Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Allgemeine Themen > Umgang mit Krebs und Krankheitsbewältigung

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.12.2011, 14:37
Norma Norma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.132
Standard AW: diskriminierung bei öffentlicher veranstaltung

Genau DAS ist der Grund, warum ich für den "Fall der Fälle" zwei Hilfsmittel im Keller stehen habe:
1. einen Rollstuhl
2. einen Gehwagen.

Ich habe auch dieses Problem: langes stehen auf einem Fleck geht überhaupt nicht. Laufen geht für kurze Strecken ganz gut; lange Strecken sind nicht drin. Die Kraft ist einfach nicht vorhanden.

Nein, man sieht uns nicht an, wie krank wir wirklich sind. Auch die Einschränkungen sind nicht auf dem ersten Blick erkennbar.

Leider leider versuchen aber immer wieder, topfitte Gesunde durch den Behinderten-Eingang zu huschen, wenn die Schlange vor einem Veranstaltungs-Eingang zu lang wird.
Das Nachsehen haben dann die wirklich Kranken. Man glaubt ihnen nicht, weil sie ja soooo gesund aussehen.

Nachdem ich also 2 mal solche Erfahrungen gemacht habe (schroffe Abfuhr), war ich einfach nur fertig mit den Nerven.

Aber dann erwachte mein Kampfeswillen und ich überlegte, was man tun könnte. Schließlich wollen wir ja nichts, was uns nicht zusteht, oder?

Also habe ich einen Billig-Rollstuhl und einen Gehwagen beim größten Aktionshaus ;-) ersteigert. Spottbillig... weil gebraucht.

Diese Maßnahme verhilft mir jetzt IMMER zu meinem Recht, einen Behinderteneingang benutzen zu dürfen. Den Schwerbehindertenausweis will niemand mehr anschauen. Es reicht, WIE man erscheint.

Ja, es ist verdammt traurig und frustrierend, dass man sich immer selbst helfen muss.

Ich verstehe dich sehr sehr gut und rate dir, ebenfalls zur Selbsthilfe zu greifen.

Verständnisvolle Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 28.12.2011, 15:03
Benutzerbild von Levira
Levira Levira ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.01.2009
Beiträge: 202
Standard AW: diskriminierung bei öffentlicher veranstaltung

Hallo!

Liebe Norma, vielen Dank für Deinen Beitrag! Genau, das ist es!
Wir können uns noch lange über das Unverständnis von unverschämten Leuten ärgern, uns überlegen, wie wir denen begreiflich machen können, dass sie sich ungebührlich verhalten, oder eben zur aktiven Selbsthilfe greifen.

Ich war auch glücklich, dass man mir meine Schmerzen und Einschränkungen nicht auf den ersten Blick ansieht und bin es immer noch, aber das hat nun mal Nachteile.
Immerhin kann ich jedoch mit beeindruckenden Narben am Bein mir zu meinem Recht verhelfen, wenn es nicht anders geht. Schon manches Mal hat eine arrogante Person beschämt den Rückzug angetreten, nachdem meine Erklärungen nichts fruchteten und ich zu diesem letzten Mittel griff.

Aber die Idee des Rollstuhls und Gehwagens finde ich einfach genial! Vor allem, weil es doch oft eine Erleichterung ist, dass man sich überall schnell hinsetzen kann, wenn es nicht mehr geht. Oder sei es nur, um schwere Taschen oder sonstiges nicht mehr herumtragen zu müssen.
Ich werde also meinen inneren Schweinehund überwinden und mir sofort so ein Occasionsding besorgen! Danke für die Idee!

Einen guten Rutsch allen in ein hoffentlich aktives, viele gute Veranstaltungen geniessendes Jahr und liebe Grüsse!
Levira
__________________
Mein Lebensmotto: Mein Weg ist mein Ziel!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 06.03.2013, 10:18
Sternsammlerin Sternsammlerin ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.03.2013
Beiträge: 7
Standard AW: diskriminierung bei öffentlicher veranstaltung

Hallo ihr Lieben!

Meiner Mutter ging es mal ganz ähnlich, es war zwar kein Konzert, aber im Bürgeramt (!). Unser Bürgeramt liegt im dritten Stock eines Gebäudes, und der Aufzug funktioniert nur ab und an. Als meine Mutter dann einmal im Erdgeschoss, in dem ein anderes Amt untergebracht ist, nachfragte, ob man für sie den Aufzug holen könnte, weil sie es nicht schafft, die Treppen zu gehen, wurde sie nur schief angeschaut und ihr gesagt, dass sie doch eine junge Frau sei und der liebe Gott Füße geschenkt habe, um sie auch zu benutzen... HALLO? Ich dachte ich hör nicht recht... Aber meine Mutter beharrte auf den Aufzug und erklärte dem Beamten lautstark, dass sie ja wohl ein Recht hat, mit dem Aufzug zu fahren, zeigte auch ihren Ausweise usw... Nach geschlagenen zehn Minuten erbarmte sich dann der Beamte und schaltete mit seinem Schlüssel den Aufzug frei... Unmöglich!

LG!
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 06.03.2013, 12:00
conquerer conquerer ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2011
Beiträge: 335
Standard AW: diskriminierung bei öffentlicher veranstaltung

Auch solche Beamten, die sich für den lieben Gott halten, haben Vorgesetzte. Eigentlich sollte so ein Verhalten ein Nachspiel haben.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 06.03.2013, 12:38
Benutzerbild von Barbara_vP
Barbara_vP Barbara_vP ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.12.2003
Ort: Alfter
Beiträge: 1.131
Standard AW: diskriminierung bei öffentlicher veranstaltung

Hallo
@Sternenflüsterin Beschwerde an den Vorgesetzten, die Presse einschalten.... einer alten Schulkameradin ist ähnliches passiert .... einfach unverschämt.


Ich habe es auch anders herum erlebt, ich laufe etwas "unrund" und als ich in einem Amt eine Etage höher mußte (ich wurde weitergeleitet an eine andere Stelle) fragte man mich, ob man mich begleiten sollte, da der Aufzug nur mit Schlüssel fährt.....ohne dass ich etwas gesagt habe.
__________________
Liebe Grüße
Barbara
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 06.03.2013, 12:50
gilda2007 gilda2007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.888
Standard AW: diskriminierung bei öffentlicher veranstaltung

Na ja, ich finde, man kann auch die Kirch im Dorf lassen. Man kann demjenigen seine Meinung sagen, deutlich, aber man muss nicht alles immer zum Fall für den Vorgesetzen machen. Sich ständig aufzuregen ist auch Verschwendung von Lebenszeit, die man besser nutzen kann. Ich mache so etwas lieber mit demjenigen direkt aus. Meine Meinung ...
__________________
lg
gilda
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 07.03.2013, 10:51
evelyn-wieda evelyn-wieda ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Niedersachsen, in Wieda
Beiträge: 83
Standard AW: diskriminierung bei öffentlicher veranstaltung

Ein liebes Hallo in die Runde,

und ich kann nicht mit negativen Beispielen beitragen. Weiß nicht warum, aber ich gehe offen mit mir und meinen Befindlichkeiten um und bitte, wenn ich Hilfe benötige, freundlich um meine jeweiligen Anliegen. Das hat bisher immer die Türen geöffnet. Auch vielleicht mal mit einem Murren, dass ich dann einfach überhöre und mit einem Lächeln danke.

Hier zum Beispiel Hausarztbesuche: Während der Chemos brauchte ich nie zu warten oder mich ins Wartezimmer setzen, ich kam ohne große Worte sofort dran.
Doch wenn wieder Alltag in mein Leben ist und das ist so schön, dann setze ich mich auch selbstverständlich ins Wartezimmer und warte wie jeder andere, bis ich an der Reihe bin.

Habe da einfach mitbekommen, dass es irgendwie immer ein Geben und Nehmen ist.

Lieber boebi, deine Einstellung finde ich so klasse und deine Worte:

Zitat:
"Wer viel nachträgt, hat viel zu schleppen!"
sagen alles. Wunderbar. DANKE!!!

Und gilda, du schreibst es, locker sehen und eventuell verstehen, dass viele uns gar nicht verstehen können, wie ich ja auch viele gar nicht verstehen kann.

In diesem Sinne Euch einen schönen Tag, viel Sonne und alles Gute

Evelyn
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:38 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55