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  #1  
Alt 30.05.2012, 14:34
Calypso Calypso ist offline
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Beiträge: 735
Standard AW: Brustkrebs und Sport

Hallo remeni,

bei mir wurde es leider nie mehr so wie vorher. Hab vor der ED sehr viel Sport betrieben, vor allem Ausdauersportarten, auch ambitioniert mit Wettkämpfen. Nach Chemo und Bestrahlung dachte ich auch, jetzt müsste es nur noch bergauf gehen, aber leider war es nicht so.

Nach der Diagnose Rezidiv und Knochenmetas hab ich mich jetzt endlich damit abfinden können, dass ich mit meiner Trainingsgruppe nicht mehr mithalten kann, habe einen allerletzten Wettkampf mitgemacht (war so furchtbar, dass ich jetzt auch keine Lust mehr drauf verspüre) und versuche mich jetzt anders zu motivieren. So nach dem Motto "meine Krebszellen hassen Sport" etc.

Am schlimmsten finde ich immernoch, dass die Leichtigkeit beim Laufen weg ist, es geht immer schwer, auch wenn ich ganz langsam laufe. Mein Gejammer hat meinen Onkologen veranlasst, mich zum Lungenfunktionstest und Leistungstest zu schicken - danach bin ich "topfit". Aber das ist eben relativ.
Auch auf dem Rad fehlt einfach das Gefühl, mal so richtig Druck machen zu können.

Vor 7 Wochen hab ich ein künstliches Hüftgelenk bekommen (Hüftkopfnekrose, möglicherweise Neben- oder Spätwirkung von Medikamenten), bin insgesamt fast 3 Monate mit Krücken unterwegs gewesen. Habe mit 10 Schritten (!!!) langsam traben begonnen, bin jetzt bei 1:30 min laufen und 3:30 min walken. Man wird sehr bescheiden!!! Trotz allem ist walken für mich keine Alternative, es strengt einfach nicht an.

Ich glaube, man muss sich damit abfinden, dass da drei Dinge zusammenkommen: Krebs und seine Behandlung mit allen Folgen und NWs, die AHT und jünger wird man bei alldem auch nicht. Trotzdem werde ich weiterlaufen solange es irgendwei geht, denn in den drei Krückenmonaten habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als nur ein bisschen laufen, und sei es auch noch so langsam und alles andere als leichtfüßig!
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  #2  
Alt 31.05.2012, 10:29
Atom Atom ist offline
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Beiträge: 65
Standard AW: Brustkrebs und Sport

Hallo Remeni,

leide teile ich deine und Calypsos Erfahrungen in Bezug auf die Leistungsfähigkeit beim Sport.
Nach der AHB bin ich regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen um langsam meine sportliche Leistungsfähigkeit aufzubauen.
Hat anfangs auch gut geklappt. Seitdem ich wieder volle Stelle arbeite, begann ein stetiger Leistungsabfall,
den ich anfangs nicht bemerkt und später ignoriert habe, weil Sport in meinem Leben bisher eine große Rolle gespielt hat.
Der Leistungsabfall ging soweit, dass ich jetzt schon drei Monate wegen Erschöpfung krankgeschrieben bin.
Bitte mute Dir nicht zu viel zu! Ich weiß wie schwierig das ist. Aber ich habe meine Körpersignale
nicht genug beachtet und dafür bitter gezahlt. Heute bin ich froh, wenn ich gemütlich 1 h Spazieren gehe oder Fahrrad fahre.
Auch das ist schön
Bitte passe gut auf dich auf.

Alles Gute, Atom
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  #3  
Alt 31.05.2012, 13:04
Namaste Namaste ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und Sport

Bei uns in der AHB sagte eine Ärztin, der Körper braucht nach Abschluß der AHB nochmal ein Jahr um sich wieder ganz zu erholen.
Viele Frauen gehen und müssen teilweise auch wieder arbeiten.
Dann noch das Sportprogramm!
Also Geduld, Geduld aber dranbleiben.
Lg
Namaste
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  #4  
Alt 31.05.2012, 13:32
Benutzerbild von remeni
remeni remeni ist offline
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Beiträge: 528
Standard AW: Brustkrebs und Sport

naja, ich bin ja TN, also gab es nichts mehr nach Beendigung von Chemo und Bestrahlung. Und das Jahr Wiederherstellung habe ich definitiv hinter mir. Deshalb bin ich so langsam gefrustet, weil es eher schlechter als besser geht. Und ich gehe noch nicht mal arbeiten. Komme mir vor wie ein fauler Sack.
Also drehe ich meine 2 Runden draußen oder meine 30-40 min auf dem Laufband immerhin 3-4mal die Woche. An den Tagen, wo ich Aspirin 100 und Calzium nehme, geht es besser, die Knochen sind leichter - gedopt eben. Aber Spass am laufen sieht anders aus.
Walken ist für mich keine Alternative: um da einen sportlichen Sinn zu sehen, müsste ich zu lange (langweilig) durch die Gegend gondeln.
Und schwimmen: ich mag die Hallenbäder nicht, die Lautstärke, den Geruch, es ist teuer und meistens schwimmt eine lahme Rentner-Blase im Wasser, wo man nicht vorbei kommt
Fahrradfahren? Hier in Ungarn gibt es kaum Fußwege, geschweige denn Radwege. In der Stadt ist es lebensgefährlich, weil die Ungarn wie die Wahnsinnigen mit ihren Autos fahren und einfach in Felder und Wälder reinfahren ist auch gefährlich wegen streunenden Zigeunern, Hunden...

Doch nun genug gejammert. Ich bleibe auf jeden Fall dran am laufen: immerhin soll die Figur nicht völlig zerfliessen
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  #5  
Alt 31.05.2012, 16:24
Calypso Calypso ist offline
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Beiträge: 735
Standard AW: Brustkrebs und Sport

Bei mir war es auch 5 Jahre nach Chemo/Bestrahlung nicht besser.

Die erneute Bestrahlung und die AHB haben mir dann den Rest gegeben.

Auch ich gehöre zu denen, die nicht Walken können/wollen: Wegen der Hüfte musste ich notgedrungen, um nicht daheim zu sitzen, gehen: Nach 3 Stunden tun mir einfach nur die Füße weh, ohne dass ich das Gefühl hätte, Sport getrieben zu haben. ich glaub, das geht nur im Gebirge... oder mit Hund.

Das mit dem Schwimmbad sehe ich auch so, vor allem - ich arbeite, kann also nur ins Bad wenn es so richtig voll ist. Bei uns gäbe es schon Bäder, wo man in der Mittagszeit gut schwimmen kann ... nur ich leider nicht.

Radfahren ist für mich im Sommer schon eine Alternative, aber es ist eben viel aufwändiger - es dauert länger (1 Stunde ist da nicht viel, beim laufen schon), wenns regnet, ist es ätzend, und im Winter ist es dunkel, wenn ich von der Arbeit komme.

Laufen ist einfach ein genialer Sport. Das Fitness- Studio kann ich auch nicht leiden - voll, ähnlich wie beim Hallenbad, schlechte Luft, langweilig.
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  #6  
Alt 01.06.2012, 12:11
Gledi Gledi ist offline
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Registriert seit: 31.05.2009
Ort: nicht mehr an der Küste
Beiträge: 493
Standard AW: Brustkrebs und Sport

Zitat:
Zitat von Namaste Beitrag anzeigen
Bei uns in der AHB sagte eine Ärztin, der Körper braucht nach Abschluß der AHB nochmal ein Jahr um sich wieder ganz zu erholen.
Das ist ja mal sehr optimistisch ausgedrückt. Natürlich sind die offensichtlichen Folgen der Chemo nach 2,5 Jahren inzwischen verschwunden. Die fiesen, kleinen Nachwirkungen, die vor allem ich bemerke sind aber noch eindeutig da. Meine Leistungsfähigkeit ist längst nicht so wie früher. Phasenweise schlagen Muskelschmerzen und Krämpfe immer noch heftig zu. Ich dachte das läge am Zoladex, inzwischen wurde mir erklärt, dass das wahrscheinlich eine Folge des Epirubicin ist...
Die durch die AHT bedingten vorzeitigen Wechseljahre und der Hormonmangel werden bei mir mit zunehmender Therapiedauer eher schlechter als besser. Von ganz erholt kann leider noch keine Rede sein. Auch wenn man mir in Klamotten die Vorgeschichte absolut nicht mehr ansieht.

LG Gledi
__________________
Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, all die Farben wieder zurück, verbrenn den Schnee. Das Grau muß weg, schenk mir'n bisschen Glück...Rosenstolz-Wann kommt die Sonne?
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