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  #1  
Alt 27.01.2014, 19:48
FamilieG FamilieG ist offline
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Standard Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Hallo ,
auch hier geht es um meinen Vater. Er bekam Ende des letzten Jahres die Diagnose LK Stadium IV. Im Moment bekommt er Chemo.
Die Frage ist ja relativ klar, ich will sie aber schon noch erläutern.
Ich als Nichtraucher habe da natürlich eine andere Sicht als meine rauchenden Geschwister, aber trotzdem möchte ich meinem Vater ja gerade jetzt nicht was wegnehmen wenn es micht auch einen großen Nutzen für ihn hätte. Die Zeit Glaubensfragen zu stellen ist nämlich im Moment nicht.
Also hat er im Moment noch einen Nutzen davon aufzuhören der gravierend über dem jedes anderen Rauchers liegt, oder schadet es vieleicht gar jetzt mitten in der Chemo noch einen Nikotinentzug zu machen?
Muss noch dazu sagen das er selbst auch.am überlegen ist. Er lag fünf Tage im krankenhaus und hatte dort keinerlei Verlangen nach einer Zigarette. Auch zuhause sagt er öfter er könne ja eigentlich aufhören aber dann raucht ihr alle und dann will man ja auch. Aber jetzt sagt er eben auch oft das es jetzt ja egal sei
Gruss Frank

Geändert von FamilieG (27.01.2014 um 20:29 Uhr) Grund: Erläuterung
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  #2  
Alt 27.01.2014, 20:57
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Hallo Frank,

auch ich habe Lungenkrebs Tumorstadium IV und ich rauche nach wie vor und mit Genuss!

Meine Onkologen (beide Nichtraucher) sagten mir bei der ED (vor 2 Jahren): " Frau X., wenn Sie weiterrauchen, wird der Tumor dadurch nicht wachsen. Wenn Sie aufhören, wird er dadurch nicht schrumpfen.." Zudem wurde mir gesagt, das ein Entzug besonders in der heftigen Phase der Erstdiagnose schwer sein würde. Da stürmt soviel auf den Patienten ein, das der Stress eines Entzugs nicht unbedingt förderlich wäre. Es gibt Untersuchungen, das Chemo bei Rauchern nicht so gut anschlägt. Das wurde mir allerdings von den Ärzten nicht gesagt. Nun, bei mir hat die Chemo super angeschlagen... Ich könnte mir aber vorstellen, das der Verlauf bei LK bei Rauchern (auch Ex-Raucher) grundsätzlich schlechter ist, da die Lunge einfach vorgeschädigt ist.

Ohne Frage ist Rauchen ungesund! Aber dein Dad ist erwachsen.. Ich kann verstehen, das es für dich als Nichtraucher schwer nachvollziehbar ist! Meine nichtrauchende Schwester würde mir am liebsten die Kippe aus dem Mund hauen..

Ich muss auch erwähnen, das ich nie unter Atemnot gelitten habe. Wenn das irgendwann der Fall sein sollte, würde ich über einen Nikotinverzicht sicher nachdenken!

Vielleicht konnte ich dir ein wenig weiterhelfen, die Entscheidung deines Vaters ein wenig besser zu verstehen.

Liebe Grüße von

Heaven (dem Himmel so fern)
__________________
ED 12/2011 Primärtumor Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom (grosszellig) T2a,N2,M1b entsprechend Tumorstadium IV
Dünndarmkarzinom pT3,pN1,R0,G3
Jan-April 2012 Chemo Cisplatin/Alimta
Seit Mai 2012 in Remission Erhaltungstherapie mit Alimta bis Ende Juni 2012-seitdem Therapiepause!
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  #3  
Alt 27.01.2014, 21:36
FamilieG FamilieG ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Hallo heaven,

da habe ich mich falsch ausgedrückt. Es geht nicht darum meinen Vater von irgendwas abzubringen oder ihm was wegzunehmen. Er selbst sagt des öfteren das er ja eigentlich nicht rauchen müsse. Er selbst meinte das er im Krankenhaus kein Verlangen nach einer Zigarette gehabt hätte. Nur wäre es jetzt ja sowieso zu spät zum Aufhören. Und meine Frage bezog sich darauf ob ich oder auch wir Kinder ihm da eher etwas zureden sollen das er damit aufhört wenn es denn etwas bringt. Das davon kein Tumor mehr kleiner wird ist klar. Es geht vielmehr eher um diese Studien die du erwähnst ob es für die chemo nützlich ist aufzuhören , oder für den weiteren Krankheitsverlauf der ja durchaus auch noch zu Atemnot etc. führen kann.
Also nicht gegen ihn sondern nur mit ihm.

Gruss Frank
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  #4  
Alt 27.01.2014, 21:46
FamilieG FamilieG ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Achja..
Hast du vieleicht nähere Infos zu dieser Untersuchung oder Studie?
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  #5  
Alt 28.01.2014, 07:29
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Hallo Frank,

ich bin nur mehrfach beim googeln nach "Chemo/LK" über diese Aussage gestolpert, ohne dir jetzt konkret einen Link nennen zu können.

Viele Grüße von

Heaven (dem Himmel so fern)
__________________
ED 12/2011 Primärtumor Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom (grosszellig) T2a,N2,M1b entsprechend Tumorstadium IV
Dünndarmkarzinom pT3,pN1,R0,G3
Jan-April 2012 Chemo Cisplatin/Alimta
Seit Mai 2012 in Remission Erhaltungstherapie mit Alimta bis Ende Juni 2012-seitdem Therapiepause!
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  #6  
Alt 28.01.2014, 15:16
Benutzerbild von Taziana
Taziana Taziana ist offline
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Beiträge: 82
Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Hallo,

rauchen ist immer schädlich... Die Medikamente wirken nicht sogut.

Ein Entzug dieses Giftes wird keinem Patienten schaden! Zumal man von Nikotin sowieso körperlich kaum Entzugserscheinungen zeigt.
Meine Mutter hat auch nach der Diagnose nicht sofort aufgehört - der Arzt hat es ihr zwar nahe gelegt, weil wenn man sowieso kaum Luft bekommt, ist es natürlich nicht so prickelnd, wenn man sich da noch zusätzlich einnebelt.

Nach dem Schlaganfall hat sie dann aufgehört.

Dränge deinen Vater zu nicht, aber beführworte es nicht wegen sonem Quatsch wie Entzugserscheinungen.

Ich als Ex-Raucher kann die rauchende Fraktion z.T. verstehen... ;-)
__________________
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001
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  #7  
Alt 28.01.2014, 19:00
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Als allererstes mal: Diese These, Rauchen verhindere möglicherweise die Wirkung von Chemotherapie, ist in dieser Variante schlicht und einfach unzureichend. Es gab/gibt Laborversuche an menschlichen Lungenkrebszellen, nach denen Nikotin die Wirkung u. a. dreier häufig verwendeter Medikamente (Taxol, Cisplatin und Gemcitabin) aufhebt. Das ist deshalb ein beträchtlicher Unterschied, weil damit auch die gern zur Milderung des Entzugs eingesetzten Nikotinkaugummis und -pflaster den gleichen Effekt hätten. Die Originalstudie kann ich hier leider nicht verlinken, hier ein amerikanischer Bericht darüber.

Was seit langem bekannt ist, ist die Tatsache, dass Raucher im Normalfall mehr Schmerzmittel benötigen, weil deren Wirkungsweise herabgesetzt ist, und dass sie Operationen schlechter überstehen.

Und nun zur persönlichen Erfahrung und meinem daraus abgeleiteten Rat: Meine Lungenkrebsdiagnose war ein Zufallsbefund, als ich wegen einer anderen Sache im Krankenhaus lag und eh nicht rauchen konnte (auch kein Verlangen danach hatte). Ich erhielt den Rat, zumindest bis zur Operation (die sich einige Wochen verzögern würde) nicht wieder anzufangen - eben um diese besser zu überstehen. Da mir das Nichtrauchen auch nichts ausgemacht hat, habe ich es dann ganz gelassen und war schlagartig von allen lästigen Sachen wie Husten, Kurzatmigkeit etc. befreit. Wenn dein Vater also sagt, er könne es lassen - unterstütze ihn dabei. (Und dass ihm das mit seiner Herz-Vorgeschichte doppelt gut tun würde, stelle ich gar nicht erst in Frage.)
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  #8  
Alt 29.01.2014, 11:53
FamilieG FamilieG ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Danke für die Antworten,

es ging mir grade mal nicht um die grundsätzliche Frage ob Rauchen jetzt gesund ist oderso.
Da bin ich bei meinem Vater einfach 30 Jahre zu spät, auch Nikotinpflaster etc. fallen da raus.

Mir ging es darum ob es eben Therapieschädlich ist, und das über das Mass hinaus das Rauchen eben ungesund ist.

Der Artikel von Witch ist da natürlich schon eine klare Aussage, die mir dann aber auch wieder fast zu klar ist als das ich sie so da stehen lassen kann. Denn wenn dem so ist wäre es ja schon fast fahrlässig von jedem Arzt sie nicht zu erwähnen wenn damit die Wirkung von Cisplatin zumindest im Labor aufgehoben wurde. Damit will ich jetzt nicht den Bericht in Frage stellen.
Meinem Vater wurde zum Beispiel noch nicht einmal geraten das er mit dem Rauchen aufhören solle egal aus welchem Grunde. Und seien wir ehrlich... er wird sowieso an einem gewissen Punkt der Krankheit höchstwahrscheinlich aufhören müssen. Er wird eben nicht mit der berühmten letzten Zigarette einen glorreichen Heldentod sterben, sondern es besteht die grosse Wahrscheinlichkeit das ihn seine Symptome zum Aufhören zwingen werden.

Dank auch an Heaven die sicher aus Ihrer Sicht das für sie Richtige tut, und auch an dich Taziana.

gruss Frank
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  #9  
Alt 22.05.2014, 23:20
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wolfsherz10 wolfsherz10 ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Sorry,
will hier mal meinen Senf dazugeben. Die Aussage Raucher würden OP's schlechter überstehen ist schlichtweg Blödsinn. Habe schon einige gehabt, zuletzt 2OP's und vier Narkosen in drei Wochen. Am Tag nach Op hielt mich nix mehr im Bett. Nach Darm-OP wars der dritte Tag. Die Ärzte in den KH haben kein Problem damit, die Raucher haben sie meist am schnellsten aus dem Bett.
Nix für Ungut, wünsche allen nur das Beste.
LG Wolfsherz
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Ich habe eine Chance, ich werde sie nutzen. What else?!
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  #10  
Alt 23.05.2014, 10:07
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bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

Hallo zusammen,

@Wolfsherz: Nach "leichteren" OPs kann das durchaus sein, aber nach größeren OPs, die eventuell eine längere Zeit der Bettruhe erfordern oder die Patienten immobil sind, kann ich nach über 20 Jahren Chirurgischer Intensivstation sagen dass es die Raucher definitiv sehr viel schwerer hatten, wie die Nichtraucher, gerade wegen der Schleimproduktion und dem erschwerten Abhusten im Liegen.

Auch nach Chemotherapie, wenn man sowieso mit heftigen Nebenwirkungen zu kämpfen hat, stelle ich es mir um so heftiger vor, zusätzlich noch mit eventueller Atemnot oder Husten zurechtkommen zu müssen. Ich war froh, wenn die Puste wieder für einen ersten Spaziergang um den Block gereicht hat.

Also ich persönlich würde im Hinblick auf noch anstehende Therapien oder Krankenhausaufenthalte gerade, wenn ich kein Verlangen nach Nikotin habe, das Rauchen sein lassen und auch andere Personen bei dem Vorhaben unterstützen.

Herzliche Grüße an alle und jedem sei bei dem Thema gerne seine eigene Meinung gelassen, schließlich entscheidet auch jeder für sich selbst .

Birgit (Ex-Raucher)
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  #11  
Alt 23.05.2014, 16:32
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wolfsherz10 wolfsherz10 ist offline
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Standard AW: Nach der Diagnose Lungenkrebs - weiter rauchen?

@bifi65,

Darmtumor-OP, jetzt Chemo kann man wohl nicht als leicht bezeichnen,oder im Jahr 1999 gyn.Total-OP. Ich wollte hier auch niemanden zum rauchen animieren.
Wenns um die Lunge geht seh ich das auch bissel anders. Wenn Grippe-Viren sich die Lunge aussuchen,dann bekommt man eine Vorstellung was Ersticken bedeutet. Habs 2013 selbst erlebt. Nach dem Bauchschnitt kam ich auch nicht gleich hoch.Ich erbat einen Bettgalgen und es klappte fast sofort, am 3. Tag nach OP war ich bereits im KH-Park. Der Wille spielt eine große Rolle. Gut möglich dass ich mehr einstecken kann als andere,scheint manchmal so.
Nix für ungut, ist eben mein Erlebtes.
Wünsche Allen nur das Beste LG wolfsherz
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