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#1
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Alles im Leben hat immer zwei Seiten.
Gerade Krebs ist in unserer Gesellschaft als "Thema" immer noch ziemlich problematisch. Viele Menschen sind - mangels Erfahrung - schlicht und einfach unwissend und unsicher. Manche halten Krebs für eine Krankheit, die generell über kurz oder lang tödlich endet. Manche meinen, nach der OP/Chemo sei doch die Behandlung nicht mehr gravierend und fragen z.B., warum man eigentlich mit dem Taxi zur Bestrahlung fährt. Und Beeinträchtigungen durch die AHT? Wo man doch immer gehört hat, dass Hormonbehandlung gut gegen Wechseljahresbeschwerden ist! Ich habe im Verwandten- und Bekanntenbereich Reaktionen von echter Anteilnahme bis ziemlicher Ignoranz gehabt. Viele haben irgendwann mal gefragt "Und, geht´s Dir gut?" und sich mit meiner Standard-Antwort für diese Art fragen "Ja, geht mir gut" zufrieden gegeben, einige haben nicht mal gefragt. So what? Ich weiß genau, dass einige von denen mir jederzeit bei irgendwas "Praktischem" wie Umzug o.ä. helfen würden, aber mit Krebs völlig überfordert sind. Und mit anderen kann ich richtig reden, aber meinen Kater und meine Blumen während des Urlaubs würde ich ihnen nicht anvertrauen, weil sie total unzuverlässig sind ![]() Komplettes Vermeiden von Kontakt würde ich als Angstreaktion deuten - Angst davor, mit der Situation nicht umgehen zu können, mit Krankheit, möglichem Tod konfrontiert zu werden. Und damit können manche - noch nicht, grad im Moment nicht, nicht mehr - umgehen. Ich war 1 Jahr vor meiner Diagnose mit einer Freundin in einem Brustzentrum, als ihr Brustkrebs diagnostiziert worden ist. Ich war danach mit ihr bei verschiedenen Ärzten/Untersuchungen/Chemos. Als ich dann selbst meine Diagnose hatte, da konnte ich das nicht mehr. Nicht aus zeitlichen oder krankheitstechnischen Gründen, sondern einfach, weil ich es nicht wollte/konnte. Mit ihr reden, ihr zuhören ja. Mit zur Chemo - nein. So, wie ich nach ihrem Tod auch eine Weile bei Besuchen meiner Schwiegermutter nicht mit zum Grab meines Schwiegervaters wollte/konnte. Das war schlicht und einfach ein Vermeiden von Situationen, von denen ich wußte, dass sie mir zu nahe gehen würden ![]() Ich kann keinen Rat bezüglich Geburtstag geben. Das war für mich nie ein Ereignis, zu dem man nur die Leute eingeladen hat, mit denen man wirklich gut klar kommt, echt befreundet ist oder ähnliches. Sondern eine Veranstaltung, bei der aus Konvention alle möglichen Leute zusammen kommen, mit denen man verwandt ist oder so zu tun hat. Abgesehen davon - wenn Deine Verwandte Dich tatsächlich meidet, dann wird sie auch für Deinen Geburtstag eine gute Ausrede finden ![]() |
#2
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Das hast du gut getroffen, Ingrid.
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#3
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![]() Zitat:
@Ingrid, das ist ja das, was mich in diesen Tagen so aufrege: meine Familie will, dass alles so ist wie vorher, meine Angehörige habe ich ja schon gesehen und werde sie auch weiterhin im Elternhaus treffen, JETZT bin ich ja wieder gesund und sie geht mir nicht mehr aus dem Weg. Meine Mutter möchte wieder schön mit allen Geburtstag feiern "wie immer" und meine Angehörige, die mich 10 Monate ignoriert hat und vor mir geflüchtet ist nur um kein Wort mit mir reden zu müssen möchte dann mit Geschenk und Blumen vor meiner Tür stehen - JETZT IST DOCH ALLES WIEDER GUT! ![]() Nein, ich kann nicht, und ich werde nicht. lg Gesine
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Einfach leben. |
#4
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Liebe Gesine - DU HAST JA SO RECHT
![]() Ob wir nach der Therapie wieder GESUND sind, (so wie die anderen meinen) - da brauche ich nur meinen Arm anschauen, der auch ein Lymphödem hat, meine Narben mit den Schwellungen und diese Gefühl, als wären in mir Gummibänder gespannt, die gegen meine Bewegung arbeiten. "Also Gesund" sieht für mich anders aus... ![]() LG, Birgit Geändert von bifi65 (19.06.2012 um 10:58 Uhr) Grund: ergänzt |
#5
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Liebe Gesine,
ich kann Dein Problem sehr gut verstehen und ich bin so froh, dass Du fuer Dich selbst die richtige Loesung gefunden hast. Die Erfahrung muss fuer Dich sehr schmerzhaft gewesen sein und ich kann verstehen, wie schwierig die Entscheidung fuer Dich war. Ich wuensche Dir alles Gute und alles Liebe von Kristina. |
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