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#1
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Liebe Tine,
das mit der Hilflosigkeit kenne ich auch. Mein Mann sagte immer, dass er keine Schmerzen habe. Oft habe ich aber gedacht, er sagt mir nicht alles. Er lebte nach der Devise: was man nicht ausspricht, das ist auch nicht. Das war sein Selbstschutz. Wenn es deine Mutter ebenso hält, dann lass sie. Das mit den Alarmzeichen ist sowieso schwierig. Manchmal habe ich gedacht, jetzt ist es so weit. Und dann hat sich Hans wieder erholt. Außerdem hat es ihn fürchterlich genervt, wenn ich gefragt habe, ob es ihm gut geht. An dem Tag an dem das Sterben abends anfing, gab es vorher überhaupt keine Anzeichen. Wir waren 5 Stunden vorher noch zusammen auf der Bank, um etwas zu regeln. Als der Arzt abends am Telefon meinte, das mit dem Bluthusten hört sich nicht gut an, ich solle ihm eine halbe Stunde geben, damit er kommen könne, da dachte ich, na ja, er kommt jetzt und gibt Hans ein Mittel, dann hört das Husten auf. Es traf mich dann doch irgendwie unvorbereitet. Denke daran, du bist das Kind deiner Mutter. Und eine Mutter will die Kinder nicht mit Problemen belasten. Das ist nicht böse gemeint, sondern eher Schutz. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und geniese die Zeit, die dir mit deiner Mama noch bleibt. Liebe Grüße Angelika |
#2
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Hallo liebe Tine ,
weiss nicht ob du dich noch an mich erinnerst aber ich habe viel im stillen bei dir gelesen . Und es hat sich sehr viel wieder Gespiegel wie es bei meinem Papa war.Es ist schrecklich diese Hilflosigkeit und der Gedanke den besten Menschen zu verlieren. Es tut mir so leid mit deiner Mum . Wenn sie auch nicht alles erzählt nehmt es ihr nicht übel es ist nur ein schutz gegen über euch ,weil sie euch nicht weh tun möchte den sie weiss auch das ihr leidet.Mein Papa hat das auch mit sich sehr viel alleine gemacht und immer wenn wir gefragt haben nö Kinder ist alles gut.Es wird eine schwere scheiss Zeit für euch ich wünsche dir euch sehr viel Kraft.Aber ich kann auch nur bestätigen das sie in der Regel ganz ruhig einschlafen dürfen und bin mir sicher das sie an uns denken wenn sie ins Regenbogenland ziehen.Es nimmt niemanden den Schmerz und das große Loch was dadurch entsteht nein das nicht aber es beruhigt wenigstens ein bisschen.Ich drück dich und geniess die Zeit die ihr habt jeden Tag .Leonie ![]() |
#3
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liebe angelika, liebe leonie...
mei ihr seid so lieb und tut einfach nur gut. schön,daß es dieses forum und menschen wie euch gibt. ja ihr versteht die gedanken, die hilflosigkeit und diese ständige angst. aber es wird so kommen, wie es sein soll. oft nervt mich diese entfernung und ich hab manchmal angst, daß ich es nicht rechtzeitig zu ihr schaffe, wenn die stunde für sie gekommen ist. eben grad weil es schnell gehen kann. es kann ja auch ruckzuck eine lungenembolie sein. ach mann... diese gedanken.. sie hören nicht auf. ich hab seit gestern starke magenschmerzen. hab eh schon seit längerem sehr viel sodbrennen und übernächste woche eine magenspiegelung. aber ich denk, das ist die gesamtsituation. zum glück hab ich einen klasse partner, der mir große stütze ist. er hat seine mama auch durch krebs verloren und versteht mich dadurch sehr gut. ich wünsche euch ein schönes wochenende. in dank eure tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#4
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Liebe Tine,
wenn Deine Mama Dich bei ihren letzten Weg dabei haben will, wird sie auf Dich warten...ganz bestimmt. Oft wollen das Sterbende ja nicht und machen sich heimlich auf den Weg. Dann sei nicht traurig...es soll so sein und das hat der Sterbende selbst in der Hand. Schönes Wochenende und gute Besserung Liebe Grüße Mel |
#5
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ich danke dir, liebe mel. ja du hast recht. ich weiß es noch von meiner tante. wir waren alle dabei und sie ging mit einem grinsen im gesicht. sie suchen es sich aus.
wünsch dir ein schönes wochenende. glg tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#6
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Liebe Tine,
ich kenne diese Gedanken. Ich musste ja arbeiten und hatte immer Angst, dass ich es nicht rechtzeitig nach Hause schaffe. Eine Psychologin hat mir dann folgendes gesagt: Dann, wenn der Tod die Bühne betritt, dann übernimmt er die Regie. Wenn du dabei sein sollst, dann bist du dabei. Wenn du nicht dabei sein sollst, dann hält dich irgendwas davon ab und du kannst nichts dagegen tun. Sie erzählte mir, dass sie schon viele Sterbebegleitungen gemacht hat und es war immer so. Sie hat Frauen erlebt, die saßen rund um die Uhr bei Ihrem sterbenden Mann und trauten sich nicht, mal zur Toilette zu gehen. Als sie dann mal wirklich nur für eine Minute raus gingen, da starb er. Und sie war nicht dabei. Ich glaube, da ist was dran. Das mit deinen Magenschmerzen tut mir leide. Aber auch das kenne ich. Ich bekam voriges Jahr auch eine Magenspiegelung gemacht. Irgendwie macht der Körper auf seine Defizite aufmerksam. Auch jetzt merke ich, dass ich wieder an meine Grenzen komme. Irgendwie habe ich das Sterben von Hans noch nicht richtig verarbeitet. Ich bin gerade am Umziehen, weil ich nicht mehr in unserem Haus leben kann und will. Es sind zu viele Erinnerungen da. Besonders, dass Hans darin gestorben ist. Jetzt musste ich auch noch unseren Hund einschläfern lassen, weil er einen Tumor hatte. Ich versuche immer, alles alleine zu schaffen. Aber ich bin gerade totmüde und bekomme Panikattacken. Ich wünsche dir, dass sich das mit deinen Schmerzen wieder gibt. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende Angelika |
#7
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Liebe Tine,
Angelika hat es treffend geschrieben. Ich kann dazu was von unserer Geschichte beitragen. Mein Mann hat vorher mit den Ärzten geredet, dass sie mich schützen sollen, da ich ja auch mal krank war. Sie schickten mich erstmal heim, als klar war, dass meine besten Freunde kommen sollten. Ich wollte nicht weg vom Sterbebett aber sie schickten mich (danach erklärten sie mir auch warum!) Sie riefen mich aber alle 15 Minuten an um zu sagen wie es steht. Ich wollte immer und immer wieder mit dem Taxi hin, hatte genug Drogen intus, deswegen Taxi, aber sie verboten es mir. Als meine Freunde an der Haustüre klingelten, war es 20 Uhr, der Mann meiner Freundin nahm mich in Arm und ich wollte nur schnell in die Klinik. Als wir zum Auto stürmten, rief die Ärztin an und sagte, dass Harry genau um 20 Uhr gegangen ist. Er wusste, er kann gehen, ich bin nicht mehr alleine. Merkwürdig oder? Wir reden noch heute drüber. Ich wollte gerne dabei sein, aber er wollte es nicht. Er wusste, dass ich das nicht überstehen würde. Aber wir hatten dann so eine schöne Zeit im Totenzimmer...er war so schön gerichtet, schön warm und ich konnte mich so schön verabschieden. Ich hab ihn geknuddelt und liebkost...und das Fenster aufgemacht um die Seele rauszulassen. Er sah so zufrieden aus und hatte ein leichtes Lächeln. Liebe Angelika, bist Du Dir sicher, dass Du Euer Haus verlassen willst? Ich wollte auch sofort verkaufen, aber ich hatte ein Bild von meinem Harry da, der guckte mich da so grimmig an, als wenn er sagen wollte, Du kannst doch unser Nest nicht aufgeben. Ich bin dann zu FReunden gefahren um einfach mal aus diesen Haus zu kommen und dann machte es Plop...ich wusste, ich brauch UNSER Nest, ich will es behalten. Als ich das Harry auf diesen Foto erzählte....lächelte er wieder...wie immer. Heute bin ich froh, dass ich das Nest behalten habe. Ich habe vieles verändert, irgendwie alles umgekrempelt, meinen jetzigen Geschmack eingebracht und fühle mich hier wohl. Und die Erinnerungen die ich hier von Harry hab tun mir gut und oft hab ich das Gefühl ihn zu spüren und zu hören. Überleg Dir ob Du das Nest aufgeben willst. Fahr lieber einige Tage weg...nimm Abstand und überdenke Deine Entscheidung. Das mit Deinem Hund tut mir so leid ![]() Willst Du einen neuen Gefährten in Dein Herz lassen? Mir hat mein Jerry so geholfen, als ich ihn nach 6 Monaten TRauer zu mir geholt hab. Ich bin überzeugt, Harry hat mir meinen Hundi geschickt...er bringt soviel Leben und Freunde in mein Leben. Liebe Grüße Mel |
#8
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hallo mel,
danke für deine worte. ja, mein entschluss steht felsenfest. die finanzielle belastung ist zu groß. außerdem gibt es viele negative erinnerungen. einen hund gibt es nicht mehr. ich gehe morgens um 6 aus dem haus und komme erst abends um halb sechs wieder heim. außerdem wird auch meine jüngste tochter nicht mehr lange da sein und studieren gehen. alleine ein haus zu bewirtschaften ist schwierig. ich habe es schon verkauft. in zwei wochen ziehen wir. liebe grüß angelika |
#9
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hallo meine treuen leser..
ich danke euch soo für eure lieben zeilen.ihr tut gut. leider bekam ich von meiner schwester vorhin einen anruf. sie hat mit meiner mutter telefoniert und meine mutter war total durcheinander. wußte nicht mehr, daß sonntag ist. sie war felsenfest davon überzeugt, daß heut dienstag ist und wollt auch einkaufen gehen. sie wußte auch nicht mehr, was sie am vorigen tag gemacht hat. ich hab dann eben auch meine mutter angerufen und sie hat mir lachend vom gespräch mit meiner schwester erzählt. mir fiel auf, daß sie wortfindungsschwierigkeiten hatte. jetzt hab ich gegoogelt und gelesen, daß es voranzeichen für ein leberkoma sein kann. jetzt bin ich sooo beunruhigt und weiß gar nicht was ich machen soll. am tel klang sie bei mir eigentlich soweit schon ok. ach mann..es ist so schwer. wünsch euch einen schönen sonntag. laßt es euch gut gehen. eure tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
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