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  #1  
Alt 26.01.2013, 11:27
Flower* Flower* ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Krebs mit Lebermetastasen und es geht ihm sehr schlecht :-(

Liebe Tatti,
Herzlich Willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass wirklich nicht besonders erfreulich ist..
Meine Mama war teilweise auch ein wenig aggressiv und wollte manche Dinge nicht.. Gerade auch den Arzt wollte sie nie da haben.. Wenn wir allerdings dachten, dass er dringend mal nach ihr schauen muss, haben wir ihn einfach gerufen, ohne was zu sagen.. sie wusste es erst, wenn er vor ihr stand und war dann eben danach stinkig.. Ich muss aber auch gleich dazu sagen, dass das eine von wenigen Entscheidungen war, die wir ihr abgenommen haben..
Damit will ich sagen: Wenn ihr denkt, er braucht nen Arzt, dann ruft ihn.. ihr werdet besser mit seiner Wut zurecht kommen, als mit Selbstzweifeln oder -vorwürfen, wenn doch was wäre.. so ist zumindest meine Erfahrung..

Auf der anderen Seite ist diese Aggressivität ziemlich verständlich.. jemand, der nie Hilfe brauchte und jetzt so krank ist, kann ja nichts anderes machen, als einfach nur wütend auf alles zu sein.. von einem Tag auf den anderen hilfebedürftig zu werden muss sehr schlimm sein.. Ich kann verstehen, dass ihr mit den Nerven am Ende seid, aber probiert das nicht zu sehr an euch ran zu lassen.. meine Mama hat mich auch ab und zu beschimpft, aber im Nachhinein versteht man das so gut, ich denke keiner von uns würde das anders machen..

Hat dein Papa denn mal gesagt, wieso er sich nicht hinlegen will? Hat er vllt. Schmerzen dabei?

Liebe Grüße und alles Gute!
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  #2  
Alt 26.01.2013, 11:38
tatti78 tatti78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Krebs mit Lebermetastasen und es geht ihm sehr schlecht :-(

Hallo Flower,

vielen Dank für deine Antwort. Es ist schön, wenn man das Gefühl hat nicht alleine dazustehen.

Ja, wir verstehen dass er aggressiv ist, wahrscheinlich wäre das so ziemlich jeder, der so eine Diagnose erhält. :-(

Nein, er hat beim Liegen keine Schmerzen. Er möchte sich nur nicht hinlegen, weil er "Sowieso nicht schlafen kann". Ich sagte, er solle sich wenigstens etwas ausruhen und dass das im Liegen einfach gemütlicher wäre. Er schüttelte nur den Kopf, da er nicht liegen möchte. Er sitzt halt lieber mit uns am Tisch, damit er auch alles mitkriegt.

Ich rede gleich nochmal mit meiner Mutter wegen dem Arzt, wenn sie von der Arbeit kommt.

Danke Dir!!
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  #3  
Alt 26.01.2013, 12:00
Flower* Flower* ist offline
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Beiträge: 123
Standard AW: Mein Papa hat Krebs mit Lebermetastasen und es geht ihm sehr schlecht :-(

Keine Sorge, allein dastehn tust du nicht..
Hmm, und wenn ihr euch auf der Couch zu ihm setzt? Vllt. legt er sich ja dann einfach mal hin, wenn ihr dabei bleibt? Das wäre jetzt so meine Idee..

Habt ihr eigentlich mal was von Palliativdiensten gehört? Vllt. könnt ihr ja den Arzt mal drauf ansprechen, ob der nicht sowas anordnen kann.. die helfen wirklich super, vor allem sind sie auch immer für die Angehörigen da! Aber lass dich jetzt nicht von dem Wort "Palliativ" abschrecken, bitte..
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  #4  
Alt 26.01.2013, 12:38
tatti78 tatti78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Krebs mit Lebermetastasen und es geht ihm sehr schlecht :-(

Ja, die Idee mit dem "Dazusetzen" auf der Couch hatte ich auch schon, mein Vater hat mich angeguckt wie ein Auto "Ach Quatsch, warum das denn???"
Ich muss dazusagen, dass meine Eltern ein Wohnzimmer mit Eckcouch haben, direkt daneben (ca. 3 Meter Luftlinie) steht der Esstisch, an dem wir seit ich denken kann zusammen sitzen, d.h. wir haben in all den Jahren niemals zusammen auf der Couch gesessen. Alles spielte sich immer an dem großen ovalen Tisch ab. Deshalb findet mein Vater es wahrscheinlich komisch, wenn er sich vorstellt, dass wir nun auf der Couch sitzen, ich weiß es nicht.
Mein Papa war immer ein Typ, der sich nichts sagen lässt und seinen Kopf durchsetzt. Auch im Krankenhaus hatte er "das Kommando" in einem Vier-Bett-Zimmer war er der Chef. Es wurde gelüftet, wenn er es wollte, es wurde Musik gehört, wenn ihm danach war und alle, die nicht seiner Meinung sind kann er nicht verstehen. Die anderen drei Männer haben sich ihm "untergeordnet", auch wenn es komisch klingt, aber niemand hat sich getraut ihm zu widersprechen.
Sogar viele Krankenschwestern kamen nicht gegen ihn an, denn er hat immer gemacht, was er wollte und wenn eine Krankenschwester ihm etwas verbieten wollte, z.B. abends um 22 Uhr noch Kaffee zu trinken, dann motze er sie an: "Gute Frau, ich bin kein kleines Kind. Ich bin 62 und entscheide selbst was ich tue." Irgendwie hat er ja recht, aber man muss sich ja trotzdem anpassen. Naja, wie auch immer, ich schweife gerade vom Thema ab.... sorry.

Ja, Palliativ ist mir ein Begriff und die Station gibt es auch in unserem Krankenhaus. Das ist bei uns die andere Hälfte der "Inneren Medizin", der linke Flur ist die Palliativstation mit schätzungsweise 6 Zimmern und der rechte Flus war die "Innere", wo mein Vater ja lag. Ich habe mich damit auch schon beschäftigt, wollte aber eigentlich erstmal die Ergebnisse am Donnerstag abwarten, da wir ja immernoch nicht ganz genau wissen was los ist.
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  #5  
Alt 26.01.2013, 13:00
Flower* Flower* ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Krebs mit Lebermetastasen und es geht ihm sehr schlecht :-(

Das istt es eben.. er konnte immer machen was er wollte.. aber jetzt ist der Zeitpunkt, wos vllt. nicht mehr geht.. vllt. kann er das ja (noch) nicht akzeptieren, dann ist das aber auch okay..

Und mit dem Palliativ wollte ich dich nicht durcheinanderbringen.. ich meinte auch nicht, dass ihr schon daran denken müsst.. es gibt aber auch ambulante palliative Dienste.. das sind Krankenschwestern mit Zusatzausbildung, die ab und zu vorbeischauen und sowohl nach den Betroffenen als auch nach den Angehörigen schauen.. falls er wirklich keinen Arzt um sich haben will, vllt. würde das ja gehen, das war grad mein Gedanke.. ich hab grad wirklich nicht dran gedacht, dass er es unbedingt braucht oder so
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  #6  
Alt 26.01.2013, 13:27
tatti78 tatti78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Krebs mit Lebermetastasen und es geht ihm sehr schlecht :-(

Alles klar. Ich danke Dir für deine Unterstützung Flower!
Das ist Gold wert!

Ich rede gleich mal mit meiner Mutter. Mal gucken wie wir es hinkriegen, dass er nicht alles mit bekommt was wir so reden...

LG
Tatti
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  #7  
Alt 26.01.2013, 21:24
tatti78 tatti78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Krebs mit Lebermetastasen und es geht ihm sehr schlecht :-(

Hey Ihr!

Ich habe eben noch einmal den vorläufigen Entlassungsbericht vom KH gelesen.
Auf der letzten Seite steht, dass er im guten Allgemeinzustand entlassen wird. Falls der Zustand des Patienten sich verschlechtert würden sie jederzeit zur Verfügung stehen.
Daraufhin habe ich im KH angerufen und ihnen erklärt wie schnell sich der Zustand meines Vaters verschlechtert hat und gefragt, ob ich ihn vorbei bringen könne. Die Krankenschwester teilte mir mit, dass das so nicht gehen würde, sondern ein Arzt dies veranlassen muss.

Heute nachmittag war ich bei meinen Eltern und meine Mutter und ich haben meinen Vater überzeugt, das er im KH besser aufgehoben wäre. Daraufhin rief ich unsere Notfallpraxis an, schilderte unseren "Fall" und bat um einen Hausbesuch des Arztes, damit er meinen Vater einweisen könne.

Nach ca. einer Stunde kam dann ein Allgemeinmediziner und untersuchte meinen Vater. Er hörte und tastete ihn ab, messte Fieber und Blutdruck und sagte, dass so weit alles in Ordnung wäre und das er ihn nicht einweisen könne, da kein akuter Notfall vorliegen würde.
Wir redeten auf ihn ein und erklärten ihm zum wiederholten Male, dass mein Vater kaum Laufen kann, ständig verwirrt ist, das er Wasser in Füßen und Beinen hat,..... er sah sich die Füße noch an und stellte meinem Vater ein paar Fragen, wie z. B. ob er Schmerzen beim Wasserlassen habe oder Bauchschmerzen, was mein Vater beides verneinte.

Dann schrieb er ein Rezept für Schmerztropfen gegen die Rückenschmerzen und war wieder weg. Im Treppenhaus sagte er meiner Mutter wortwörtlich: "Da kann man nix mehr machen! Kontrollieren sie sein Gewicht und wenn es steigt, dann rufen sie ihre Hausärztin an."

Unfassbar!!!! Wir sind total enttäuscht und fühlen uns allein gelassen und unverstanden!

Irgendwie fangen wir schon an an uns selbst zu zweifeln?! Vielleicht haben wir überreagiert? Aber im KH ging es ihm SO viel besser als jetzt, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Meine Mutter und ich werden am Montag die Hausärztin "besuchen" und sie bitten sich meinen Vater mal anzusehen und ihn ggf. einzuweisen. Er braucht Hilfe!

LG Tatti
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