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#1
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Hey,
... es ist ein Teil vom weiter gehen ... ich mein das du arbeiten mußt und nicht immer bei ihr sein kannst. Damit mußt du innerlich deinen Frieden schließen. Ich war fast 100 km und fünf Kinder weit von ihr entfernt. Immer wenn es ging hab ich mir Zeit freigekämpft und bin mit dem Kleinsten zu ihr gefahren. Hätte ich gekonnt, ich wäre immer an ihrer Seite gewesen, oder hätte Sie gar zu mir genommen um sie hier zu pflegen. Ich denke das man diesen Punkt einfach hat. Man will und kann aber nicht mehr. Der Pfleger im Heim hat mir damals die Schulter gedrückt und gemeint ich solle aufhören mir Vorwürfe zu machen. Sie sei jedesmal gerührt und glücklich das ich da war. Und sie wußte das ich alll die anderen Dinge noch in meinem Leben habe und sie war nicht böse deswegen. Es ist eine verdammt harte Zeit aber solange du tust was dir deine Zeit zugesteht ... tust du alles was du kannst. Das mit dem genervt sein kenn ich auch. Das eine mal kam das Abendessen und sie wollte sorfort das ich gehe. Ich sollte nicht mit ansehen dass sie nichts ißt. Das mal darauf war sie zusätzlich noch verwirrt und hat meinen Vater angeschriehen und Vorwürfe gemacht, warum sie nicht behandelt wird. Warum sie keine Chemo bekommt, warum sie nicht operiert wird. In dem Moment ist mein Vater bald zusammgengebrochen. Zwei Stunden später hatte sie etwas geschlafen und war wieder voll da, wußte da gar nichts mehr von. Es kam jeden Tag etwas neues dazu und etwas altes ging. Man wußte nie was einen erwartete wenn man die Tür öffnete und zu ihr ging. Das war etwas, was mir auch angst machte. Ich konnte mich nicht auf die Situation vorbereiten, was eigentlich meinem Typ entspricht. Wenn man als Betroffener seine Gedanken kreisen läßt dann wird man sicher irgendwann genervt sein. Man sitzt da, kann nichts machen, nur warten ... das wäre auch keine Situation mit der ich einfach klar käme. Frag sie doch einfach mal worüber sie mit dir reden möchte... vielleicht hat sie ein paar Dinge die schwer auszusprechen sind, die sie aber trotzdem gesagt haben möchte...vielleicht hat sie ja auch das Gefühl sie möchte euch durch so ein Gespräch nicht noch mehr belasten. Manchmal tut die Offenheit sehr weh, hilft aber die gesamte Situation wieder etwas erträglicher zu machen ... ich kann das von hier aus ja nicht wirklich einschätzen ... aber das wäre vielleicht noch eine Möglichkeit ... liebe Grüße Nadine (heisse auch so ... grins) |
#2
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lustig, auch eine nadine
![]() ich würde sie super gerne fragen, aber sie spricht leider kaum mehr und wenn sehr wirr und flüstert und ich verstehe sie kaum. ![]() somit weiß ich eben auch nicht wie es ihr wirklich geht und was sie braucht etc. das macht es noch schwerer. wobei wenn die abwesenheit und das "weg sein" ihr hilft dann soll es so sein. sie sagt nur etwas wenn sie etwas nicht will ... also essen oder gestochen werden oder das man das bett verstellt etc. aber zumindest gut wenn sie ausdrückt wenn sie etwas nicht will. liebe grüße, nadine |
#3
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hallo ihr lieben,
ich habe die letzten tage viel mitgelesen, aber nicht so recht gewusst was ich schreiben soll. bei uns hat sich nicht viel verändert. bzw. wenn eher hin zu noc mehr schwäche. meine mama isst jetzt schon einige tage nichts mehr und seit gestern trinkt sie auch nicht mehr. sie hat einen tropf mit allem nötigen, aber es ist natürlich nicht schön mitanzusehen. sie selber schläft die meiste zeit und schaut nur ganz kurz auf wenn man kommt und sie die stimme hört. ich versuche so viel wie möglich zu ihr zu fahren und bei ihr zu sein. leider ist das mit dem hospitz bisher noch nichts geworden... ich denke manchmal vielleicht wäre sie da noch besser aufgehoben, obwohl die schwestern irre lieb und sehr bemüht sind. aber an zwei tagen hab ich ihnen sagen müssen das die hand dick ist wo der tropf hängt und das macht mich dann nervös, weil ich arbeite und so am tag nur 2-3 stunden herum dort bin und mich dann frage was mit dem rest ist und das sie bloß nicht leidet... das wäre das schlimmste für mich. sie hat auch eine zimmernachbarin bekommen und zuerst fand ich es komisch, weil ich so auch etwas mehr auf die besuchszeiten achten muss, aber andererseits ist es nicht ganz so still im zimmer und vielleicht tut ihr das auch gut. sie schläft diese woche friedlicher als noch vor einer woche, da merkte man richtig wie unwohl sie sich fühlt. die ärztin hat gesagt es ist eben auch der blöde tumor der an ihr zehrt und frisst. ich glaube so viel könnte sie auch gar nicht essen, der würde sich alles schnappen. schrecklich ![]() ich wünsche mir für sie das sie erlöst wird, wenn es keine heilung gibt und sie einfach einschläft/wegschläft ohne schmerzen. ich selber hab die größte angst genau vor dem anruf. ![]() alles liebe für euch, nadine |
#4
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Hey Nadine!
ich sitz hier und überlege was ich dir schreiben könnte... erstmal.. möchte ich dir die sorge nehmen(auch wenn ich total verstehen kann,das diese unruhe immer im kopf ist/mir würde es 100pro nicht anders gehen) deine mama wird ganz bestimmt im KH gut versorgt.. sie bekommt das was der körper braucht.und gott sei dank sagst du ja selbst, das personal ist gut. mach dir also deshalb keine sorgen. sie schläft nun seit einigen tagen viel ruhiger,schreibst du. das ist doch schon mal beruhigend,oder?! es wird alles für sie getan, was nötig ist. sie wird nicht leiden müssen. du gehst sie besuchen..und sie spürt und bemerkt das du da bist. das lässt sie auch ruhig werden. du hälst dich tapfer, liebe nadine. ich drücke dir/euch beide daumen, das es doch noch mit einem hospizplatz klappt.. und somit auch du begleitung und unterstützung erhälst. liebe grüsse alice |
#5
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liebe alice,
ja ich habe das schlafen auch friedlich und besser empfunden als diese art inneren kampf den sie hatte. ich denke auch sie tun ihr bestes dort. klar fragt man sich immer was würde mama wollen, wäre sie lieber daheim oder oder oder. wobei ich wüsste nicht wie wir das schaffen sollten daheim auch mit tropf usw. mein papa hat da eher zwei linke hände und ich bin eben nicht immer da. danke für deine nachricht... man kann eh nicht wirklich etwas schreiben, weil es so ein komischer schwebezustand ist. manchmal fühle ich mich schon so als wäre sie gar nicht mehr da und manchmal das genaue gegenteil, kann ich es mir nicht vorstellen. alles liebe auch für euch nadine |
#6
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Liebe Nadine,
habe heute Deine Geschichte gelesen, Du bist so eine starke Person. Deine Mum kann sich glücklich schätzen so eine Tochter zu haben. Du begleitest sie mit so viel liebe auf Ihrem schweren Weg, ich denke nicht das Du Dich schlecht fühlen solltest wenn Du nicht ständig bei Ihr sein kannst. Natürlich denkt man jede Minute die man nicht bei Ihr sein kann, ob es ihr gut geht!?!?!?! Aber denk daran Du mußt auch mal durchatmen und kraft tanken um wieder stark zu sein für Deine Mum. Unser Opa hat auch Diabetes und manchmal kommt mir auch vor er spricht etwas wirr, aber unser Arzt meinte das es eher von der Leber kommt, da diese nicht mehr alle Giftstoffe aus dem Körper transportieren kann. Bekommt sie Schmerzmittel? Wir überlegen gerade ob wir uns um ein Mobiles Palliativteam kümmern sollen. Aber unser Opa lehnt das leider strickt ab!?!?!?! Und meine Schwie-mu meint wenn wir das holen würde er denken das er eh gleich stirbt! Aber ich denke wir würden uns besser fühlen wenn wir nicht so alleine mit dieser Situation wären und auch für sie wäre eine seelische unterstützung nicht schlecht! Liebe Nadine ich drücke Dich und will Dir Kraft schicken für alles was da noch kommt liebe Grüße michi |
#7
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hallo michi,
danke für deine netten worte. ich denke hilfe ist immer gut. aber ich kenne das, ich mag auch nicht haben das meine mutter weiß das wir wissen das sie sterben muss... bzw. das sie das weiß und sicher sehr traurig darüber ist macht mich auch fertig. am wichtigsten ist mir eh wie es ihr geht und das sie sich nur ja nicht um mich sorgt... ich hätte am liebsten das sie sich freut aufs einschlafen... was wohl ein verrückter wunsch ist. ;-) aber das sie unglücklich ist macht mich noch unglücklicher... heute hat sie wieder etwas aufgeschaut... und so traurig geschaut und meine hände fest gedrückt. vorher wollte sie eher nicht angefasst werden... alles so traurig :-( am dienstag haben alle im kh gedacht sie übersteht die nacht nicht... jetzt heute wurde gesagt ev. doch nächste woche umzug in ein hospiz. ist also ein sehr anstrengendes wechselbad der gefühle für mich. verabschieden dann wieder doch nicht... uff. nun geb ich nichts mehr drauf was sie alle sagen und sage am abend " bis morgen" weil alles andere und das über tage macht mich fertig. alles liebe nadine |
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