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Hallo, am 2. Weihnachtstag 2012 erfuhr ich von meiner Mutter, dass sie Lungenkrebs hatte.
Ich bin, trotz des hohen Alters derzeit in einer dualen Ausbildung, d.h. Studium und Praxis. Damals wären Semesterklausuren Ende Januar gewesen und so fuhr ich bepackt wie ein Esel heim für die Weihnachtsferien um mich über Weihnachten und Neujahr auf die Prüfungen vorzubereiten. Mir riss die Diagnose sämtlichen Boden unter den Füßen weg. Meine Mutter war damals schon heiser und das machte mir sehr Angst, denn ich habe mal gelesen, dass dies ein schlechtes Zeichen ist. Auch geschwollene Füße hatte sie seit Wochen. Nachdem ich meine Situation mit der Hochschule besprochen hatte, ließ ich mich krank schreiben. Geplant war, dass ich die Klausuren beim Nachholtermin schreiben würde, in der Woche direkt vor Ostern. Ich fuhr Ende Januar unter Tränen zurück- dieser Abschied war sehr schwer. Die Behandlungen zeigten jedoch Erfolg und so stabilisierte ich mich und konnte mich auf die Prüfungen vor Ostern vorbereiten. Am Samstag, eine Woche vor Ostern, also direkt vor dem Montag an dem meine Prüfungswoche begann, bekam ich einen Anruf meiner Schwester. Unsere Mutter erlitt im Krankenhaus einen sehr schweren Schlaganfall- vermutlich wegen einer kleinen Hirnmetastase. Einige Stunden später rief auch meine Cousine an und meinte ich solle sofort kommen, weil Mutter evtl. im Sterben läge. Ich brach hier alle Zelte ab. An Prüfungen war nicht zu denken. Ich wich in der Folgezeit praktisch keine Minute mehr von meiner Mutter im Krankenhaus, bzw. später im Hospiz. Sie war halbseitig gelähmt und praktisch völlig pflegebedürftig. Sie lehnte auch Essen und Trinken von Pflegern ab und ließ sich quasi nur von uns Kindern füttern. Die Pfleger hatten auch nicht die nötige Zeit, da Mutter kaum schlucken konnte. Zum Glück konnte ich sowohl im Krankenhaus, wie auch im Hospiz bei ihr im Zimmer schlafen. Dies ging von Ende März bis zum 14.05.2013. An diesem Tag ist meine über alles geliebte Mutter, mit 59 Jahren für immer eingeschlafen. "Für immer"- ich begreife das wohl noch nicht wirklich. Sie wurde am 31.05. beerdigt- einen Tag nach meinem Geburtstag- dem 30.05. Naja. ![]() 2-3 Tage später musste ich Unterlagen von mir suchen, die in Mutters Wohnung waren. Wie durch "Zufall" war in einem dieser großen Ordner direkt an erster Stelle eine alte Geburtstagskarte meiner Mutter an mich. Diese lieben Worte taten gut. Also: Ich muss jetzt ein Jahr an der Hochschule wiederholen, da ich seit Januar krank geschrieben war. Soweit ok. Jedoch wäre ich eigentlich jetzt in ein Praxisjahr gegangen. Die nötige Praxisstelle hatte ich bereits sicher. Nun muss ich mich aber erneut für eine Stelle für diese Praxisphase, die jetzt eben in einem Jahr auf mich zukommt bewerben. Meine Frage: Was soll ich in einer Bewerbung schreiben? Wie soll ich das schreiben, dass ich nun ein Jahr länger gebraucht habe im Studium? "6 Monate krank" reicht nicht. Wenn ich es wie hier ausführlich erkläre geht das denn nicht zu weit? Ich muss derzeit diese Bewerbungen schreiben und weiß nicht was ich schreiben soll. Vielen Dank Peppi Geändert von gitti2002 (14.05.2017 um 00:36 Uhr) |
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Liebe Peppi,
erstmal mein herzliches Beileid zu Deinem großen Verlust. Das ist keine doofe Frage. Ich habe mich auch gerade 7 Wochen krankschreiben lassen, da auch ich meine Mama gepflegt habe. Sie ist am 10. Juli an Lungenkrebs verstorben. Auch sie war halbseitig gelähmt wegen einer sch... Hirnmetastase. Wir hatten auch seit Anfang des Jahres schwer zu kämpfen und es wurde immer schlimmer. Die Krankheit ist richtig schlimm. Ich würde in eine Bewerbung schreiben, dass Du wegen der Pflege einer Angehörigen 6 Monate nicht studieren konntest und deshalb wiederholen musst. Ich denke, dies wird als Erklärung reichen und wenn sie Interesse haben und Dich zu einem Bewerbungsgepsräch einladen, dann werden sie Dich genauer danach fragen. Als ich im April schon einmal Urlaub nahm, weil Mama meine Hilfe brauchte, konnte ich Sonderurlaub nehmen. Ich musste aber einen Nachweis vom Arzt/KH/Sozialstation o.ä. einreichen, worin stand, dass meine Mama auf meine Hilfe angewiesen ist. Vielleicht kann Dir das Hospiz oder Euer Hausarzt ja auch so einen Nachweis geben, welchen Du zu Deinen Bewerbungsunterlagen legen kannst. Als Arbeitgeber würde mir allerdings die Angabe reichen, aber vielleicht auch nur, weil ich selber schon diese Erfahrung gemacht habe. Vor zwei Jahren hätte ich vielleicht auch einen Nachweis gewollt.... Traurige Grüße, Tina |
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