AW: Hospiz - Hausärztin stellt sich quer...
Wir haben am Ort ein Hospiz. Ich kenne es nicht aus eigener Anschauung, aber mehrere Leute, die durch sterbende Angehörige mit den Hospizhelfern bzw. dem Hospiz Kontakt hatten. Alle, aber wirklich ohne Ausnahme, waren unendlich dankbar für die Unterstützung. Das Hospiz liegt in ruhiger Lage, mit schönem Blick von den Balkonen der Zimmer aus. Es gibt eine Küche, Gemeinschaftsraum etc., freiwillige Helfer, Schwestern, Palliativarzt. Das sind Menschen, die versuchen, kranken Menschen - die sie ihre "Gäste" nennen, ihre letzten Tage in Würde und mit soviel Lebensfreude wie noch möglich verbringen zu lassen.
Es kann durchaus sein, dass im Hospiz "schneller gestorben" wird - dann liegt es aber daran, dass nicht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht wird, den Menschen am Leben zu halten. Ob der das will oder nicht, ob es Sinn macht oder nicht.
Ich kann den Wunsch der meisten Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung zu sterben, absolut nachvollziehen. Bei meinem Vater ging das auch. Er war knapp 90, war bis kurz vor seinem Tod noch kregel und mobil und ist nach 3 Tagen schmerzlos gestorben.
Mein Schwiegervater mit BSDK ist zu Hause gestorben. Es war FURCHTBAR! Der Hausarzt war ja nett, aber bezüglich Schmerzbekämpfung nicht wirklich kompetent. Zum Glück hat sich dann doch noch eine Palliativmedizinerin gefunden, aber trotzdem waren die Schmerzen teilweise noch sehr heftig. Die ganze Familie war willig, aber entsetzlich hilflos, die letzten Wochen waren für alle eine Quälerei. Sollte ich mal in ähnlicher Situation sein, werde ich schon aus eigenem Interesse ins Hospiz gehen.
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