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  #1  
Alt 03.04.2012, 22:08
surreal surreal ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

hallo engelchen und jf,

danke für eure hilfe. ich werde morgen gleich mit dem arzt sprechen, ob man sich die Diabetes bitte auch genauer ansieht. ich dachte ganz naiv das das gemacht wird, da der zuckerwert dauernd kontrolliert wird und sie auch vor zwei tagen eine glucose tropf hatte, da sie nichts gegessen hat.

ich möchte einfach nichts unversucht lassen, denn wenn sie unfreiwillig wegen dem zucker in dem zustand ist, wäre das furchtbar. wenn sie selber sich so zurückziehen möchte, wäre es ok, wenn es für sie ok ist. aber wie weiß man das genau...

ich glaube meine mama hat diabetes typ 1, obwohl es erst im alter aufgetreten ist.

heute war meine mutter sehr still und ich glaube auch traurig. ich aber auch. kein leichter tag heute. bei ihr versucht man doch immer stark zu sein und es ihr schön zu machen. leider wollte sie von der torte heute nichts essen. vielleicht ja morgen.

liebe grüße,
nadine
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  #2  
Alt 03.04.2012, 22:38
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Liebe Nadine,

da kann ich mich nur anschließen... Mit Diabetes kenne ich mich nicht aus, doch wenn deine Mama seit Tagen kaum etwas isst und wenig trinkt, dann ist es nicht erstaunlich, dass sie wirr ist und Konzentrationsschwächen aufweist. Ohne Nahrung wird sie länger auskommen, das ist erstaunlich, doch ich habe es bei meinem Papa so erlebt. Allerdings hat er noch getrunken und das war gut so. Ich habe es allerdings bei meinem Opa erlebt, der zu wenig Flüssigkeit zugeführt hat, dass er völlig verwirrt und orientierungslos war.

Versuch mal deine Mama wenigstens zum Trinken zu bringen und ihr immer wieder Getränke anzubieten. Das ist sehr wichtig! Ich finde es auch sehr gut, dass du die Ärzte auf ihre Diabetes erneut hinweisen willst, damit diese Krankheit auch entsprechend ernst genommen wird.

Dass deine Mama nicht sprechen mag, nun, das ist eine sehr traurige Situation für dich. Man fühlt sich ja ohnehin so hilflos und ohnmächtig und wenn man keine Reaktion bekommt, weiß man das einfach nicht einzuschätzen. Ich kann dir aus unserer Erfahrung nur sagen, dass mein Vater durch die Nahrungsverweigerung letztlich so schwach war, dass er nicht mehr sprechen konnte. Er konnte nur noch flüstern. Bei deiner Mama scheint es mir jedoch einen anderen Grund zu haben. Sicherlich ist sie sehr schwach, aber vielleicht ist sie auch psychisch in ein ganz tiefes Loch gefallen und ist depressiv. Ich würde an deiner Stelle weiter mit ihr reden, was du ja auch tust. Es ist nicht einfach, aber vielleicht kannst du ihr mit deiner Anwesenheit und deiner Stimme helfen und sie aus dem Tunnel holen. Ich wünsche es dir von Herzen. Ansonsten, sei einfach weiterhin bei ihr, halte ihre Hand. Vielleicht erkennst du, ob ihr die Berührung gut tut. Wenn ja, dann mag sie vielleicht auch leicht massiert werden. Das drückt deine Liebe und Verbundenheit ja genauso aus wie ein Gespräch.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht!
Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #3  
Alt 04.04.2012, 12:23
surreal surreal ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Hallo ihr lieben,
danke für eure antworten.
nachdem meine mama gestern an ihrem geburtstag so ganz weg war geistig, wollte ich heute mit dem arzt sprechen. bin aber zuerst zur mama hinein....

liegt sie recht aufrecht, brille auf der nase und liest zeitung
ich dachte ichs eh nicht recht. und sie hat auch ganz normal und klar gesprochen mit mir heute. hat mir von dem netten arzt erzählt den sie jetzt hat und der ihr nun eine physiotherapeutin sendet um sie etwas zu mobilisieren. was ich sehr gut finde. mama möchte also auch gerne das sie selber wieder duschen und aufs klo gehen kann. eh klar.

dann hab ich ihr den kuchen von gestern gezeigt, an den hatte sie keine erinnerung und hat sich gefreut und nach langem teller und gabel selber gehalten und den kuchen gegessen und das wasserglas nimmt sie auch selber.

ich hab mich heute einfach mal gefreut, auch wenn es an der generellen diagnose etc. nichts ändert. aber es wäre so schön, wenn sie für sich etwas mehr kraft gewinnt und selbstständiger wird.

liebe grüße,
nadine
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  #4  
Alt 04.04.2012, 19:14
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Hallo Nadine,

dank der Glucosegabe hat sich der Insulinhaushalt stabilisiert. Sehr gut. Freut mich. Nimm diese Erfahrung aber bitte als Hinweis darauf mit, dass es immer wieder zu Entgleisungen kommen kann (unabhängig von der Krebserkrankung). Wie bei jedem Diabetiker , auch wenn sie es selten zugeben . Diese Unterzuckerungen sind nicht zu unterschätzen , wie Du ja selber gemerkt hast . Deswegen bei Verdacht eher einmal zu viel den "Zucker" messen. Denn es kann ohne weiteres sein, dass "nur" noch das Umfeld diese Unterzuckerung bemerkt, der Betroffene nicht mehr.

Und noch etwas. Wenn sie aus dem Krankenhaus kommt, dann sollte sie ihren Diabetologen aufsuchen und checken lassen, ob die Einstellung noch aktuell ist oder neu eingestellt werden muss.
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  #5  
Alt 05.04.2012, 19:52
surreal surreal ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

hallo jf,
nein es lag glaube ich nicht an einer glucose infusion. die hat sie seit letzter woche nicht mehr bekommen. es sei denn das dauert so lang bis es wirkt... sorry ich kenne mich da gar nicht aus. sie war seit sonntag komplett infusionsfrei und dann gestern dieser wandel.
aber ich behalte das mit dem zucker auf alle fälle im auge. danke nochmal.

heute war sie auch so recht fit und hat gesprochen. aber sehr wirr. sie hätte george clooney gesehen (hab ich gesagt in das spital geh ich auch ) und sie hat sich nachts - wie immer sie das geschafft hat von ihrem ins freie nachbarbett gelegt... also scheinbar sehr wild geträumt. sie meinte dann auch heute zu mir das ich geistig abwesend sei weil ich nicht direkt wusste was sie meint...

vielleicht ist es auch wirklich viel psychisch wie die ärzte meinen, weil so eine diagnose ist natürlich ein schlag

liebe grüße,
nadine
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  #6  
Alt 06.04.2012, 17:01
surreal surreal ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

hallo ihr lieben,
heute war ich wieder bei meiner mama und sie war heute zwar nach wie vor selbstständig essend und trinkend, aber im kopf verwirrt. so ein wenig halluzinierend fast. sah jemand der nackig rumsitzt... und hat sich gewundert das sie wasserflasche da schon eine halbe stunde steht (die stand da schon tagelang ...). dann hat sie auch immer versucht aus der schnabeltasse zu trinken. aber da wo nichts rauskommt. wollte man ihr das richtig geben ist sie ganz gereizt geworden.

ich weiß damit momentan so gar nicht umzugehen. es ist so schon so irre schwer selber mit der endgültigkeit der diagnose umzugehen und ich weiß einfach manchmal nicht was ich ihr erzählen soll und sagen soll, was nicht platt klingt... ich versuche halt aus meinem alltag zu erzählen (als ob der derzeit wichtig wäre ) und von netten vergangenen dingen. dann bringe ich ihr halt eis oder irgendwas mit das sie mag.

ich glaube ich komme mir einfach unzulänglich vor, weil das wissen um die diagnose muss für sie so schlimm sein.

nun weiß ich auch nicht wie weiter verfahren wird, weil meine mutter sollte sich am mittwoch als sie geistig so klar war ja überlegen ob sie noch eine palliative therapie machen will. diese würde ihre zeit im besten fall um ein halbes jahr verlängern die frage die ich mir stelle ist 1) wird sie das selber entscheiden können? und 2) wie ich selber für mich entscheiden würde. ich als tochter mal allen egoismus zur seite geschoben möchte, das sie es so schön und schmerzfrei hat wie nur möglich. und ich weiß nicht ob das mit chemo und co der fall ist.
andererseits hat man ja die hoffnung das die chemo vielleicht doch so super anschlägt das es doch noch hoffnung gibt... auch wenn die ärzte das bezweifeln.

ufff... heute hab ich glaube ich einen krankenhaus- overflow...
ich bin halt ziemlich alleine mit allem. mein papa und meine mama haben nicht so ein inniges verhältnis und geschwister hab ich keine. die freundinnen meiner mama sind entweder selber krank oder weit weg. fühl mich einfach grad überfordert mit allem.

morgen gehts schon wieder. aber heute bin ich einfach müde.

alles liebe
nadine
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  #7  
Alt 07.04.2012, 07:34
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Liebe Nadine,

das muss sehr hart für dich sein, denn so wie du es beschreibst, musst du diese Zeit ganz allein durchstehen... Ich wünschte, du hättest zumindest eine Person an deiner Seite, die auch dich ein wenig stützt und auffängt.
Gibt es in dem Spital, wo deine Mutter ist, eine Palliativstation? Vielleicht könntest du dir diese einmal anschauen beim nächsten Besuch. Wir haben mit dieser Station und den Menschen dort wunderbare Erfahrungen gemacht. Und genau das habe ich auch hier schon bei anderen gelesen. Die Halluzinationen deiner Mama (der nackte Mann) erinnern mich sehr stark an die Halluzinationen, die mein Papa hatte. Bei ihm kam es von der starken Morphindosierung und vielleicht auch dem Zusammenspiel mit anderen Medikamenten. allerdings war er danach wieder klar bei Bewusstsein.
Für dich muss es sehr schlimm sein, deine Mutter so zu erleben, zumal du ja schreibst, sie sei gar nicht mehr sie selbst. Es kann schon sein, dass die Diagnose ihr derart den Boden unter den Füßen weggerissen hat, dass sie nach innen geflüchtet ist, um sich und ihre Seele zu schützen. Wenn du den Eindruck hast, sie sei gar nicht mehr sie selbst, wird es schwer sein für sie zu entscheiden, wie die Behandlung fortgesetzt werden soll. Eine Patientenverfügung ist wahrscheinlich nicht vorhanden? Sollten auch die behandelnden Ärzte der Ansicht sein, dass deine Mama nicht für sich entscheiden kann, wirst du das wohl übernehmen müssen. Lass dich auf jeden Fall vorher eingehend aufklären, stelle so viele Fragen, wie du benötigst und am besten wäre, du könntest eine Person deines Vertrauens mitnehmen zu dem Gespräch. Ich sehe das genauso wie du: wenn die Zeit deiner Mama so begrenzt ist, dann soll sie möglichst keine Schmerzen haben. Da sie durch den Nahrungsverzicht wahrscheinlich körperlich ohnehin sehr schwach ist, wird es schwierig sein, ihr eine Chemo zuzumuten, oder? Vielleicht wäre es besser, wenn man ihr die Schmerzen nimmt (Palliativstation) und sie liebevoll begleitet.
Ach Nadine, das tut mir so unendlich leid für dich! Du musst echt am Verzweifeln sein und unendlich traurig. Ich wünschte, ich könnte dir etwas Tröstlicheres schreiben, doch es klingt nicht so gut, was du über den Zustand deiner Mutter schriebst. Auf der Palliativstation besteht immerhin die Möglichkeit, dass auch du als Angehörige Unterstützung und Hilfe findest. Dort bist du mit deinen Ängsten nicht allein!

Ich sende dir nochmals ein großes Kraftpaket und liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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