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Nun gibt es schon zwei liebe Nachteulen, die nicht in ihr Nest finden;-)))
Guten Morgen liebe Sylvie und liebe Jessy, bei der Mädels-WG bin ich natürlich dabei!!! Das ist schon immer so eine Schnapsidee von mir gewesen;-) Vor vielen Jahren haben Anne und ich immer gesagt, dass wir eine "Oma-WG" eröffnen, sollten wir dann noch immer nicht verheiratet sein. Nun, Anne ist inzwischen verheiratet, ich werde wohl mit der Omi-WG Vorlieb nehmen müssen;-) Aber wenn ihr dabei seid, sind's ja nicht nur Omis:-)))) Dann dürft ihr mich pflegen ![]() Die Andacht der Palliativ-Station war toll! Wir wurden herzlich empfangen und erst gab es Kaffee und Tee. Wir saßen an Tischen zu sechst. An unserem Tisch saß Schwester Martina, eine Dame vom Hospiz und eine, deren Mann zwei Tage nach Papa an Leberkrebs verstarb... Die Diagnose kam Mitte Januar, d.h. die beiden hatten nur noch einen Monat!!! Und sie haben 4 Tage vor dem Tod des Mannes auf der Palliativstation bzw. in der Jona-Kapelle geheiratet nach 15 Jahren "wilder Ehe". Ist das nicht schön? Ich meine, dass sie sich diesen Wunsch dann doch noch erfüllen konnten... Dann ging es in die Kapelle, wo die Kunsttherapeutin uns die Andacht gehalten hat. Jeder hat eine Kerze für seinen Verstorbenen angezündet und ich habe in die Lichter gestarrt. Thema: Zuhören, reden, schweigen. Es wurde auch geweint während der Andacht. Wir sollten die Namen unserer Lieben "klingen" lassen und während alle sagten "mein Vater / Mann / Sohn / Mutter... hieß XY" musste ich unwillkürlich sagen "Mein Vater heißt Hans-Jürgen". Auch wenn er nicht mehr hier bei uns ist, hat er doch seinen Namen nicht verloren, oder? Ein Herr mit Gitarre hat uns Reinhard-May-Lieder gesungen, das war sehr stimmungsvoll. Eine sehr schöne Veranstaltung und dann haben wir einen Segen mit auf den Weg bekommen. Und irgendwie haben sich fast alle mit Umarmung verabschiedet, obwohl wir uns doch gar nicht kannten. Ich habe noch eine Trauergruppe bzw. die Teilnahme an einem Trauerseminar für Mama und mich im Herbst organisiert. Und ich wurde angesprochen, ob es okay wäre, am 5. Mai (da gibt es bei uns so einen "Palliativ-Netzwerk-Tag") Papas Geschichte in einem Workshop zu bearbeiten. Und ob man dort meine Mail an die Palliativstation vorlesen könnte. Oh, ich bin ein wenig zusammengezuckt, aber ich dachte mir, das sei der rote Faden. Papa und Mama standen für den Webclip zur Verfügung, nun soll Papa als Beispielpatient mit seiner Krankengeschichte vorgestellt werden. Das ist okay! Was mir sehr geschmeichelt hat: die Frau vom Hospiz fragte mich, ob ich interessiert sei, an einer Ausbildung zur Hospizhelferin. Noch sei es zu früh, aber ich solle es mir mal überlegen. Das hat mich gefreut! Es wird zwar noch einige Zeit dauern, da ich erst einmal weiter in meiner eigenen Trauer sein muss, doch ich bin wohl auf einem guten Weg. Irgendwie hat dann doch alles seinen Sinn, auch der Tod und die Trauer. Wir, die zurück bleiben, sind dankbar für die Zeit, die wir mit den Verstorbenen hatten und dankbar, dass wir noch eine Weile hier bleiben dürfen. Wir betrachten die Welt und das Leben aus einer anderen Perspektive. Vieles stellen wir in Frage, von etlichen Dingen, Gewohnheiten und auch Menschen trennen wir uns womöglich und erkennen den Wert und die Bedeutung von Beziehungen, Familie, von einem Lächeln, einem Händedruck... Auch die Natur und die Jahreszeiten bekommen vielleicht eine andere Bedeutung. Und während sich viele Türen schließen, gehen andere Türen auf und eröffnen neue Horizonte. Wir müssen nur eintreten. Ich glaube, Alice schrieb mir, dass wir Menschen nur von dort abholen können, wo sie sind... Wie wahr! Und einige brauchen eben länger... Das Treffen: Ihr lieben, ich habe eifrig gesammelt und mittlerweile wohl alle geographischen Punkte beieinander. Es gibt eine Truppe (zu der auch ich mich zähle), die im Norden angesiedelt ist: Schleswig-Holstein und Großraum Hamburg. Hier wird es kein Problem geben, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Ich hätte auch schon zahlreiche Ideen für Orte, an denen wir uns treffen könnten. Dann gibt es unsere geographischen Ausreisser;-) Die sitzen im ostlichsten Brandenburg (richtig?) und im Süden oder in der Mitte Deutschlands. Für diejenigen ist es natürlich ganz schön weit, wenn sie in den hohen Norden kommen sollen. Wir haben die Möglichkeit, uns in der Mitte zu treffen. Was wäre die Mitte? Gibt es da Vorschläge von euch? Da wir ja fast alle berufstätig sind oder Familie und Angehörige zu versorgen haben, schwebt mir persönlich ein Wochenendtreffen vor. Ich weiß nicht, wie es organisatorisch für euch zu bewältigen wäre, ob euer Mann / Partner einspringen kann. Ich fände es schön, wenn wir uns alle an einem Samstag Nachmittag treffen könnten, abends gemeinsam essen gehen und dann die Nacht zum Tag machen für Austausch, Gespräche und erstaunte "Oh,das bist du? Dich hatte ich mir ganz anders vorgestellt!!!" Man könnte sich ein kleines, beschauliches Hotel (das natürlich nicht so teuer sein soll) aussuchen und vorreservieren für 1 Übernachtung. Dann könnten wir den Samstag so gestalten, wie es gewünscht wird und eben alle miteinander schön essen gehen und uns wohl fühlen. Am Sonntag dann gemeinsam frühstücken und dann ginge es wieder heim in die Familien. Was haltet ihr davon? Und habt ihr Vorschläge für ein Ziel? Mitte wäre wohl am fairsten, oder? Was ist die Mitte? Gibt es eine Stadt oder ein Städtchen, das euch entgegen kommt oder das ihr immer schon mal besuchen wolltet? Schwierig wird es natürlich für alle von uns, die derzeit ihre Liebsten begleiten und umsorgen. Ihr könnt zeitlich nicht planen, das ist klar! Deshalb ist es verständlich, wenn eine Wochenendreise vielleicht auch nicht in Frage kommt. Ansonsten hätte ich noch den Vorschlag: die Nordlichter trennen ja höchstens ca. 80 km. Wir könnten uns auch gern mal vorab treffen an einem Nachmittag / Abend (auch Wochenende). Entweder in der Metropole Hamburg (kennt ihr das Literaturhauscafé an der Alster? Das finde ich soooooo schön!) oder aber auch in der "Provinz". Ich bin da zu allen Schandtaten bereit! Ich habe gestern gespürt, wie sehr gemeinsame Schicksale und Lebenssituationen verbinden und ich bin deshalb ja der festen Überzeugung, dass unser geplantes Treffen nur ein Erfolg werden kann!!! Ich wünsche euch allen einen schönen, sonnigen Frühlingstag Gaaaaaaaaaaaaanz liebe Grüße Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#2
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Liebe Miri,
es freut mich zu lesen dass die Andacht so schön war. Ich denke dass ist für dich und deine Mama auch ein wichtiger Schritt zur Trauerbewältigung gewesen. Dass du gefragt wurdest ob du nicht Hospizhelferin werden möchtest wundert mich nicht. So herzliche Menschen wie dich können die sicher gebrauchen. Aber lass dir bloß die Zeit die du brauchst ja!? Fühl dich bloß nicht gedrängt... erstmal steht deine eigene Trauerbewältigung an erster Stelle (auch wenn du dich immer gerne selbst vergisst und eher an alle anderen denkst ![]() Die Geschichte von der Schwester Martina ist ja wirklich "schön". Also dass sie ihren Mann so kurz vor seinem Tod noch heiraten konnte meine ich.... du weisst schon wie ich das meine.... ![]() Unsere WG kann ich mir auch wirklich gut vorstellen.... aber du hast recht... Da machen uns die Männer wohl einen Strich durch die Rechnung... ![]() Also was das treffen angeht bin ich ganz flexibel (soweit es der Zustand von meinem Papa zulässt). In und bei Hamburg wäre es ja sowieso kein Problem und alles weitere müsste ich dann halt von dem Gesundheitszustand von meinem Papa abhängig machen. Was "die Mitte" angeht bin ich leider such total überfragt.... Ich bin echt eine völlige geographische 0 ![]() ![]() Liebe Miri... ich wünsche auch dir einen wundervollen, sonnigen Frühlingstag!
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Mein Papsi.... 13 Monate tapfer gekämpft und nun doch friedlich in unseren Armen für immer eingeschlafen *15.04.1958 - +17.08.2012 Wir werden uns wieder sehen...... irgendwann Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#3
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Liebe Miriam,
ich finde es auch immer noch toll und ich freue mich schon auf das treffen. Toll finde ich auch die Idee mit der frauen WG,ohne unsere Männer ![]() Omi-wg oh da bin ich glaub ich die erste ![]() Und ich hab endlich den ersten Schritt zur Mutter Kind-Kur gemacht.Es ist die erste die ich mir genehmige.Vllt.komm ich ja in den Norden. Liebe Grüße ![]() |
#4
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Liebe Miriam,
Deine Erzählungen von der Andacht auf Eurer Palliativstation klingen schön. Ich hoffe, dass solche Erlebnisse Dir und auch Deiner Mutter helfen, mit der Trauer umzugehen und in Euer neues Leben hinein zu wachsen. Aber wenn ich bei Dir so lese, habe ich sowieso den Eindruck, dass Du das alles sehr sehr gut machst. Ich kann mir Dich auch sehr gut als ehrenamtliche Helferin in einem Hospiz vorstellen, und ich glaube, dass das eine schwierige,aber auch sehr erfüllende Aufgabe sein kann. Zu unserem Treffen: Ich denke, ich bin einer der (wenigen) "geographischen Ausreißer." Ich komme auch sehr gerne nach oder in die Nähe von Hamburg. Habe sonst ein ganz schlechtes Gewissen, wenn viele Leute wegen mir einen deutlich weiteren Weg haben. Ich freue mich auf alle Fälle sehr, Alles Liebe Carlotta |
#5
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Hallo Miriam!
Das klingt total schön, was du von der Andacht erzählst. Und ich bin der selben Meinung wie Jessy: Du wärst eine super-Hospizmitarbeiterin. Das ist allerdings deine Entscheidung und für eine Entscheidung ist es jetzt natürlich noch viel zu früh. Eine Omi-WG?? Na da darf ich ja nicht fehlen als angehende Altenpflegerin ![]() Ich hoffe wirklich sehr, dass das Treffen klappt. Ich bin ja auch so ein "geographischer Ausreisser". Ich wäre aber trotzdem bereit, ein Stück weiter zu fahren, da mir das Treffen wirklich am Herz liegt. Da ich aber ja einen Sohn habe und auch jedes 2. Wochenende arbeiten muss, ist etwas Oragnisation angesagt ![]() ![]() Es wäre wirklich super, wenn das klappen würde! Liebe Miriam, ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit ganz viel Sonne! ![]()
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... und was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen... |
#6
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Hallo Miriam!
Sehr gern würde ich auch schon bei eurem ersten Treffen dabei sein.Leider aber ist es mir momentan nicht möglich zu euch in den Norden zu reisen.(aber bin mir ganz sicher, das ich eines Tages mal die schöne Stadt Hamburg besuchen werd. bisher viel von ihr gehört,aber noch nicht gesehen) Ich lebe ja tief im Westen Deutschlands, im "Pott/Ruhrpott" wie man hier so schön sagt.. Daher wäre ich erst beim "zweiten" Treffen mit von der Partie sein. Sofern wir die geographische Mitte ausgemacht haben..und all überein kommen. Eines lass ich euch aber schon mal wissen ..ich hoffe das wir das hin bekommen..und ich freue mich jetzt schon auf den Tag, euch ALLE (aber besonders..Sylvia, Jessy und dich Miriam) persönlich kennen zulernen. ![]() Es ist wirklich schön Miriam, das die Andacht dir gut getan hat. Deine Mama wird es dadurch wohl auch einen kleinen Schritt vorwärts in Richtung Trauerbewältigung gebracht haben. Ich kann mir vorstellen, das diesem nochmaligem gemeinsamen Gedenken etwas schönes inne wohnt. Das tiefe in sich gehen wohl gute Energien gibt und auch viel Verbundenheit auslöst, in Bezug auf dich und deine Mama..aber auch Verbundenheit zur Weltenseele.( ich hoffe du verstehst was ich damit meine !?! ![]() Und natürlich hat dein Papa noch einen Namen. Den wird er immer haben und behalten.. und selbst deine Enkelkinder werden ihn einst noch vernehmen. ![]() Sooo nun wünsche ich dir noch einen schönen Freitag Abend. Lass es dir gut gehen. Auf bald liebe Grüsse Alice
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Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark Take Nothing For Granted Nur die Liebe und der Tod verändern restlos alles. Khalil Gibran |
#7
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Liebe Miriam,
Dein Bericht von der Andacht ist sehr schön. Ich habe es leider bis heute noch nicht geschafft, noch einmal in das Heim zu fahren, in dem mein Papa die letzten 3 Wochen verbracht hat. Einmal war ich fast so weit und bin dann doch nicht in die Straße abgebogen. Ich habe einfach Angst, dass mich das dann alles wieder einholt, wenn ich dort hin gehe. Die Wege, die ich jeden Tag gegangen bin, der Geruch nach Essen und vor allem das Zimmer, im dem Papa gelegen hat, wo jetzt ein anderer Name dran steht... Das Angebot als Hospizbegleiterin zu arbeiten, ist schön. Es zeigt doch, dass Du anderen Menschen diese Begleitung geben könntest. Und wie wichtig diese Begleitung in dieser Zeit ist, hast Du ja selber erlebt. Ich glaube, da tut man sehr viel für andere in den Momenten. Aber es gehört auch eine große Stärke dazu und man muss sich auch abgrenzen können. Aber lass Dir wirklich damit Zeit. Übrigens bei Eurer WG wäre ich auch gerne dabei. Dann bin ich vielleicht die Älteste ;-) Und wenn es mit dem Treffen klappen würde, das fände ich auch echt super. Endlich Gesichter zu den Namen hier haben, das wird echt spannend. Hamburg ist für mich ja auch gut erreichbar. Ich bin also auch gerne dabei. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
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