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#1
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Liebe Katja,
ich fürchte, du bist da einfach an eine sehr einseitig denkene Person geraten, an jemanden, der über seine "Kreise" nicht hinausdenkt. ![]() Ich selbst bin in einer ähnlichen Situation: Zu knapp 85% BRCA1/2 Genträgerin (bekomme morgen mein definitives Ergebnis) und habe mit meinen 32 Jahren auch einen Kinderwunsch. Noch befinde ich mich in der Zeit, wo ich sowieso nicht schwanger werden sollte, da die Behandlung erst ein paar Monate her ist (bzw. ich auch noch Herceptin erhalte). Aber (auch berufsbedingt) ich habe mir schon viele Gedanken zu dem Thema gemacht und auch mit den Ärzten gesprochen. Meine Frage war, ob es egoistisch wäre, nach BK noch ein Kind zu bekommen, oder gar mehrere. Die Ätze finden: nein. Anders gefragt: wann ist ein Kinderwunsch denn überhaupt NICHT egoistisch? Letztlich bekommt NIEMAND ein Kind, um die Volkswirtschaft in Gang zu halten und Rentenzahler zu produzieren. Wage ich einfach mal zu behaupten. ![]() Ja, wir hatten diese Erkrankung und leben mit einem erhöhren Risiko. Du hast durch die prophylaktische Mastektomie ja auch alles aktuell mögliche getan, das zu minimieren. Du hast 9 erkrankungsfreie Jahre hinter Dir!!! Ich würde mich immer fragen, was denn umgekehrt wäre, nämlich wenn Du mit 75 Jahren darüber nachdenkst, daß Du gerne ein Kind gehabt hättest und es nicht gewagt hast aus Angst, es früh alleinlassen zu müssen oder aus Angst, den Gendefekt (evenzuell) zu vererben?! Ich sehe generell die Pränataldiagnostik kritisch (ich bin Hebamme) und würde persönlich niemals eine sog. PID (Prä Implantations-Diagnostik) vornehmen lassen, bevor ich mir einen Embryo einpflanzen lasse oder so. Zumindest nicht in Bezug auf BRCA 1/2. Eine Fruchtwasseruntersuchung wäre ja sogar noch einen Schritt heftiger - das Ergebnis dieser hättest Du ja dann erst, wenn das Baby im Bauch spürbar strampelt, tritt, Schluckauf hat, ... jeder Deinen wachsenden Bauch sieht und Du sicher schon eine riesengroße Liebe für dieses Kind empfindest. Könntest Du dann die Entscheidung treffen, es zu töten? Und vor allem: Mit dieser Erfahrung dann auch weiterleben? Das ist etwas, das nur jeder für sich entscheiden kann. Ich für mich habe beschlossen, den Kinderwunsch unabhänig von meinem Genbefund zu machen. Wenn das Leben uns ab in 1.5-2 Jahren ein Kind schenken wird, dann wird meine Freude unglaublich groß und ich einfach nur unglaublich dankbar sein. ![]() Die Sorge um die Gesundheit eines Kindes hast Du so oder so. Ob mit "perfekten Genen" oder ohne. Ich bin fest davon überzeugt daß es klug ist, sich Wünsche und Lebensträume zu erfüllen, und wenn es eben ein Kinderwunsch ist. Ich bin sicher, daß das sehr gut für unser Immunsystem und dafür auch für unsere Gesundheit ist. Vielleicht nimmst Du mal Kontakt zum BRCA Netzwerk auf? Ich durfte bereits eine Frau kennenlernen, die auch hier im forum unterwegs ist, und die nach der BK und BRCA Diagnose noch Kinder bekommen hat. Ich bewundere sie sehr!!! Etwas Wichtiges noch: Ich halte es für geradezu diskriminierend, wenn das Vorhandensein einer Mutation auf BRCA1/2 nun als Grund zur Abtreibung oder Entscheidung gegen eine Schwangerschaft gesehen wird. Damit wird ja nebenher impliziert, daß das Leben aller Mutationsträgerinnen entsprechend auch als nicht lebenswert eingeschätzt wird! Wer wenn nicht die Person selbst entscheidet das??? Alles Liebe, Finchen Geändert von Finchen01 (05.03.2012 um 18:01 Uhr) Grund: was wichtiges vergessen |
#2
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danke finchen. liebe katja, schöner als finchen könnt ichs nicht sagen, möchte dich aber auch ermutigen!
alles liebe suzie
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seit 2005 bin ich ein angsthase |
#3
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Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten!!! Wenn ich das so lese, mache ich mich wohl sehr verrückt und mache mir zu viele Gedanken. Ich habe einfach Angst davor, dass wenn mein evtl. Kind dann an Brustkrebs erkrankt, dass ich mir immer einen Vorwurf machen werde. Ich denke es ist schon etwas anderes, wenn man bereits Kinder vor der Erkrankung hat. Ich kann mir aber kein Leben ohne Kinder vorstellen.... Letztendlich habt Ihr Recht, es ist meine alleinige Entscheidung die mir auch keiner abnehmen kann. Es hilft mir sehr Eure Beiträge zu lesen und nicht "allein" zu sein. Liebe Grüße Katja |
#4
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Hallo an Alle
Ich muss gestehen ich war jetzt lange nicht im Forum. Und heute dachte ich mir ich schau mal wieder rein... Und nach dem Thema Kind nach Brustkrebs und bin hier gelandet.Ich selber bin 2007 an BK erkrankt. Werde im Oktober 43 Jahre. Habe vor 2 Jahren den BRCA Test gemacht. Bei mir ist es so das etwas auf dem Gen gefunden wurde,was aber weltweit noch nicht bekannt ist.... ![]() Das heisst für mich,ich bin genauso schlau wie vor dem Test...es kann auch was gutartiges sein.... Was ich aber eigentlich sagen möchte ist das ich fast genau vor einem Jahr einen gesunden Jungen zur Welt gebracht habe....mein kleiner Matteo wird nächste Woche 1 Jahr. Ich habe sicher Angst vor einer Wiedererkrankung oder Metas....aber das hat mich nicht abgehalten mir dieses Stück Leben zu erfüllen!!! seid alle lieb gegrüsst Jeannette |
#5
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Hallo Jeanette,
erstmal Glückwunsch zu Deinem Kind!!!!! Meine Angst ist auch eher grösser, bewusst meinem Kind den Krebs zu vererben. Was ist wenn mein Kind dann krank wird? Kann ich selber das psychisch überstehen? Das sind so meine Gedanken, wobei meine Frauenärztin sagt, dass wir doch so viel vererben....und das ich doch Glück haben soll, einen hormonunabhängigen Tumor zu habe und dass meine Eierstöcke noch furnktionstüchtig sind. Ich habe noch immer keine Entscheidung getroffen. Viele liebe Grüße Katja |
#6
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Liebe Katja
Ich möchte dir auch Mut zusprechen, gerade dass du um die Mutation weisst, kann doch deinen Kindern nützlich sein, viele Menschen vererben die brc-Mutation weiter, ohne etwas davon zu wissen und dann bekommen die Kinder plötzlich Brustkrebs... Wenn du Kinder bekommst, können die sich ja auch testen lassen, sobald sie volljährig sind und dann vorbeugende Massnahmen ergreifen, vermutlich ist man bis in 20 Jahren auch in der Medizin viel weiter und hat ganz andere Möglichkeiten... Ich denke, alle Kinder haben den einen oder anderen Nachteil, den sie mit auf den Weg bekommen, die einen genetisch andere vielleicht psychisch, da sie ev nicht gewollt waren oder so. Und ich glaube wenn du Kinder liebst und es ein grosser Wunsch von dir ist, Kinder zu bekommen, hast du ihnen schon das wichtigste mit auf ihren Lebensweg gegeben: Liebe! Ich wünsche dir alles Gute! Lg Nati |
#7
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Hallo Katja,
ich sehe das genauso wie Gesine. Was wäre gewesen, wenn Du ein Kind vor der Erkrankung bekommen hättest? Ich habe zwar nicht dieses BRCA-Gen, aber trotzdem kann der Krebs schon weitervererbt worden sein. Meine Tochter war bei meiner Diagnose 17 Jahre alt und ich habe natürlich auch zuerst gedacht "hoffentlich bekommt sie ihn nicht". Aber das weiß man einfach nicht und meine Ängste wurden mir der Zeit weniger. Es wäre schade, auf Kinder zu verzichten wenn man sie sich wünscht. Liebe Grüße Renate |
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