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#1
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hallo wolfgang..
es tut mir leid, daß es dir so schlecht geht. ich hab was gefunden.. über die verschiedene phasen der trauer. vielleicht findest du dich da und es hilft dir etwas: 1. Trauerphase: Nicht-Wahrhaben-Wollen Der Tod eines Menschen schockiert immer, auch wenn er nicht unerwartet kommt. Auf einmal ist alles anders. Verzweiflung, Hilf- und Ratlosigkeit herrschen vor. Das Geschehene wird noch nicht erfasst, man leugnet es ab, man kann und will es nicht glauben. Viele Menschen sind wie erstarrt, verstört und völlig apathisch. Andere geraten außer Kontrolle, brechen zusammen. Der Tod hat etwas Überwältigendes, der Schock sitzt tief. Körperliche Reaktionen: rascher Pulsschlag, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, motorische Unruhe. Diese Phase kann wenige Stunden bis – vor allem bei plötzlich eingetretenen Todesfällen - mehrere Wochen dauern. Mögliche Hilfen in dieser Phase Alltägliche Besorgungen übernehmen Trauernde dort unterstützen, wo sie überfordert sind Hilfestellung bei Regelungen, die im Zusammenhang mit dem Todesfall stehen Trauernde nicht allein lassen Trauernde in ihren Reaktionen nicht bevormunden Da-Sein, ohne viel fragen Alle Gefühle der Trauernden zulassen: alles darf sein! Die scheinbare Empfindungslosigkeit, das Fehlen der Tränen, die Starre aushalten Wärme, Mitgefühl vermitteln Die eigenen Gefühle zum Ausdruck bringen, wenn es angebracht und notwendig erscheint nach oben 2. Trauerphase: Aufbrechende Emotionen Gefühle bahnen sich nun ihren Weg. Leid, Schmerz, Wut, Zorn, Freude, Traurigkeit und Angst können an die Oberfläche kommen. Je nach der Persönlichkeitsstruktur des Trauernden herrschen verschieden Gefühle vor. „Warum musste es ausgerechnet mich treffen?“ oder „Womit habe ich das verdient?“ Das sind Fragen, die sehr leicht aufkommen. Man schreit seinen Schmerz heraus, Wut und Zorn entstehen gegen Gott und die Welt. Aber auch gegen den Toten werden Vorwürfe gerichtet: „Wie konntest du mich nur im Stich lassen?“ oder „Was soll nun aus mir werden?“ Diese aggressiven Gefühle können sich aber auch gegen einen selbst richten: „Hätte ich nicht besser aufpassen müssen?“ oder „Hätte ich das Unglück nicht verhindern können?“ Als Folge davon entstehen Schuldgefühle, die den Trauernden quälen. All diese Gefühle, die zu diesem Zeitpunkt über einen hereinbrechen, sollte man keineswegs unterdrücken. Sie helfen dem Trauernden, seinen Schmerz besser zu verarbeiten. Werden sie jedoch unterdrückt, so können diese Gefühle viel zerstören, sie führen dann nicht selten zu Depressionen und Schwermut. Die Dauer dieser Phase lässt sich nur schwer abschätzen, man spricht etwa von ein paar Wochen bis zu mehreren Monaten. Mögliche Hilfen in dieser Phase Gefühlsausbrüche zulassen, da sie heilsam sein können Ausbrüche von Wut und Zorn gehören ebenso wie depressive Stimmungen und Niedergeschlagenheit zum Vorgang des Trauerns Nicht von ungelösten Problemen, Schuld und Konflikt ablenken Ablenken fördert nur das Verdrängen, was zu einer Verzögerung des Trauerprozesses führen kann Probleme aussprechen lassen Schuldgefühle nicht ausreden, aber auch nicht bekräftigen, sondern schlicht zur Kenntnis nehmen Am Erleben und Erinnern des Trauernden Anteil nehmen Da-Sein, Zuhören Anregungen für alltägliche Hilfen (z.B. Tagebuch schreiben, Malen, Musikhören, Spazieren gehen, Entspannungsübungen, Bäder,...) geben Eigene „Geschichten“ zurückhalten Keine Interpretationen oder wertende Stellungnahmen geben nach oben 3. Trauerphase: Suchen und Sich-Trennen Auf jeden Verlust reagieren wir mit Suchen. Was wird eigentlich in der Trauer gesucht? Zum einen der reale Mensch, das gemeinsame Leben, gemeinsame Orte mit Erinnerungswert. Auch in den Gesichtern Unbekannter wird nach den geliebten Gesichtszügen gesucht. Gewohnheiten des Verstorbenen werden übernommen. Gemeinsame Erlebnisse sollen Teile der Beziehung retten und werden gleichsam als „Edelsteine“ gesammelt. Dies erleichtert die Trauer. In inneren Zwiegesprächen wird eine Klärung offener Punkte möglich, kann Rat eingeholt werden. Durch diese intensive Auseinandersetzung entsteht beim Trauernden oft ein starkes Begegnungsgefühl. Das ist unheimlich schmerzhaft und unendlich schön zugleich! Im Verlaufe dieses intensiven Suchens, Findens und Wieder-Trennens kommt einmal der Augenblick, wo der Trauernde die innere Entscheidung trifft, wieder ja zum Leben und zum Weiterleben zu sagen oder aber in der Trauer zu verharren. Je mehr gefunden wird, was weitergegeben werden kann, umso leichter fällt eine Trennung vom Toten. Dieses Suchen lässt aber auch oft eine tiefe Verzweiflung entstehen, weil die Dunkelheit noch zu mächtig ist. Suizidale Gedanken sind in dieser Phase relativ häufig. Diese Phase kann Wochen, Monate oder Jahre dauern. Mögliche Hilfen in dieser Phase Alle Erlebnisse der Vergangenheit dürfen ausgesprochen werden – keine Zensur! Akzeptieren, dass immer wieder in den verschiedensten Formen „gesucht“ wird Geduld Zuhören – auch wenn man die Geschichten alle schon kennt Gefühle ernst nehmen, die durch Erinnerungen oder Erzählungen wieder auftauchen Phantasien zulassen, die den Tod des Verstorbenen bezweifeln – ohne selbst mit zu phantasieren Bei suizidalen Äußerungen kontinuierlich begleiten Zeit lassen Kein Drängen auf Akzeptieren des Verlustes Unterstützung bei Ansätzen der Neuorientierung nach oben 4. Trauerphase: Neuer Selbst- und Weltbezug Nachdem man seinen Schmerz herausschreien durfte, anklagen und Vorwürfe machen durfte, kehrt allmählich innere Ruhe und Frieden in die Seele zurück. Der Tote hat dort seinen Platz gefunden. Langsam erkennt man, dass das Leben weitergeht und dass man dafür verantwortlich ist. Es kommt die Zeit, in der man wieder neue Pläne schmieden kann. Der Trauerprozess hat Spuren hinterlassen, die Einstellung des Trauernden zum Leben hat sich meist völlig verändert. Der Verstorbene bleibt ein Teil dieses Lebens und lebt weiter in den Erinnerungen und im Gedenken. Mögliche Hilfen in dieser Phase Dazu beitragen, dass der Trauernde auch den Begleiter loslassen kann Akzeptieren, dass man so nicht mehr gebraucht wird Eigene „Bedürftigkeit“, helfen zu müssen, überprüfen (Helfer-Syndrom!) Veränderungen im Beziehungsnetz des Trauernden begrüßen und unterstützen Neues akzeptieren Sensibel bleiben für Rückfälle Gemeinsame Formen suchen, die Trauerbegleitung behutsam zu beenden oder umzugestalten ich wünsch dir alles gute und viel kraft weiterhin. liebe grüße von tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
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#2
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Hallo Frau Nachbarin
Vielen Dank für deine " LISTE" tja, ich hänge immer noch bei punkt 1 rum. Es ist wirklich heftig und am 30.04 hätte meine Frau Ihren 50. Geburtstag. Das wird ein Knochenharter Tag für mich ! Meine Schwiegermutter hat mich zum Essen eingeladen, ich habe abgesagt. Die Alte Frau will ständig über Ihre verstorbene Tochter reden, ich kann das nicht . Sehr wahrscheinlich ist es Ihre Art mit der Trauer fertig zu werden. Mal schauen, eventuell nehme ich den Hund und fahre mal in meine alte Heimat ( Mainfranken ) um noch mal unsere alten Wirkungsstätten anzusehen und eventuell ein paar frühere Bekannte besuchen, mal sehen. Das restliche gerenne mit den Behörden habe ich ( fast ) alles erledigt, nun bin ich erst mal zum Nixtun verurteilt bis der Erbschein da ist. Dann sehe ich weiter! Bis dahin wünsche ich euch allen erst mal schöne Tage ! ![]() Wolfgang |
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#3
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Lieber Wolfgang,
es gibt kein Zeitschema für die Phasen der Trauer.Auch wenn Du,wie Du sagst noch immer in Phase 1 herumhängst, dann ist dies völlig normal. Ich kann verstehen,dass Du vor dem 50.Geburtstag Deiner Frau Angst hast und nicht zur Schwiegermutter möchtest. Dieses Sprechen über die verstorbenen gehört allerdings auch zu den Phasen der Trauer. Es ist sicherlich eine gute Idee nochmals die Gegend zu besuchen und sich zu erinnern. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Tschüß, Elisabethh. |
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#4
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Vielen Dank für die Zuschriften !
Ich habe mir unsere alte Heimat noch mal angeschaut und dabei rücksprache mit meiner Frau gehalten, sie meinte ich soll mich nicht so hängen lassen und endlich wieder anfangen zu Leben. Wenn das so einfach wäre. Aber ich will es versuchen, zumindest ein bischen. Ich habe immer noch ein schlechtes gewissen, das ich noch da bin und Sie nicht mehr. Bis dieses schlechte gewissen weg ist wird es bestimmt noch lange dauern. Bei gelegenheit werde ich mir die Dauerausstellung von Gunther von Hagens in Guben anschauen um zu sehen was man aus Ihr gemacht hat. Was nicht heist das daß was dort zu sehen ist auch von Ihr stammt. Wir hatten uns beide für diesen Weg entschieden, und es ist gut so. So sind unsere Körper noch hier ( wenn auch nur in Teilen ) wenn alle anderen unserer Generation schon lange verfault sind. Das sind unsere Spuren welche wir hier auf Erden hinterlassen. Wenn es wieder etwas neues gibt melde ich mich wieder ! Wolfgang |
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#5
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Zitat:
mein tiefes Mitgefühl für deinen Verlust. 5 Monate ... lasse dich nicht unter Druck setzen. Von niemandem. Auch nicht von dir selbst. Außer atmen, essen und trinken "musst" du zunächst mal gar nichts tun, um zu (über)leben. Alles andere "kann". Dein Besuch in eurer Vergangenheit ist bereits ein großer Schritt. Das war ganz sicher nicht einfach. Du hast nur ein einziges Vemächtnis: nicht stehen bleiben. Kleine, im wahrsten Sinne des Wortes bedächtige Schritte in dem Bewusstsein, auch mal den ein oder anderen Schritt wieder zurück nehmen zu müssen. Im Irrgarten der Trauer gibt es viele versteckte, heimtückische Sackgassen. Liebe Grüße. Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
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#6
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Hallo HelmutL
Vielen Dank für deine Zeilen ! Ja, der Besuch der alten Heimat war streckenweise hart. Aber es hat mir etwas geholfen. Tja, fast 5 Monate, für mich immer noch gestern ! Ich weis garnicht was ich hier rumjammere, die Harten Fälle sind in der Rubrik " Krebs bei Kindern " . Meine Schwiegermutter meinte " für einen Verlorenen Partner gibt es irgendwann eventuel ersatz " Aber ein verlorenes Kind ist für immer weg ! Man könne ja nicht auf der Strasse ein kind nehmen und sagen, so du bist jetzt mein Kind. So gesehen hat Sie recht, aber anders herum........ Schöne Tage noch ! ![]() Wolfgang |
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#7
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Hallo Wolfgang,
für jeden ist das, was ihn persönlich trifft, immer "das Schlimmste". Du solltest dir kein schlechtes Gewissen machen wegen deinem "Gejammere". Das ist kein Gejammere, das ist deine Trauer und die tut weh. Sehr weh. Du hast jedes Recht zu trauern. Ob Kind, Frau, Mann, Schwester, Bruder, Mutter oder Vater ... Trauer ist eine sehr persönliche Sache. Man kann sie nicht wiegen und dann sagen: das ist leichter, das ist schwerer. Sie ist immer schwer. Eine passende Erwiderung könnte sein: "Du meinst also, ich sollte deine Tochter ersetzen wie ein kaputtes Auto?" Ich denke, so hat deine Schwiegermutter das auch nicht gemeint. Also bring die Antwort vielleicht besser nicht. Trotzdem soll das nicht heißen, man müsste jetzt für immer und auf jeden Fall alleine durch den Rest des Lebens laufen. Laß dir Zeit und ... liebe Grüße, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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