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#1
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Hallo,
heute ist der erste Sonntag, an dem ich "nichts" zu tun habe und zu Hause bin. Ich fühl mich so verloren und weiss nichts mit mir anzufangen. Vor 2 Wochen haben wir Papa noch im Krankenhaus besucht und letzte Woche war ich bei Mama. Nun der erste Tag, an dem ich wirklich zu hause bin und mit meinen Zwergen und meinem Liebsten allein. Aber ich fühl mich auch nicht wohl. Gestern stand nun die Anzeige von Papa in der Zeitung. Die hat mich wieder voll runter gezogen, ich hab heut noch mit zu tun. Dazu dann die Bilder und die Vorstellung, wie wohl die Beerdigung ablaufen wird. Ich weiss, es wird sowieso anders als ich es mir vorstelle: Ich hab so Angst davor. Das Wetter passt zu meiner Stimmung - Regen, Wind, grau ... Ich wollte euch mal die Anzeige zeigen, aber ich bekomm es mit dem Scannen nicht hin, ich schreib sie einfach mal auf. Weil Du so lieb und gut zu uns gewesen, fällt uns der Abschied doppelt schwer, Nur ein einziger Trost ist uns geblieben, Du hast jetzt keine Schmerzen mehr. In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, unserem guten Papa, Schwiegervater, liebsten Opa, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel ......... * 30.08.1949 + 25.07.2012 In stiller Trauer, im Namen aller Angehörigen Deine Margitta Deine Kinder Ronny und Cindy Jacqueline und Alexander Anja und Lars sowie deine Lieblinge Charlotte, Erik, Julian und Alina Dann steht halt noch drunter, wann und wo und das wir eben von Blumen und Beleidsbekundungen Abstand nehmen. Ich muss jetzt schon wieder heulen, wenn ich sie so aufschreibe. Ich komm nicht klar. In manchen Momenten denke ich, es ist nur ein Traum und alles wird wieder gut und dann von eine Minute auf die andere wirft es mich wieder so aus der Bahn, das ich nicht zurecht komme. Am 14.08. hätten meine Eltern Hochzeitstag, den 37. und am 30.08. wär mein lieber Papa 63 Jahre alt geworden. Wie sollen wir diese Tage in Angriff nehmen? Es ist noch so frisch und nun diese 2 Tage, die immer so schön gewesen sind. Mein Papa hat in den 36 Jahren nicht einen Hochzeitstag vergessen, niemals. Sie haben es sich immer so schön gemacht an diesem Tag. Ihr Lieben, ich werde die Moderation bitten, meine Thread in das Hinterbliebenen-Forum zu verschieben. Denn da gehöre ich ja nun hin. Ich glaub es immer noch nicht. Papa ist nun wirklich tot?????? Ich werde ihn bald beerdigen????? Das ist so endgültig, so verdammt - ich finde nichtmal die richtigen Worte für meine Gefühle. LG Jäcky
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mein liebster Papa seit 2006 Multiples Myelom seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen. ![]() Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig! Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!! |
#2
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Liebe Jäcky,
ich kann deinen Schmerz gut verstehen. Alles im Leben geht einfach weiter, als wenn nichts geschehen wäre - nur für euch im Moment nicht. Ich finde den Spruch für deinen Vater wunderschön und sehr passend, er ist sicher stolz auf euch, dass ihr alles so gut macht und so zusammen haltet. Den Hochzeitstag deiner Eltern - schau mal bei Mirilena in den Thread - den haben die Beiden ein bisschen gefeiert, Mutter und Tochter. Wäre das vieleicht auch was für euch? Dein Papa wird auf jeden Fall auch ein bisschen, dabei sein. Genauso würde ich es auch mit dem Geburtstag machen: Kommt einfach zusammen, so als wenn er noch dabei wäre. Natürlich seid ihr traurig und weint, was solls, das sind im Moment eure Gefühle, die müssen raus. Ich denk an dich, Monika p.S.: Wenn du nun "umziehst", ich komme mit dir. Und bestimmt noch einige andere aus diesem Thread. |
#3
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Liebe Jäcky,
Mir kamen auch die Tränen, als ich den Spruch gelesen habe. Ich habe ja Deine Geschichte die ganze Zeit mitverfolgt. Er ist so passend und so schön. Dass Du das Gefühl hast, in einem schlechten Traum zu sein, kann ich gut verstehen. Ich habe auch oft gedacht, jetzt dreht sich gleich der Schlüssel im Schloss und Papa kommt mit dem Hund zur Tür rein, wenn ich bei meiner Mama auf der Couch sitze. Noch heute wundere ich mich, dass der Hund nicht bellt, wenn ich klingele. Oder ich sehe in der Stadt einen älteren Mann laufen, der meinem Papa ähnlich ist oder so ähnliche Sachen trägt. Und sofort ist alles wieder da. Leider wacht man aus diesem Traum nicht wieder auf. Wir können nur versuchen, jeden Tag einen kleinen Schritt ins Leben zurück zu gehen. Am Hochzeitstag meiner Eltern habe ich einen hübschen Blumenstrauß besorgt und Mama geschenkt. Natürlich haben wir dann beide geweint. Ich fand es nur wichtig, dass Mama an diesem Tag ihre Blumen bekommt und wir den Tag nicht vergessen. Sonst hat Papa ja immer die Blumen geholt und er hat es auch nie vergessen. Aber es ist schwer, damit umzugehen. Gerade an diesen Tagen reißen die Wunden immer wieder auf. Wenn Du umziehst, komme ich natürlich mit. Liebe Grüße Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
#4
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Hallo Ihr Lieben,
schön, dass euch die Anzeige gefallen hat. Ich war ja mit Mama und meinem Bruder beim Bestatter und uns hat unabhängig von einander der Spruch als Erstes gefallen. Montag war der Redner da. Es ging auch, wir mussten nicht sehr viel weinen. Wieder haben mein Bruder und ich mit Mama das gemacht. Da erträgt sich das wahrscheinlich alles etwas leichter. Wir mussten sogar ein paar mal schmunzeln als uns Sachen eingefallen sind von früher. z.B. hat mein Papa bei der Feuerwehr vor der Wende die Kinder ausgebildet und Ronny und ich hatten es schwerer als die anderen Kinder, wir mussten immer besser sein. Das war schon zum grinsen, wie viel Wert er auf solche Sachen legte. Ronny hat dann noch erzählt, das einige meiner Schwägerin nun Angst machen - man dürfe schwanger nicht zu einer Beerdigung gehen: Das bringt Unglück, das Kind würde behindert oder sogar sterben. Solche alten Schachteln ich war so wütend als er mir das erzählt hat. Cindy hat auch sehr an meinem Papa gehangen, sie kennen sich ja auch schon 20 Jahre. Und nun kommen da son paar Omis vom Dorf und machen ihr Angst. Wir haben doch nun schon genug Kummer, warum machen Menschen sowas???? Meine Mama hat jedenfalls gesagt, sie soll das allein entscheiden genau wie meine Schwester (die ist ja auch schwanger). Papa hätte nicht gewollt dass seinen Enkelchen was passiert - er hatte sich ja so drauf gefreut. Und außerdem können sie auch anders Abschied nehmen. Ich habe eine so liebe Mama, die immer Verständnis für alles hat. Ich hab sie so lieb. Gestern hab ich bei den Jungs im Zimmer das schöne Bild, welches ich hier schonmal gezeigt hatte - mit Papa und den Jungs - in ihrem Zimmer hin gehängt. Sie haben sich so gefreut und gleich mit ihm erzählt. Sie sprechen auch sehr oft mit ihm und sagen ihm, wie lieb sie ihn haben. Gestern morgen haben wir 4 noch ein bisschen gekuschelt, da sagte Julian zu mir. "Mama weisst du, manchmal denkt man ja nur dass jemand im Himmel ist. Vielleicht denkst du nur das Opi im Himmel ist" ![]() ![]() Ich mach mir Sorgen um Mama. Sie hält sich zwar ganz gut aber ich mach mir Sorgen, dass sie morgen die Beerdigung nicht durchsteht. Sie hat zwar von ihrem HA ein Beruhigungsmittel bekommen, welches ich auch nehmen kann. Aber ich weiss nicht recht. Ist das nur Fassade? Viele sagen ja, die richtige Trauer kommt erst nach der Beerdigung, wenn der Alltag einkehrt da man jetzt gar keine Zeit hat und nur im Stress ist. Ist das so? Es tut doch schon genug weh auch wenn wir nicht immer nur weinen. Wird das noch schlimmer? Ich hab schreckliche Angst vor morgen. Papa war ja sehr bekannt in unserem Städchen und rundrum. Ich wünsche mir für ihn dass ein paar Leute kommen, die ihn gern hatten und kannten. Schwer wird es so und so, aber es ist auch schön wenn man merkt das er gemocht wurde. So Ihr Lieben nun hab ich wieder nur rum gejammert. Anstatt ich dankbar bin, für die Zeit, die er mit uns verbringen durfte. Aber ich bin doch nur traurig, dass sie so kurz war - er war doch erst 62. LG Jäcky
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mein liebster Papa seit 2006 Multiples Myelom seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen. ![]() Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig! Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!! |
#5
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Liebe Jäcky,
Du jammerst doch nicht rum. Gerade hier kannst Du doch in aller Ruhe über Deine Gefühle und Gedanken sprechen, es ist immer jemand da, der zuhört und Dir vielleicht ein paar liebe Worte schreibt. Deine Gefühle sind auch völlig normal in dieser Situation. Und, jeder empfindet die Trauer anders. Ich denke aber, dass die Zeit nach der Beerdigung auch noch andere Gefühle bringen wird. Die Beerdigung und die Trauerfeier machen den Abschied noch mal so richtig bewußt. Es ist schon ein Einschnitt und es wird alles wieder so deutlich. Vielleicht ist es aber auch ein Abschluss und ein erster Schritt, dass zu akzeptieren. Und dass man schwanger nicht auf Beerdigungen gehen soll, ist sicher Blödsinn. Das muss jeder für sich selber entscheiden, und wenn es der Betroffenen soweit gut geht, spricht da überhaupt nichts dagegen, denke ich. Es ist natürlich eine seelische Belastung. Aber wenn man zu Hause sitzt und weiß, dass gerade die Trauerfeier stattfindet, ist das doch auch nicht anders. Es ändert doch nichts an der Tatsache, so sehe ich das jedenfalls. Als mein Lieblingsopa beerdigt wurde, war ich auch schwanger und es hat meinem Sohn nicht geschadet und mir auch nicht. Lasst Euch da nicht verrückt machen. Für morgen wünsche ich Dir und Deiner ganzen Familie ganz viel Kraft und hoffe, dass viele Menschen bei Euch sind und mit Euch gemeinsam diesen schweren Weg gehen. Ich bin in Gedanken bei Euch und versuche, Dir ein bißchen Kraft zu schicken und Dir Halt zu geben. Eine liebe Umarmung. Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
#6
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Hallo Jäcky,
erst einmal: ich sende dir ganz viel Kraft für morgen, aber ihr schafft das, genau so wie ihr das andere geschafft habt. Ich hatte vor der Beerdigung meines Vaters auch Angst, war mir auch wegen meiner Panikattacken nicht sicher, ob ich das überhaupt durchstehen kann. Ich habe dann mein Auto ganz in der Nähe des Friedhofs geparkt, damit ich "flüchten" kann, wenn es gar nicht geht. Aber ich hab es geschafft und die Beileidsbekundungen, vor denen ich vorher Angst hatte, fand ich sogar schön, haben ein bisschen getröstet. Dass es "nach der Beerdigung schlimmer wird" ist nicht richtig ausgedrückt. Es geht darum, dass jetzt für immer jemand fehlt, speziell für deine Mutter fehlt die "2. Hälfte" und das bemerkt man natürlich am meisten, wenn der Alltag wieder los geht. Aber ihr seid ja an ihrer Seite und mit der Zeit wird es erträglicher. Ich denke gerade deine Jungs werden dabei helfen, dass das Leben weiter geht. Deiner Schwägerin sag mal einen schönen Gruß: Sie soll sich von der "alten Tante" nicht verrückt machen lassen. Eine Bekannte von mir hat hochschwanger ihren Vater verloren, natürlich war sie traurig, aber ihr Kind ist ganz normal und kerngesund auf die Welt gekommen. Ich bin in Gedanken bei dir, Monika |
#7
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Hallo Jaecky,
uns geht es genauso wie dir. Mein Papa ist am Samstag verstorben nach nur 3 Chemos. Seine Nieren haben versagt. Aber wir waren auch alle bei ihm als es soweit war, er hat dan ca 3 minuten in die Ferne geschaut und die Augen waren ganz klar, wie bei einem schönen blauen See.Er hatte keine Schmerzen mehr in dem Moment und war ganz friedlich, bestimmt hat er was schönes gesehen. Gestern war der Pfarrer da und wir haben ca 2 Stunden mit ihm geredet. Am Freitag ist unsere Trauerfeier, und ich habe auch richtige Angst davor. Aber wir werden das überstehen und du und deine Familie auch. Bei uns sind auch die 4 Enklekinder dabei. Die Kinder und wir geben uns gegenseitig viel Halt. Du bist nicht alleine du hast eine bstimmt wunderbare Familie und ihr werdet euch gegenseitig viel Kraft geben um diese schlimme Zeit zu überstehen. Papa fehlt uns aber er ist irgendwie trotzdem immer da. Auf jeden Bildern und in unserem Herzen. Alles Liebe und Gute wünscht dir und deiner Familie Jutta |
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