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#1
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So, erster Arbeitstag vorbei.
Es hat irgendwie gut getan mal was anderes zu sehen, aber irgendwie habe ich meinen kleinen total vermisst. Ich weiß das es ihm bei seiner Oma gut geht, aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, das ich Ihn zweimal die Woche über Nacht abgeben muss. Bis gerade waren zwei Freundinnen da und wir haben wieder über Sachen erzählt die wir mit ihm erlebt haben, aber irgendwie wird dann immer wieder klar, das er nicht mehr zurückkommen wird. Und noch etwas habe ich heute geschafft, ich habe meinen Ehering abgenommen und in zu seinem kleinen Altar den ich gebaut habe gelegt. Das war ein großer Schritt, aber irgendwie habe ich heute im TV eine Hochzeit geschaut und es kam der berühmt Satz: "bis das der Tod euch scheidet". Ich denke noch oft an unsere Hochzeit, da macht man sich über sowas keine Gedanken und nun stehe ich mit 29 als Witwe da. Ohje, ein ziemliches Durcheinander. Aber mich bewegt gerade so viel. |
#2
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So und wieder einen Tag geschafft.
Heute war es wunderbar sonnig. Wir waren heute mittag bei meiner Schwester im Garten. Wie hast du immer zu ihr gesagt "Kichererbse". Beim heimfahren hatte ich wieder Tränen in den Augen, weil du nicht dabei warst. In solchen Momenten wird mir immer bewusst das du nie mehr dabei sein wirst. Nächste Woche wollen wir angrillen wenn das Wetter weiter so schön bleibt. Weißt du noch wie wir im Sommer fast jeden Tag gegrillt haben, die Nachbarn haben schon gelacht. Für mich alleine werde ich den Grill wohl nicht mehr anmachen. Wir haben so oft davon geträumt wie wir draußen sitzen und der kleine durch den Garten rennt und unsre Freunde und Familie dabei sind. Das alles werden wir nicht mehr erleben. WARUM????? Es hätte alles so schön werden können und nun sitze ich jeden Tag hier und weine um dich. Ich würde so gerne deine Stimme hören. Hören das du von da wo du bist auf uns aufpasst. Das du mir sagst das du uns auch vermisst und ich es schaffen kann. Jetzt muss ich wieder weinen. Morgen versuche ich das erste mal auf den Friedhof zu gehen. Mama hat angeboten mitzugehen. Aber ich will diesen Schritt mit Anton alleine gehen. Wieder ein Schritt mehr loslassen. Das Bewusstsein das du nicht mehr nachhause kommst. Werden wir uns in der anderen Welt wiedersehen? ICH LIEBE DICH THOMAS Geändert von caro1984 (08.03.2014 um 21:22 Uhr) |
#3
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liebe caro,
ich finde deine geschichte sehr rührend und traurig. auch ich möchte dir mein beileid aussprechen. es muss wirklich sehr hart für dich gewesen sein, dass alles so schnell ging. das finde ich sehr schlimm. denn, wie du schon sagtest, hattet ihr gar keine möglichkeit, euch mit der endgültigen situation auseinander zu setzen. wobei ich mir nicht sicher bin, ob es das besser machen würde. ich empfand es damals sehr schlimm, meiner mama beim sterben eigentlich zuzusehen. ich wusste, dass sie keine chance mehr haben wird und dass die chemo nur gemacht wird, um den tod etwas weiter hinauszuschieben. ich glaube, es ist egal, ob es plötzlich oder schleichend passiert. im grunde wird uns einfach ein so wichtiger mensch aus dem leben gerissen, auf den wir eigentlich nicht verzichten können und wollen, aber wir müssen. ich kann auch deinen gedanken nachvollziehen, dass du lieber deinen mann bei dir gehabt hättest, als deinen sohn. aber sie es mal so.. dein mann wäre von dir gegangen und du wärst nun ganz alleine. doch jetzt hast du noch etwas von ihm, euren sohn. du wirst also immer ein leben lang mit deinem mann verbunden sein und ihn nie vergessen, weil du ihn in eurem sohn siehst. das ist doch eigentlich so etwas wundervolles.. du könntest noch so viele kliene gegenstände, shirts und ähnliches haben, die dich an ihn erinnern. solche materiellen dinge könnten nie die erlebnisse mit euren sohn ersetzen. schreibe hier so viel du willst, rede hier mit ihm oder schreibe ihm briefe. gib dir das gefühl, weiterhin mit ihm sprechen zu können. ihm alles das zu erzählen, was du sonst täglich gemacht hast. auch wenn es nur banale dinge sind. du wirst merken, dass es dich erleichtert, weil es deinen alltag irgendwie normal macht. auch wenn das hier vielleicht nicth jeden interessiert, aber dir kann es helfen. so habe ich es zumindest empfunden. ich habe fast täglich mit meiner mum telefoniert und ihr immer vom alltag erzählt und nach ihrem tod wollte ich sie mehrmals schon anrufen oder habe ihr auch mal eine sms geschicht, was eigentlich total lächerlich war, denn das handy lag bei mir im schrank. und nach und nach habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr das bedürfnis habe, hier mit ihr kommunizieren zu müssen, da ich so mit ihr rede, im unterbewusstsein. und deine tränen, lass sie ruhig raus. mach dir keine gedanken, trauern ist normal und weinen gehört dazu. und irgendwann werden keine tränen mehr gekommen, weil du so viel geweint hast und keine lust mehr aufs weinen hast. aber dann bist du dem verarbeiten schon um einiges weiter. ich finde auch nicht, dass du schon alles von ihm wegräumen musst oder denen ring ablegen musst. mach das alles, wenn du es für richtig empfindest... und wenn es jetzt sein soll, dann jetzt. aber wenn du noch zeit brauchst, dann lass dir ruhig die zeit. ich wünsche dir ganz viel kraft für die nächste zeit. liebe grüße seestern
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Über die Zeit lernen wir mit dem Verlust umzugehen, wir müssen es einfach ertragen, aber die Einsamkeit und die tiefe Trauer bleiben immer. ![]() ![]() ![]() ![]() Diagnose Glioblastom Januar 2012.. 5 Monate.. es ging viel zu schnell ![]() Erinnerung an eine Kämpferin |
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