![]() |
![]() |
|
#1
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Swega,
bei mir war es ähnlich wie bei Ulrike. Ich brauchte dieses Stück Normalität, den Austausch mit den Kollegen und die sozialen Kontakte. Und nur zu Hause sitzen und grübeln war und ist nichts für mich. Meine Ärztin meinte erstmal, dass ich in der Chemozeit ganz sicher nicht arbeiten kann. Naja, meine Antwort darauf war: "Das wollen wir je mal sehen." ![]() Also habe ich mit meinem Chef gesprochen und der hat mir das Arbeiten ziemlich gut ermöglicht. Aus dem eigentlichen Job (Assistenten des AL) hat er mich rausgezogen, hat jemanden befristet für 1/2 Jahr eingestellt und dann nochmal 3 Monate mit anderen Sekretariatskolleginnen abgefangen. Ich habe mich in der Zeit um meine Projekte gekümmert ohne die Sekretariatsarbeit machen zu müssen, ähnlich wie ein Sachbearbeiter. Meine Chemo habe ich so gelegt, dass ich Do. die "Leckerlis" bekam und mich für Do. und Fr. krankschreiben lassen. So hatte ich 4 Tage Erholung und bin montags wieder arbeiten gegangen. Ansonsten bin ich ganz normal Vollzeit tätig gewesen, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Chemo verdammt gut vertragen habe. Natürlich muss der Chef und die Personalabteilung damit einverstanden sein und ggf. die KK. Außerdem kommt es natürlich darauf an, welchen Job man macht. Körperlich Arbeiten wäre mir in der Chemozeit zu schwer gefallen. Mein Gehalt habe ich weiterhin vom Arbeitgeber erhalten. Vielleicht hatte ich für das Krankengeld zu wenig Krankheitstage, auf jeden Fall habe ich kein Krankengeld bezogen. Alles Gute für Deine Freundin und für Dich. Steffi
__________________
Mache es wie der Vogel, der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht. Denn er weiss, dass er Flügel hat. ![]() (Johannes Don Bosco) |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Ich war überhaupt nicht krankgemeldet, von daher hatte auch niemand mit meiner Wenigkeit mehr Arbeit.
Ich war während der Zeit der Chemo im home office und bin halt zu wichtigen Meetings in die Firma gefahren. Ansonsten habe ich zu Hause so gemacht, wie es eben ging. Und sofort im Anschluss an die Chemo musste ich erstmal auf Dienstreise. Eine Woche lang, ich hatte sicherheitshalber alle möglichen Medikamente mit, war aber nicht nötig. Danach bin ich dann wieder ins Büro zurückgezogen mit meinem Klumpatsch und habe normal weitergearbeitet. Die Bestrahlungen hatte ich direkt morgens um 8 und bin halt danach zur Arbeit gefahren. War anstrengend, ging aber. Es ist halt so, dass bei uns jeder in seinem Bereich ein Experte ist, auch durch die Arbeitsverdichtung der letzten Jahre. Es gibt für niemanden mehr anständige Vertreter - zu teuer. Da war es für meine Firma einfach besser, es so zu machen, dass sie mich im Notfall halt während der ganzen Chemozeit zur Verfügung hatten. Wäre ich krankgeschrieben gewesen, hätten sie meinen stand-by- Betrieb vergessen können. Und für mich persönlich hätte Krankengeld bedeutet, Haus und Hof und Tiere zu verlieren, geht gar nicht. Also : durch da. |
#3
|
||||
|
||||
![]()
Hallo,
ich habe während der ganzen Therapiezeit nicht gearbeitet (als Intensivschwester), meine Leukos waren immer sehr niedrig und wir haben viele Patienten mit MRSA, ESBL, Pneumokokken oder sonstigem, was man nicht haben will ![]() Auch während der Bestrahlung waren meine Leukos ziemlich niedrig und das Risiko war es mir einfach nicht wert. Nach 10 Monaten habe ich meine Wiedereingliederung (in der Anästhesie, die schwere körperliche Arbeit auf Intensiv wäre für mein Lymphödem am Arm nicht gut gewesen) begonnen und 4 Wochen später meine normale Stundenzeit gearbeitet (32 Std./Woche). Damit geht es mir jetzt gut. Es kommt also sehr darauf an, welchen Belastungen am Arbeitsplatz man ausgesetzt ist und wie man die Therapie im Allgemeinen so verträgt ![]() Liebe Grüße, Birgit |
#4
|
|||
|
|||
![]()
Hallo,
während der Behandlung nach der ED (Chemo und Bestrahlung) hätte ich arbeiten gehen können, wollte ich aber nicht, Homeoffice oder so geht bei uns nicht. Bei mir geht halt schon viel Zeit drauf wegen weitem Arbeitsweg. Ich hatte ein Kind (10 Jahre) daheim und fand es schön, viel Zeit mit ihm verbringen zu können und wir haben viel unternommen. Wäre ich arbeiten gegangen, wäre mir das sicher zu viel gewesen, ich fand es aber wichtig, dadurch hat er (hoffe ich) nicht unter meiner Erkrankung gelitten sondern sogar was davon gehabt. Bin auch nicht in die AHB und habe gleich wieder halbtags angefangen. Bei Rezidiv/Meta- Diagnose war die Behandlung eigentlich ein Spaziergang (keine Chemo), ich bin aber nicht arbeiten gegangen, nicht weil ich nicht konnte, sondern weil ich nicht wollte. Ich arbeite fast Vollzeit (weiter Arbeitsweg, fast 2 h jeden Tag), und dann noch den Stress mit der täglichen Bestrahlung - da wäre für mich selbst wohl keine Zeit mehr geblieben, und für meinen inzwischen großen Sohn und Freunde auch nicht. Meine (möglicherweise reduzierte Restlebenszeit) war mir dafür einfach zu kostbar. Ich würde sagen, das muss deine Freundin zusammen mit dem Arzt entscheiden, von einer Personalabteilung, die keine Lust auf den Abrechnungsstress hat, würde ich mich nicht abschrecken lassen. Wenn deine Freundin allerdings schon Krankengeld bekommt, ist Vorsicht geboten, ich glaube, es ist inzwischen so, dass man das Krankengeld immer erst ab dem zweiten Krankheitstag bekommt, und es muss auch jedes Mal vom Arzt dieser Antrag ausgefüllt werden, auf dem tunlichst nicht stehen sollte, dass die AU "bis auf weiteres" gilt. Meine KK ist da sehr genau, was ich auch verstehe, aber es nervt halt. Einfach so nach Können und Gesundheitszustand mal so und mal so ist sehr kompliziert, und man sollte sich das gut überlegen. Auf jeden Fall auch wegen Wiedereingliederung fragen, denn wenn man nicht weg war, ist die u. U. auch schwierig zu bekommen. Geändert von Calypso (23.01.2013 um 12:49 Uhr) |
#5
|
|||
|
|||
![]()
Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Lt. Personalabteilung ist das nicht einfach, wegen der reduzierten Stundenzahl. Denn wenn sie zwischendurch ja immer wieder krank ist, wird ja das Krankengeld auf Grundlage der reduzierten Stundenzahl berechnet. Wir werden erst mal sehen, was ihre Frauenärztin noch für einen Tipp geben kann. Wir arbeiten beide in einer Facharztpraxis. Sie kann sich täglich ein paar Stunden um den Bürokram kümmern. Den Rest (Labor usw.) übernehmen meine Kollegin und ich. Mal sehen, wie wir das umsetzen können. |
#6
|
|||
|
|||
![]()
Ist ja nun schon ein paar Jahre her bei mir, aber Langeweile, Decke auf den Kopf fallen, das gab es bei mir nicht.
Ich bin zu Hause geblieben, das stand für mich von Anfang an fest, dass ich aussteige und mich erstmal um meine Genesung kümmere und alles mache, was gut für mich ist. Täglich zur Arbeit fahren, in vollen S-Bahnen, unter Chemo, bei niedrigen Leukos...nee nee, das ist russisch Roulette, da kann man sich mit der verminderten Abwehr sonstwas einfangen. Ich sehe ja was derzeit wieder in der S-Bahn hier in Berlin abgeht. Umsteigen auf´s Auto wäre auch nicht gegangen, da ich einmal quer durch die Stadt muss und wer Bln. kennt, der weiß was das bedeutet Ich war ja über den Winter in der Chemo, in der Hauptinfektionszeit, da ist es besser man bleibt zu Hause. Und als das Frühjahr kam und der Sommer, da hab ich die viele Freizeit genutzt und war mit meinem Hund ganz aktiv und es gab ja auch Freundinnen die Hausfrau sind, mit denen konnte man sich gut treffen. Ich hab das Beste draus gemacht, viel gelesen, ausgeschlafen, hab es genossen keine Hektik zu haben. Ich bin der Meinung, dass man für die Therapie alle Kräfte braucht und Hektik nun wirklich nicht brauchen kann. Wird man gesund, dann kann man noch genug arbeiten! L.G. Kirsten |
#7
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Swega,
meine Erkrankung war bereits 2007. Für mich stand von Anfang an fest, dass ich, falls ich die Chemo gut vertrage, arbeiten werde, bin halbtags Schreibtischtäterin mit Parteienverkehr. Meine Arbeitsstelle befindet sich an meinem Wohnort und die Anfahrt fand mit dem PKW statt. Während meiner 6 Zyklen TAC-Cheme hatte ich dann, glücklicherweise, auch wenig NW und das mit der Berufstätigkeit klappte, bis auf wenige Tage, gut. Mittwochs erfolgte die Chemo, die beiden anschl. Tage ging es mir immer gut, am Wochenende war ich dann schlapp und montags wieder fit. Zur Bestrahlung wurde ich mittags, nach Diensende, mit dem Taxi abgeholt und in die 30km entfernte Klinik gefahren. Mit meinem Arbeitgeber und der Kasse habe ich gar nichts abgesprochen, das klappte einfach so. Die Berufstätigkeit war für mich das reinste Lebenselexier. Wenn du wenig NW und keine körperlich anstrengende Tätigkeit hast, denke ich, dass du arbeiten kannst, wenn du willst. Jeder hat zu der Sache eine andere Einstellung und du mußt für dich entscheiden, was für dich richtig ist. Alles Gute füt dich. Katzenmama6
__________________
Optimismus ist die Fähigkeit, den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen. (Madeleine Robinson) |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|