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Hi Sven,
Ich glaube wir alle können (leider) ein Stück nachvollziehen was du durchmachst in Bezug auf die "Warterei". Viele Betroffene die ich in Foren kennen gelernt habe, haben ein Probleme einfach "nichts" zu tun. Sie verspüren einen Drang etwas tun zu müssen. Deshalb entscheiden sich gewisse Leute auch "adjuvant" oder "präventiv" für Chemo. Aber auch wenn du eine Chemo machst, wirst du in eine Phase der "Überwachung" kommen. Aber sieh es doch mal so (wieder einmal meine persönliche Meinung). Du verlierst mit dem Warten statistisch nichts und im Notfall kannst du noch immer Chemo machen, die dich wiederum zu 95%+ heilen wird. Mit Hodenkrebs bist du in der glücklichen Lage (evt. abgesehen von Spät-Stadien oder schwierigen patholgien z.B. mit Choriokarzinom) gegenüber anderen Krebsarten, dass diverse Taktiken zu denselben Heilungschancen führen. Das ist einerseits positiv aber andererseits auch herausforderend in der Entscheidungsfindung. Ein Kollege (der übrigens vor 20 Jahren HK hatte) hat mir einmal folgendes gesagt: Es ist vieles im Kopf, aber was bringt es wenn du 50 bist (und du wirst mindestens 50 ![]() Irgendwie tönt das krass, aber ich bin sicher viele Forumteilnehmer können bezeugen, dass der HK nicht nur negativ ist, sondern positive Entwicklungen ausgelöst hat. Natürlich ist man am Anfang etwas erschrocken und fragt sich warum ich, etc., aber man kann wirklich gewisse Sachen nicht ändern. Anderen Leuten geht es noch viel dreckiger. Mit den Markern ist das so eine Sache. Je nach Verfassung schwanken sie. Ich habe schon Marker am Morgen und am SELBEN Tag am Nachmittag nehmen lassen und Differenzen von 30% und mehr gehabt. Bezüglich Intervall der Blutentnahmen, sprich dich mit deinem Onkologen ab. Sie sollten vermutlich ca. alle 8-12 Wochen gezogen werden (AFP/BHCG/LDH) würde ich sagen. Ich hoffe ich schreibe nicht zu viel und mache hier nicht zu krass auf Moralapostel, aber bitte vergiss nicht, verschiedene Behandlungsmethoden führen zum selben Ziel. Wie auch bereits erwähnt kann dir eine professionelle Zweitmeinung weitere Unterstützung in der Entscheidungsfindung geben. Beste Grüssse Voltron |
#2
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Hallo Holger und Voltron,
vielen Dank für die Unterstützung und Bestätigung! Erstmal werde ich mit wait and see weitermachen, habe mich dann aber schon mal belesen, für den Fall, dass das Teil nicht kleiner wird oder gar wächst. Dann stehen, auch in Abhängigkeit von den Tumormarkern, RLA oder/und Chemotherapie an (Reihenfolge wäre dann auch noch zu klären). Zur Chemotherapie habe ich zwischenzeitlich einiges gelesen, aber was bei einer RLA letztlich auf mich zukommen würde, ist mir noch nicht so wirklich klar. Ich als Laie würde ich ja erst mal einen minimalinvasiven Eingriff als völlig ausreichend ansehen (Schlüsselloch-OP), aber ob das ausreichen würde, kann letztlich wohl nur der Arzt entscheiden. Risiken und Chancen wären dann noch abzuwägen (auch für die Frage, ob RLA oder Chemo). Gerade wenn die Tumormarker so leicht beeinflussbar sind (welche Verfassung ist dann die beste für die Marker?), ist es wohl nicht verkehrt, sich damit schon mal auseinanderzusetzen - immerhin sind sie in meinem Stadium der einzige Strohhalm für wait and see. Aber auch bei einer anderen Therapieform hätte das Warten ja dazugehört. Eher durch Zufall bin ich bei meinen Recherchen noch auf die Thematik Schwerbehinderung gestoßen. Nach den entsprechenden Unterlagen (siehe auch http://www.bmas.de/SharedDocs/Downlo...ublicationFile) kam ich auf einen GdS von maximal 80 %. Noch fühle ich mich nicht wirklich schwerbehindert, wäre als nicht wirklich auf die Idee zu kommen, dies feststellen zu lassen. Aber sollte ich es tun? Welche Nachteile bringt es möglicherweise mit sich? Ohne gesucht zu haben, hat sich mit Hodenkrebs ein Thema aufgetan, welches ich vor wenigen Wochen nur mal ganz weit weg gehört habe und welches mich nun täglich, stündlich, ja eigentlich ständig, nicht mehr loslässt. Aber dem www sei Dank - es gibt dieses tolle Forum und so viele interessante Seiten und immer die Hoffnung, dass 1. alles gut wird und 2. auch ich (und natürlich auch meine Freundin) es überstehen könnten. Nur langfristig planen ist natürlich erst mal vom Tisch. Viele Grüße Sven |
#3
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Hallo Sven.
Habe mir deine Angaben mal genau durchgelesen. Zusammengefasst hast du also ein embryonales Karzinom mit dem Stadium 2a (pt3 N1 M0 V0) Wenn der vergrösserte Lymphknoten im CT direkt auf Nierenhöhe sitzt ist es sehr wahrscheinlich das es sich um eine Lymphknotenmetastase handelt. Hier mal die entsprechende Seite in meinem Thread wo ich die CT-Bilder von mir eingefügt habe. Wenn du die CT-Bilder hast schau dir das mal als Vergleich an. Steckst in einer schwierigen Entscheidung. Ich denke, dass ich mit deinen Ergebnissen auch mehr als einmal überlegen würde. Mit dem gesicherten Stadium 2a hast schon 3xPEB gezogen. In ein paar wochen wird es dann Stadium 2b sein wenn es wirklich progressiv ist. RLA als Ersttherapie wird heute kaum noch empfohlen da mandavon ausgeht das bei progressiven Lymphknoten Krebszellen im Blutkreislauf/Lymphsystem vorhanden sind. Bei der RLA könnten dann später wieder Metastasen auftreten. Viel Erfolge bei deinem weiteren Verlauf...ich wünsche Dir das es sich doch gut entwickelt und Du verschonst bleibst von weiteren Massnahmen. Viele Grüsse, Holger |
#4
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Hallo Holger,
ich sehe meine Chancen, von einer Chemo verschont zu bleiben auch nicht sonderlich groß. Aber selbst wenn ich mich heute schon dafür entscheiden würde, würde es wohl bei 3x PEB bleiben. Der Gedanke mit der RLA als Ersttherapie kam mir nur, weil es dann wohl noch minimalinvasiv ginge. Bleibt nach dem Chemo aber was zurück, was noch raus muss, wäre es wohl ein noch größerer Eingriff. Irgendwo las ich noch was von einer ultraschallunterstützten Biopsie des Lymphknotens. Ob mir das aber wirklich helfen würde oder ob dann der Knoten nicht lieber gleich ganz raus sollte? Welche dauerhaften Nachteile hat eigentlich so eine RLA, gerade auch im Hinblick auf das Immunsystem? Vor meiner OP kam ich monatelang ohne Erkältung aus und auch in den letzten Wochen ging der Schnupfen ohne Probleme wieder (dauerte mit etwa zehn Tagen für meine Verhältnisse nur etwas länger, war aber nicht wirklich schwer, also auch kein Fieber etc.). Aber bliebe dies auch in Zukunft so. Zumindest während der Chemo ist ja das Immunsystem auch nicht gerade stark. Das Warten und Hoffen bleibt also, aber auch der Gedanke, nichts tun zu können. Ich stand gestern vor dem Gemüse- und dann vor dem Fleischregal - gekauft aber ich am Ende von keinem was. So nach dem Motto, Gemüse ist ja sowieso nur hochgezüchtet und mit krebserregenden Stoffen behandelt und Fleisch ja sowieso. Dann doch lieber eine Fertigpizza ... Heute gibt es wieder ganz viel Gemüse (aus dem Gefrierschrank). Viele Grüße Sven |
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