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#1
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Liebe Triangel,
mein tiefes Mitgefühl. Beim Lesen hab ich Mamas Tot nochmal erlebt und weine mit dir. Das Brodeln in den Atemwegen, die Atemaussetzer, es war genauso. Ich drück dich und wünsch dir viel Kraft für die nächste Zeit
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Liebe Grüße, Nadine Meine Mama Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom 01/12 04.01.14 ins Licht gegangen ![]() Ich werde dich nie vergessen Mama, du fehlst. |
#2
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Ich konnte heute mittag nicht antworten. Wie so oft in diesem einem Jahr seit wir uns hier kennen gelernt haben, hatte ich das Gefühl das ich was von euch lesen werde, wenn ich mich anmelde.
Ich weine auch jetzt noch. Deine Heldin war meiner sehr ähnlich und ich hab deine Mama wie auch meine für ihren Kampfgeist, Mut und Stärke sehr bewundert. Ich bin seit dem Lesen deiner Nachricht sehr traurig und hab auf das Bild meiner Mama blickend gesagt, das nun eine weitere Heldin zu den vielen anderen dazu kommt Ach ich finde keine tröstenden Worte Wie gern würde ich dich drücken ohne Worte Ich bin heute zurück versetzt an den Tag als Mama für immer die Augen schloss. Ich bin in Gedanken bei dir und dein Gebet das du für uns mir geschickt hast, bete ich für euch. Ihr habt alles richtig gemacht! !! Yv. Die Heldinnen tragen wir in unseren Herzen.
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Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV, Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen Geändert von papillon0110 (09.02.2014 um 01:12 Uhr) |
#3
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Liebe Angehörige,
erst einmal möchte allen, die einen Angehörigen verloren haben, mein herzliches Beileid aussprechen. Es ist schlimm, was Ihr wegen uns, Krebskranken, zu leiden habt - auch über den Tod hinaus. Ich selbst habe Lungenkrebs im Stadium 4 mit Metastasen in der Leber, in fast allen Knochen und in der gesamten Lunge. Die Diagnose kam überraschend vor einem Jahr und es ist ein Wunder, dass ich noch lebe. In der letzten Zeit geht es langsam bergab. In der kommenden Woche werde ich erfahren, ob man für mich noch etwas tun kann oder ob ich mich auf das Ende vorbereiten muss. Ich möchte in diesem Fall in eine Hospiz. Lange habe ich überlegt, ob ich hier diesen Beitrag schreiben soll. Ich möchte Euch meine Überlegungen darlegen und um Eure Meinung bitten. Ich lese hier meistens, wie friedlich und zufrieden die Menschen in der letzten Lebensphase sind und wie friedlich sie einschlafen. Auch wird oft vom Lebensgenuss gesprochen - jeder Tag wird genossen. Was den Tod selbst anbetrifft, ist es für mich tröstlich, dass mir eventuell lange Quallen erspart werden. Ich gehe davon aus, dass das friedliche Einschlafen auf den Medikamenten beruht, die einem verabreicht werden, so dass der Kranke nicht mehr mitbekommt, wie es ihm geschieht. Ich frage mich aber, inwiefern die Freude und Genuss am Leben nur Euch, Angehörigen, vorgespielt werden, dass es Euch leichter kommt, Euch mit dem Zustand abzufinden. Ich spiele meinen Kindern und Freunden auch vor, dass es mir besser geht, als es ist. Erst wenn ich alleine bin, überfällt mich die echte, grenzlose Trostlosigkeit und ich muss viel weinen. Dann denke ich auch, dass ich keine Lust habe, bis ans Ende meines Lebens für die Hospizbesucher die Rolle der Fröhlichen spielen zu wollen, sondern dass ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen möchte, das aber ohne Zuschauer. Ich denke, ob es nicht besser für alle wäre, dass ich mich von allen vor der Aufnahme in die Hospiz verabschiede und dort keinen Besuch bekomme. Wäre es für die Familie nicht einfacher, an der letzten Phase nicht teilzunehmen, anstatt jeden Tag zu verfolgen, wenn der geliebte Mensch immer weniger wird, möglicherweise leidet... Ich lese oft von traumatischen Erlebnissen der Angehörigen, die ich meiner Familie ersparen möchte. Oder ist es wichtig, bis zum Ende da sein zu dürfen? Es tut mir Leid, dass ich Euch in Eurer Trauer in Eurem Leiden damit beschäftige, aber ich kenne niemanden, der solche Erfahrungen gemacht hat und mich beraten könnte. Krake |
#4
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Liebe Krake,
danke für Deinen mutigen und ehrlichen Beitrag. Es ist bestimmt sehr sehr schwer mit so einer Tatsache konfrontiert zu werden. Daher finde ich es sehr wichtig, dass jeder in deiner Familie, der dir Nahe steht nur soweit was mitbekommt wie du es zulassen möchtest. Als meine Mutter wusste dass sie nie mehr gesund wird und wusste dass sie sterben muss haben wir alle Gefühle zugelassen. Die schönen und weniger schönen. Es war eine sehr schwere Zeit, mitzubekommen wie das Leben aus einer lieben Person verschwindet. Das ist kaum zu ertragen. Aber: Hätte ich diese Erfahrung nicht gemacht, wäre ich heute nicht so gut darüber hinweg gekommen. Klar wollte ich manchmal weglaufen, aber nur im Gedanken. Hätte mich meine Mama weggeschickt hätte es mir das Herz gebrochen. So konnten wir uns einbringen, die Familie wuchs danach enorm zusammen, man hatte das Bedürfnis zu helfen auch wenn man nur "da" war. Als Mama starb hat sie den Moment abgewartet, als von den 7 Menschen im Haus 5 spazieren waren und ich hatte das Gefühl sie hat die Türe gehört und sich wohl gedacht "jetzt muss ich mich aber beeilen"... Es muss nicht immer jemand direkt da sein, aber das Gefühl zu haben dass Jemand in der Nähe ist ist doch schön oder? Alles Liebe für Dich Carolin |
#5
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Liebe Krake,
danke, dass Du uns an Deinen Gedanken teilhaben läßt. Ich kann nur für mich sprechen und ich habe mich sehr in Carolins Beitag wiedergefunden. Für mich als naher Angehöriger hätte nichts Schlimmeres passieren können, als dass meine Mama mich außen vor gelassen hätte, so dass ich sie nicht hätte begleiten können. Denn: So schwer das auch für mich gewesen ist, ich möchte keinen einzigen Moment missen... meine Mama war alles für mich, und ich weiß, sie hätte dasselbe für mich getan. Für meinen Mann allerdings war es sehr irritierend, wie wir als Familie offen miteinander umgegangen sind, wie stark unsere Bande sind, ihn hätte es wahrscheinlich überfordert, weil er es einfach nicht so kennt. So ist jeder anders. Meine Beziehung zu meiner Mama war sehr innig, und ich wäre nicht klargekommen, wenn auf einmal ein Cut gewesen wäre, auch wenn ich es natürlich hätte akzeptieren müssen. Das wichtigste ist, denke ich, dass du für Dich Deinen Weg gehst, dass Du entscheidest, wer Dir wann guttut und wer halt auch nicht. In dem Hospiz, in dem Mama war, hatte man die Möglichkeit anzugeben, wenn man bestimmten Besuch auch nicht empfangen wollte...vielleicht auch eine Möglichkeit... alles Liebe für Dich Andrea |
#6
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Liebe Krake,
dein Beitrag hat mich sehr bewegt. Was soll man dazu sagen oder dir gar raten. Natürlich bist du, die ja betroffen ist, erstmal die wichtigste Person, deine Befürfnisse stehen an erster Stelle. Meine Mama hat mir die letzte Zeit im Hospiz keine Freude oder Genuss vorgespielt und das war auch gut so. Sie war traurig, sehr in sich gekehrt und hat wenig gelacht, aber wenn sie es dann hat war es ehrlich. Sie hat ihre letzte Zeit bestmöglich verlebt, aber Lebensfreude war da nicht. Natürlich hat mich das oft sehr traurig gemacht und mich belastet, aber die Zeit im Hospiz mit ihr war so wichtig für mich, ich glaube hätte sie mich davon ausgeschlossen, das hätte mich so viel trauriger gemacht. Meine Mama hat einfach gesagt wenn sie Ruhe brauchte, keinen Besuch wollte, dann bin ich gegangen und umgekehrt geblieben wenn sich mich brauchte. Der Tot gehört ja nun leider zu unserem Leben dazu und ein Hospiz hilft da sehr damit umzugehen, auch den Angehörigen. Ich hab dort so viele gute Gespräche geführt, Hilfe bekommen oder auch nur eine Umarmung, das tut unwahrscheinlich viel. Ich wünsche dir alles erdenklich gute, viel Kraft deinen Weg zu gehen.
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Liebe Grüße, Nadine Meine Mama Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom 01/12 04.01.14 ins Licht gegangen ![]() Ich werde dich nie vergessen Mama, du fehlst. |
#7
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Hallo Ihr Lieben,
ganz herzlichen Dank für Euren Trost und Euer Mitgefühl. Ich laufe noch immer wie betäubt rum und kann es gar nicht richtig steuern, nicht immer wieder in Tränen auszubrechen. Als mein Vater vor einigen Jahren starb, dachte ich, mitzusterben, denn ich war ein Papa-Kind und ein Leben ohne ihn, wie sollte das bloß gehen? Aber die Mutter zu verlieren, das sprengt alles. Ich weiß nicht, wie ich in ein Leben ohne sie zurückfinden soll. Liebe "Papillon" ich schreibe dir eine PN. @ Krake Ich denke, es war sehr gut, dass du diesen Beitrag geschrieben hast. Es gibt nichts Schlimmeres, als mit Sorgen, Ängsten und Gedanken alleine zu sein und hier bekommst du Antworten und Anteilnahme. Ja, es stimmt wohl, dass der Kranke selber gar nicht mehr viel mitbekommt, weil insbesondere auf Palliativ oder im Hospiz an erster Stelle steht, dass keine Schmerzen und keine Angst da sind. So bekam meine Mutter Diazepam und Morphium, damit sie trotz Wasser und ausgeprägter Lungenmetastasen keine Luftnot hatte. Das hat sie natürlich abgedämpft und ich denke, ihr Verhalten und ihre Reaktionen waren echt, ich glaube, sie hätte unter diesen Medis gar nichts mehr vorspielen können. Ja, das friedliche Einschlafen war ausschließlich den Medis zu verdanken, nicht auszuhalten der Gedanke, wie es sonst gekommen wäre. Sie hatte zuletzt ausgeprägt den Wunsch, nur noch uns, also ihre Kinder zu sehen. Selbst die jahrzehntelange beste Freundin sollte sie nicht mehr besuchen kommen. Meinem Eindruck nach war es genau darum, weil sie nichts mehr vorspielen mochte. Eins von uns Kindern konnte es die letzten Tage nicht mehr aushalten. Meine Mutter meinte, er bräuchte nicht mehr kommen, sie sei ihm auch nah, egal wo er sei. Und so war es auch. Er war in Gedanken unentwegt bei seiner Mama und das hat sie gespürt. Ich glaube, gerade als sie auch schon in dieser Zwischenwelt war, da hatten sich Zeit und Raum aufgelöst. Anders bei mir. Ich sage nun, danke Mutti, dass ich bei dir sein durfte, danke, dass ich dich trösten durfte, danke, dass ich all das für dich tun durfte. Ich war auch dabei, als der Arzt nach 12 Stunden kam um den Schein auszustellen. Ich war dabei, als sie eingesargt wurde. Ich werde bei bei der Einäscherung dabei sein. Das alles ist sehr wichtig für mich, da ich eine große Sperre habe zu akzeptieren, dass sie nicht mehr lebt. Als es meiner Mutter noch so leidlich ging, da hat sie uns ganz sicher was vorgespielt. Es ging ihr schlechter, als sie zeigte. Aber sie hatte den Wunsch nach Normalität, wollte der Krankheit keinen Raum geben. Sie war froh, wenigstens noch für ein paar Stunden so tun zu können, als sei nichts. Als es ihr schlechter ging, hörte das von alleine auf. Liebe Krake, wenn du nichts vorspielen möchtest, dann tu es auch nicht. Finde einen Weg, der für dich gut ist. Ich bin in Gedanken bei dir. Herzliche Grüße Triangel |
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