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#1
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So, ein kurzes Update von uns:
Meiner Schwi-Mu geht es heute garnicht gut, sie ist extrem müde, schlapp, hat sich ganzen Tag nicht aufraffen können um sich zu waschen. Isst ein paar Bissen und das wars. Meistens kommt es etwas später wieder hoch. Ich rechne schon damit, dass sie bald sagt, sie will garnichts mehr essen. Würd ich, ehrlich gesagt, verstehen. Heute hab ich ihr eine 24-Stunden-Plege organisiert. Die Schwester kommt morgen am vormittag vorbei und ist sogar eine Palliativ-Schwester. Mal sehen. Jetzt müssen wir noch ihr Zimmer etwas herrichten. Es ist schon traurig, wenn man zusehen muss, wie ein agiler, lebensfroher Mensch in so kurzer Zeit sich verändern kann (hauptsächlich körperlich). Geistig ist sie sehr gefasst, zumindest nach aussen hin. Ich glaube, ich würde verrückt werden, wenn ich wüsste, dass ich in absehbarer Zeit sterben würde. Mir läuft gerade eine kalter Schauer über den Rücken und am liebsten würde ich schreiend davonlaufen. Ich habe vor 6 Jahren meinen Großvater (nicht ihr Mann) beim Sterben begleitet und hatte gehofft, dass ich das nicht so schnell wieder durchmachen muss. Ich wünsche allen die es brauchen ein großes Kraftpaket. Ihr bzw. wir schaffen das. Liebe Grüße, Susanne |
#2
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Hallo Susanne, ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Mein Vater hat BSDK (siehe einen anderen Beitrag von mir), ist auch erst 60 und ich muss auch meiner kleinen Tochter (3), die den Opa über alles liebt, irgendwie von Tod und Sterben berichten.
Jedoch können Kinder damit sehr gut umgehen, wenn man mit Ihnen spricht, sobald sie fragen. Ich habe auch schon gesagt, weil sie fragte, dass man sterben kann, wenn man sehr krank ist. Natürlich weiß sie nicht, was Tod ist, aber wenn es soweit ist, will ich ihr einfach sagen, dass ihr Opa jetzt auch ein Stern am Himmel ist und jeden Tag auf sie schaut. Zur Chemo möchte ich nur folgendes sagen: mein Vater hat jetzt die 2. Die erste war mit Gemcitabine, jetzt bekommt er eine Kombi aus Gemcitabine und Erlotenib. Nur Gemcitabine war eigentlich ganz ok für ihn, er hat nicht abgenommen, hatte keine Übelkeit, keinen Durchfall. Jedoch hatte er ziemliche Wassereinlagerungen im Knöchel und Fuß und eine starke Entzündung im linken Fuß, so dass er zeitweise sehr schlecht laufen konnte oder gar nicht vor lauter Schmerzen. Er hatte immer Freitags Chemo und der Ablauf bei ihm war meistens gleich: Samstag ok, Sonntag leichtes Fieber bis Montag, Dienstag ging es etwas besser und Mittwoch und Donnerstag waren immer seine "guten Tage". Die Chemo hat 6 Monate gedauert, gebracht hat sie leider nichts. Nach der OP im Januar 2012 konnte man keine Metastasen feststellen, aber 9 von 18 entnommenen Lymphknoten waren schon befallen. Nach 6 Monaten (September 2012) dann CT und Metastasen in der Leber festgestellt. Er kann jetzt also nur noch mehr oder minder palliativ behandelt werden mit der 2. Chemo. Prognose: durchschnittliche Überlebensdauer 8 Monate in seinem Stadium. (größte Lebermetastase 2,3 cm, 7 Stück in 6 von 8 Leberbereichen). Deshalb will ich da noch folgendes sagen: eine Chemo muss man sich sehr gut überlegen! Gerade wenn deine Mutter/Schwiegermutter? sehr schlecht darauf reagiert und zahlreiche Nebenwirkungen hat, muss man Aufwand und Nutzen sehr genau überlegen!! Man sollte sich keine Illusionen machen, so hart das klingt. Aber eine Chemo bei Metastasen (in der Leber) verlängert das Leben nur um durchschnittlich 5 Monate! Bei manchen Menschen sogar nur um lächerliche 2 Wochen. Da gibt es etliche Berichte im Internet dazu. Diese kurze Zeit des längeren Lebens lohnt sich meines Erachtens aber NUR, wenn man keine zu starken Chemowirkungen hat. Bei heftigen Nebenwirkungen ist man meines Erachtens besser dran, noch ein paar gute Woche ohne Chemo zu haben, als sich bis in den Tod nur zu quälen. Das muss natürlich jeder selbst wissen, was er für die Psyche braucht. Jedoch ist es leider bei den palliativen Chemos oft eher was für den Geist (nach dem Motto "wir haben alles versucht"), als dass es dem Körper wirklich was bringt. Natürlich haben auch wir Hoffnung, jeder wünscht sich ein Wunder. Aber sehr realistisch ist das bei BSDK leider meistens nicht. Genießt jede Minute zusammen, versucht soviel Alltag wie möglich. Alles Gute! |
#3
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Hallo Lunaka!
Danke für deine Antwort. Da haben wir ja das gleiche Schicksal. Meine "Große" hat mich heute gefragt, warum es Oma jetzt immer schlechter geht. Ich habe gesagt, dass sie sehr krank ist und sie fragte mich dann, ob sie auch daran sterben kann und ich habe gesagt, ja das kann sein. Mehr wollte sie nicht wissen. Es ist schon bemerkenswert, wie die Kinder mit dem Thema Tod und Sterben umgehen, es wäre interessant, was in ihren Köpfen so vor sich geht bzw. welche Gedankengänge sie haben. Meine Schwiegermutter bekam beim Bauchspeicheldrüsenkrebs vor 2 Jahren auch eine reine Gemcitabine-Chemo und die vertrug sie bis auf etwas Übelkeit und Müdigkeit ganz gut. 2 Tage nach der Chemo waren nicht so toll, aber danach wars ok. Die Xeloda-Chemo, die sie dann wegen der Lebermetas bekam, vertrug sie überhaupt nicht mehr. Es ging soweit, dass sie alles erbrach, auch Wasser und wir sie sogar ins Krankenhaus wegen Dehydration bringen lassen mussten. Da die ganze Leber von Metas befallen war und eine OP daher nicht möglich war, riet ihr der Arzt von einer anderen Chemo ab, da die Nebenwirkungen noch schlimmer werden würden und das wollte sie nicht. Inzwischen hat sie auch Lungenmetas und der Verdacht auf Knochenmetas an einer Rippe. Sie baut körperlich immer mehr ab, ist zu allem zu müde, muss sich zu allem überwinden, auch zum essen, da sie einfach keinen Hunger hat. Mal sehen, es wird in nächster Zeit noch viel auf uns zukommen und es wird nicht leicht, das weiß ich jetzt schon. Liebe Grüße, Susanne |
#4
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Meine Schwiegermutter liegt im Sterben, sie kämpft wie eine Löwin. Seit Freitag abend erbricht sie frisches Blut und bekommt inzwischen Vendal gespritzt und Infusionen für die Flüssigkeit, damit sie nicht ganz austrocknet.
Wir müssen jederzeit damit rechnen, dass sie für immer einschläft. Es schwirren gerade so viele Gedanken durch meinen Kopf, ich weiß garnicht, was ich zuerst machen soll. Ich wünsche euch trotzdem, vor allem die auch gerade kämpfen bzw. in so einer Situation sind alles Gute und viel Kraft. Liebe Grüße Susanne |
#5
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Liebe Susanne,
ich schicke dir viel Kraft für die Zeit die nun vor dir liegt. Gruß Heike
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mein Mann: Diagnose Bsdk Februar 2012---Bestrahlung Februar-März2012---Chemo mit Gemzar ab 21.März 2012---- von uns gegangen am 22.07.2012 |
#6
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Liebe Susanne,
auch ich habe eine 3jährige Tochter und beschäftige mich sehr viel mit der Frage, wie ich ihr das alles erkläre und ob ich sie dann mit auf die Beisetzung nehmen soll (was ich für mich schon mit ja beantwortet habe - ich werde ihr eine Vertrauensperson organisieren, die Fragen beantworten und gegebenenfalls mit ihr rausgehen kann, wozu ich dann sicher nicht in der Lage sein werde). Ich wünsche euch viel Kraft und Gelassenheit für die kommende schwere Zeit. Ich fürchte, bei uns ist das auch nicht mehr fern. Liebe Grüße, Regentrude |
#7
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Meine Schwiegermutter hat es geschafft, sie ist gestern um 19.48 verstorben.
Ich war bei ihr, obwohl ich dachte, dass ich das nicht kann. Ich habe sogar der Pflegerin geholfen sie anzuziehen und für die Abholung durch den Bestatter herzurichten. Die Nacht war sehr kurz und der Tag heute lang, anstrengend und ereignisreich. Ich bin jetzt schon froh, wenn ich ins Bett komme, ich hoffe nur, dass ich heute besser schlafe. Ich wünsche ihr, dass sie jetzt an einem Platz ist, an dem sie glücklich ist, sich wohlfühlt und keine Schmerzen mehr hat. Alle die es brauchen, wünsche ich viel Kraft. Liebe Grüße Susanne |
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