Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

[Majesty]

Hallo du Liebe!

Ich habe mich gestern hier neu angemeldet und habe deinen Thread gefunden. Ich selber bin betroffen als Angehörige!
Auch bei mir ist es mein Papa...

Ich hatte gehofft, als ich den Thread durchlas, das es nochnicht soweit ist mit deinem Papa! Ich fühle so sehr mit dir!

Es tut mir auch sehr weh. Ich könnte manchmal stundenlang weinen, tagelang. Dieser Schmerz den man empfindet geht sofort ins Herz.

Wie geht es nun deinem Papa?

Ich finde es sehr erschreckend, das es seit 2 Wochen mit deinem Papa sehr bergab geht.

Fühl dich gedrückt von mir!

[nichtalleine]

Hallo liebe Majesty.


Es tut mir sehr leid,das dein Papa auch krank ist. Ich weiß wie man vor den Kopf gestoßen wird und einem der Boden unter den Füßen weg gerissen wird. Aber schön, dass du den Weg hier ins Forum gefunden hast! Mir hat das Schreiben hier sehr geholfen!

Es ist eine sehr schwere Zeit und mir ging und geht es genau wie dir! Als es meinem Papa nach der Diagnose noch besser ging, gab es auch Tage an denen es mir besser ging...

Danke das du fragst wie es ihm geht. im Moment ist es ein ständiges auf und ab. Also eigentlich mehr schlecht als gut. Er bekommt jetzt statt die Morphium Tabletten Tropfen und die kann Mama auch besser dosieren wenn es mal nicht reicht. Es geht halt wirklich nur noch darum,das er schmerzfrei ist. Er ist sehr unruhig. Will alle paar Minuten wieder aufstehen... Mama ist immer zur Stelle. Die Ärztin sagte heute,das das zum Verlauf gehört und das er langsam aber sicher auf seiner Reise ist. Er kämpft und sträubt sich dagegen. Deshalb die Unruhe und das ständige aufstehen. Er ist sehr stark...

ja du hast recht! Es geht im Moment ganz schnell! Morgen habe ich Geburtstag und ich habe angst vor diesem Tag. Mein letzter Geburtstag mit meinem Papa. Mein größter Wunsch,ihn zu heilen kann mir niemand erfüllen... aber ich habe das größte Geschenk eigentlich schon... den aller tollsten Papa den man sich wünschen kann. Auch wenn er bald nicht mehr bei mir sein wird. Es tut verdammt weh. Man kann diesen unglaublichen Schmerz nicht in Worte fassen...

Wie geht es deinem Papa? Wie versuchSt du mit der Situation umzugehen?

Ganz liebe Grüße und ganz viel Kraft für dich und deine Familie <3

[Sasa2911]

Liebe Sabrina,

ich wünsche dir trotz allem alles Liebe, erdenklich Gute und ganz viel Kraft zu deinem heutigen Geburtstag. Denke heute nicht an das was kommen mag, genieße den Moment.

Ich drück dich.

Sasa

[Majesty]

Hallo Sabrina!

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag!
Genieße deinen Tag (trotzalledem) mit deiner Familie und vor allem mit deinem Papa!

Ich werde dir heute abend zurück schreiben.

Habe einen schönen Tag!
Fühl dich gedrückt von mir!

Angela

[RudiHH]

Moin Moin.
Herzlichen Glückwunsch nachträglich.

Ich hoffe das du trotz allem Schmerz deinen Geburtstag noch gut verbracht hast.

ich habe das größte Geschenk eigentlich schon... den aller tollsten Papa den man sich wünschen kann.

Das ist ein wirklich sehr großes Geschenk, und du bist sein Geschenk.

Alles Liebe zu euch Kraft und Trost.
Einen gesegneten Tag

[Majesty]

Hallo Sabrina!

Gestern leider nicht mehr geschafft dir zu schreiben!
Aber dies hole ich nun nach!

Ich weiß wie man vor den Kopf gestoßen wird und einem der Boden unter den Füßen weg gerissen wird.

Oh ja, das war schlimm am 12.06.2014. Es war für mich so, als wenn mein Papa das Todesurteil bekommen hat. Ich habe viel geweint, ich hatte Trauer empfunden, Mitleid ohne Ende und vor allem habe ich ihn schon vermisst. Innerlich habe ich ganz oft, wenn ich geweint habe, PAPA gerufen. Am liebsten wäre ich in den Wald gefahren und hätte es raus geschrien. Papa, Papa, Papa!
Es tat so weh. Man spürte richtige Schmerzen!

Als es meinem Papa nach der Diagnose noch besser ging, gab es auch Tage an denen es mir besser ging...

Ja, so geht es mir auch. Es gibt Heultage und gute Tage. Momentan ist er ja zu Hause. Vor drei Tagen habe ich mich wieder sehr schlecht gefühlt. 2 Tage lang wurde meine Stimmung immer schlechter. Nicht so toll bei zwei Jungs die ich habe. Ich muß mich richtig anstrengen das sie es nicht abbekommen. Sie sind 5 und 3 1/2 Jahre!
Ich fahre dann abends zu meinen Eltern und er gibt mir immer wieder das Gefühl, das seine Zeit noch nicht gekommen ist. Er, der krank ist, gibt mir Kraft.
Unglaublich dieser Mensch.
Das war auch so, als er im Krankenhaus war wegen allen Untersuchungen. Ich bin danach gestärkt nach Hause. Durch ihn. Obwohl ich im KH hätte nur weinen können! Komisch ist die Welt manchmal!

Er kämpft und sträubt sich dagegen. Deshalb die Unruhe und das ständige aufstehen. Er ist sehr stark...

Ich bewundere dich und deine Familie! Es ist so schön zu lesen, und kann es mir richtig bildlich vorstellen, wie ihr alle mit deinem Papa umgeht. Ihr sorgt euch so rührend um ihn. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Aber widerrum denke ich, man wächst an solchen Situationen und schafft auch so was.
Er ist euch sehr dankbar! Ich denke, das spürst du auch.

Sag mal, er hat doch ein Großzelliges Karzinom! Ich dachte immer, die Heilungschancen wären dort besser?
Mein Papa hat ja den kleinzelligen. Der ist laut Ärzte unheilbar und nicht operabel!

Morgen habe ich Geburtstag und ich habe angst vor diesem Tag.

Ich hoffe trotzdem, daß du deine Angst abstreifen konntest und den Tag genießen konntest!

Wie geht es deinem Papa? Wie versuchSt du mit der Situation umzugehen?

Meinem Papa geht es sehr gut. Wie gesagt, die Ärzte sind sehr verblüfft über seinen Zustand. Der Arzt hat so einen Menschen in so einem Stadium mit so einem Alter von 76 Jahren, ohne irgentwelche Symptome, noch nie erlebt.
Das gibt mir immer wieder Hoffnung, das mein Papa, gepaart mit einem Wunder, den Krebs besiegt. Ich weiß, ich glaube da manchmal selber nicht dran. Aber Wunder gibt es immer wieder und Glaube versetzt ganz oft Berge!
Er hat seine erste Chemo vor fast drei Wochen gehabt. Die nächste ist am Montag! Er hat sie super weggesteckt.

Vorgestern abend hat er klar zu mir gesagt:"Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Ich will noch nicht Sterben. Und schon gar nicht so!"
Es tut trotzdem weh, ihn so nachdenklich zu sehen. Den Lebensabend kann man sich auch anders gestalten als mit solchen Gedanken. Aber leider...?

Wie ich damit umgehe?
Ich versuche selber auch stark zu sein! Und,wenn ich meine Heultage habe, versuche ich dann Papa zu treffen. Das gibt mir ja Kraft!
Ansonsten heißt es abwarten, und Hoffnung hegen. Mehr kann ich momentan für mich nichts machen!

Ich würde mich freuen, wieder von dir zu lesen!
Ich finde es sehr beeindruckend und toll, wie du mit der Situation umgehst. Behalte das bei! Du bist stärker als du denkst. Das spürt man!

Fühl dich gedrückt von mir!

LG Angela

[nichtalleine]

Vielen lieben Dank für die Glückwünsche!!!

Ich bin hier im Moment ein wenig im stress. Wir ziehen in 2 Wochen um und ich muss noch einiges tun... und das obwohl ich gar nicht den Kopf für den ganzen Kram habe

Ich war vorhin bei Papa! Er ist sehr schwach und nimmt kaum etwas wahr.
Mir ist vorhin etwas aufgefallen... und zwar habe ich Papa den Rücken gestreichelt und dabei einen knubbel gefühlt. Ich habe war erst verwirrt. Papa hat ja schrauben im Rücken von der Versteifung. Aber die sind unten in der Mitte. Ich habe dann vorsichtig weiter gemacht und da war er tatsächlich. Es fühlt sich an,als hat man Papa einen halben Tischtennisball unter die Haut geschoben... Er befindet sich links recht mittig... ich dachte direkt an eine Metastase... kann das wirklich sein? Aber was ist das dann? Knochen, oder ...? Ich habe keine Ahnung...

Mein Papa wird bald sterben... Es wird mir immer bewusster. Klar weiß ich das schon lange... aber jetzt...

Tut mir leid das ich jetzt nicht weiter auf eure Nachrichten eingehe... ich versuche euch noch zu antworten. Ich hoffe ich schaffe es.

Traurige Grüße, Sabrina

[nichtalleine]

Das Schalentier zerfrisst meinen Papa. Die Ärztin war eben da und meine Befürchtungen wurden bestätigt
Papa sitzt komplett voll. Niere,Wirbelsäule, Lymphknoten und wahrscheinlich auch im Kopf...
Bin gerade ganz tief unten...

Traurige Grüße, Sabrina

[mausi69]

Liebe Sabrina!

Ich habe es befürchtet nachdem was du am Körper deines Papa's entdeckt hattest!
Mir fehlen die Worte um dich zu trösten!
Genieß einfach jede freie Minute mit ihm!


Lg mausi

[nichtalleine]

Danke liebe Mausi ♡

Mich tröstet gerade leider gar nichts... Ich wusste, was kommen kann. Aber die Gewissheit, das dieses Ding in meinem Papa wütet und ihn zerfrisst ist erschlagend Ich weiß gerade nicht wo hin mit mir. Mit meiner Trauer und meiner Wut... Warum ausgerechnet mein Papa? Und wenn schon... warum so? Warum nur?! Ich bin wie erschlagen! Ich kann es nicht begreifen...
Ich habe mir gewünscht, dass er ihn besiegen kann! Danach habe ich mir gewünscht,das er noch eine schöne Zeit hat und dann friedlich einschlafen darf... warum jetzt so? Warum muss das sein? Hat er denn in seinem Leben nicht schon genug durchmachen müssen? Das Leben ist so unfair. Mein Papa war immer ein toller Mann! Und jetzt? Jetzt ist er ein gebrochener Mann. Ein Schatten von dem was er mal war! Es tut gerade einfach nur weh und ich weiß einfach nicht wohin damit...
Nein! Ich bin nicht stark... ich schaffe das nicht! Ich will das alles nicht...! Bitte lieber Gott!!! Quäle meinen Papa doch bitte nicht noch weiter...

[nichtalleine]

Hallo...

Gestern war ich bei meinen Eltern. Papa kommt kaum noch hoch... er ist sehr schwach und total blass sein Blutdruck ist laut der Ärztin auch abgesackt.
Sein Po hat erste offene Stellen. Er hat nun so dreitages Pflaster bekommen. Die Ärztin hatte mit Mama nach der Untersuchung alleine gesprochen. Papa weiß nichts von den ganzen Metastasen. Es wäre nicht gut für ihn. Da sind wir uns alle einig. Auch die Ärztin! Papa braucht aber dringend ein Pflegebett. Wegen den Metas... er wollte nie eins haben... Mein Opa hat damals nur eine Nacht in seinem geschlafen und ist dann für immer eingeschlafen Das sitzt bei ihm tief!

Mama hat ihm gesagt,das er das unbedingt braucht,weil man am Rücken auch schon sieht das er droht offene Stellen zu bekommen. Er würde noch tiefer fallen wenn er den wahren Grund wüsste. Nun kommt morgen das Bett. Ich fahre morgen früh hin und helfe das Sofa in den Keller zu schaffen,damit das Bett auf Papas Platz kann. Damit er seine "gewohnte Umgebung" hat...

Es tut so weh...

Traurige Grüße, Sabrina

[Majesty]

Liebe Sabrina!

Es tut mir so leid für dich!
Ich hoffe, daß das Pflegebett für ihn und auch für euch eine kleine Erleichterung ist!

Ich fühle mit dir!

Liebste Grüße Angela

[nichtalleine]

Danke schön ♡

Das Bett ist da und wir haben ihm so sanft wie möglich hinein geholfen. Ich habe ihm die Hand gehalten, gestreichelt und ihn geküsst. Ich habe Papa die Lippen befeuchtet und die Stirn abgetopft. Es tut so sehr weh ihn so zu sehen
Ich fahre gleich nochmal hin... mehr kann ich leider nicht für ihn tun... Er liegt nur noch... schläft oder dämmert vor sich hin. Die Morphium Tropfen wurden erhöht. Er hat wohl sehr starke Kopfschmerzen....

Ich bin dann mal bei Papa...


Traurige Grüße, Sabrina

[nichtalleine]

Hallo...

Erst mal wieder zuhause. Mama ist zur Apotheke gefahren. In aller ruhe,ich habe mich zu Papa aufs Bett geflegelt und ihn gestreichelt und geküsst. Dann müsste er auf die Toilette. Natürlich habe ich ihm geholfen. Also ab in den Stuhl,ins Bad und ab aufs Klo. Kostete ihn Kraft aber wir haben es geschafft.
Ein wenig Urin war in der Einlage. Er war etwas rötlich. Ist wohl von der Nierenmetastase Da kam dann aber auch mama wieder und hat den Rest gemacht.

Als er wieder im Bett war,habe ich ihm mit großen "Wattestäbchen" aus der Apotheke den Mund befeuchtet. Es ist einfach nur schrecklich und ich könnte einfach nur schreien! Aber in dem Moment bin ich einfach nur bei Papa,helfe wo ich kann und versuche es ihm ein wenig angenehmer zu machen. In dem Moment gibt es nichts anderes. Aber danach... Da "verarbeite" ich... ne irgendwie nicht... Es sackt und es bricht aus mir heraus. Ich hätte nie gedacht das ich das kann. Aber Mausi hatte recht. Ich bin stark. Also zumindest wenn ich bei Papa bin... ich wachse über mich hinaus!
Ich rufe später nochmal an und fahre morgen wieder hin. Ich glaube... viel Zeit haben wir nicht mehr Ich weiß das es besser sein wird. Er hätte das so wie es jetzt ist nie gewollt! Aber gleich... dann liege ich wieder auf dem Sofa oder im Bett und weine. Will ihn nicht gehen lassen. Bilder schießen mir in den Kopf. Ein Grabstein mit Papas Namen, ein Sarg... dann schaffe ich das alles nicht mehr. Dann bin ich nicht mehr stark...
Wie soll ich das schaffen? Ich kann das nicht

Traurige Grüße, Sabrina

[RudiHH]

Hallo Sabrina
Ja du bist Stark!
Ich dachte es auch das ich alles nicht schaffe, und doch ging es, immer einen schritt weiter.
Ich möchte dich so gerne etwas Trösten und doch weiß ich das es nicht so leicht ist.
Darum sage ich dir das ich deine Nachrichten gelesen habe und im Gedanken bei dir und deinen Lieben bin.

Gott behüte euch und gebe dir Kraft,Hoffnung und Trost.