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  #1  
Alt 03.08.2013, 23:14
cawo cawo ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Nina, hab schon lang nix mehr geschrieben. Schick dir einfach mal einen dicken

LG

Carmen

(hab jetzt wieder einen Mann im Haus. Labbi, 10Jahre)
__________________
Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #2  
Alt 04.08.2013, 11:03
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo ihr Lieben!
Ja, du hast so recht Tina, irgendwann kommt die Traurigkeit raus, das muss wohl so sein! Bei all dem was wir erlebt haben ist es gut wenn man mal so richtig traurig sein kann oder losheulen kann und ich merke wie es mir dann hinterher doch besser geht weil ich meinen GEfühlen nachgegangen bin und nichts verdrängt habe.
Wie geht es dir? Ich hoffe du hast liebe Menschen um dich und kommst halbwegs klar?!
Du versäumst nichts! SChau dass es dir halbwegs gut geht und dass es langsam wieder ein bisschen bergauf geht. Es ist so schwer, man merkt einfach immer wieder dass jemand fehlt und es holt einem immer wieder ein!

Liebe Carmen! Schön, dass du wieder schreibst und danke für den dicken Drücker! Es freut mich dass du wieder einen Mann im Haus hast, ich hoffe er hält dich auf Trapp! Es tut gut, nicht wahr!

Ich war heute morgen wieder bei Papa. Das Grab ist gerade so schön! Es blüht alles so herrlich! Und ich habe heute Nacht wieder einmal von ihm geträumt. Er war mir ganz nahe. Ich habe zwar geträumt dass er irgendetwas wollte und ich ein bisschen genervt war. Beim Aufwachen hatte ich dann ein schlechtes Gewissen weil ich geträumt hatte dass ich genervt war aber wenn ich so nachdenke dann war das halt ein Traum so direkt aus dem Leben, nichts vorgetäuscht oder verschönert. Einfach so wie es halt manchmal war.
Wir hatten halt auch manchmal unsere kleinen Reibereien aber alles in allem haben wir uns super gut verstanden und immer zusammengehalten. Aber es war ein komischer Traum. Nicht so wie man es sich vorstellt wenn man von einem Menschen träumt der nicht mehr bei uns ist.

Einen ganz schönen Sonntag wünsche ich euch!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #3  
Alt 04.08.2013, 11:42
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

mir geht es soweit ganz gut. Ich versuche nicht zu sehr darüber nachzudenken. Manchmal klappt es und manchmal auch so gar nicht. Ich arbeite seit letzter Woche wieder und dadurch kommt ein wenig Normalität zurück.

Ich habe noch gar nicht von meiner Mama geträumt.Ich würde sooooo gern, damit ich sie endlich mal wiedersehe!

ICh wünsche Dir einen schönen sonnigen Sonntag!

Drück Dich, Tina.
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  #4  
Alt 04.08.2013, 13:03
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Tina!
Es freut mich, dass es dir soweit gut geht. Ich weiß, man kann nicht immer unbedingt von "gut" sprechen aber man lernt mit der Zeit mit dem Verlust zu leben. Bei mir dauert es auch noch, es sind nicht alle Tage gleich gut oder schlecht, es wechselt immer wieder ab.
Es ist gut, dass du wieder in die Arbeit gehst und dass wieder ein bisschen Normalität einkehrt. In der Arbeit wird man dazu gezwungen sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und an etwas anderes zu denken.
Ich habe gerade Ferien, anfangs konnte ich mit dieser Ruhe gar nichts anfangen, jetzt, wo ich mich schön langsam wieder auf die Arbeit vorbereiten muss habe ich ganz und gar keine Lust dazu und muss mich wieder dazu zwingen. Aber es hilft nichts und wir müssen weitermachen ob wir wollen oder nicht und unsere Eltern wünschen sich dass wir wieder ein bisschen Normalität haben, da bin ich mir ganz sicher.

Ich glaube das mit dem Träumen, das kommt noch! Man lässt es anfangs noch nicht zu. Bei mir hat es auch länger gedauert und ich wollte auch unbedingt von Papa träumen. Aber es ist ganz selten dass ich von ihm träume. So wie heute Nacht, einfach so!

Du hast gefragt wie es meiner Mum geht?! So la la, es geht. Sie lässt sich nichts anmerken und probiert so gut es geht zu leben. Man merkt aber trotzdem dass sie sehr sehr traurig ist. Manchmal ist sie sehr überdreht und möchte alles auf einmal machen und dann wieder sehr unkonzentriert. Aber auch sie lernt langsam damit umzugehen. Sie geht nicht so gerne ans Grab, sie spricht zuhause mit Papa aber sie hat zum Grab nicht den Bezug. Alles ist recht solange es gut tut und ein bisschen hilft!
Sie hatte ja von Papa das Auto übernommen und hatte dann erst vor ein paar Wochen einen schrecklichen Unfall mit einem Radfahrer. Gott sei Dank ist nicht mehr passiert außer ein paar Prellungen und Dellen am Auto. Aber sie war sehr geschockt und es tat ihr so leid dass es mit Papas Auto passiert war.
Wir versuchen halt so gut es geht zu leben und es uns gut gehen zu lassen. Es klappt nicht immer weil uns die Traurigkeit immer wieder einholt aber wir wissen dass Papa nur das Beste für uns möchte und wir versuchen es auch umzusetzen und die schönen Momente zu genießen.

Ich drück dich ganz feste und wünsch dir einen ganz schönen sonnigen Sonntag! Alles Liebe
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #5  
Alt 05.08.2013, 21:59
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

das Du mit der Ruhe zunächst nicht zurecht gekommen bist, das kann ich sehr gut verstehen. Ich versuche auch gerade, mich ständig zu beschäftigen. Allerdings merke ich auch manchmal, dass es mir gar nicht gut tut ständig unterwegs zu sein. Ich werden nämlich manchmal plötzlich ganz traurig und dann wäre ich doch gerne für mich alleine...

Meine Mama war auch so furchtbar traurig, als mein Papa gestorben ist. So wirklich was anmerken lassen wollte sie sich aber auch nicht, da sie auch für uns stark sein wollte. Wir haben trotzdem gemerkt, wie sehr sie gelitten hat. So ca. nach einem halben Jahr hat sie auch angefangen, wieder Dinge zu tun. Das hat sie ein bißchen zurückgebracht in ihr (neues) Leben. Einen Ehepartner nach so vielen Jahren zu verlieren ist bestimmt auch die Hölle, wobei sie immer gesagt hat, dass sie froh ist, dass nicht meine Schwester oder ich gestorben sind.

Wegen der paar Dellen im Auto wäre Dein Papa bestimmt nicht böse gewesen. Er ist bestimmt sehr froh, dass Deiner Mama und dem Radfahrer nichts passiert ist. Aber das meintest Du wahrscheinlich gar nicht. Sondern eher, dass Deine Mama traurig war, dass sie etwas gefährdet hat, was Deinem Papa gehörte.Das kann ich auch gut verstehen. Ich könnte es auch gerade ganz schlecht ertragen, wenn etwas kaputt ginge, an dem meine Eltern hingen.

Gestern Nachmittag musste ich an Dich denken, da Du des öfteren geschrieben hast, dass Du Sonntage schlecht ertragen kannst. Nun weiss ich, was Du meintest. Ich mag im Moment auch keine Sonntage mehr.

Heute wurde ich auch um längen nach hinten geworfen. Ich musste im Hospiz anrufen, um den Warteplatz für meine Mama frei zugeben. Ich sprach mit einem netten Pfleger und war danach ganz stolz, dass ich es ziemlich rational über die Bühne gebracht habe. War ja auch auf der Arbeit. Kurze Zeit später klingelte mein Handy. Ich konnte aber nicht ran gehen. Da hat mich die nette Schwester angerufen, die mir damals das Hospiz zeigte und mit der ich ein ganz tolles Gepräch über meine Mama hatte. Sie hat mich angerufen, um mir ihr Beileid auszusprechen und um zu hören, ob alles so gelaufen ist, wie wir uns das gewünscht haben. Das war irgendwie hart und ich musste den ganzen Tag an das damalige Gespräch denken. Ich habe sie auch zurückgerufen, aber sie war nicht mehr da. Sie hat nun 2 Wochen Urlaub. Ich werde sie danach nochmal anrufen.

Drück Dich!

Tina
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  #6  
Alt 07.08.2013, 14:39
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Beiträge: 845
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Tina!

Ich kann dich so gut verstehen, auch ich versuche immer wieder mich abzulenken und wenn ich dann unterwegs bin kommt oft ein ganz komisches Gefühl auf wo ich plötzlich keine Menschenmengen aushalte. Man versucht war dass man sich beschäftigt aber irgendwie holt es einem dann mitten drunter ein und man kann gar nichts dagegen machen.

Heute vormittag habe ich mir mal die Zeit genommen und bin ganz alleine Nordic Walking gegangen. Sonst gehe ich auch gerne aber eben entweder mit dem HUnd oder ich laufe. Aber während dieses eintönigen Gehens heute schlichen meine Gedanken wieder ganz schnell zu Papa. Ich stellte ihn mir vor wie er war, wie er seine heißgeliebten gebackenen Calamari oder sein gemischtes Eis mit Schlag aß und musste plötzlich ganz arg zu weinen beginnen. Ich habe mich dann auf eine Bank gesetzt und mich so richtig ausgeheult. Danach ging ich weiter und es ging mir besser.
Manchmal, gerade in Ruhezeiten, überkommt es mich so richtig und ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Ich merke, wie ich mich immer mehr mit Mama zanke und streite, eigentlich wegen Kleinigkeiten. Irgendwie sind unsere Nerven doch noch immer nicht die Besten und wir lassen das dann gegenseitig an uns aus. Wir reißen uns zwar dann wieder ganz schnell zusammen und versuchen wieder normal miteinander umzugehen aber es ist öfter als früher.

Ach Tina, ich kann mir vorstellen, dass dich dieses Gespräch mit dem Hospiz wieder nach hinten geworfen hat. Solche Dinge erinnern einfach zu sehr an diese schlimme Zeit. Ich hoffe du hast das Gespräch mit der Schwester vom Hospiz bald hinter dir. Ich war auch sehr erleichtert als wir uns so zwei Wochen nach Papas Tod im Krankenhaus bedankt haben. Leider war ja Papas Arzt nicht da, ich hätte gerne noch mit ihm gesprochen. Irgendwie habe ich mir dann später überlegt dass ich mich nicht mehr bei ihm melde um über Papa zu reden weil es mich nur noch mehr gequält hätte. Deshalb habe ich mich dann dafür entschieden dass ich es so gut sein lasse wie es war und nicht mehr nachbohre.

Ja, diese Sonntage sind furchtbar, auch für mich immer noch. Sonntag ist oder war eben ein richtiger Familientag. Auch wenn wir "nur" gemeinsam beim Mittagstisch oder vor dem Fernseher gesessen haben, wir waren eine richtige Familie. Ich vermisse diese Sonntage!

Ich hoffe du kannst dich heute wieder ein bisschen ablenken, alles Liebe!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #7  
Alt 08.08.2013, 21:57
Brinchen Brinchen ist offline
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Beiträge: 1
Ausrufezeichen AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

..traurig wenn ich das alles hier lese! Ich kann so vieles nachvollziehen! Mein
Vater ist am 7.11.12 gestorben, mit 59 Jahren an Darmkrebs.. Es war eine
grauenvolle zeit alles mitzuerleben bis zur letzten Minute! Es hat mir immer
Kraft gegeben in Foren zu lesen und zu sehen wie es anderen geht. Ich habe leider keine Geschwister und fühle mich oft alleine mit
der Trauer.. meine Mutter trauert auch aber .. es ist eben
anders.. es ist selbst heute noch irgendwie so irreal was im November passiert ist! Fühlt sich hier jemand auch neben der Spur? Wie in einer
Hülle meistert man trotzdem sein
Leben?! Meine Energie ist so schwach.. Ich bin schnell ausgelaugt und müde! Habe das Gefühl am liebsten nichts mehr zu machen da
mich seid ca.
3 Monaten alles überfordert vor allem die tägliche arbeit' und das mit 25 Jahren!! Das Gefühl macht mich noch verrückt! Kennt ihr das auch? Ich hoffe auf Verbündete Liebe Grüße
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