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  #1  
Alt 02.01.2014, 10:59
Oli 76 Oli 76 ist offline
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Registriert seit: 27.10.2013
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Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Fühl dich erstmal gedrückt!

Bei mir war es auch so, das meine Frau ( lebe in einer Gleichgeschlechtlichen Beziehung, um Verwirrungen auszuschließen) von Beginn an bescheid wusste und sonst keiner.
Da wartet man immer auf den berühmten richtigen Augenblick und dieser kommt einfach nicht!
Meinen Eltern hab ich es dann scheibchenweise serviert, obwohl ich das Ergebnisse der Biopsie schon hatte, hab ich so getan, als wäre noch nichts raus. Dann konnten sie sich an den Gedanken gewöhnen und zu Hause schon mal diskutieren, was ist wenn usw.

Ich hatte eh von Beginn an diese vorahnung , für mich war und ist die Diagnose an sich gar kein drama ! Vielleicht kommt das ja noch, aber das drumherum empfinde ich für schlimmer!

Ich wünsch dir ganz viel kraft!

LG Oli
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  #2  
Alt 02.01.2014, 12:58
Punika1703 Punika1703 ist offline
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Beiträge: 24
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Das tut mir leid das du dich nun mit der ganzen Sch.... Rumschlagen musst.
Ich gäbe die Diagnose Anfang Juli bekommen und mir war schnell klar das ich nicht anfange verstecke's zu spielen. Mein Mann wusste es sofort und meine engsten Freunde habe ich noch vor dem entgültigen Befund eingeweiht. Meine Freundin ist dann auch zum Knochensinthgram mit gekommen. Da meine Schwester und auch meine Mutter in den letzten beiden Jahren an Krebs gestorben sind war die grosse Frage auch wie sag ich es meinen Kindern (5 und 8)? Wir haben uns dann entschieden ihnen zu sagen an was ich erkrankt bin, haben ihnen erklärt das ich jetzt Medikament bekomme mit denen es mir erstmal immer wieder schlecht geht, aber ich in einem Jahr wieder gesund da raus marschiere (falls es dann anders ist sind sie wieder etwas älter und meine Prognose ist auch gut) Sie gehen toll damit um und auch mein haarverlust war nicht schlimm. Auch in dem Dorf wo ich wohne habe ich es nicht verheimlicht und natürlich wird auch geredet, aber die Hilfsbereitschaft war grösser.
Der Weg der jetzt vor dir liegt scheint lang aber auf einmal ist es vorbei! Ich wünsche dir viel Kraft!!;!
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  #3  
Alt 02.01.2014, 19:39
Zoraide Zoraide ist offline
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Beiträge: 479
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Zitat:
Die letzten Worte waren: "Bereiten Sie schon mal Ihre Familie vor".

Wie macht man das denn? (…) wie habt ihr die Family vorbereitet. (…) Mein Mann ist der einzige der Bescheid weiß. Mein Sohn ist 22 Jahre und meine Tochter 11 Jahre. Die sind doch derzeit noch so unbeschwert und frei von Ängsten und Sorgen. Das ist doch dann von heute auf morgen vorbei?
Sie werden eine andere Seite des Lebens kennenlernen.

Nach der Diagnose habe ich - bevor ich sämtliche Ratgeber zum Thema Brustkrebs verschlungen habe - bei einer Beratungsstelle angerufen, die sich auf Kinder spezialisiert haben, deren Eltern an Krebs erkrankt sind. Ich fand die Beratung insofern hilfreich, weil auf die altersabhängige Wahrnehmung des Kindes eingegangen wurde. Es gibt meines Wissens zwei Beratungszentren in D. Mein Brustzentrum hat sogar eine Onkopsychologin, die sich auf Kinder spezialisiert hat.

Bis die Therapie anfängt, dauert es schon 2-6 Wochen - gerade wenn man eine Zweitmeinung einholt oder ein zweites oder drittes Brustzentrum sich anschauen geht. In dieser Zeit kann man das Haus noch einmal von oben bis unten durchräumen und alles wichtige Unerledigte erledigen. Dann kann man sich die Finanzen anschauen. Ausserdem ist Hilfe organisieren immer gut. Wer könnte einem wie helfen? Wie kann man die Helfer organisieren? Wie kann man das Leben der Kleinen am Laufen halten, damit sie zum Turnverein, Musikunterricht etc. kommt. Wie kann das Familienleben weiterlaufen, auch wenn die Mama einen Tag sich im "Extrem-Coaching" üben muss?
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  #4  
Alt 02.01.2014, 20:19
Lisa.mone Lisa.mone ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hi,

fühl dich erst einmal gedrückt.
Habe auch eine 11-jährige Tochter, als ich die Diagnose am 21.11. bekommen habe, hatten wir den nächsten Tag eine ausführliche Besprechung in einem Brustscreening-Center.
Für mich war auch die schwierigste Frage "wie sag ich es meiner Tochter?"
Die Ärztin meinte dann sofort, wenn sie es ihr gesagt haben, dann fällt ihnen auch eine Last ab. Wir haben es ihr dann auch gleich an diesem Nachmittag gesagt, man sollte es nicht unbedingt abends tun, und das war auch echt heftig. Allerdings wollte ich verhindern, das sie es von jemandem anderen erfährt; das wäre noch schlimmer.
Ihre erste Frage war dann "Mama, stirbst du?" Darauf sollte ich vehement lt. der Ärztin mit "Nein" antworten. Wenn sich im Laufe der Erkrankung die Situation noch ändern sollte, könnte man immer noch darüber mit ihr sprechen. Der 1. Tag war natürlich mit viel Tränen, Fragen und Sorgen behaftet, allerdings hat sich das jetzt in den letzten Wochen wesentlich gebessert. Jetzt fragst sie nur jeden Morgen "Mama, hast du noch Haare?" Hatte meine 1. Chemo am 16.12., nächste steht nächsten Dienstag an und so langsam rieseln die Haare.

Ich gehe aber auch recht locker mit der Situation um und sie merkt auch, dass es mir 1-2 Tage nicht so gut geht, aber das das kein Dauerzustand ist. Habe jetzt sogar, ohne Arbeit, ja noch viel mehr Zeit für sie.
Hoffe, du bekommst schnell gesagt, was jetzt ansteht und ich kann dir nur den Rat geben, sei offen und ehrlich und versuche es nicht zu verheimlichen, daran gehst du nur kaputt.
Und auch wenn es für die Kinder hart ist, und du sie aus ihrem "behüteten" Leben aushebelst, so werden die Kinder daraus auch irgendwann stärker draus hervorgehen und lernen, was im Leben wichtig ist und was unwichtig ist; sie werden daran wachsen.

Alles Gute für dich
LG Simone

Habe von meiner Ärztin noch nette Lektüren zu dem Thema bekommen, frag doch mal nach.
Meine Titel: "Mir sagt ja doch (K)einer was!"
"Warum trägt Mama im sommer eine Mütze?" und
"Mein wunderschöner Schutzengel - Als Nellys Mama Krebs bekam"
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  #5  
Alt 03.01.2014, 08:35
Rose18 Rose18 ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 95
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Guten Morgen.
Auch ich drück dich erstmal. Am Anfang ist das alles erstmal ein Schock, aber du wirst sehen mit der Zeit wird es besser. Mein Sohnemann hat sich auch sehr gefreut, dass Mama erstmal öfters zu Hause war. Es gibt eine tolle Broschüre bei der TK"Mama was hast du? ". Google einfach mal sie ist online.Vielleicht hilft sie dir? Alles Gute.
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  #6  
Alt 03.01.2014, 15:23
Maike0509 Maike0509 ist offline
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Ort: Hessen
Beiträge: 43
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo,

ich kann dir aus verschiedenen Sichtweisen berichten.

Zunächst war ich mit ca. 16 Jahren in der Situation von der Krebserkrankung meiner Mutter zu erfahren. Mein Bruder war zu dieser Zeit 9 Jahre alt. Ich empfand es als wichtig, dass ich relativ zeitnah über die Situation meiner Mutter informiert wurde. Jedoch habe ich auch erfahren, wie lange sie (meine Eltern) es schon wussten und mir erst einige Wochen später davon erzählt haben. Darüber habe ich mich zwischenzeitlich auch geärgert. Mir war es damals wichtig informiert zu werden, meine Eltern wollten mich jedoch schonen. Es ist schwierig und von Person zu Person unterschiedlich.
Zunächst verlief alles ok, jedoch wurde nach 2 1/2 Jahren ein Rezidiv festgestellt. Hier habe ich mich gerade in meiner Prüfungsphase befunden. Daher haben meine Eltern auch hier wieder gewartet es mir mitzuteilen.
Leider ging diesmal nicht alles gut und sie starb als ich 19 Jahre alt war und mein Bruder 12.
Ich wurde recht gut mit einbezogen, mein Bruder jedoch nicht, da meine Mutter ihn schützen wollte. Heute ist er stink sauer, dass er so Vieles nicht erfahren hat oder erst nach einigen Jahren. Er schafft es bis heute nicht, damit klar zu kommen und macht sich selber auch viele Vorwürfe.

Nun habe ich am 23.12. selber die Diagnose Brustkrebs erhalten und stelle fest, dass ich den Weg gehen muss, der für MICH der Richtige ist, trotzdem aber meine Familie und mein Umfeld nicht überrumpeln will. Schwierige Situation. Da ich mit der Diagnose aber recht gut umgehen kann, habe ich mich entschieden allen zeitig Bescheid zu sagen. Da Weihnachten kam, haben wir alle Familienmitglieder getroffen. Wir (mein Mann und ich) haben es somit gleich allen mitgeteilt. Sie merkten jedoch nach dem ersten Schock, dass es mir gut geht und ich meinen Weg gehen werde. Somit haben sie sich gut fangen können und man konnte auch wieder zusammen lachen.

Ich drücke dir die Daumen, dass du den Weg findest, der für dich und deine Familie der Richtige ist.
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  #7  
Alt 03.01.2014, 16:32
Benutzerbild von Polaris
Polaris Polaris ist offline
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Beiträge: 130
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo Mona,
sammle alle Befunde in einem Ordner und lass dir alle Kopien geben. Das ist wichtig. Für dich, um alles nochmal nachzuvollziehen, für andere Ärzte, für eine Zweitmeinung zur Therapie (die ich mir persönlich im Nachhinein schon bei der Ersttherapie holen würde, damals war ich aber völlig von der Rolle und habs nicht gemacht, erst später dann).

Meine Kinder waren 2010 6 und 7 und ich 40 Jahre alt. Ich habe ihnen und meiner Mutter damals gesagt, dass ich viele Untersuchungen haben werde jetzt. Deine Tochter ist ja etwas älter, da kann man das sicher auch anders sagen. Meine Kinder haben ja auch mitbekommen, dass ich zum Arzt muss, dass ich ein fettes Pflaster auf dem Busen habe von der Biopsie. Bei der Sentinel-OP habe ich ihnen dann das mit den Wächtern erklärt, die gegen die bösen Zellen im Busen kämpfen und verhindern, dass die da rauskommen. Und man muss jetzt schauen, ob die Wächter gewonnen haben oder nicht.
2013 wurden bei mir Kochenmetastasen entdeckt und jetzt sind meine Kinder 9 und 10. Sie wussten von Anfang an alles, also so viel wie wir Eltern eben auch wussten. Ich habe ihnen nichts von Aussichten und Wahrscheinlichkeiten gesagt, aber sie haben gesagt, sie wollen alles wissen, denn das, was sie sich selbst vorstellen, ist 100mal schlimmer.

Vor allem meine Tochter hat abends im Bett viel geweint und gehofft, dass es keiner merkt. Und sie spielen viele Waisenhausspiele... naja, das liegt wohl auch an den ganzen Lindgren-Büchern ;-)

Vorbereiten ist von dem Arzt nicht der passende Ausdruck, finde ich. Was heißt vorbereiten? Auf was? Du weißt ja selber nicht, was alles auf dich einstürzen wird.
Ich würde einfach sagen, was ist. Du bist jetzt dran und du brauchst Hilfe.

Ich wünsche dir alles Gute,

LG Polaris
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