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  #1  
Alt 10.02.2013, 18:56
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Gestern war ich mit Papa zur Kontrolle und zum Pflasterwechsel in der Praxis. Der Arzt war sehr zufrieden und Papa hat auch keinerlei Beschwerden.

Heute Abend meinte er dann, er hätte kalte Füsse und im Zimmer war es jedoch seeeehr warm... das kam mir schon komisch vor.
Jetzt hat Mama Fieber gemessen, die Temperatur ist auf 37,7 Grad angestiegen sie mißt jetzt öfter nochmal und wenn es über 38 Grad steigt, müssen wir dem Arzt anrufen, hieß es. Hoffentlich steigt es nicht weiter...
Immer wenn er anfängt Temperatur zu bekommen, steigt es relativ schnell und auch hoch, er hatte auch schon mal ne richtig schlimme Lungenentzündung, ich krieg hier schon leicht die Krise... er liegt jetzt im Bett und ist dort eingemummelt in die warme Decke.
Ich hab Angst, dass sich die Wunde evtl. entzündet hat oder innen drin was schief läuft beim Port. Ich denke schon, dass es von dem Eingriff herrührt, nicht vom Krebs...

Habt ihr Erfahrung damit nach Port-OP`s ?

Ganz liebe Grüße an Euch,
Myri
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013

in Frieden eingeschlafen am 12.03.2014 - ich werde Dich nie vergessen
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  #2  
Alt 24.02.2013, 12:44
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Ich wollte mich mal wieder melden... meinem Dad geht es soweit ganz gut, morgen hat er die nächste Chemo, dann wieder eine Woche Pause. Danach wäre der 2.Zyklus beendet. Er hat Gewicht verloren, allerdings hat er in der Chemo-Pausen-Woche wieder 2 kg zugenommen. Beginnt die nächste Chemo, nimmt er wieder ab. Die Temperatur ist recht konstant bei 37 Grad.
Er hat des öfteren Probleme mit der Verdauung, er trinkt nun jeden Morgen 1 Glas lauwarmes Wasser und ißt ein paar Trockenpflaumen. Leider hilft es nicht immer, so daß er Movicol einnehmen muß.

Seit ein paar Tagen tut ihm sein Bein mehr weh, er hat mir heute die Stelle gezeigt, wo es ihm am meisten weh tut, das ist dort, wo die 7cm Metastase sitzt :-( immerhin hat er jetzt (nach einigen Diskussionen ) eingesehen, daß er ruhig Novalgin-Tropfen nehmen kann. Er hält sich die letzten 2 Tage daran. Auch heute hat er gesagt, es tut weh, er möchte wieder Tropfen haben. Sonst merkt er ansonsten nix, ich hab nur immer die Befürchtung, dass er nicht alles sagt. So wars mit den Beinschmerzen jetzt auch :-(

Er sträubt sich etwas, weil er immer denkt, er nimmt soviel "Chemie" ein, ich hab ihm gesagt, dass die Novalgin-Tropfen gut sind und er die ruhig nehmen kann. Aus diesem Grund die Schmerzen aushalten zu wollen / müssen, ist doof.

Heute hat er zu Mama gesagt, dass er sich wünscht, dass wenn die Chemo und nichts mehr hilft, es schnell geht und er sterben kann. Ich hab dann immer ein Kloß im Hals aber ich merke, wie es ihn beschäftigt und uns ja letztendlich auch. Ich glaube, davor haben alle Menschen Angst, egal, was sie haben oder nicht. Friedlich einschlafen ist unser aller Wunsch...

Er bekommt morgen zusammen mit der Chemo auch wieder Bondronat (?) für die Knochen.

Ich werde nun am 07.03. in meine Reha fahren, da meine Beschwerden und Schmerzen immer schlimmer werden. Meine HÄ hat mir dazu geraten, da mein Papa jetzt soweit ja "stabil" ist und dann da bin, wenn es ihm schlechter geht. Und 2. ist meine Bewilligung auch nur noch 4 Wochen gültig. Für Mum und Dad ist es ok (ich bezweifle, ob sie es mir sagen würden, wenn nicht) aber ich fühl mich doch grad etwas überfahren, es geht jetzt so schnell, das ist ja schon in 1,5 Wochen. Ich möchte natürlich, daß es mir besser geht und ich auch Kraft tanken kann aber was ist mit Mama und Papa ? Ich hab das Gefühl, sie im Stich zu lassen, egal ob "stabil" oder nicht.

Mama hat dann auch noch meine 2 Kaninchen zu versorgen, die sehr "anspruchsvoll" sind, im Sinne von: Mogli frißt nicht mehr, sobald er nach einer Woche merkt, dass ich nicht mehr da bin und läßt sich von Mum nicht anfassen und Nala ist sowieso scheu und ängstlich, weil sie beim Vorbesitzer wohl ziemlich viel mitgemacht hat und brutal angefasst wurde.

Meint ihr, es ist richtig, in die Reha zu fahren ? mir graut davor, wegen zu Hause, für mich und meinen Körper wäre die Auszeit gut.
Ich habe mit Mama vereinbart, dass wir jeden Tag mal telefonieren und sie mir sofort Bescheid gibt, wenn was ist. Ich kann dann immer noch abbrechen und nach Hause fahren (sind ca. 400 km).

Liebe Grüße an Euch,

Myri
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  #3  
Alt 24.02.2013, 15:20
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Liebe Myri,

ich finde, der Zustand deines Papas klingt wirklich ganz stabil und das freut mich! So eine Knochenmetastase muss ja nicht zwingend Schmerzen verursachen. Mir wurde mal erklärt, dass es auch nicht unbedingt die Metastase selbst ist, sondern dass sie eine Knochenhautentzündung auslöst und die ist so furchtbar schmerzhaft. Jeder Tag, an dem dein Papa sich relativ wohl fühlt, ist ein guter Tag!!!

Und Myri, du solltest deine Reha unbedingt JETZT antreten! Deine Hausärztin hat Recht, du musst jetzt Kraft auftanken und deinem Körper Ruhe gönnen. Noch kommen deine Eltern prima zurecht, aber das kann sich irgendwann ändern und dann wäre es gut, wenn du körperlich und psychisch stark bist, damit du sie unterstützen kannst. Mach dir also nicht so viele Sorgen und tritt die Reise an. Sollte tatsächlich etwas geschehen, dann wird deine Mama dich das wissen lassen.

Ganz liebe Grüße
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #4  
Alt 28.02.2013, 09:14
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Papa hat am Montag keine Chemo bekommen, die Leukozyten waren zu niedrig :-( er hat aber die Infusion für die Knochen bekommen.

Er ist extrem müde, den ganzen Tag. Gestern hatte er wohl extreme Kreislaufprobleme.

Heute bin ich auf der Arbeit und Mama hat gerade angerufen. Papa hat 38,1 Fieber und starke Schmerzen im Bein. Mama hat ihm die Novalgin-Tropfen gegeben, dies wurde dann etwas besser. Er hat dann zu Mama gesagt, dass er nicht leben will, das wäre nur noch ein dahinsiechen. Er hat gesagt, er ruft der HÄ an, sie soll ihm was geben, damit es rum ist. Aber so einfach ist es nicht, er hat Vorstellungen...
Mama hat dann gleich beim Onkologen angerufen, sein Doc ist zwar diese Woche nicht da aber der andere Onko, der mit in der Praxis ist, war da. Er hat gesagt, Mama soll ihm das eine Antibiotikum geben und immer wieder Fieber messen. Wenn es steigt, soll sie gleich anrufen, dann kommt Papa ins Krankenhaus. Papa hat dann gefrühstückt und die Tablette genommen und auch dort hat er wieder gesagt, dass er nicht mehr möchte.

Ich sitze hier am Schreibtisch, Tränen überströmt und weiß gar nicht, was ich davon halten soll. Ich hab einfach nur Angst und irgendwie geht grad alles so schnell. Mama hat schon sicherheitshalber eine Tasche für KH gepackt.

Was soll ich nur denken und machen ? Am Donnerstag sollte ich ja in die Reha, das wäre der 2. Versuch geworden aber so kann und will ich doch nicht weg

Ich weiß auch gar nicht so genau, was das mit den Leukos alles auf sich hat. Heißt das, er ist infektanfälliger oder hat es noch mehr zu bedeuten ? Heißt es automatisch, dass die Chemo gar nicht greift ?

Ich dreh hier total am Rad

Liebe Grüße,
Myri
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  #5  
Alt 28.02.2013, 16:13
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Oh nein, das sind ja keine guten Nachrichten... auch hier kann ich mich Moni nur anschließen.

Was es genau mit den Leukos auf sich hat, würde ich ebenfalls mit dem Arzt besprechen. Dass dein Papa Tage wie heute hat, an denen ihn all sein Mut verlässt, das ist normal in Anbetracht der schweren Erkrankung. Auch wenn er es vielleicht nicht zugibt, ich denke, dass auch er Angst hat vor all dem, was auf ihn zukommen könnte. Und dass man dann bisweilen nicht kämpfen mag, das kann ich absolut nachvollziehen. Vielleicht sieht seine und somit auch eure Welt morgen oder übermorgen bereits sehr viel besser aus.

Dennoch ist dein Papa vielleicht nicht so stabil, wie die Hausärztin (und ich auch) angenommen haben. Und daher muss ich Moni recht geben bezüglich der bevorstehenden Reha. Sprich mal mit deiner Krankenversicherung (oder wer auch immer dafür zuständig ist) und schildere deine jetzige Lebenssituation. So wie ich dich kenne, wirst du tatsächlich nicht entspannen können, wenn du die Reha antrittst. Und somit wird sie auch keine wirkliche Besserung bringen...

Ach Myri, was soll ich sagen? Es ist sehr schwer, hör' auf dein Herz und dann wirst du die für dich richtige Entscheidung treffen!

Umarmung
Miri
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  #6  
Alt 28.02.2013, 18:06
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Hallo Ihr Lieben,
Danke für Eure Worte. Als ich in der Mittagspause nach Hause kam, bin ich gleich zu Papa. Er war schon wieder besser drauf, d.h. keinerlei Schmerzen, 37,7 Temperatur. Die erste Tablette hat somit schon gut angeschlagen, hoffentlich bleibt das auch so. Heute Nachmittag war es noch 37,3 Grad. Er redet mit mir wie ein Buch über alles mögliche und hat mir "befohlen" - im ernsten Vater-Erzieher-Ton, dass ich in die Reha gehen MUSS. Er wird sonst noch verrückt vor Sorge um mich. Das belastet ihn sehr und Mama auch. Sie sagen immer noch, dass ich gesund werden muß.
Ich bin hin-und hergerissen, ich will auch nicht, dass sie sich Sorgen machen und ich muß wirklich gesund werden. Auf der anderen Seite hab ich Angst, die beiden alleine zu lassen. Dieses Gefühls-Chaos macht mich weich... ich bin total durcheinander. Momentan tendiere ich wieder mehr zur Reha, weil Papa sich wirklich sorgt um mich und noch eine Belastung kann er wirklich nicht gebrauchen. Er hat gesagt, dass sich Mama so toll um ihn sorgt, rennt und tut und macht usw.
Ich glaube, ich werde es so machen: wenn er jetzt kein Fieber mehr bekommt und es ihm gut geht, dann werde ich fahren. Ich hab mit Mama das "Abkommen", dass sie mir SOFORT anruft, wenn was ist. Sie hat es versprochen. Dann werde ich die Reha abbrechen und bin in ca. 4 Std. Fahrtzeit zu Hause. Verschieben kann ich die Reha nicht mehr, die Bewilligungszeit läuft ab. Dies ist meine letzte Chance... da läßt auch die Rentenversicherung nicht mit sich reden, die waren beim 1. verschieben schon nicht so angetan.

Was meint ihr ? vertretbar ?

Ich drück Euch ganz fest, danke, dass ihr hier seid !

Myri
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  #7  
Alt 28.02.2013, 18:17
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Ich würde zur Kur fahren!

Erstens sorgst du dann für dich, du musst auch wieder gesund werden, und deine Eltern werden dich in nächster Zeit brauchen, mach dich fit dafür.

Ich würde das wie im Flugzeug sehen: zuerst soll man sich selbst mit Sauerstoff versorgen, dann kann man auch anderen helfen.

Zweitens erfüllst du deinem Vater damit seinen Wunsch!!!!

Alle Liebe Elisa
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