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#1
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ja, dieses boden unter den fuessen wegreissen kenn ich. das war bei mir die nachricht, dass doch metastasen da sind. auch wenn man uns vorher schon darauf vorbereitet hat, dass der kleinzeller ein derbes arschloch ist, und dass es keine heilungschancen, sondern nur verlaengerungs-, quasi todesvertagungsmoeglichkeiten gibt...
ich wuensche euch allen viel kraft. ich wuerde jetzt gerne was troestend esoterisches schreiben, wie 'ich schicke euch allen viel licht' oder so... aber das ist nicht meins. seid euch aber gewiss, dass ich die daumen druecke. fuer alle von uns. so, mein dad und ich gehen jetzt ein bisschen in die roehre gucken... drueckt daumen, dass es wenige metastasen sind! lg, mari |
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#2
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Hallo, ich suche auch verzweifelt einen Weg damit klar zu kommen und bin zur Zeit an dem Punkt den gibt es nicht. Manchmal vergesse ich im Alltag kurz diese fiese Krankheit und dann kommen die Gedanken wieder und sofort zieht sich mein Magen zusammen. Bin ( leider ) auch Krankenschwester wie Ylvi und habe schon zu viele elendig an Krebs sterben sehen, das macht es nicht leichter. Bei uns gibt es leider keine Selbsthilfegruppe für Angehörige,das würde ich sehr gut finden. Weiß jemand wie das ist mit Gesprächstherapie? Muss der HA die verordnen oder muss man selber zahlen? LG Lucie
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#3
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ich denke, eine kurzzeittherapie wird von der krankenkasse getragen.
ja, die angst ist omnipraesent. es ist fuerchterlich. ich habe gestern einen unglaublichen disput mit meinem dad gehabt. er ist ja seit jahrzehnten starker raucher, nicht einmal ein herzinfarkt konnte ihn davon abhalten. und jetzt bildet er sich ein, dass ihm zwei zigaretten am tag das leben leichter machen. eine frueh, und eine spaet. ich haette gerne, dass er komplett aufhoert, ich meine, hey, er hat nen kleinzeller, der kommt nicht vom lolli lutschen. auf der anderen seite denk ich mir, wenn er die zwei braucht, um sich gut zu fuehlen, soll er sie haben. aber ich hab irgendwie kein vertrauen, dass es so wenige bleiben. und meine mom ist ein absoluter enabler. die regt sich hintenrum ueber seinen zigarettenkonsum auf, vonherum ist aber immer alles friede, freude, eierkuchen. das nervt mich irgendwie. nachdem wir ja gestern besorgniserregende befunde bekommen haben, der dad jetzt auch cortison bekommt und die behandlungen naechste woche losgehen, hoffe ich, dass ihm das rauchen eh vergeht. falls irgendjemand tipps hat, wie man der sucht meines vaters beikommen koennte, bitte her damit! denn es ist wirklich nur die psychische abhaengigkeit... lg, mari |
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#4
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Zitat:
alles was du schriebst, könnte auch auf meine Eltern zutreffen. Mein Vater raucht seit 55 Jahren, weder Herzinfarkt, noch Stimmbandkrebs und schon gar keine zwei Thrombosen konnten ihn davon abbringen. Ich habe es aufgegeben mir darüber Gedanken zu machen und aufzuregen. Ich bin mir sicher auch mein Vater würde jetzt noch rauchen, wäre er dazu in der Lage. Und ich würde ihn lassen. Es war und ist seine Entscheidung und das ist gut so. Ich vermute, dass du Groll auf die Nikotinsucht deines Vaters hegst und sauer bist, dass er nicht einsieht, dass es besser wäre es zu lassen. Ich habe auch schon mehr als einmal gedacht:"Mein lieber Vater, eigentlich hast du dir diesen ganzen Scheiss selber eingebrockt." Aber ich habe beschlossen, meinen Frieden damit zu machen. Seine Entscheidung. Allerdings rauche ich seit genau einer Woche nicht mehr und es fällt mir überraschenderweise überhaupt nicht schwer. Carlos |
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#5
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Carlos, ich hab an dem Tag aufgehört, als mein Vater meinte, er müsste ins Krankenhaus, zur Untersuchung, weil ein Schatten auf seiner Lunge gefunden wurde.
Jetzt ist es so, dass jedes mal, wenn ich jemanden mit einer Zigarette im Mund sehe, der Wunsch in mir hoch kommt zu sagen: Hey, das, was da auf der Packung steht, das ist wahr! Das passiert wirklich... Sagt mal, welche Freizeitaktivitaeten gönnt ihr euch? Carlos hat schon geschrieben, dass er zum Schwimmen geht. Ich war heute für ne halbe Stunde Bummeln. Hat aber nix gebracht. Wie lenkt ihr euch ab? Wieviel Freizeit goennt ihr euch überhaupt? Lg, Mari |
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#6
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Hallo Larimari, ich kenne das bin schon immer gegen das rauchen meiner Ma gewesen und hatte immer Angst das sie einmal Lungenkrebs bekommt. Damals dachte ich immer: wie kann sie das nur tun wo schon Ihr Vater an LK erkrankte und das ich furchtbar sauer sein würde wenn es passiert. Aber jetzt wo die böse Vermutung eingetreten ist kann ich nicht sauer sein, das tut noch mehr weh. Aber ich denke bei jedem Menschen den ich rauchen sehe : Ey wißt Ihr was Ihr da Euren Lieben antut und natürlich Euch selbst.
Ich habe eine kleine Tochter und muss mit Ihr viel unternehmen Zoo,Spielplatz... da kann ich ganz kurz vergessen.LG Lucie |
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#7
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Liebe Larimari,
ich gönne mir soviel Ablenkung und Freizeit wie geht und versuche dabei kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich funktionieren muss, um Probleme zu lösen. Wenn ich das nicht machen werde, dann wird es keiner machen. Ich versuche also auf mich zu achten. Ich gehe schwimmen, schlafe viel, jogge jeden Morgen und besuche jeden zweiten Tag meine Freundin. Glücklicherweise habe ich eine sehr verständnisvolle Partnerin, die mich so weit sie kann toll unterstützt. Ausserdem versuche ich auch in der Zeit im Krankenhaus mit meinem Vater möglichst zu entspannen. Wenn er schläft - und das tut er oft und viel - dann setzte ich den ipod auf, mache ein Hörbuch an, halte seine Hand und versuche nicht viel zu denken. Jetzt versuche ich einen "Freizeitplan" zu machen für den Fall, dass mein Vater nach hause kommt. Carlos |
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#8
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Hallo Ihr Lieben,
ich hab schon ein paar Mal in diesem Forum gelesen und hab mich jetzt angemeldet. Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Ihr beschreibt dieses Gefühlschaos, in dem ich mich auch grad befinde, so gut und sprecht mir aus dem Herzen. Meine Mutter hatte vor ca. 2 Jahren Brustkrebs. Nach der Behandlung (erst Chemo, dann OP und Bestrahlung) sah es eigentlich ganz gut aus, si war sogar wieder arbeiten. Und dann kam im Januar der Schock: Rückfall im Bereich der Leber/Lunge, keiner weiß was genaues, aber es ist wahrscheinlich CUP - Cancer unknown primarcy (Mestastasenbildung ohne den Ursprungsherd zu kennen). Ihr Zustand wurde im Februar so schlecht, dass die Ärzte sie aufgegeben hatten, aber dann wurde es wieder besser. Seitdem bekommt sie Chemo - palliativ. Seit September ist sie nun wieder im Krankenhaus. Sie hat Wasser im Bauch. Und entweder die Nebenwirkungen von der Chemo belasten sie so stark oder wenn die Chemo ausgesetzt wird, dann schreiten die Metastasen weiter fort. Ich würde ihr so gern helfen, aber diese Hilflosigkeit... Auch das man einen lieben Menschen, der mal gesund und stark war, in so einem Zustand sehen muss und ihm nichts helfen kann, ist so belastend. In meiner Situation kommt noch hinzu, dass ich ca. 100 km von meinen Eltern entfernt wohne, d. h. ich fahre zur Zeit jedes WE hin und kümmere mich um den Haushalt, meine Eltern etc. Ich hab dadurch aber kaum mehr Zeit für mich, mal was zu unternehmen etc. Und wenn ich es tun würde, sind da dann auch wieder die Schuldgefühle. Ich hab da einfach kein Gefühl dafür, was richtig ist und was mich auch nich kaputt macht.. Mit meinen Freunden kann ich, ähnlich den Beiträgen, auch nicht wirklich drüber reden, da es für sie halt nur nen Moment ist, wenn wir reden, und sie nicht wirklich nachvollziehen können, wie es mir geht. Es tut daher sehr gut, in diesem Forum zu schreiben. Ich wünsche uns allen die Kraft, die wir alle bitter nötig brauchen und hoffe, wir können uns hier ab und zu austauschen. Viele Grüße, Katrin |
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#9
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jetzt haben wir den salat.
ich hab bis vor kurzem immer noch mit meinem dad gescherzt, dass er jetzt, wo er lungenkrebs hat, zumindest nicht mehr unter altersdemenz leiden muss. weit gefehlt. er hatte am montag naemlich eine krise, lungenentzuendung. und es wurde ein schnell wirksames antibiotikum verschrieben. jetzt hatte dieses medikament jede menge nebenwirkungen, unter anderem auch verwirrung und desorientierung und so. naja, in kombination mit dem fieber, dem infekt, dem wassermangel und den kopfmetas hat das antibiotikum dann gestern zu einem einwandfreien akuten delirium gefuehrt. will sagen, mein dad ist - temporaer, so sagt der arzt, und ich hoffe, er hat recht - verrueckt geworden. es sind die schlimmsten momente meines lebens. ehrlich, er hat sich innerhalb von 24 stunden massivst veraendert, ist jetzt ein verwirrter alter mann, der nur wirres zeug brabbelt, ungeheuer unlogisches zeug macht... das, was man sich nie fuer seine eltern gewuenscht hat. es ist schlimm. ich hoffe, dass keiner von euch sowas durchmachen muss. augen auf bei antibiotika!!! |
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#10
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Hallo Mari,
so ein Sch...!!!! Mein Vater hatte auch so eine fiese Lungenentzündung. Das ist bei Lungenkrebs wohl eine häufige "Begleiterscheinung". 5 Wochen hat er im Krankenhaus gekämpft und dann hatte er's geschafft und durfte endlich wieder nach Haus! Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es deinem Papa sehr bald wieder besser geht und er sich von den fiesen Nebenwirkungen des Antibiotikums erholt und wieder der "Alte" ist. Kopf hoch und ein wenig Geduld, Mari! Ich weiß, wie schwer es ist und vor allem wie schrecklich es ist, deinen Vater nun so zu erleben. Liebe Grüße Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
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#11
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hi miri, hi svenja!
ja, es ist eine bescheidene situation. der papa ist heute ins krankenhaus eingeliefert worden. die heimpflege hat nicht optimal funktioniert. wir haben uns die groesste muehe gegeben. aber es war irgendwann einfach zu schwer, ihm was zu trinken zu verabreichen. da mein bruder behindert ist, sind wir ja schon mit so sachen wie windeln und aehnlichem ausgestattet, somit konnten wir auf dads neuen zustand gut reagieren. letztendlich hat der doc aber gemeint, krankenhaus ist sinnvoller. ich war erstmal geschockt, klar, wir versuchen immer, ohne kh zurecht zu kommen, aber mittlerweile bin ich beruhigt. er liegt auf der intensivstation, was anfangs nicht angedacht war, aber seine natriumwerte sind sehr schlecht. ich finde es gut, weil ich mir denke, dass er dort besser beobachtet wird in seinen sonderbaren verhaltensweisen. ich hoffe, dass sie ihn wieder herstellen koennen. die symptome der lungenentzuendung sind schon fast weg. das fieber war heute nicht mehr arg hoch. aber die verwirrtheit ist immer schlimmer geworden. sie haben heute noch ein schaedel ct gemacht. und ich hab mit dem arzt vereinbart, dass no news good news sind. und bisher hab ich nix von ihm gehoert. ich hoffe, dass er mich nicht vergessen hat, sondern wirklich nix zu melden hatte. drueckt daumen, dass er seinen verstand zurueck bekommt. (ich finde die vorstellung, dass die letzte erinnerung an meinen dad, ein brabbelnder, verwirrter alter man sein soll, und nicht mein dad, wie ich ihn kenne, ziemlich erschreckend) und dass wir die bloede lungenentzuendung auch in den griff kriegen. ich knock mich jetzt aus. fast 48 stunden ohne schlaf sind zu viel... |
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