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  #1  
Alt 29.03.2012, 10:17
Stoerchin Stoerchin ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Guten Morgen zusammen,

ich darf verkünden: meine Naht ist dicht!! Schlaudy: Deine guten Wünsche wurden erhört!! Herrlich, jetzt auf das Verbinde-Ritual verzichten zu können.

Etwas anderes wollte ich nochmal mit Euch teilen: ich habe festgestellt, dass ich nicht mehr so gerne in den Arm genommen werde , denn dadurch wird ja die Brust an die andere Person gedrückt, und es ist nicht so, dass sie weh tut, aber dass es sich so anders und unangenehm anfühlt als vorher, weil sie einfach so hart und fest ist. Vor allem die erste Seite ist zwar schon seeeehr viel weicher geworden und mir haben auch schon zwei ebenfalls operierte Frauen gesagt, dass das doch gar nicht dolle hart sei, aber ich finde es einfach um einiges härter als vorher (irgendwie außen weich aber innen so ein harter Kern). Und es ist definitiv so, dass Diep-Brüste weicher sind als Po-Brüste (Bauch-Gewebe ist weicher), ich habe nun zweimal den direkten Unterschied gefühlt. Aaaaaber: ich hatte ja meine Gründe, den Po und nicht den Bauch zu nehmen. Und vielleicht tut sich ja auch noch etwas, so lange ist die erste Seite ja auch noch nicht her. Oder aber ich werde mich ganz einfach dran gewöhnen. Dass die Haut beim Berühren taub ist, macht mir hingegen gar nicht viel aus. Und um nochmal beim Negativen zu bleiben: bei den beiden komplett tauben hinteren Oberschenkeln hat sich natürlich noch nichts geändert; dafür wäre es ja auch zu früh; wenn, dann wachsen Nerven ja auch erst ab einem halben Jahr wieder zusammen. Ich hoffe es so sehr...

So, nun aber auch nochmal das Positive resümiert: Wenn nun also die Brust nicht gerade gedrückt wird, ist sie der Traum. Von allen Eigengewebs-Frauen, die ich bis jetzt gesprochen habe, bin ich wohl die einzige, die bei der Größe keine Verluste hinnehmen musste-ist bei einem B-Körbchen geblieben, das nur jetzt eine andere (sogar schönere) Form hat. Wenn ich ein enges T-Shirt anhabe, fühlt es sich genau an und sieht auch so aus wie vorher, allerdings mit BH - ich glaube, ich werde nie im Leben mehr nen BH brauchen (natürlich widerum ein Vorteil der Festigkeit) Und ich werde wohl auch keine Angleichungs-OP brauchen, weil beide Seiten ziemlich gleich aussehen. Auch meine Narben an Brust und Po sehen toll aus. Über all das freue ich mich so und ich bin so dankbar und das unangenehme Gefühl beim Drücken (an das ich mich vermutlich ohnehin eines Tages gewöhnt haben werde) nehme ich dafür gerne in Kauf.

Und ich werde natürlich auch nie vergessen, warum ich diese OP überhaupt habe machen lassen: dafür, dass ich nun in Sicherheit bin, und das ist natürlich das Allerwichtigste.

So, all dies werde ich nochmal mit Euch teilen. Ich werde gleich mal ein paar Minütchen auf meinen Mini-Stepper gehen (ja ja, ein Bewegungsdrang hat sich breit gemacht) und dann vor dem Duschen erneut mein Glück versuchen, das an sich gerade Duschplaster über meine nekrotische Stelle an der konvexen Brust anzubringen.

Habt alle einen schönen Tag!

Liebe Grüße
Störchin
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  #2  
Alt 30.03.2012, 16:16
holiday1978 holiday1978 ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Ich kenne eine junge Frau, die vor wenigen paar Jahren BK hatte. Sie bekam Chemo und da sie BRCA positiv ist, hat sie sich die Brüste entfernen und wieder aufbauen lassen. Die Eierstöcke wurden auch entfernt, zusätzlich bekam sie noch AHT. Nun hat sie die Nachricht bekommen, dass sie wieder BK hat und zwar auf der GESUNDEN Seite...ein komplett neuer Tumor

Die Moral von der Geschichte? Es gibt keine Sicherheit....auch nicht nach der proph. Mastektomie. Geht REGELMÄSSIG zur Nachsorge (oder die Gesunden zur Vorsorge)...es geht nicht um die Optik...es geht tatsächlich ums ÜBERLEBEN

Viele Grüße
Holiday
__________________



Geändert von holiday1978 (30.03.2012 um 16:23 Uhr)
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  #3  
Alt 30.03.2012, 16:54
Stoerchin Stoerchin ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo Holiday,

in meinem Kopf fühlt es sich sicher an, auch wenn es ja "nur" eine Sicherheit von >95 % ist. Trotz einer dankenswerterweise guten Optik werde ich auf jeden Fall nach wie vor zur Nachsorge bzw. Vorsorge gehen; bin ja auch dankbar, dass ich das nach wie vor bekomme - was genau, muss ich nochmal in Erfahrung bringen, auf jeden Fall ja erstmal jährliches MRT (nur wie lange und auch noch zusätzlichen Ultraschall? - ich weiß es gerade tatsächlich nicht). Die arme Frau, von der Du berichtest, damit rechnet man doch wirklich nicht

Viele Grüße
Störchin
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  #4  
Alt 30.03.2012, 17:32
netti11 netti11 ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo!

Ich war gestern nochmal zur Kontrolle im Krankenhaus (4 Wochen nach PM). Frau Dr. N.Kr. meinte ich soll den Kompressions BH nicht mehr tragen weil er die Brüste/Implantate nach innen quetscht. Jetzt trage ich einen einfachen Sport BH.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrung gemacht?? Das hat mich etwas verunsichert, da es ja anfangs hieß ich muss den K.BH mind. 6 Wochen bis 3 Monate tragen.

Sonst verheilt alles ganz prima. Die tauben Brüste sind schon sehr seltsam! Einige Beulen habe ich auch noch. Ich übe mich gerade in Geduld!

holiday: hat deine Bekannte denn noch viel Restgewebe nach der PM gehabt? An welcher Stelle ist der Tumor gewachsen?

Lieben Gruß
netti
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  #5  
Alt 31.03.2012, 21:04
Benutzerbild von Junimond
Junimond Junimond ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo Ihr Lieben,

@holiday: Leider ist das so... Werde auch noch 2 Mal jährlich Ultraschall auf eigene Kosten machen. Wegen der OP falle ich ja aus der intensivierten Früherkennung raus.

@netti: Bei mir hieß es auch 6 Wochen nach der OP, ich könne (!) den Kompressions-BH noch weiter tragen, falls er gut sitzt, oder langsam auf Sport-BH umsteigen. Habe nun Letzteres gemacht, fühlt sich gut an. Nachts dürfte ich theoretisch schon ohne, das kann ich aber noch nicht. Hab immer Angst, dass ich mir versehentlich was wegdrücke und was verrutscht.

Fühle mich heute, 7 Wochen nach OP, sehr gut, bin zufrieden und kann wieder alles machen, auch leicht auf der Seite schlafen und joggen (es gibt also keine Ausreden mehr...). Narben verheilen gut, benutze weiterhin zweimal täglich das Silikongel. Mein Freund mag meine Brüste, für ihm ist dad kein Thema.

Euch weiterhin alles Gute :-)

Liebe Grüße
Junimond
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  #6  
Alt 31.03.2012, 22:50
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Nati85 Nati85 ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo zusammen
Reihe mich hier auch mal in euren Thread ein, obwohl ich nicht zu den "prophylaktisch operierten" gehöre. Bei mir wurde letzten Sept. BK diagnostiziert und beide Brüste entfernt (rechts eine Ablatio und links eine nipple-sparing Mastektomie).
Nun beschäftige ich mich mit dem Thema Wiederaufbau. Mein Plastiker hat mir einen Silikonaufbau empfohlen, was ich grundsätzlich für vernünftig halte (bin jung und schlank). Da es aber auf der rechten Seite wohl etwas schwieriger wird mit Silikon, da ich dort 4x operiert wurde und nur noch eine ganz dünne Haut übrig ist und auch nicht mehr soviel vom Muskel, möchte ich mich doch noch umfassend über alle Möglichkeiten informieren...

Hier scheinen einige einen GAP-Aufbau aus dem Po gemacht zu haben. Wie sieht bei euch die Entnahmestelle am Po aus?
Aus welcher Höhe wurde das Gewebe genommen? (s-gap / l-gap?)
Mein Plastiker hat mir, als ich ihn auf diese Methode ansprach, sehr davor abgeraten, da er findet, die Poregion werde zu stark optisch beeinträchtigt.

Noch an alle mit eigenen Brustwarzen und Silikonaufbau: Seid ihr zufrieden mit der Lage der Brustwarze?
Ich hatte ja links eine nipple-sparing Mastektomie, die BW ist also dort noch dran. Momentan ist einfach ein Expander unter dem Brustmuskel. Was mich aber sehr stört, ist das fehlende Volumen auf der Aussenseite der "Brust," dadurch steht die BW aussen und ganz schräg an der Brust. Der Plastiker sagte, das sei ein häufiges Problem bei den nipple sparing Mastektomien, dass danach die BW zu weit aussen liege und da könne man nicht viel machen... Habt ihr dieses Problem auch?

Gibt es auch jemand, der einen Aufbau aus dem Gracilis-Muskel hat?

Schönes Wochenende an alle!
Lg Nati
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  #7  
Alt 01.04.2012, 21:14
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Schlaudy Schlaudy ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo an alle,

@Stoerchin, ich freue mich, dass die Beinwunde endlich dicht ist... Ich kann gut nachvollziehen, dass Du im Moment niemanden drücken möchtest. Mir ging es genauso. Ich war sehr vorsichtig und habe sie wie rohe Eier behandelt. Inzwischen nach gut einem Jahr macht es mir überhaupt nichts mehr aus. Ich muss halbjährlich als Vorsorge zum Ultraschall und vor einem halben Jahr im September war es mir noch sehr, sehr unangenehm und war extrem angespannt bei der Untersuchung. Auch wenn die Kinder im Bett beim kuscheln ran gekommen sind, war es unangenehm. Nun war ich im März wieder beim Ultraschall und es fühlte sich wesentlich besser an. Ich fand es jetzt fast normal und war völlig entspannt. Auch beim Kuscheln oder Toben mit den Kids habe ich jetzt keine Einschränkungen oder Berührungsängste mehr. Was die Größe angeht bin ich auch zufrieden. Mir sagten die Ärzte vor der OP, dass die Brüste nach der OP wesendlich kleiner sein werden als vorher, da ich nicht sehr viel Bauchfett vorzuweisen hatte. Ich weiß nicht wie sie es gemacht haben oder wo sie es alles her geholt haben aber kleiner als vorher sind sie definitiv nicht. Sie sind mindestens genauso groß, wenn nicht sogar ein wenig größer als vorher. Es wirkt auch so, da sie jetzt etwas breiter sind aber dafür nicht mehr so weit vorstehen. Einen BH brauche ich auch nicht mehr unbedingt. Sie fühlen sich auch viel fester als vorher an. Ich bin sehr dankbar, dass ich alles ohne Komplikationen überstanden habe und auch optisch mit dem Ergebnis gut leben kann. Mir ist bewusst, dass es nicht ausschließlich darauf ankommt.

@all
Auch wenn es für mich persönlich sehr gut gelaufen ist, möchte ich nicht verschweigen, dass diese OP kein Zuckerschlecken war. Weder für mich noch für meine junge Familie. Es ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen, nur weil ich jetzt operiert bin und mein Risiko gesenkt ist. Trotzdem bleibt es unterschwellig ein Thema. Meine Kinder sehen die große Narbe und die anders aussehende Brust. Mein großer Sohn (fast 7) weiß, warum meine Mama nicht mehr da ist und dass meine OP dafür da ist, nicht auch krank zu werden. Als ich zur zweiten OP (Rekonstruktion der BW) weg war, ging es ihm nicht sehr gut. Als ich wieder da war, war er froh und glücklich. Dennoch spüre ich die Unsicherheit, wenn er meine Bauchnarbe sieht. Mein Mann ist unsicher, wenn er die Brust sieht. Er versucht es sich nicht anmerken zu lassen aber ich sehe es in seinem Blick. Meinem Papa und meiner Schwester (BRCA negativ) ging es ebenfalls nicht gut als ich operiert wurde. Die Hilflosigkeit, wieder damit konfrontiert zu sein und die Tochter/Schwester so zu sehen machte sie fertig... Bei jedem Ultraschall drücken sie die Daumen und hoffen, dass alles in Ordnung ist....

Wie gehen Eure Familien vor allem die Kinder damit um?

@Holi, darf ich fragen, wie es bei Deiner Bekannten festgestellt wurde? Durch Ultraschall oder MRT oder andere Untersuchungen?

Viele Grüße

Schlaudy
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Stichworte
brustwarze, mastektomie, prophylaktisch


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