Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 30.12.2011, 23:06
Benutzerbild von Phelora
Phelora Phelora ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.09.2011
Ort: Lüneburg
Beiträge: 31
Standard AW: Ich vermisse meinen Papa so sehr!

Hallo Papa,

morgen ist das Jahr 2011 nun vorbei und wir gehen ohne dich in ein neues Jahr.
Schon Weihnachten und mein Geburtstag am 23.12. waren schlimm. Du fehlst so sehr! Heiligabend waren wir an bei dir auf dem Friedhof und haben eine weiße und eine rote Rose mit einer weihnachtskugel auf dein Grab gelegt. Wir haben so sehr geweint. Es ist immer noch diese Unbegreiflichkeit die es so schwer macht.
Ich denke jeden Tag an dich und immer wieder spielen sich deine letzten Tage im Krankenhaus vor meinen Augen ab. So schlecht ging es dir und du hattest so große Schmerzen. Zu sehen wie du selber nichts mehr ohne Hilfe machen konntest und wie hilflos und klein du auf einmal warst. Wie du Kathrin und mich immer wieder angeschaut hast und dir die Tränen einfach über dein Gesicht gelaufen sind ohne dass du noch etwas sagen konntest. Du hast nur da gelegen und immer wieder geweint. Wir haben an deinem Bett gesessen und waren einfach da...haben deine Hand gehalten und dich unsere Nähe spüren lassen. In den wenigen Momenten in denen du wach warst hast du immer unsere Hand gedrückt.
Ich schreibe gerade unter Tränen. Ich vermisse dich so wahnsinnig! Ich vermisse dein lachen, deine Umarmungen, deine stimme und deine Wärme! So oft möchte ich dich einfach anrufen um dich zu hören und dann wird mir wieder bewusst dass ich es nie wieder kann. So oft schaue ich mir dein Bild an und vermisse meinen Papa und das Kind in dir das dich nie wirklich los gelassen hat und das dich zu etwas so wundervollem gemacht hat. Ob es das sammeln von Modellen war oder das Modell bauen selber....das hat deine Augen zum leuchten gebracht.
Du warst ein so toller Mensch und alle die dich kannten haben dich so sehr geschätzt. Wer einmal einen Platz in deinem Herz hatte der hatte ihn für immer!
Ich hoffe so sehr dass es dir da wo du nun bist gut geht. So oft schaue ich hoch in den Himmel und hoffe du kannst uns sehen. Mama hat hat vor die balkontür eine kleine Laterne mit einer Kerze drin gestellt damit immer ein licht für dich leuchtet. Sie sagt dann immer..damit Papa weiß, dass ich zu Hause bin. Sie vermisst dich Papa. Aber sie ist so tapfer. Du wärst stolz auf sie!
Morgen nun werde ich wie immer eine Kerze für dich anzünden und werde am Abend eine Rakete für dich in den Himmel schicken.
Mein Papa...der Schmerz dich zu vermissen beherrscht mich jeden Tag und du wirst hier immer fehlen! Ich wünsch dir dennoch ein schönes Sylvester mit all den lieben dort oben! Ihr werdet auf eure weise bei uns sein!

Ich liebe dich!
__________________
Mein lieber Papa schloss seine Augen am 05.10.2011 und ging mit einem Lächeln und ohne Schmerzen über die Regenbogenbrücke! (nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom rechts - Metas in Knochen und Hirn. Erstdiagnose Dezember 2010)
Wir vermissen dich so sehr <3
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 31.12.2011, 02:24
undine undine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 899
Standard AW: Ich vermisse meinen Papa so sehr!

Liebe Susann,

und ich umarme dich doch nochmal

Du kannst auch so stolz auf dich sein! Du bist ein so liebevoller Mensch! Ich bin mir sicher, dein Papa wird deine Rakete von all den anderen unterscheiden können.
Wenn wir so geliebt wurden, dann kann es nicht sein, dass die Liebe gehen kann. Sie muss noch da sein und wird uns ewig begleiten.

Alles Liebe für dich und ich denke morgen an dich und deinen Himmelsgruß...

Schlaf schön... ich gehe jetzt auch ins Bett, Undine
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 18.01.2012, 18:40
Benutzerbild von Phelora
Phelora Phelora ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.09.2011
Ort: Lüneburg
Beiträge: 31
Standard AW: Ich vermisse meinen Papa so sehr!

Was für ein furchtbarer Tag......

Schon heute morgen als ich aufwachte, standen mir die Tränen in den Augen. Ich habe von Papa geträumt. Gleich zweimal. Beim ersten Traum stand er nur da und schaute mich an. Dann stieg er in einen Zug und fuhr fort. Ich bin dann aufgewacht ohne große Orientierung und bin aber wieder eingeschlafen. Beim zweiten Traum war Papa da..völlig real und ich habe ihn immer wieder gefragt wie kannst du hier sein, du bist doch im Himmel. Wie kann es sein, dass du zurück gekommen bist?? Ich bekam keine Antwort....nur sein Lächeln.
Als ich dann wieder aufgewacht bin, weil der Wecker klingelte flossen mir die Tränen einfach so übers Gesicht.
Ich vermisse ihn so sehr!! Manchmal kann ich meine Gefühle gar nicht in Worte fassen. Ich sitze dann nur da und weine. Die Zeit scheint immer noch still zu stehen und vergehen mag sie auch nicht. Es ist gerade mal 3,5 Monate her, dass er von uns gegangen ist. Immer wieder sehe ich die letzten Tage im Krankenhaus vor mir. Ich fühle mich so leer und denke so oft ich kann mit niemandem reden weil keiner es versteht. Ich habe einen Teil meines ichs verloren...meinen Papa. Wie soll man den anderen verständlich erklären, wie sehr es weh tut und wie groß dieser Schmerz ist.
Es gibt Tage, da glaube ich daran zu zerbrechen, weil ich nicht weiß wie ich mich wieder auffangen kann.
Die Arbeit und das alltägliche Leben das einen langsam immer mehr wieder einholt lenkt zwar ab, aber die Stunden zu Hause zeigen dann wieder das kleine Mädchen in mir, dass einfach seinen Papa vermisst. Seine Stimme, seinen Rat, seine Hilfe und Unterstützung....
Manchmal habe ich das Gefühl auf einem großen Platz zu stehen und zu schreien, aber keiner hört mich.
Mein Freund ist zwar absolut wundervoll, aber er ist so oft mit meinen Gefühlen in diesen Momenten überfordert. Er weiß einfach nicht was er sagen soll, um es für mich besser zu machen. Ich kann ihn verstehen. Er nimmt mich dann in den Arm und schweigt, hält mich einfach nur fest und streichelt mir über das Gesicht oder gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Das sind Zeichen für mich, dass er für mich da ist, wenn auch schweigsam. Ich danke ihm so sehr dafür.



Ich fühle mich hilflos
__________________
Mein lieber Papa schloss seine Augen am 05.10.2011 und ging mit einem Lächeln und ohne Schmerzen über die Regenbogenbrücke! (nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom rechts - Metas in Knochen und Hirn. Erstdiagnose Dezember 2010)
Wir vermissen dich so sehr <3
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 18.01.2012, 23:25
undine undine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 899
Standard AW: Ich vermisse meinen Papa so sehr!

Liebe Susann,


ich umarme dich jetzt einfach mal....


Weißt du, ich bin ja selbst am Hadern, ob ich Träumen glauben darf. Möchte dir aber etwas erzählen, was mir eine junge Frau, Mitte 20, mir erzählt hat, die ihre Mutter an Lungenkrebs/Magenkrebs verloren hat. Es ist die Verkäuferin, die meine Ma aus dem Elbeeinkaufszentrum kannte und die meine Mutter 2x im Hospiz besucht hat.

Sie meinte, sie habe immer Alpträume von ihrer Ma gehabt. Sie habe immer vor Augen gehabt, wie schlecht es ihr ging. Im Traum war sie nochmal total Opfer des Krebses. Das ging Monatelang so und sie war ganz verzweifelt. Sie hat nur noch weinen können.

Dann irgendwann träumte sie erst mal nichts mehr. Und plötzlich wieder von ihrer Ma. Aber sie sah gesund aus, schön aus, "wie immer" und sie fragte sie im Traum: "Mama, wieso siehst du so schön aus?" Und ihre Mutter antwortete: "Weil es mir gut geht, dort wo ich jetzt bin!" Sie hat gelächelt, sich umgedreht und ist gegangen. Und die junge Frau hat nie wieder von ihrer Ma geträumt. Und es ging ihr gut damit.

Vielleicht nimmt dein Papa Abschied von dir. Vielleicht zeigt er dir, dass es ihm gut geht, dort wo er jetzt ist, dort wo er seine Reise nun angetreten hat. Er lächelt, schreibst du, das ist schön.

Ganz, ganz liebe Grüße, Undine
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:56 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55