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#1
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Hallo,
morgen sind es 4 Monate her das ich von dem Menschen der mir soviel bedeutete Abschied nehmen mußte. Der Kampf war ungleich.. uns blieb nicht mal ein Jahr. Auch nach 4 Monaten ist die Trauer um meinen Mann noch allgegenwärtig... es gibt zuviele Dinge die mich an ihn erinnern... Der Verstand sagt nun räum doch seinen Schlafanzug weg, seine Zahnbürste, seine Medikamente... seine Anrufbeantworteransage löschen, unmöglich für mich... ich bin noch nicht so weit... Was ich in den zurückliegenden Monaten gelernt habe ist das ich das alles nur in dem für mich möglichen Zeitrahmen machen kann. Für jeden von uns mag die Trauerbewältigung anders sein... für mich ist das Hineinspüren in das was für mich machbar ist der erste Schritt in die richtige Richtung... und dennoch werde ich immer wieder von Zweifel überrollt... Euch allen viel Mut und ein kraftvolles Herz um den Verlust zu bewältigen. Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe. Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012 Geändert von sjarissa (02.05.2012 um 22:35 Uhr) |
#2
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Ihr Lieben, macht euch keine Gedanken... es geht so weiter wie wir es schaffen. Die Schuhe von meinem Geliebten stehen jetzt noch - fast 11 Monate - unbenutzt vor der Wohnungstür. Ich brauche es einfach, wenn ich nach Hause komme, "zu uns" nach Hause zu kommen - dafür stehen seine Schuhe, er "wohnt noch bei mir". Wer sich da denkt ich bin verrückt, der darf das ruhig denken, mich beeinflusst das nicht. Wäre das Telefon nicht kaputt gegangen, hätte ich auch 7 Jahre nach dem Tag X, an dem ich meinen ersten geliebten Lebensgefährten verlor, seine Stimme auf dem AB gehabt. WIR müssen MIT der Trauer LEBEN, niemand kann unser Leben leben, auch wenn manche vorgeben zu wissen wie es "besser", "richtiger" geht. Oft haben diese Menschen noch nicht viel ausstehen müssen. Liebe Andrea, es wird so lange so weiter gehen, bis du seinen Duft in dich hineingeatmet hast und der Meinung bist nun ist nichts mehr da außer... na du weißt schon! Was soll schon passieren, außer dass die anerzogenen Hygieneregeln verletzt werden?! Wenn es dir "stinkt" wirst du dich von dem Bettzeug verabschieden, es in die Wäsche stecken und dannach sein Parfum drauf sprühen, wieder und wieder... und? Wen gehts was an, wenn es dir hilft?!
Haltet euch tapfer! Gruß - Petra Geändert von Petra_S (02.05.2012 um 22:55 Uhr) |
#3
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Liebe Sjarissa, liebe petra, liebe Andrea!
Mir tut es gut, von euch zu lesen... Und es stimmt: Wer sollte etwas gegen irgendeine art von Trauerbewältugung haben? WIR müssen klar kommen - so wie es am besten für uns ist. Ich krame schon seit 6 Uhr in Fotos.... und das ist gut für mich! ich freu mich so, ihn zu sehen. ich mußte noch nicht mal weinen. Mir hilft auch reden-reden-reden. Gestern habe ich meine kolleginnen auf der Arbeit besucht. Das war richtig! Aber ich bleibe noch bis nach Himmelfahrt zu hause.... Mein liebster ist vor 6 tagen gegangen. Mir fehtl jeglicher Plan von der Zukunft. meine beiden Söhne (14 und 12) unterstützen mich sehr! Haltet durch! Corinna
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Das Leben ist schön!!! |
#4
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hallo corinna,
wie es Petra so schön geschrieben hat. Wir leben mit unserer Trauer. Auch ich nehme mir ein Shirt abends zum kuscheln mit ins bett, sprüh etwas von seinem Lieblingsperfüm darauf...und wenn ich es richtige hoffe ich einen schönen Traum mit ihm zu haben. Ihn zu sehen...manchmal hilft das. ich habe auch seine ganzen sachen im bad stehen, sein Zahnputzzeug, sein rasierzeug, Kamm, Bürste...er kann jederzeit wiederkommen, alles steht bereit... Wir dürfen allen, verrückt sein, weinen, trauern ....was solls und wen interessierts? jeder soll das tun, was ihm am besten gut tut.... Lg sunny |
#5
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Hallo!
Mein Mann ist im Dezember, mit grade mal 26 Jahren, gestorben.Bei ihm wurde 2008 schwarzer Hautkrebs diagnostiziert.Wir haben drei Jahre lang gekämpft.Letztes Jahr im Mai haben wir geheiratet und nur sieben Monate danach ist er gestorben.Ich vermisse ihn so sehr und ich weiß nicht wirklich wie ich damit klar kommen soll.Unsere "Freunde" melden sich nicht mehr,weil es ihnen scheinbar zuviel ist sich damit auseinander zu setzen.Sie haben meinem Mann versprochen,dass sie mich nicht alleine lassen und sie haben ihr Versprechen nicht gehalten.Wenn ich sage,dass ich ihn vermisse bekomme ich nur zur Antwort "Wir auch" oder "Frag mich mal".Jeder von denen hat einen Partner,sie sind nicht allein aber ich bin es. Ich frage mich jeden Tag wo er ist,was er in den letzten Stunden gedacht hat,wie es ihm ging.Ich war zwar bei ihm aber es quält mich einfach.Ich habe schreckliche Schuldgefühle weil ich das Gefühl habe dass ich in dem Moment nicht genug für ihn da war. Nächsten Monat wären wir ein Jahr verheiratet,ich weiß nicht wie ich diesen Tag überstehen soll. Ich habe das Bedürfnis mich mit Frauen auszutauschen die das Gleiche erlebt haben,weil ich denke, dass mein Umfeld nicht mit mir darüber sprechen möchte. Gruß Fee |
#6
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Hallo Ihr 2!
Wir haben im Januar 2012 geheiratet. Wir waren genau 3 monate und 2 wochen verheiratet. Ich finde es traurig, dass deine freunde dich "im stich" lassen. Du hast recht, wir sind diejenigen, die alleine schlafen, essen, ..... müssen. Wir müssen alleine klarkommen. Wir stehen vor einer leere. Ich weiß nicht, was diese leere jemals ausfüllen könnte.... Corinna
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Das Leben ist schön!!! |
#7
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Hallo Fee,
das ist schon erschreckend, wie sich manche Freunde verhalten. Aber jeder geht mit der Trauer anders um. Sie lassen sie nicht zu und wollen dir auch nicht weh tun. Lass ihnen Zeit! Oftmals ergeben sich aus dieser Situation heraus andere Freundschaften. Keiner kann uns doch nachfühlen, wie es ist das Liebste was es für uns war zu verlieren. Sie haben ja ihren Partner noch! Durch die Krankheit meines Mannes haben sich schon zu Lebzeiten sogenannte Freunde verkrümelt. Und die richtigen haben auch nach seinem Tod bei mir gemeldet und geholfen. Wir müssen Kraft haben für das was noch kommt, ich habe auch unseren Hochzeitstag letzten Monat allein verbracht.... Der Schmerz ist schlimm und wird wohl erstmal nicht besser, aber irgendwann... wird er Anders! lg sunny |
#8
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Hallo alle zusammen,
ja, ich glaube das ist ein schwieriges Theama der jetzigen Zeit. So vieles ist auf Fan ausgelegt - wie sollen da Gedanken über den Tod hineinpassen. Man rast in den Urlaub nach sonst wohin und möchte man darüber nachdenken, dass eine Krankheit oder Unfall von Heute auf Morgen alles ändern kann? Im Grunde ist es menschlich die unangenehmen Spätfolgen zu verdrängen. Das JETZT zählt und irgendwie ist das ja sogar richtig, wenn man sich nicht belasten will. Bedürfnisbefriedigung jetzt und sofort. Die Menschheit spaltet sich in verschiedene Lager: die Überflieger/ Spaßhaber und Meider alles Schwierigem, die Übervorsichtigen, Ängstlichen und Unsicheren, die auch nicht wissen wie sie trösten sollen - ohne dem anderen auf die Füße zu treten, die Kranken und Sterbenden (hier noch die tapferen Helden, die jammernden Hypochonder), die die ihre "Unschuld" schon verloren haben, die dem Leid schon lange und tief ins Gesicht geblickt haben, es nun nicht mehr können weil alle Kraft verbraucht ist oder die die sich nun GERADE den Hilfsbedürftigen und "Geschundenen" zuwenden.... und noch weitere, unendlich viele Facetten des menschlichen Daseins. Haben wir uns bisher die Frage gestellt wo wir stehen? ...unsere Freunde? Meist werden die Fragen erst gestellt, wenn sie aktuell sind, ansonsten nimmt der Alltag die Menschen in Beschlag und nur all zu oft lassen wir es geschehen, funktionieren wie es erwartet wird. Ich bitte ausdrücklich sich nicht automatisch angesprochen zu fühlen, weil ich "wir" schreibe... ich weiß nicht wie ich es verallgemeinern soll, wenn ich mich auch mit einschließen möchte. "Man" finde ich nicht schön - für mich ein doofes Wort. Ja, sicher vermissen andere Menschen auch unsere Lieben, das will ich wirklich nicht in Abrede stellen. Doch was bei der ganzen Geschichte oft übersehen wird: Der ganze Lebensentwurf des "Überlebenden", des "Übriggebliebenen" ist mit gestorben - die Zukunft die mit dem Lebenspartner ja meist eng verbunden ist - die GEMEINSAME Zukunft ist weg!!! Der Tag, der durch so viele Kleinigkeiten verbunden mit dem Menschen an unserer Seite war, hat plötzlich Löcher wie ein schweizer Käse, manchmal hält er kaum noch zusammen, scheint ein einziges tiefes Loch zu sein. Nichts - Leere... Und nun stehen wir neben dem Verlust, am Ende unserer Kräfte, auch noch vor der Aufgabe eine neue ZUKUNFT zu basteln, die wir sooo ja gar nicht wollen! Tja, wer will sich DAS schon freiwillig vorstellen? Ich habe innerhalb von 14 Jahren eine Scheidung (mit drei Kindern, Haus- und Arbeitsverlust), zwei verstorbenen Lebensgefährten und diverse vergleichsweise "kleinere Katastrophen" zu verdauen gehabt. Die Menschen gehen verschieden damit um. Manche gar nicht, sie meiden mich. Andere sagen "Naja, am Anfang ist es schwer - das wird schon wieder!" (fast ausnahmslos sind diese Menschen noch mit Ihrem ersten Partner zusammen, fahren regelmäßig zweimal in den Urlaub, die größte Katastrophe ist, wenn die Fenster Karfreitag nicht geputzt sind). Wenige, sehr wenige sagen nicht viel (was sehr schlau ist), sind einfach da und nehmen mich nur in den Arm, fragen wie es mir geht, hören zu, fragen nach praktischer Hilfe, gestehen ihre HILFLOSIKEIT ein und kommen immer wieder nach mir sehen… Manchmal weiß ich wirklich nicht, ob ich das im umgedrehten Fall so toll durchgezogen hätte wie meine beste Freundin! Vielleicht ist der bessere Weg, nicht auf Menschen zu warten wie ich sie mir vorstelle/ wünsche, sondern einer für andere zu werden wie ich es richtig finde? Überlegend in den Raum gestellt... Nachdenkliche Grüße - Petra |
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