigkeiten schief und dann wirds immer größer und man ist nicht mehr Herr darüber :-( Ich lass mal liebe Grüße hier und drück dich virtuell ganz feste!
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#6
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Liebe Faith, danke für deine Profilnachricht.
Ja die Fröhlichkeit, die darf man nicht verlieren. Ich habe schon einmal an anderer Stelle geschrieben, dass ich glaube, dass es unterschiedliche Schmerzen sind, jenachdem wen man verliert. Bei den Eltern, ja das ist hart, schwer und traurig, das weiß ich grade wohl selbst am besten ;-) Gerade, wenn man so eine gute Beziehung wie meine Ma und ich hatte. Aber möchte ich diese tolle Beziehung missen und sie dafür jetzt weniger vermissen? Nein, auf keinen Fall! Bei den Eltern ist das außerdem der Gang des Lebens, dass sie irgendwann gehen müssen und ich wünsche allen Kindern, dass dieser Punkt so spät wie möglich kommt! Aber bei Partnern oder Geschwistern, da wirft es gleich das ganze Leben aus der Bahn. Das war so nicht geplant, sollte so nicht laufen. Man wollte doch zusammen alt werden. Ich kann nur erahnen, wie unendlich viel schwieriger das ist! Darum, fühl dich gedrückt, tapfere Faith.
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#7
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Ich hab das hier grad mal überflogen und will meine Meinung schreiben.
Ich würde nie so in aller Öffentlichkeit private Dinge über meinen verstorbenen Mann schreiben.Das würde er nie wollen. Wenn man einen Menschen nicht mehr fragen kann, sollten Privatsachen auch privat bleiben. Geldangelegenheiten usw sind intim und das breit treten? Meine persönliche Meinung. Mein Mann ist jetzt das 4 Jahr tot und auch heute noch gebe ich so private Dinge nie nach aussen, das wissen nur unsere gemeinsamen Freunde. |
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