Bis jetzt stark gewesen.... - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Cassini · #1 26.06.2014, 22:42

Liebe Heike

Ja, normalerweise bin ich auch ein Profi im Verdrängen. Mein Alltag ist mit meinem Beruf, Haushalt und den beiden Töchtern (9 und 15 Jahre) die noch Zuhause leben recht gut gefüllt. Doch jetzt scheine ich an meine Grenzen gekommen zu sein.
Wir sind vor zwei Tagen Großeltern geworden und diese krasse Gefühlsachterbahn nimmt mich doch arg mit.

Schlimm finde ich es, nicht zu wissen ob die Chemo an seinem schlechten Zustand Schuld ist oder ob es der Anfang vom Ende ist, weil die Therapie nicht wirkt.

Liebe Grüße
Cassini

Marmot · #2 26.06.2014, 23:09

Hallo liebe Cassini,

es tut mir so leid, dass du und dein Mann auch mit so einem Schicksal kämpfen müsst.

Glückwunsch, dass ihr schon Großeltern geworden seid, auch - ich erlaube mir diese Anmerkung, wenn ich das mit 15 dann schon sehr früh finde. Aber die Kinder sind der beste Trost oder? Ich sage meinen Jungs (19 und 22) auch immer, dass ich (42) Oma werden möchte :-)

Du wirst die Kraft haben; "Will`s die Liebe" - in einem anderen Thread hat Grisu ein schönes Gedicht gepostet, das ist auch so, wie dort zum Ausdruck gebracht wird.

Mir geht es gerade genauso wie dir. Der Zustand meines Mannes wird immer schlimmer, verrückt ist, dass die Blutwerte angeblich richtig gut sind, aber nach jedem Essen hat er noch mehr Wasser im Bauch und heute sind beide Beine voll Wasser. Die Leber stellt eindeutig ihre Arbeit ein und ich gebe auch der Chemo die Schuld, obwohl die Onkologin das ganz anders sieht ... und mein Mann unbedingt weiter machen möchte.

Rudi - wieder aus einem anderen Thread - meinte mal, die Wahl bestünde zwischen "Pest" oder "Cholera" - sehr treffend! Entweder die Metastasen machen die Leber kaputt oder die Chemo - so jedenfalls sehe ich es mittlerweile.

Ab morgen beginnt eine Ernährung über den Port. Es hat sehr lange gebraucht, bis er sich damit einverstanden erklärt hat...

Mein Mann meinte neulich, ich sehe ihn nur noch diagnostisch an; das ist mein Schutz, um nicht zu zerbrechen

Du schaffst den Kampf und den Alltag, du wirst über dich hinaus wachsen!

Liebe Grüße
Marmot

Cassini · #3 26.06.2014, 23:46

Liebe Marmot

Vielen Dank für deine Worte.

Gott bewahre, die junge Mutter ist 25 Jahre

Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.
Wir haben fünf Kinder (27,25,23,15 und 9 Jahre) die drei Großen stehen alle schon auf eigenen Beinen und unterstützen uns zur Zeit wo sie nur können.
Du hast Recht, die Kinder sind eine großer Trost, geben mir Halt in unserer ungewissen "Zukunft".

LG
Cassini

mausi69 · #4 27.06.2014, 22:31

Liebe Cassini!

Herzlichen Glückwunsch zum Enkel das ein wenig Licht in eure traurige Situation bringt!
Wenn ich alles richtig verstanden habe bekommt dein Mann eine palliative Chemotherapie?

Die gleiche bekam meine Mama auch auch in den selben Abständen!
Anfang Juni hat sie jedoch abgebrochen weil sie keine Lebensqualität mehr hatte, es ging ihr so schlecht wie deinem Mann!
Überlegt euch einfach mal eine Pause einzulegen und schaut ob es ihm dann besser geht!

Die palliative chemo soll ja eigentlich die Lebensqualität verbessern und wenn das nicht mehr der Fall ist sollte man wirklich überlegen ob eine Pause sinnvoll wäre!
Unser onkologe sagte das es nicht schlimm ist eine Pause zu machen!

Ich wünsche euch ganz ganz viel Kraft!

Lg mausi

Biene703 · #5 28.06.2014, 07:19

Hallo Cassini,
ich verstehe dich so gut!!!Ich versuche auch,stark zu sein,es gelingt mir nicht immer.Mein Mann war immer mein "Fels in der Brandung".
Das er sterben wird,habe ich noch nicht begriffen und will es auch gar nicht begreifen.Die Hoffnung stirbt zusetzt.
Du hast 5 Kinder,das ist soo viel wert.Da können die Kinder auch untereinander Halt finden.
Wir haben leider nur eine Tochter (15).Oft denke ich jetzt,was wird aus ihr ,wenn mir etwas passiert........Sie ist ganz allein.
Wir haben auch ehrlich mit ihr über die Situation gesprochen,aber sie macht vieles mit sich selber ab.Noch so eine große Sorge von mir.
Liebe Grüße
Sabine