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Alt 02.06.2013, 23:54
Triangel Triangel ist offline
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Registriert seit: 03.12.2012
Beiträge: 133
Standard AW: Wie geht Ihr mit der "Endlichkeit" um?

Hallo Frikadelle,

zu deiner Frage kann ich dir auch meine Weise schildern:

Als mein Vater damals an Krebs erkrankte und dachte, er würde es schaffen (obwohl da schon realistisch abzusehen war, dass er es nicht mehr schaffen würde), haben wir Pläne mit ihm gemacht, positive Visualisierung, wie es damals so schön hieß.

Aber halt alles schon gesteuert, es waren so Dinge, wie Fahrkarten für eine Schiffstour auf dem Rhein, wo uns das Signal an ihn wichtiger war, dass wir ihn nicht aufgegeben haben, als die 50 Euro, die wir schlussendlich in den Sand gesetzt hatten.

Als er aber selber merkte, er schafft es nicht mehr und von sich aus keine Pläne mehr machte, da haben wir ihm auch keine Pläne mehr schmackhaft gemacht.
Wir wollten ihm das Gefühl geben, ja wir nehmen dich ernst und ja, es ist ernst.

Nun bei meiner Mutter... wir dachten ja schon nicht mehr in Wochen, sondern nur noch in Tagen, zweimal sah es nach nur noch Stunden aus... jetzt zwei Monate später macht sie den Eindruck, als könne man in Jahren rechnen.

Ich beschäftige mich jetzt nicht mit der Frage, wie lange wohl noch, wir machen Pläne, wie man es vernünftigerweise auch so mit Menschen über 70 handhabt.

Wieviele Pläne können nicht mehr umgesetzt werden, weil ein Mensch plötzlich einen tödlichen Autounfall hat?

Ich verdränge die Endlichkeit nicht, setze mich schon damit auseinander, aber nicht andauernd, lasse es nicht zu, dass jetzt, wo es meiner Mutter soviel besser geht, das Damoklesschwert vor meinem inneren Auge sichtbar wird.

Sterben werden wir alle mal, keiner weiß wann, warum sich jeck machen, wir werden es noch früh genug erfahren, wann jemand gehen muss.

Ich kann dich und alle anderen aber verstehen, die sich schon mal Gedanken machen, wie es danach weitergeht.

Vielleicht sollten das alle Menschen mal überlegen, was wäre, wenn morgen der Partner nicht mehr ist?
Besonders bei Familien finde ich solche Gedanken nicht morbide, sondern verantwortungsvoll.

Viele Grüße
Triangel
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