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  #1  
Alt 16.01.2012, 22:40
Benutzerbild von corina
corina corina ist offline
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Registriert seit: 10.11.2011
Beiträge: 168
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo,
auch ich begrüße Dich im Forum obgleich der Anlass die schreckliche Diagnose ist.
Aber ich muss Dir sagen, dass ihr trotz der schlimmen Diagnose großes Glück habt. Der Tumor ist operabel und Deine Mum kann gesund werden. Die Aussichten sind gut.
Bei uns sind die Aussichten leider nicht gut. Mein Mann 55 Jahre hat die Diagnose BSDK mit multiblen Lebermetastasen Ende September bekommen. Der Tumor ist leider inoperabel und er kann nur palliativ behandelt werden. Die Schmerzen meines Mannes haben in der letzten Woche stark zugenommen. Morgen ist die Auswertung des Kontroll CT's. Wir haben beide Angst vor dem Ergebnis.

Wenn Du Fragen hast, dann schreibe ich bin gerne bereit Dir meine persönlichen Erfahrungen mitzuteilen. Mir haben die Beiträge der Leidensgefährten sehr geholfen mit der Situation umzugehen.
Aber das Wichtigste sind die positiven Gedanken, die man nicht verlieren darf. Es fällt sehr schwer, aber es ist möglich positive Energie weiter zu geben. Sei so oft wie es geht in ihrer Nähe, sie wird dankbar dafür sein.

Ich wünsche Euch viel Kraft und Glück. ich schicke Euch einen Engel. Er soll über Euch wachen

Corina
__________________
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  #2  
Alt 19.01.2012, 01:24
Katka Katka ist offline
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Registriert seit: 30.04.2010
Beiträge: 7
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Herzklopfen,


ich kann gut verstehen, dass du Angst hast, denn die hatte ich damals auch um meine Ma. Ein Leben ohne sie, war für mich bis dahin unvorstellbar. Die OP mag für einige wenige ein Anker sein, bei meiner Ma war sie es nicht.

Nachdem wir die Diagnose kannten und ich Artikel über die ungünstige Prognose gelesen hatte, liefen mir oft die Tränen, wenn ich sie besuchte. Sie fragte natürlich nach, obwohl sie die Antwort wusste. Mein Vater meinte, ich sollte nicht vor ihr weinen. Ich unterdrückte es und versuchte ihr Hoffnung zu geben. Es gelang mir. Wir haben in der Zeit fast täglich miteinander telefoniert, fast jedes Wochenende fuhr ich zu meinen Eltern, um im Haushalt zu helfen und in ihrer Nähe zu sein. Oft brachte ich ihr eine Kleinigkeit mit, um sie zu erfreuen. Wir redeten über vieles, alle Themen haben wir trotzdem nicht geschafft...

Mein Rat an dich, geh so schnell wie möglich zu einer Beratungsstelle für Krebskranke und Angehörige. Dort arbeiten Sozialpädagogen und Psychotherapeuten. Sie können dir helfen, mit den Bildern, die du siehst, besser klar zu kommen. Du kannst auch den Krisennotdienst oder andere Stellen kontaktieren. Tu es für dich. Deine Ma braucht eine Tochter, die selbst nicht daran zerbricht. Bei mir kam es fast soweit, erst jetzt, 14 Monate nach ihrem Tod, kehre ich so langsam wieder ins Leben zurück.

Ich wünsche dir viel Kraft,
Katka
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  #3  
Alt 19.01.2012, 08:36
Rüdi59 Rüdi59 ist offline
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Ort: 35440 Linden
Beiträge: 73
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Herzklopfen, ich bin nicht mehr sehr oft hier, seit mein Mann verstorben ist, aber ich kann Dir gerne anbieten, mich persönlich mit Dir zu treffen, da Du ja aus der unmittelbaren Nähe kommst. Vielleicht hilft Dir ja meine Erfahrung die ich gemacht habe. Ich schicke Dir meine Kontaktdaten per PN. LG Sylke
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  #4  
Alt 19.01.2012, 10:52
Karina* Karina* ist offline
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Ort: Oberpfalz
Beiträge: 140
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Herzklopfen!

Versuch ein bisschen die Balance aus "der Sache ernst nehmen" und "Hoffnung zulassen" zu finden. Es gehört Beides dazu finde ich. Ich habe mit meiner Mama auch mal zusammen geweint und dann haben wir uns Beide wieder zusammengerissen. Ganz ernsthaft, sie wußte, dass ich traurig bin und hätte ich so getan als wäre nichts hätte ich und sie das auch doof gefunden. Wir haben zusammen gelitten und zusammen gelacht. Ich habe ihr auch immer wieder gesagt, dass sie sich auf mich verlassen kann und, dass ich auf sie aufpassen werde egal in welche Situation sie kommt. Das habe ich auch getan obwohl dies Streit mit anderen bedeutet hat. Egal....versprochen ist versprochen!

Aber bitte sagt ihr nicht sowas, dass du ohne sie nicht mehr leben möchtest. Wie soll deine Mama sich fühlen wenn sie sich mehr Sorgen um dich machen muss als um sich selbst??? Das geht gar nicht. Sie müsste ja Schuldgefühle haben dir gegenüber wenn sie krank ist wofür sie ja nichts kann. Sie braucht jetzt Menschen die zuverlässig sind und auf die sie sich verlassen kann wenn sie sich selbst nicht mehr helfen kann.

Wenn deine Gefühle dennoch so sind dann kann ich mich nur meinen Vorschreibern anschließen, dass du dir hier professionelle Hilfe suchst und zwar ganz schnell.

Viel Kraft und viel Mut
Karina
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  #5  
Alt 20.01.2012, 08:21
Benutzerbild von corina
corina corina ist offline
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Registriert seit: 10.11.2011
Beiträge: 168
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Du,

weißt Du als mein Mann die schreckliche Diagnose bekommen hat,
haben wir beide gedacht wir sind im falschen Film.
Mein Mann hat es nach außen hin mit erstaunlicher Fassung getragen, obwohl ich weiß, daß es innerlich in ihm ganz anders aussah. Als Ehefrau spürt man dass.
Die ersten drei Wochen waren sehr schlimm für uns alle (Kinder 23 und 28).
Ich mußte mir Beruhigungspillen aufschreiben lassen und das war gut so, denn die haben mich über die ersten Wochen gebracht. Ich habe die Pillen aber nur genommen, wenn ich merkte, ich muss andauernd heulen und bekomme das so nicht hin. Nach 4 Wochen brauchte ich so gut wie keine mehr. Heute nur ab und zu. Also scheue Dich nicht davor zum Arzt zu gehen und Dir was aufschreiben zu lassen. Es ist sehr hilfreich. Mit der Zeit kommt man damit klar und jetzt liegen sie im Schrank und ich hoffe ich muss sie nicht so schnell heraus holen.
Ganz wichtig für Dich aber zu wissen ist, daß Du so oft wie es Dir möglich ist bei Deiner Mutter bist. Mein Mann wollte in den ersten Wochen einfach nicht alleine sein. Die pure Anwesenheit hat ihm geholfen der Wahrheit ins Auge zu blicken. Wir haben zu sammen geweint und uns gegenseitig Mut gemacht. Nun versuchen wir die Zeit so intensiv, wie es nur geht zu leben. Bewußt schöne Dinge aufzunehmen und zu verarbeiten. Sicherlich ist jeder Mensch anders, aber ich glaube Deine Mutter würde sich freuen Dich oft zu sehen. Sei einfach da für sie. Das hilft.

Corina

Mein Mann BSDK: Diagnose September 2011
Chemotherapie: 1 Zyklus nur Gemcetabin
ab zweitem Zyklus Gemcetabin + Tarceva
Ausbruch von Rash (Stufe 4)
Januar Kontroll CT
weiter Gemcetabin + Tarceva
__________________
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