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#1
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Hallo Sporti,
als ich vor nun fast 2 Jahren die Diagnose DCIS bekam habe ich genau wie du reagiert. Ich konnte es nicht fassen, dass bei einer sog. Krebsvorstufe, die nicht invasiv sein soll, mir alle Ärzte nur zur Mastektomie rieten. Ich habe dann dem ganzen mich fügend zugestimmt, auch wenn ich es nicht recht begreifen konnte, dass es da keine andere Theraphiemöglichkeit wie z.B. bei "normalem" Brustkrebs mit brusterhaltender OP geben soll. Nach der OP stellte der histologische Befund fest, dass ich bereits 6 Mikrotumore hatte, die ganze entfernte Brust war voll mit dem Zeug und ich musste sogar noch mal nachoperiert werden. Das war weder in der Mammo, noch im MRT zu erkennen gewesen. Das ist nun bald 2 Jahre her. Ich bin gesund, befinde mich im Brustaufbau, lebe wieder mein altes, unbeschwertes Leben. Ich bin so froh, die olle Brust rechtzeitig losgeworden zu sein und gute Chancen zu haben, dass der Mistkerl nicht wiederkommt. Die erste Zeit war sehr schwer. Ich war wütend, traurig, verzweifelt. Ich konnte mir ein Leben als "einseitiges Wesen" nicht vorstellen, fand mich entstellt und überhaupt ... ich war unmöglich. Aber irgendwie ging es weiter und ganz schnell habe ich GsD gespürt, dass ich die Brust gar nicht so vermisse und klar komme. Und jetzt bekomme ich eine Neue und freue mich über jeden Fortschritt. Einige Bekannten hat das Glück, das bei ihnen eine hautsparende Mastektomie gemacht werden konnte, quasi das Drüsen- und Fettgewebe in einer OP gegen Silikon oder Eigenmaterial aus der Bauchdecke ausgetauscht wurde und sie optisch wie vor der OP erwacht sind. Das war bei mir nicht möglich ... und ich habe da anfangs drunter gelitten. Heute ist mir das fast schon peinlich, denn hey, mir geht es uneingeschränkt gut. Ich würde die OP auf jeden Fall machen lassen - das Risiko an dem Mist richtig zu erkranken ist einfach zu groß und Chemo und Strahlentheraphie sind nach wie vor nicht Pillepalle und manchmal hilft es nicht. Sprich mit mehreren Ärzten, finde den Operateur deines Vertrauens ... und dann Augen zu und durch. Hab Mut, du schaffst das! |
#2
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Mir wurde auch ein DCIS diagnostiziert. Etwa 2 cm groß.
Ich wollte es sofort entfernt haben und sollte noch ca. 25 bestrahlungen erhalten. Nach der OP stellte sich heraus, dass schon ein CA von 9 mm vorhanden war. Es war weder in der Mammo noch im Ultraschall zu sehen. Ich kann Dich zwar verstehen, dass Du deine Brust behalten möchtest, aber nach der Erfahrung die ich gemacht habe wäre ich einfach vorsichtig. Ich wünsche Dir Kraft die richtige Entscheidung für Dich zu treffen. Gruß Schneeglitzern |
#3
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Danke für die vielen lieben Antworten! Es bedeutet mir unheimlich viel, hier ernst genommen und beraten zu werden. Ich bin trotz der einhelligen Meinung eurerseits, mich operieren lassen zu sollen, noch keinen Schritt weiter mit meinen Überlegungen. Ich stehe grad so dermaßen neben mir, dass ich es noch nicht mal gebacken bekomme, mich um Termine bei anderen Ärzten zu kümmern. Grad bemühe ich mich recht erfolglos um Verdrängung der ganzen Geschichte. Neben der Tatsache, dass ich mit nicht vorstellen möchte, meine Brust zu verlieren, kommen auch immer mehr Gedanken an meine Arbeit auf. Wie lange würde ich ausfallen? Womit muss ich realistischer Weise mindestens rechnen? Ich weiß natürlich, dass das von vielen Faktoren abhängt, aber eine grobe Richtung? Als Physio arbeite ich körperlich schon recht "hart", weil ich nur mit schwerstbetroffenen neurologischen Patienten arbeite. Ich müsste körperlich also schon belastbar sein. Das dauert dich sicher eeeeewig. Das kann ich mir grad ebenso wenig vorstellen wie meins Brust herzugeben. Puhhh, Scheiß Trotzverhalten, wie?!
Danke euch noch mal!! Das tut gut, sich austauschen zu können! :-) |
#4
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Hallo Sporti,
klar ist die Vorstellung, eine Brust herzugeben, absoluter Horror. Ich hatte auch diese Trotzphase, und da ich auch die Diagnose Metas hatte, dachte ich erst - das kurze Leben will ich mit ner ganzen Brust haben. Aber mein Doc überzeugte mich, ohne ihn wäre ich bestimmt noch länger in der Trotzphase geblieben. Wenn sie weg ist, ist es erstmal furchtbar. Aber ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt, habe auch nicht übermäßig viel, es reicht grade so für Körbchengröße B. Inzwischen ist es aber 2 Jahre her, und ich denke nicht oft dran. Manchmal vergesse ich es sogar unter der (öffentlichen) Dusche, und denke dann plötzlich oh - du wolltest dich doch wegdrehen. Nun, das ist bei mir so, ich weiß, dass auch viele Frauen unendlich darunter leiden. Mit Klamotten fällt es, wenn man eh wenig hat, viel weniger auf als man denkt. Wir schauen von oben drauf, da ist es sehr unsymmetrisch - aber von vorne? Nichtmal Leute die von meinem BK wissen, ist es aufgefallen. Nur wenn ich eng anliegende Oberteile trage, fällt es auf. Aber darüber wollte ich garnicht so viel schreiben. Ich schließe mich auch der Meinung an, das DCIS nicht drin zu lassen, wurde ja hier schon geschrieben, warum. Auf jeden Fall solltest du keine Bedenken wegen der OP haben. Bei mir war die Mastektomie keine große Sache - nach drei Tagen war ich wieder daheim, nach 6 Tagen bin ich wieder zum Joggen gegangen. Wenn bei dir die Muskelfaszie erhalten wird (und davon gehe ich bei einem DCIS aus), musst du in den ersten Wochen nur eine gute Narbenpflege betreiben, damit die Haut schön beweglich bleibt und nichts verwächst. Bei mir hat das die Physiotherapeutin wunderbar hingekriegt. Ich würde sagen, ohne Bestrahlung/Chemo kannst du recht schnell deine Arbeit wieder aufnehmen. Und auch eine Bestrahlung wäre nicht das Schlimmste, schwere Arbeit dann aber nicht ratsam. Also, von der Dauer der Arbeitsunfähigkeit würde ich die Entscheidung keinesfalls abhängig machen! Es dauert nicht eeeeeewig - bei mir hätte ich bis zur vollen Belastung vielleicht 3-4 Wochen gerechnet, und das, obwohl auch noch Lymphknoten entfernt wurden, was bei dir ja auch nicht nötig sein wird. Bei Bestrahlung dauert es aber etwas länger, und dann kann man auch noch eine Reha anschließen. Geändert von Calypso (04.06.2012 um 19:34 Uhr) |
#5
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![]() Zitat:
![]() Was glaubst du denn, wie lange du ausfällst, wenn aus der Krebsvorstufe richtiger Krebs wird? Wenn du neben OP noch Chemo und Bestrahlungen brauchst, dann reden wir nicht von Wochen, sondern von Monaten (vielleicht sogar Jahre) Vielleicht wirst du danach nie wieder in deinem Beruf arbeiten können Dann verlierst du unter Umständen nicht nur deine Brust, deine Arbeit, sondern auch noch dein Leben. Ich habe im Moment ein kleines Problem mit deiner Einstellung. Alle Antworten hier sagen die nur eins, weg damit! Wo nichts ist, kann nichts entarten. Die plastische Chrirugie "zaubert" dir eine neue Brust, so dass niemand etwas sieht . Sorry, aber ein "Trotzköpfchen" wie du braucht ab und zu mal eine richtige "Kopfwäsche" ![]() Soprti spiel nicht mir deinem Leben, du hast nur eins und das kann auch kein plastischer Chirurg zurück zaubern. Meinen Kids würde ich sagen, "Sieh zu, dass du den Hintern hoch bekommst" ![]() Ich bin übrigens Krankenschwester und kenne dein Problem sehr gut. Man nennt es Helfersyndrom. Kleiner Tipp, jetzt bist du dran, denk an dich und gib dein Helfersyndrom im nächsten Fundbüro ab. Nicht böse sein, aber du musst jetzt handeln ![]() Liebe Grüße Susi |
#6
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vielleicht bin ich ja der absolute einzelfall, aber ich fand es gar nicht so furchtbar, vor 8 jahren meine rechte brust "herzugeben".
sie ist ja gleich wieder aufgebaut worden, insofern fiel das gar nicht so großartig auf. außerdem wollte ich das ganze überleben. da war das äußere eher zweitrangig. als ich dann vor 2 jahren eine neuerkrankung hatte - bei der eine ablatio nicht vonnöten gewesen wäre - habe ich mich entschieden, die linke auch abnehmen zu lassen. einfach aus sicherheitsgründen. bei der ersten erkrankung wurden viele versprengte tumorherde gefunden, die bei der mammo gar nicht zu sehen waren. ich würde das mal positiv sehen. ein DCIS - ist zwar ein befund, aber der denkbar günstigste, oder? den hätte ich gern gehabt. |
#7
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Ich denke, dass Trotzverst mal vollkommen normal ist. Ich hab die Diagnose sei VIER Tagen!! Ich brauche einfach Zeit! Und es ist kein Helfersyndrom, sondern Existenzangst. Bin noch in der Probezeit. Das macht die Entscheidungsfindung nicht leichter...
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#8
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Hallo Sporti,
wenn du Existenzangst hast, gibt es doch nur eine Möglichkeit. Da kann ich mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Ich hatte eine beidseitige Mastektomie mit sofortigem Aufbau, meinst du - das war leicht? Aber ich wollte es - auch beidseits- aus Angst und nicht weil ich mutig war- wie viele zu mir sagten. Aber ich hatte auch Krebs- du hast ein DCIS! Wie bobbele geschrieben hat, das hätte unsereins doch lieber gehabt. Übrigens hab ich es sogar geschafft, ein paar Monate nach der OP einen neuen Job zu bekommen! Es ist nicht alles zu Ende, schon gar nicht für dich und die plastischen Chirurgen können schon viel! Drück dir die Daumen, dass du eine Entscheidung treffen kannst, mit der du leben kannst- glücklich! Lg joanajo |
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