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Danke, danke für die lieben Worte
![]() gestern haben wir die Beerdigung irgendwie überstanden, ich weiß auch nicht, wie das ging, aber scheinbar haben wir es geschafft. Wir hatten auch am Wochenende noch Zeit, uns bei ihm zu verabschieden und ich hatte im Gegensatz zu meiner Mutter auch schon die Möglichkeit, das alles besser zu realisieren und ... ich weiß nicht, setzen zu lassen. Ich habe angefangen zu akzeptieren. Und ich bin im Moment dankbarer als nie zuvor, dass ich einen tollen Freund und eine tolle beste Freundin habe, ohne die ich das alles weniger gut überstanden hätte. Was ich als das Schlimmste empfinde, ist, dass so viele Leute so unfassbar entsetzt sind und es nicht glauben können, da es anscheinend wirklich nicht viele Leute wussten, dass er Krebs hatt. Er war auch bis vor seiner Bettlägrigkeit noch lange einkaufen, hat den Nachbarn Sachen montiert und Bäume gefällt, saß zum Essen auf der Terrasse und lachte. Ich hatte einen tollen Vater und ich weiß, dass er immer bei mir sein wird, im Wind, im Zwitschern der Vögel, im Rauschen des Waldes. Das ist ein schönes Gefühl. Und von irgendwo lächelt er gerade runter und guckt, was seine zwei Mädels so treiben. Liebe Dickie, endlich finde ich nun die Zeit, dir zu antworten. Wie geht es euch denn? Ist dein Mann schon zu Hause? Was ich euch empfehlen kann ist Krankengymnastik gegen die Schmerzen vom vielen Liegen und manuelle Lymphdrainage, das hat doch gutgetan, und man weiß dann auch als Familie, wo man am Rücken mal massieren kann, dass sich der Brustkorb weitet oder dass die Rückenschmerzen weniger werden. Was ich aber auf jedenfall sagen muss: Holt ihn nach Hause, wenn es nur irgendwie geht. Ihr schafft das - und rückblickend muss ich jetzt sagen, dass es die absolut richtige Entscheidung war. Arbeitest du denn Vollzeit? Ich schicke auch alle lieben Grüße an deine Tochter - ich habe jetzt mein "altes" Leben wieder, wenn auch mit einer riesengroßen Lücke darin, und ich muss sagen, ich vermisse es irgendwie auch ein bisschen, für meinen Papa da zu sein. Es war schön, ihm ein bisschen zurückzugeben von dem, was er für mich getan hat. Und ich möchte es nicht missen, wie grausam es auch war, zu sehen, wie sehr er leidet und man nichts dagegen tun kann. Vielleicht kann sie einfach ein paar Kurse weniger belegen und ein Semester mehr miteinplanen? Ich bin mir sicher, jeder Arbeitgeber versteht das. An Urlaubsemester dachte ich oft, jedoch ist es glaube ich relativ schwer, so etwas akzeptabel durchzubringen. Für mich war die Uni immer ein Raum, wo niemand von der Krankheit meines Vaters wusste, und deshalb ein "sicherer" Ort, wo ich einfach sein konnte wie alle anderen Studenten. Wo ich mich über das Nuscheln des Dozenten aufregen durfte. Ich denke, sowas ist auch nicht zu unterschätzen. ![]() Viele Grüße ![]()
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Papa, du fehlst mir! + 17.8.2012 Wohin sind die Jahre und die Tage des Glücks. Sie flogen vorbei, ich halt dich fest, und schau zurück. Gedanken zieh'n an mir vorbei, ich bin stolz auf unsere Zeit - Unheilig |
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