ich habe solche Angst!

[Monika Rasch]

Liebe Edith,
es ist schön dass ihr ganz ruhig zuhause in eurem eigenen Rhytmus
leben könnt.
Du nimmst jetzt schon Tag für Tag Abschied, speicherst ganz viel was Du irgendwann wieder abrufen kannst.
Ich denke jeden Tag an Dich und deinen Mann.

Du machst es wunderbar.

[SandraG]

Liebe Edith,

...wie sich die Abschiedsphasen doch gleichen...die Parallelen sind fast unheimlich. Mir machte dieser langsame Verfall zu schaffen, meinen Mann einfach gehen zu lassen. Es tut weh, zu sehen, wie der Geliebte Tag für Tag einfach weniger wird. Es läßt sich nicht aufhalten. Mein Mann sah auch aus wie ein Skelett und wog vlt. noch 54 Kilo als er starb.....

Ich denke täglich mehrmals an Euch und hoffe, dass Euer letzter gemeinsamer Weg für Euch beide erträglich sein wird!!! Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, Geduld und Stärke für alles was noch kommt!!!!!

Alles Liebe

Sandra

[Rachel]

liebe edith, ich wünsche dir viel viel kraft deinen mann weiterhin so tapfer zu begleiten. ich frage mich von wo man diese kraft nimmt aber ich denke die kommt einfach wenn man seinen geliebten menschen begleiten muss.

deinen mann wünsche ich von herzen keinen schmerzen und ein friedvolles weiteres dasein hier auf dieser welt und wenn die zeit gekommen ist, ein friedliches übergleiten.

ich denke so oft an euch edith

lg gitti

[mia32]

Liebe Edith,

bei mir jährt sich der Verlust meiner Mutter nun bald zum zweiten Mal. Du hattest Dich damals direkt nach mir im Angehörigen-Forum vorgestellt und ich habe mich gerade gefragt wie es Dir und Deinem Mann ergeht. Leider musste ich lesen, dass es ihm nicht gut geht. Aber gefreut hat mich, dass Du die Kraft aufbringst, die schwere Zeit an seiner Seite durchzustehen. Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und dass Du die Kraft auch weiterhin haben wirst!
Ganz liebe Grüße!

[monika100]

Liebe Edith,

ich muss dich mal hochschupsen. Wie geht es bei euch?
Ich hoffe, es ist erträglich für deinen Mann und ihr habt ein paar schöne Momente.

Drück dich,
Monika

[edith57]

Liebe Monika (und natürlich auch alle anderen Lieben, die uns begleiten),

Bei uns ist immer noch alles ruhig. Nur die Verwirrtheit bei meinem Mann nimmt ganz unmerklich jeden Tag ein klein wenig zu. Und er ist sehr, sehr schreckhaft geworden. Beim kleinsten ungewohnten Ton schreckt er zusammen und fährt richtig hoch.

Und die Muskelzuckungen nehmen auch immer mehr zu. Die hatte er eigentlich schon länger, aber nicht in diesem Ausmaß. Jetzt - wenn er schläft, dann zucken seine Füße und Hände manchmal fast ununterbrochen - und er bemerkt es gar nicht - er schläft einfach weiter.

Am Montag Abend habe ich geglaubt, dass es jetzt soweit ist. Er lag auf dem Sofa und ich bin ins Bad und habe die Zähne geputzt. Dann bin ich wieder runter in den Wohnraum. Er hat geschlafen und ich wollte ihn wecken, weil es 20:00 Uhr war und er eigentlich seine Tabletten nehmen sollte. Aber ich habe ihn nicht wach gekriegt. Er war ganz, ganz weit weg, hat sehr flach geatmet und immer wieder Atem-Aussetzer gehabt. Ich habe mich auf den Boden neben das Sofa gesetzt - habe ihn angesehen und ihn ganz sacht gestreichelt - über 1 Stunde lang. Seine Füße und Hände haben gezuckt wie wild und er hat von allem zusammen überhaupt nichts gemerkt. Und plötzlich, nach über 1 Stunde hat er von jetzt auf gleich die Augen aufgemacht und gefragt, was heute denn im Fernseher läuft.....

Es ist unglaublich, was dieser Körper mitmacht und wie zäh er ist. Manchmal frage ich mich, ob er noch irgend ein Ziel vor Augen hat. Vielleicht unser 30. Hochzeitstag am 9. Dezember - oder vielleicht Weihnachten, ich weiß es nicht, aber ich glaube, er kämpft noch lange.

Ich wünsch euch ein schönes Wochenende und viel gute Zeit mit euren Lieben
Edith

[Monika Rasch]

Liebe Edith, ich bin sicher
Du wirst bis zum Schluss
Ruhe bewaren.

Es ist wie es ist
und was man nicht ändern kann das muss man hinnehmen,
ob man will oder nicht.

Der Kampf ist gekämpft- tapfer und lange.
Nun ist eine Zeit der Ruhe.

Ich umarme Dich, bin ganz traurig mit Dir !

[Morgana]

Liebe Edith,
ja...erstaunlich was ein Körper aushalten kann.
Dein Mann wird für sich ein Ziel finden...und dann friedlich einschlafen.
Oh, bestimmt möchte er den 30. Hochzeitstag noch erleben und setzt dahin all seíne Kraft...begleite ihn, unterstütze ihn, vermittele ihm, dass er auf einem "guten Weg" ist...das ist das Wertvollste was Du für ihn tun kannst.
Es ist so verdammt schwer...dennoch: Im Schwinden darfst Du ihn begleiten...und ihn kuscheln...ihn beruhigen, wenn er aufschreckt...ihm Nähe geben, wo er sie angstvoll braucht....

Ich wünsche euch noch viel Nähe und erträgliche Tage.

LG
Morgana