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Alt 15.05.2012, 10:01
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.501
Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Guten Morgen Dani und Mickey,

ja, das kenne ich auch, dass man sich über jedes "Hoch" riesig freut und unter der Decke schwebt, um dafür hinterher wieder um so tiefer abzustürzen... Das ist eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle. Sehr schwer auszuhalten, aber man lernt irgendwie damit umzugehen. Es belibt ja auch nichts anderes übrig. Auch ich kann im nachhinein sagen, dass mich der Tod meines Vaters verändert hat. Ähnlich wie Mel betrachte ich viele Dinge heute aus einer anderen Perspektive und versuche, mich und meine Probleme nicht mehr ganz so ernst und wichtig zu nehmen bzw. sie zu relativieren. Oft dunktioniert das gut, manchmal eben auch nicht;-) Dann ärgere ich mich trotzdem über blöde Bemerkungen und ekelhafte Chefs...

Ja, die unheilbar kranken Menschen machen unterschiedliche Phasen durch. Jedoch muss das nicht unbedingt "lehrbuchmäßig" in der Reihenfolge geschehen. Da ja alle Menschen sehr unterschiedlich sind... Eure Mama will ja nach außen nicht wahrhaben, dass sie so krank ist und mag auch nicht darüber reden. Andererseits wendet sie sich offensichtlich nach innen und leht Besuch von Menschen ab, die ihr doch so wichtig sind. Es kann auch sein, dass sie euch "schützen" will. Das habe ich bei meinem Vater so erlebt. Er hat uns weitere Knochenmetastasen verschwiegen, weil er uns nicht beunruhigen wollte. Bei ihm war in den letzen 2 Wochen vor seinem Tod erschreckend, dass er jegliche Nahrung abgelehnt hat. Er brauchte das nicht mehr und hat nur noch getrunken. Für meine Mama war das besonders hart, obwohl sie es akzeptierte. Sie hatte ihm versprochen, dass sie ihn nicht mit Essensaufnahme quälen würde und sie hat es auch nicht getan. Dennoch hatte sie immer das Gefühl, ihn verhungern zu lassen, weil er so abgemagert und schwach war. Aber Sterbenskranke benötigen diese Nahrung nicht mehr... Und es ist besser und leichter für sie, wenn wir das akzeptieren, so schwer es uns fällt. Auch das Sprechen fiel ihm schwer am Ende. Zum schluss ging es gar nicht mehr. Aber er hat es immer genossen, wenn jemand bei ihm war und an seinem Bett saß.
Alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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lungenkrebs


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