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  #1  
Alt 13.07.2014, 14:25
nichtalleine nichtalleine ist offline
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Registriert seit: 05.04.2014
Beiträge: 115
Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

Vielen lieben Dank Thomas! <3

Ich bin nicht alleine... Meine Mama ist auch für mich da. Und es hilft mir sehr mit ihr über Papa zu reden. Es tut ihr auch sehr weh, aber sie ist realistisch und redet ganz klar mit mir. Das ist gut, denn es hilft nichts irgendwas zu verschönigen oder mit irgendwas hinter dem Berg zu halten.
Gestern als ich hier geschrieben habe, saß ich ja in der Küche. Als ich fertig war mit schreiben, kam Mama und wir haben uns im Arm gehalten und geweint. Kurz danach habe ich Mama geholfen Papa wieder zum Sofa zu bringen. Mir standen schon wieder die Tränen in den Augen... Als ich mich umdrehte, stand mein Bruder direkt vor mir und hielt mich fest... Meine Frau ist auch immer für mich da... Ich bin stark und ich schaffe das. Vor allem vor Papa, damit ich ihm das gehen nicht unnötig schwer mache. Er ist sehr dankbar. Das weiß ich! Und ich weiß, dass es richtig und wichtig ist was ich tue. Für Papa, Mama und für mich!

Aber ihm geht es wirklich nicht gut...
Er hat jegliches Zeitbewusstsein verloren. Gestern hat er gefragt ob Deutschland gleich spielt. Heute morgen fragte er Mama, ob meine Schwester schon beim Platz ist, um sich das Spiel auf der Leinwand anzusehen. Gestern, war ich mit Papa in der Küche und ich fragte ihn, ob er noch irgendwas braucht, oder ob ich ihm was gutes tun könnte. Er schüttelte nur leicht den Kopf, dann sah er mich kurz an und sagte: Das Wasser... Kannst du das Wasser ausstellen? Er sah zum Wasserhahn und bemerkte selbst, das nichts lief... Kurz danach tat er so, als wäre wieder so eine "Verwirrte Situation" und grinste. Ich glaube er wollte es "vertuschen". Mama sagt auch, das das manchmal so ist. Das Papa zb sagt, da sein eine Schlange und er streicht sich übers Bein...
Papa findet auch keine Ruhe. Immer wieder setzt er sich auf. Will aufstehen um auf den Balkon oder in die Küche zu gehen. Diese innerliche Unruhe ist zum verrückt werden. Wir sind so froh, wenn Papa es mal schafft, eine Stunde am Stück liegen zu bleiben... Papas Ärztin kommt jetzt mindestens einmal die Woche zu Papa. Jeden Tag ruft sie an. Am Freitag sagte sie im Flur zu Mama, dass man richtig merkt, wie sehr er kämpft. Papa war schon immer ein Kämpfer! Aber so blöd es sich anhört... so wünsche ich mir doch, das er nicht mehr lange so sehr kämpft und bald loslassen kann... Ich möchte doch nicht das er so sehr leidet...

Ein Problem ist gerade das Morphium. Papa bekommt 4 mal am Tag MST 100. Als Tabletten. Die kann Papa jetzt aber nicht mehr Schlucken, deshalb gibt Mama sie ihm in die Magensonde. Im Mörser geht es noch, aber sobald sie mit Wasser in Berührung kommen, fängt es an zu klumpen und dadurch geht auch nicht alles durch die Sonde und bleibt teilweise in der Spritze oder bereits im Becher hängen... Mama spricht morgen mit der Ärztin. Vielleicht, das Mama eingewiesen wird und sie es Papa dann spritzen kann...

Danke ihr lieben für´s lesen! Das schreiben hier hilft mir sehr!

Ich mache mich gleich wieder auf den Weg zu Papa...

Traurige Grüße, Sabrina
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  #2  
Alt 13.07.2014, 15:26
mausi69 mausi69 ist offline
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Beiträge: 1.373
Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

Liebe Sabrina!

Ich würde euch in der jetzigen Situation dazu raten euch dringend Hilfe zu holen!
Habt ihr einen palliativarzt? Das ist wichtig! Wir Laien können schlecht einschätzen wie hoch die schmerzen sind und wenn dein Papa die Tabletten schon nicht mehr schlucken kann, ist es höchste Zeit einen palliativarzt mit ins Boot zu holen!
Denkt auch drüber nach einen Pflegedienst mit einzubeziehen!

Das sind nur gut gemeinte Ratschläge, was ihr letztlich macht ist eure Entscheidung!
Aber ich finde es schon höchst dramatisch die Morphium Tabletten klein zu machen und über die Magensonde zu verabreichen!

Alles liebe!
Mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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  #3  
Alt 13.07.2014, 15:33
nichtalleine nichtalleine ist offline
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Registriert seit: 05.04.2014
Beiträge: 115
Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

Danke Mausi <3

Das war alles mit der Ärztin besprochen. Die Ärztin ist auch mit in diesem Palliativnetz und ich eine super hilfe! Morgen kommt sie wieder zu meinen Eltern und dann besprechen sie was sie weiter machen .
Papa hat einen klaren Moment. Die sind seltener geworden, aber sie gibt es noch <3 Schmerzen hat er keine. Die Schwäche ist das große Problem
Ich fahre jetzt los


Liebe Grüße, Sabrina
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