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  #1  
Alt 14.04.2012, 14:25
mai-regen mai-regen ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Hallo,Mädels,
ich glaube ,ich kann nun doch nicht bis Abend warten.Ich muss es loswerden,muss hier mal bewusst meine Gedanken sortieren.Bin im Moment etwas fassungslos.Also dann mal los:

Ich hatte euch ja schon die Sache mit dem Hospiz geschildert und die Reaktion meiner Mum.Ich dachte,das wäre erledigt,wir haben darüber gesprochen,alles war klar.Seitdem hat sich meine mum verändert.Es gibt doch die Beschreibung dieser Phasen,die bei Schicksalsschlägen ablaufen.Erst Nichtwahrhaben wollen,dann Verhandeln,dann Wut,Verdrängung und wohl irgendwann Akzeptanz.Und das Ganze mehrmals.

Als meine Mum aus dem KH kam,hatten wir eine gute Zeit,der Akzeptanz.Dann wollte sie alles verdrängen,nichts davon hören,in die Phase fiel die Sache mit dem Hospiz...naja,kennt ihr ja.

So,und jetzt kommt wohl die Wut,und obwohl ich (theoretisch) weiss,dass ihr all das zusteht,komme ich praktisch an meine Grenzen.Ich hab meine Arbeitszeit runtergeschraubt,um ihr beizusehen,natürlich fehlt damit auch Gehalt ,aber egal,diese Zeitmit meinen Eltern ist mir wichtiger! Seit einem Jahr kümmere ich mich um zwei Haushalte,meine Kids laufen nur nebenher,vom Mann ganz zu schweigen...und ich...na egal !

Ich kaufe ein,ich koche,ich putze,ich kümmer mich um alles orgenisatorisches,umsorge meine Mum,mache ihr kleine Freuden...

Und gestern dann,an meinem freien Tag,bin ich da,den ganzen Vormittag,mache Sauber,wasche Wäsche,nebenher versorge ich meine Mum.
Und platze plötzlich in einen schlimmen Streit der beiden.meine Mum heult und schreit meinen Vater an,er würde sich nicht kümmern,nicht oft genug nach ihr sehen,zuviel Zeit draussen bei seinen Tieren verbringen,seine Scherze (er versuchte krampfhaft,liebevoll,mit Galgenhumor das Gespräch in andere Bahnen zu steuern) wären bösartig,er mische sich nur in den Haushalt ein (er muss jetzt halt alles mache,wenn ich nicht da bin)

Es war schlimm.Und ich saß da wie erstarrt...und mir fielen ihre vielen bösen Streitereien meiner Kindheit ein...es wurde ganz heiß in meinem Bauch,mein Herz raste,ich fing an zu zittern ,dann wurde mir eisekalt.
Dann sollte ich auch noch Partei ergreifen,so wie früher,wo beide versucht haben,mich auf ihre Seite zu ziehen.DAS war zuviel!!!

Ich stand auf und sagte(erstaunlich ruhig):Also,ich bin immer für euch da,ich putze und wasche und pflege euch,wenn ihr mich braucht,bin ich in zehn Minuten bei euch,immer,und ich hab euch beide lieb.
Aber dafür fordere ich etwas von euch:RESPEKT! Es ist unerträglich für mich,wenn ihr euch streitet und wenn ihr meine Hilfe weiter wollt,dass lasst es,zumindest wenn ich da bin!

Und dann hab ich mich draussen auf die Treppe gesetzt.Mein Vater ging wortlos raus,meine Mum kam irgendwann und setzte sich zu mir.Wir haben zusammen bestimmt zehn Minuten geschwiegen.Dann sagte sie,komm,gehen wir rein,ich möchte gerne duschen.Und wir haben so wie imer abends unser Programm durchgezogen.

Meine große Tochter hatte da übernachtet,wie jeden Freitag...und der Tropfen,der mich zum Überlaufen gebracht hat,sie kam gerade weinend nach Hause.
Oma hätte unten nach Opa geschrien,früh,als sie noch im Bett lagen.Jule dachte,Oma braucht Hilfe,sauste zur Treppe,da (O-Ton) "kroch Oma auf allen vieren die Treppe hoch,zu Opa,schrie ihn an und weinte doll,Er würde sich nicht kümmern,sie muss wohl doch ins Heim gehen,wo sie niemandem zur Last fällt."Und dann wurde mein Kind in den Streit mit reingezogen und fuhr dann weinend nach Hause.
SO,jetzt reicht es! Heute ist das Wort zum Sonntag fällig

Ich wüsste gerne ,wie ihr das seht.Muss man es aushalten? Ja,meine Mum ist krank,ich tue alles für sie.Aber ich bin kein Psychologe und ich habe nicht die Kraft,jetzt auch noch Streit zu schlichten.Echt,im Moment mag ich nicht mal hinfahren.Bitte sagt offen eure Meinung.Ich kann Kritik gut aushalten.Wenn man sich hier so öffnet,muss man auch damit rechnen,das jemand etwas schreibt,was unangenehm zu lesen ist.
Bitte,Mädels,ich habe keinen Plan,wie ich das jetzt auch noch schultern soll.Und meine Tochter tut mir leid.Sie ist fünfzehn undhat schon ewig nicht mehr geweint.Ach Mann
__________________
Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen
Immer an deiner Seite !

In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


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  #2  
Alt 14.04.2012, 15:18
AliceStayGold AliceStayGold ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

mensch Sylvia...

Tief durch atmen....

also Ganz Ehrlich ...
ich finde schon, das man offen und ehrlich reden sollte. das man auch mal sagen sollte.. was nicht angebracht ist.. und man darf und sollte seinem ärger auch luft machen. (ich habe auch schon sehr oft erlebt..wie meine Mom ziemlich ungerecht meinem Dad gegenüber war/er ist da oftmals echt ein blitzableiter für sie) es schmerzt dann ziemlich das mit ansehen zu müssen.
Du selbst gibst ja dein bestes.. versuchst beide elternteile so gut es geht zu entlasten.(hast noch obendrein job und dein eigenes familienleben) und dann kommen solche situationen wo man nicht mal mehr vermitteln kann.. weil die eltern versuchen ihre "macht als eltern" aus zu üben, indem man indirekt oder direkt aufgefordert wird sich auch noch entscheiden zu müssen wem das recht oder die wahrheit gebührt. ich finde auf dieses machtspiel sollte man sich nicht einlassen. klar ist man da im zwiespalt, ob man wirklich auch mal auf den "tisch" hauen kann/sollte. Sollte man sylvia..
denn euch allen ist nichts gutes daran getan.. wenn man diese ausbrüche einfach hin nimmt oder übergeht. deine mama sollte doch wissen.. das sie niemand abschieben möchte!?! erklärt ihr doch mal .. wie ihr euch fühlt, was ihr empfindet ..wenn sie solche sachen sagt. insbesondere dein vater.. dem das bestimmt richtig mit nimmt.
das deine tochter das heut mit erleben musste. tut mir wirklich leid. mensch ich hoffe du könntest sie trösten.
du schreibst.. du bist keine psychologin. stimmt. und diesen part müssen wir auch nicht ausfüllen.. dafür gibt es kompetene menschen. vielleicht solltest du deine mama mal darauf ansprechen, dies in anspruch zu nehmen...?! hatte sie eigentlich schon mal gespräche mit therapeuten gehabt? ich meine nähmlich, ich hätt mal was in der richtung bei dir gelesen. wenn es ihr nähmlich gut tat.. dann wäre es vielleicht eine guter nächster schritt.

es ist ein auf uns ab.. und wir kommen immer an wieder an unsere grenzen. aber irgendwie gehts immer weiter..mit liebe und geduld.(würd gern noch hinzufügen, das ich meine mama auch ab und an zur räson bringen muss. dann denk ich mir manchmal,es bleibt mir echt nix erspart. aber letzlich ist es leider so..das wir, auch wenn wir es noch so sehr versuchen, uns in die lage unserer mütter zu versetzten.. es nicht wirklich schaffen werden, all die schlimmen ängste zuverstehen. und schon gar nicht all das auffangen können.ich denke da sind psychologen die, die helfen könne. manchmal wüsste ich .. meine mom würde es in anspruch nehmen..oder zumindest mal versuchen)

ich bin mir sicher sylvia..du wirst das gespräch meistern. mit einfühlsamkeit und ehrlichkeit ist alles möglich.
ich hoffe ..das ich dir einwenig helfen konnte.

fühl dich umarmt.
alice

Geändert von AliceStayGold (14.04.2012 um 15:47 Uhr)
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  #3  
Alt 14.04.2012, 15:40
kleine-fee kleine-fee ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Liebe Sylvia,

erst mal sei ganz lieb geknuffelt, Du hast es richtig gemacht. Du hast ihnen Deine Grenze aufgezeigt, denn Du bist auch Mensch mit Herz und Gefühl.
Gleichzeitig hast Du ihnen auch vermittelt das Du für sie da bist.Selbst ein Psychologe hätte es nicht besser machen können.
Ein ganz großes Kraftpaket für Dich
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  #4  
Alt 14.04.2012, 16:32
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Mensch Sylvia,
Das ist ja echt heftig, was da bei Euch los ist. ihr seid alle an der Belastungsgrenze. und ich glaube auch, dass Deine Mama extreme Angst hat. Angst, wie es weiter geht, Angst, ins Heim zu müssen und überhaupt Angst, ihr Leben zu verlieren. Und Dein Papa? Er sieht seine Frau an dieser schrecklichen Krankheit zu Grunde gehen.

Und Du wirst da voll mit reingezogen und gibst schon so viel...

Die Anderen haben es ja schon geschrieben. Ein Psychologe könnte Euch bestimmt unterstützen. Das wäre für die ganze Familie sicher eine Hilfe.
In der Klinik, wo mein Vati behandelt wurde, gab es Psychoonkologen, mit denen man reden konnte und ich habe mir dann bei der ehrenamtlichen Hospizgruppe Hilfe geholt. Leider wollten weder meine Mutter noch mein Vati mit der Mitarbeiterin der Hospizgruppe reden. Mir hat das jedenfalls sehr gut getan.

Vielleicht schaust Du einmal, wo Du Hilfe herbekommen kannst.

Und Deinen Eltern würde ich nur sagen, dass diese Streitereien nur Energie kosten, Kraft und Energie, die Ihr alle dringend braucht.

Liebe Grüße
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark

Geändert von carla44 (14.04.2012 um 16:35 Uhr)
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  #5  
Alt 14.04.2012, 17:03
Jessi25 Jessi25 ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Liebe Sylvia,

das tut mir leid das bei euch immoment so eine schlechte Stimmung ist und das vorallem deine Tochter es mitbekommen hat. Vor 1,5 jahren war es bei mir und meiner ma so schlimm das ich der Buhmann für alles war, ja auch daran das es ihr so schlecht(nicht laufen können, Psychisch total neben der spur und allgemein sehr geschwächte durch die Chemo) ginge und ich würde ihr das Enkelkind(meine Tochter) wegnehmen usw. Das war eine ganz schlimme zeit. Meine Ma wohnte unter uns und es war der horror. Sie hatte auch 2 Hunde mit denen ich immer raus bin , weil sie es nicht konnte. Zum Schluss war es soweit (sie war da grad im Kh) das sie andere beauftragte Sachen zu regeln die ich normal machte und das schlimmste war als sie meinem Bruder sagte er solle die Hunde bei mir wegholen . ich weiß nicht warum es so war, aber das war bestimmt eine Phase die viele menschen durchleben. In der Zeit damals, war ich kurz davor zu sagen o.k. dann willst du es so udn ich ziehe hier aus. Sie kam dann Glücklicherweise zur Reha und war ertsmal 4 Wochen weg und wir äherten uns langsam an udn auch sie veränderte sich wieder, trotzdem war unser verhältnis angespannt, wll sie mich lange echt mies behandelt hatte. Ich habe ihr da keinen Vorwurf gemacht, weil für die betroffenen Personen ist es am schlimmsten. Ich pflegte sie danach weiter und es wurde wieder gut zwischen uns, ab und an gab es kleine Phasen wos schwieriger wurde, aber auch das meisterten wir udn wenn es nicht anders ging haben wir gesagt was uns nicht passt. Meien ma durchlief auch viele Phasen und für mich als Tochter war es sehr schwierig zu schauen wie ich mit ihr umging, schlimm war es wenn sie meine Tochter anzickte. Nun ist es nen langer text gewesen, was ich dir eigentlich damit sagen wollte ist, es ist gut wenn man auch sagt was man denkt auch wenn deine Ma dann auch mal traurig ist, nur du musst auch nicht alles so hinnehmen. Was villeicht auch hilft das deine Eltern mal was zusammen amchen wenn es der gesundheitszustand zulässt, villeicht mal essen gehen oder so. Irgendetwas was sie früher gerne gemacht haben. Wenn du magst kannst du mir auch ger eine Privatnachricht schreiben.

Fühl dich mal von mir und ich schicke dir noch ein großes Kraftpaket rüber und hoffe das die Stimmung bald besser bei euch wird. Lass den Kopf nicht hängen.
Liebe grüße Jessi
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  #6  
Alt 14.04.2012, 19:58
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Liebe Sylvia,

ich denke wie Alice, dass die Belastungsgrenzen erreicht sind und dann irgendwann sich alles wie ein Vulkan entlädt. Vielleicht hat es schon länger gegrummelt und nun ist irgendetwas Klitzekleines passiert, das deine Mama aus der Fassung gebracht hat. Vielleicht gibt es etwas Ungeklärtes zwischen deinen Eltern, das kann ich nicht beurteilen... aber du weißt vielleicht, was es sein könnte. Und ich finde, du hast unheimlich besonnen und "erwachsen" reagiert! Hut ab!!! Du bist "nur" die Tochter und deine Eltern müssen ihre "Beziehungsprobleme" alleine unter sich klären ohne von dir zu erwarten, dass du für einen der beiden Partei ergreifst. Auch wenn deine Mama sehr krank ist und sicherlich sehr große Angst hat vor all dem, was auf sie und euch zukommen könnte, dann muss sie das auch in Worte fassen. Das kann sie eventuell nicht in dem Moment, aber sie sollte mit deinem Vater reden und klären, was sie bewegt und auch, was sie von ihm erwartet und was er leisten kann. Du kannst nicht alles auf dich nehmen. Du tust so viel und dabei muss deine eigene Familie schon sehr viel in Kauf nehmen und auf dich verzichten. Mehr geht nicht, meine liebe Sylvia! Es tut mir auch sehr leid, dass deine Tochter das alles hautnah und live miterleben musste und es sie so sehr mitnimmt. Ich kann mir so gut vorstellen, dass eure Nerven zum Zerreißen gespannt sind. Vielleicht mag es hart klingen, aber meiner Meinung nach solltest du nicht einlenken. Du hast deine Position klar gestellt und von außen betrachtet kann ich dir nur bestätigen: es ist richtig für dich, denn du musst bei dir sein und wenn du fühlst, dass es so nicht geht, dann geht es auch nicht. Deine Mutter ist sehr krank, aber sie braucht kein Mitleid und muss auch nicht emotional in Watte gebettet werden. Das hilft ihr meines Erachtens nicht! Andere mögen da unterschiedlicher Auffassung sein, doch ich meine, dass du Grenzen setzen musst, wie du es auch getan hast. Ich weiß nicht, ob dir das jetzt irgendwie hilft, aber ich bin ganz bei dir! (Habe mich allerdings auch gerade mit meiner Mutter gefetzt...)

Ganz liebe Grüße und Umarmung
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #7  
Alt 14.04.2012, 22:21
mai-regen mai-regen ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Ach,meine liebe Mädels,
was würde ich nur ohne euch machen!Es ist,als würde manvon einer einsamen Insel zaghaft einSOS funken,und plötzlich kommen von ringsumher lauter Rettungsbote mit Volldampf angerauscht.
Wisst ihr,ich habe vorher überlegt,ob ich hier wirklich offen darüber schreiben sollte...Man gibt ja viel von sich preis.Aber ich musste einfach! Und wisst ihr,was das grösste Geschenk für mich ist? Nict nur,das jeder von euch Verständnis hat und einen guten Rat,sondern jede von euch gibt ebenfalls offen darüber Auskunft,dass es auch bei euch solche Situatinen gab und wie ihr damit umgegangen seid! Das wiederum tut einfach nur gut,DANKE
Ich meine ,hier zu schreiben über die tiefe Liebe zu unseren Angehörigen,dass man beisteht und mitkämft bis zum Ende,ist die eine Sache.Aber zu schreiben,hey,bei uns gab es auch Probleme,teilweise sehr heftige,dazu gehört enorm viel Mut!
Liebe Alice,du schreibst:"und man darf und sollte seinem ärger auch luft machen",genau darüber hab ich gehadert.Darf man das,in solcher Situation? Jetz weiss ich,man muss sogar,weil es sonst nicht weiter geht!
Dein Papa musste auch herhalten,wenn bei deiner Mama die Wut kam.Wie ging er damit um? Mein Papa flüchtet dann nach draussen,in seinen Garten,zu seinen Tieren.Wodurch meine Mum natürlich auf ihrem Frust sitzen bleibt,bis er wieder rein kommt und dann...
Du schreibst:" ich finde auf dieses machtspiel sollte man sich nicht einlassen"
genau,das mache ich auch nicht mehr.
Meine Mum hatte sich ja im KH der Psychologin sehr geöffnet,nur leider arbeitet sie nur fürs KH.Ich kenne sie aber und werde mal mit ihr sprechen,ob sie eventuell auch zu meiner Mum nachhause kommen würde,notfalls auch auf unsere Rechnung.Wenn es nur hilft....
Liebe kleineFee,danke fürs Knuddeln und dein ." Du hast es richtig gemacht." und das Kraftpaket.Es ist angekommen,mir geht es schon besser.
Liebe Carla
ich habe deine Aussage ungekürzt an meine Eltern weitergegeben:"Und Deinen Eltern würde ich nur sagen, dass diese Streitereien nur Energie kosten, Kraft und Energie, die Ihr alle dringend braucht." Das brauchte ich auch nicht zu kommentieren! Danke!
Liebe Jessi tausend Dank für deine Geschichte.Ich kannte dich ja aus deinem Thread.Du bist klug und stark.Am Ende gab es nichts mehr zwischen deiner Mama und dir ausser Liebe.Umsomehr hat mich deine Offenheit gerührt,auch eure Konflikte hier zu schildern.Trotz aller Liebe darf und muss man Grenzen setzen,wenn es an die eigene Substanz geht.Aufopferung bis zur Selbstaufgabe hilft niemandem weiter,dass habe ich jetzt begriffen.Dank euch!
Und schon gar nicht werde ich hinnehmen,dass meine Kinder darunter leiden.Das es bei dir auch so war,gibt mir Mut.Danke auch fürs
Liebes MorgenhuhnAls ich deinen Reisebericht las ,war ich erst mal baff!
Uns dass du dich so offen zu eurem Konflikt geäussert hast,gab mir den Mut,es auch zu tun.
Du schreibst:" Vielleicht hat es schon länger gegrummelt und nun ist irgendetwas Klitzekleines passiert, das deine Mama aus der Fassung gebracht hat.!" Ich glaube,es ist vor allem das spürbare Fortschreiten der Krankheit.Es verläuft ja nicht kontinuierlich,sondern in Stufen,und so eine Stufe nach unten muss sie gerade ertragen.Sie spürt,dass es schlechter wird,daher die Wut.Und wen trifft es? Die,die am engsten um sie sind,mein Papa,mein Kind und mich.Sie tut mir so leid.Trotzdem,wie du sagst."doch ich meine, dass du Grenzen setzen musst, wie du es auch getan hast"
Und bei meiner Tochter hört dann auch mein Mitgefühl auf!!!

So,nun noch schnell die aktuelle Lage.Ich war nachmittags da,mehrere Stunden.Ich habe meine Eltern um ein Gespräch gebeten und darum,erst mal reden zu können und dann sie.Habe dann noch mal klar gesagt,dass ich alles gerne für sie tue,immer,aber mir eins dafür einfordere:Wenn ich da bin,gibt es kein Gezeter um unwichtiges,ich werde mir das auch nicht mehr einzeln von ihnen anhören,und auf KEINEN Fall darf sowas noch mal vor den Kindern passieren!Es kostet uns alle Kraft,die wir woanders bitter nötig haben.Als es dann mit den Schuldvorwürfen losging"aber er hat gesagt" "Aber deine Mutter.."hab ich noch mal gesagt,schluss jetzt,ich kenne das seit meiner Kindheit,aber jetzt bin ich fast vierzig,bis hierher und nicht weiter!
Und plötzlich war Ruhe,sie sahen sich an und mein Vater nahm die Hand meiner Mum und sagte"Du hast Recht,dass wollen wir dir nicht auch noch aufbürden.Und dann hat er die andere Hand zu mir ausgestreckt.Und mir verschwimmt hier gerade die Tastatur
Jedenfalls war dann die Lage entspannt und auch mir ging es schlagartig besser!
Mann,das schlaucht!!!
So,und jetzt kämpfen wir weiter!
Alles,alles Liebe für euch und noch mal DANKE und für alle !!!
Sylvia
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In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


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  #8  
Alt 14.04.2012, 21:31
Jasofe Jasofe ist offline
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Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Liebe Sylvia,

ganz ganz schwierige Situation. Einen richtigen Rat kann ich dir auch nicht geben. Aber du bist auch nur ein Mensch und dazu auch noch Tochter. Mit einem Mal wurdest du in eine Situation gezerrt, die unter normalen Umständen schon schwierig ist. Nur ist bei euch im Moment nichts normal - Es steht die Krankheit des Krebses im Raum.

Ähnliches hatte ich auch vor 2 Monaten. Ich stand so zwischen den STühlen, dass meine Sicherung komplett durchgebrannt ist und ich meine Eltern ziemlich laut im Krankenhaus die Meinung sagte.

Kaum war es ausgesprochen meldete sich bohrend das schlechte Gewissen. Es ließ mich nicht los. Ich schlief die Nacht schlecht und es zermürbte mich so sehr, dass ich am Folgetag sofort zum Psychoonkologen ging, um ihn um Rat zu fragen.

Dieses ewig schlechte Gewissen von uns Kindern die Eltern nicht respektvoll zu behandeln, werden wir wohl nie ablegen. ABER auch unsere Eltern dürfen uns Respekt zollen. Das dir in so einer Situation die Sicherung rausspringt ist nur allzu verständlich und letztendlich hast du ja nur ganz bestimmend gesagt, was du denkst und fühlst.

Das dein 15jähriges Kind mit reingezogen wurde, musste nun wirklich nicht sein. Zeigt aber auch wie überfordert alle mit der jetzigen Lebenssituation sind.

Liebe Sylvia, ich kann dir weder was tröstendes sagen noch dir einen vernünftigen Rat geben. Aber ich kann dir sagen, dass ich genauso gehandelt hätte. Du machst so viel, da darf man auch ein klein wenig Erwartung haben.

Wir werden immer die Kinder unserer Eltern bleiben. Du wirst morgen zu deinen Eltern gehen und dein Kopf wird dir sagen, "da war doch was gestern...", aber versuch einfach so normal wie möglich weiter zu machen. Das schlechte Gewissen nagt nicht nur in dir, sondern auch in deinen Eltern. Aber nicht alle Eltern geben ihre Fehler zu. Vielleicht ergibt sich ein Gespräch, vielleicht aber auch nicht. Die Normalität hatte mir in dieser Situation geholfen, da meine Eltern keine Gepräche mögen. Oberflächlich schon, aber nicht , wenn es um wirkliche Gefühle ging. Du kennst deine Familie am besten und du wirst , genau wie bisher die richtigen Worte finden, damit der Frieden wieder hergestellt wird.

Du hast bisher alles so gut gemeistert, da schaffst du das auch.

Und ganz wichtig: Du hast nichts Falsches getan
__________________
Nachdem er viel von der Welt gesehen hat, erkundet er nun sein letztes Reiseziel - die Ewigkeit.
(mein Papa : gestorben am 31.3.2012 und ich hielt seine Hand)
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