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  #1  
Alt 24.07.2014, 15:49
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
Auf ein paar Jahre mehr oder weniger kommt es da nicht mehr an.
Hallo Hermann,

da hast du sicherlich recht. Einen wirklichen Einfluss hat man eh nicht darauf. Irgendjemand hat den Spruch in der Signatur: "Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben." Nicht nur früher, auch heute. Das hat sich mir eingeprägt.

Was war richtig, was war falsch? Vielleicht hilft dir das hier

Liebe Geske,

meine Aussage "Es geht vielen so oder ähnlich." bezieht sich eindeutig auf Suizidgedanken, die ich im Satz davor umschrieben habe, und darauf, dass ich keine Angst mehr vor dem Tod habe. Es hat absolut nichts mit Relativierung zu tun in dem Sinne, der Tod meiner Frau Tod wäre dadurch für mich leichter zu ertragen.

Du hast recht. Der Tod unserer Lieben wird nicht erträglicher und es macht unsere Trauer auch nicht leichter, wie du sagst, dass auch andere ihre Lieben verloren haben oder an Krebs erkrankt sind. Es macht den Schmerz nicht kleiner, doch es hilft, ihn zu ertragen. Manchmal vielleicht sogar größer, wenn man das Leid der Kranken, der Angehörigen oder der Trauernden sieht und weiß oder ahnt, was passiert und passieren kann. Manchmal hilft es zu erfahren oder zu lesen, wie andere damit umgehen oder dass sie vielleicht sogar schon ihr persönliches Ziel erreicht haben.

Genau. Du allein kannst entscheiden und sollst wissen, was für dich richtig ist. Das ist notwendig und gut so. Für jeden.

Es ging doch ursprünglich darum, sich z.B. an den genauen Tag der niederschmetternden Diagnose zu erinnern bzw. zu trauern. Im ersten Jahr ging es mir doch genau so. Es gibt sehr, sehr viele Gelegenheiten, solche Tage trauernd zu erleben nach dieser schweren Krankheit. Ich überlege, reduzieren wir unsere Lieben an diesen Tagen auf den Schmerz, den sie erlitten? Ihr Leben bestand doch aus wesentlich mehr als das? In den mehr als 36 gemeinsamen Jahren gab es so viele gute Tage, die zu feiern ein ganzes Jahr nicht reicht? Oder ist es (auch) der Schmerz um uns?

Ich weiß, dass kurz vor Weihnachten 2005 alles begann. Ich weiß, dass im Juli 2006 der Horror begann, dass im Oktober 2006 endlich nach vielen Wirren eine Behandlung begann, Hoffnung aufkeimte, in welchem Monat die erste und die zweite OP, ich weiß, ab wann die Hoffnung im Sterben lag. Ich weiß, wann wir dazwischen gute Zeiten hatten und wie wertvoll unsere/ihre damaligen Freunde für sie waren.

Was ich nicht mehr mache ist, mich an einem Donnerstag oder z.B. genau am 20.12. zu erinnern, sondern zu jeder Zeit. Dann erinnere ich mich an meine Frau und nicht an das Verlorene, das Leid der letzten Jahre. Ich erinnere dann vom ersten Kennenlernen an bis zu ihrem Tod. Mit allem, was ihr und mein Leben in dieser Zeit ausmachte. Es hat einige Jahre gedauert, bis ich das erreicht hatte und ich kann heute auch mit lächelnden Augen in die Vergangenheit schauen. Sogar am 24. Februar. Ich glaubte, viel verloren zu haben doch heute weiß ich, ich habe vor langer Zeit für viele Jahre ein großes, wunderbares Geschenk erhalten. Es behalten zu dürfen, war mir leider nicht vergönnt. Was ich behalten darf ist die Erinnerung und das zählt für mich.

Die Trauer um das, was meine Frau verloren hat und sie in ihrer letzten Zeit erdulden musste, die bleibt. Diese Trauer ist für mich ebenso nicht an ein bestimmtes Datum geknüpft. Sie kommt nicht nur am 24.02. auf. Ich musste lange und hart für diese (meine) Überzeugung schuften sonst wäre nämlich genau das passiert, was ich Eingangs beschrieben habe.

Kann man das verstehen? Ich glaube, ja. Man muss es ja nicht übernehmen. Vielleicht später? Wenn nicht, auch gut. Drüber nachdenken? Warum nicht. Mache ich auch so. Jeder hat sein Jetzt selbst in der Hand und stellt damit Weichen für die Zukunft, von der niemand weiß, wo sie hinführt.


Liebe Grüße,

Helmut
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Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
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  #2  
Alt 27.07.2014, 03:48
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Hermann,

diese Macht- und Hilfslosigkeit ... man sieht, wie das Leben unter den Händen zerrinnt und kann nichts tun. Wut, Verzweiflung machen sich nicht nur breit, sie bleiben für lange Zeit. Es weiß kein Mittel dagegen außer irgendwann zu akzeptieren, dass es Dinge im Leben gibt, die man nicht beeinflussen kann.

Ich wünsche dir, dass du es schaffst, das irgendwann zu akzeptieren.


Eine gute Nacht,

Helmut

Zu dem Film. Ich bin weder Wissenschaftler noch Mediziner. Kann also nicht beweisen, dass die Befürworter des Screenings recht haben. Das Gegenteil jedoch auch nicht. Eines müsste allerdings jedem klar sein: so ein Screening kann keine Krebserkrankung verhindern. Wird meines Wissens auch nirgendwo behauptet. Mit dem Argument 'Geld scheffeln' lässt sich jedes medizinische Thema erschlagen. Das ist jedoch kein Grund, Wissenschaft und Medizin prinzipiell in Frage zu stellen. Dass nämlich von 1000 Frauen, ob mit oder ohne Screening, nur noch 21 an Brustkrebs (?) sterben ist genau der Verdienst dieser Wissenschaft. Der Mensch ist kein Auto.
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Geändert von HelmutL (28.07.2014 um 00:42 Uhr) Grund: sorry
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  #3  
Alt 08.08.2014, 08:05
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo alle Zusammen!
Ich möchte gerne mitschreiben da es mir dabei etwas besser geht.
Wenn ich Eure Geschichten lese, finde ich mich z.T. dort wieder, denn habe ähnliche Gedanken und Gefühle wie die meisten hier....

Mein Mann ist gestern Morgen nach schweren Atemnotschüben endlich von
seinen Qualen erlöst worden.
Er hat im Nov. 2013 die Diagnose Lungenkrebs mit vielen Metastasen in der
ganzen Lunge erhalten und ging meiner Meinung nach relativ gefasst mit dieser schlimmen Nachricht um.
Sein Lebenswille war sehr stark und trotz vieler Rückschläge haben wir die
Hoffnung auf Besserung und Lebensverlängerung nie aufgegeben.

Das haben uns die Ärzte so suggeriert und wir griffen nach jedem Strohhalm. Der Krebs ließ sich von der Therapie und den anfangs positiven Gedanken
nicht beeindrucken.
In den letzten drei Wochen ging es steil bergab. Mein Mann litt sehr unter der
schweren Atemnot trotz starker Medikamente und ständiger Sauerstoffzufuhr.

Bis zum Schluss hat er ein Krebsmedikament eingenommen welches den
Tumor und die Metastasen verkleinern sollte. Er wollte trotz des großen
Leides weiterleben.....
Ich bin nun froh, das er erlöst ist und gleichzeitig bin ich unendlich traurig ihn nach 22 Jahren Zweisamkeit für immer verloren zu haben.

Wie schlecht es mir jetzt geht brauch ich wohl nicht näher beschreiben, denn das kann ich hier im Forum auch von jedem einzelnen lesen und mit Euch teilen.
Ich möchte gerne mit anderen Hinterbliebenen in Kontakt bleiben und würde mich über einen Austausch sehr freuen.

Bis demnächst

Liebe Grüße

JUtta

Geändert von Yogi 12 (08.08.2014 um 08:53 Uhr)
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  #4  
Alt 13.08.2014, 22:14
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo hermannJohann,
Sehr ähnlich wie du das nahe Lebensende deiner Frau vor einem Jahr beschreibst ist es bei uns abgelaufen. Auch wir hatten das Gefühl, das die Ärzte die Situation falsch engeschätzt hatten, obwohl sie es mit Blick auf das katastrophale CT. Bild eigentlich hätten besser wissen müssen!
Mein Mann sollte kurz vor dem KH. Aufenthalt in Essen weiterbehandelt werden, ich frag mich nur wie, als liegend Kranker ohne jegliche Hoffnung auf Besserung? Sie wären ihn dann erst einmal losgewesen.....
Schon zu Beginn der Chemotherapie wurde ihm auf Nachfrage eine unrealistisch hohe Lebenserwartung von mehreren Jahren genannt.
Wir klammerten uns an diese Prognose und mein Mann wollte obwohl es ihm später schon sehr schlecht ging weiterleben. Er hat bis zuletzt das Krebsmedikament eingenommen.- Es konnte nicht mehr wirken.- Auch er fühlte sich von der ambulanten Onkologie abgeschoben, aufgegeben wie auch immer.
Er hat sich von der KH.- Station aus dort noch mal gemeldet, hat nachgefragt und keine Antwort mehr bekommen.

Es ist vorbei, und jedes wenn und aber nützt nichts mehr.Es beschäftigt mich dennoch sehr,wir hatten keine Zeit mehr uns auf das Ende vorzubereiten....

Vielen Dank fürs mitlesen oder Antworten.

PS: Kann mir vielleicht jemand beschreiben wie ich bestimmte Sätze aus einem Beitrag auf den ich antworten möchte zitieren kann?

Liebe Grüße

Jutta

Geändert von Yogi 12 (13.08.2014 um 22:23 Uhr)
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  #5  
Alt 14.08.2014, 21:37
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Hermann!

Mein Mann war auch sehr erschrocken, als er nach der Diagnose als unheilbarer "Palliativpatient" galt.
Die Verzweiflung die in einem Betroffenen vorgeht wenn er als" Todeskandidat"weiterleben soll muss ziemlich groß sein.
Auch wir als Angehörige können uns nicht vorstellen wie es ist wenn die Sinnwelt und das Leben brüchig werden. Dieses kann sich erst ändern wenn durch die Therapie eine rezidivfreie Zeit eintritt und die Lebensbedrohung aus dem Bewusstsein tritt und langsam die Zuversicht wächst.

Mein Mann hatte keine Chance. Seine Welt löste sich in der letzten Zeit auf,er musste alles loslassen was ihm jemals lieb und wert gewesen war, zuletzt
seinen Körper, sein eigenes ich.

Erst hat er viel gegrübelt, nun tue ich es.

Morgen ist die Beerdigung, es wird ein schwerer Tag, der bewältigt werden muss.

Vielleicht kann ich aber danach ein wenig besser akzeptieren das er nie mehr wieder kommt.

Traurige Grüße

Jutta

Geändert von Yogi 12 (14.08.2014 um 21:39 Uhr)
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  #6  
Alt 15.08.2014, 22:25
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Guten Abend Hermann!
Ja, es war ein trauriger und trotzdem wunderbar bewegender Tag und meine Angehörigen und Bekannten haben alles in ihrer Macht stehende getan , mich zu unterstützen.
Du schreibst das Tanja in der letzten Zeit ihre Krankheit akzeptieren konnte und ziemlich gefasst damit umging. Konntest du das auch?
Vielleicht habt ihr mehr Zeit in der letzten Lebensphase miteinander verbringen können.
Es beschäftigt dich nach einem Jahr immer noch sehr intensiv. Kann es sein, das du die belastenden Ereignisse von damals durch die Tagebucheintragungen
besser verarbeiten konntest?
Aus diesem Grund schreibe ich z.B. auch hier im Forum:

Bis demnächst

Liebe Grüße

Jutta

PS: In welchem Vorort habt ihr denn in Dortmund gewohnt?
Ich wohne in der Innenstadt Do-West.

Geändert von Yogi 12 (15.08.2014 um 22:33 Uhr)
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  #7  
Alt 16.08.2014, 12:08
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Lieber Hermann!
Der Austausch tut gut, ich danke dir für die schnelle Antwort, will dich aber nicht unter Druck setzen, du musst nicht immer "sofort" antworten.

Heute, einen Tag nach der Beerdigung geht es mir ziemlich mies.
Ich mag gar nicht rausgehen, am liebsten würde ich mich unter der Bettdecke verkriechen und nur noch heulen.

Mein Mann und ich hatten weniger als neun Monate Zeit nach der Diagnose die er im- November 2013 erhielt- uns mit der Krankheit auseinanderzusetzen.
Es kann ja nicht dauernd verdrängt werden, aber zu einer richtigen Krankheitsbewältigung kam es nicht mehr.
Er sollte an dem Morgen an dem er allein gestorben ist auf eine Palliativstation verlegt werden, da hätte ich ihn -wie du weißt- Tag und Nacht besuchen können.
Außerdem haben wir gehofft, das er von dort auch nochmal nach hause ambulant von einem speziellen Pflegedienst versorgt werden kann. Es war alles vorbereitet
die Sauerstofflaschen für hier wären auch noch am selben Tag angekommen.

So wie du es mit deiner Frau erlebt hast wäre es für mich wahrscheinlich auch in Ordnung gewesen. Es kam leider nicht mehr dazu. Alles ist so präsent, noch nicht
lange her!

Meine Schwester kümmert sich sehr um mich. Sie hat vor siebzehn Jahren
auch ihren Mann verloren, und weiß wie schmerzhaft das ist.
Allerdings arbeitet sie im Gegensatz zu mir Vollzeit und ich möchte sie nicht all zu oft in Anspruch nehmen.
Dann wäre da noch die Familie meines Mannes an die ich mich wenden könnte. Sie sind auch betroffen von dem Verlust
des Bruders und Sohnes und ich kann mit ihnen telefonieren, denn sie wohnen in Hamm, der Heimat meines Mannes...
Trotzdem möchte ich mich so bald wie möglich mit dem Alleinsein auch hier in der Wohnung auseinandersetzen. Allerdings glaube ich das es schwierig ist und noch länger dauert, denn ich nehme jede Gelegenheit war, dem Alleinsein und dem grauen Alltag zu entfliehen.
Mit unserem Hund bin ich übrigens öfter mal im Huckarder/Rahmer Wald unterwegs.

Bis demnächst

Liebe Grüße

Jutta

Geändert von Yogi 12 (16.08.2014 um 12:33 Uhr)
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  #8  
Alt 17.08.2014, 08:57
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Liebe Jutta,,
ich hoffe, dass Du auch weiterhin unterstützt wirst. Die Trauer braucht Zeit.Manchmal wollte ich so tun, als sei normaler Alltag.Da Tanja früher öfters bei der Familie im Ausland war, war ich auch öfters einige Wochen allein. Diese Versuche der Verleugnung sind sehr schnell gescheitert.Man kann sich ( zum Beispiel durch Arbeit) eine Weile ablenken.Immer wieder kommt die Trauer zurück. Wie gerne hätte sie Daria persönlich zu ihrem Studienplatz gratuliert.Statt dessen fand jetzt das Familientreffen ein Jahr nach ihrem Tod statt.Das Trauerjahr ist vorbei, die Trauer nicht. Für mich war das Trauerjahr richtig. Man kann seinen Gefühlen keine Befehle geben. Daher sind auch gut gemeinte Ratschläge sinnlos. Das hat damals schon meine Mutter nach dem Tod des Vaters erlebt. Einige Bekannte wollen nach einigen Monaten nichts mehr davon hören. Der Trauernde braucht Menschen, die ihn begleiten und aushalten. Das Trauerjahr gibt einem dann den Zeitrahmen zum Erleben. Aber bewältigt habe ich das Ereignis immer noch nicht. Ich glaube Tanja hat das 14 Tage vor ihrem Tod geschafft.Sie wurde ruhig, war nicht mehr verzweifelt, ängstlich oder wütend.
Liebe Grüße
Hermann
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  #9  
Alt 17.08.2014, 16:19
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Hallo Hermann,

ich zitiere:
"Der Trauernde braucht Menschen die ihn aushalten." Das glaube ich auch und meine Zwillingsschwester ist so ein Mensch. Aus ihren eigenen Erfahrungen im
Umgang mit Krisen und auch durch ihre vierzigjährige Berufsausübung als Krankenschwester ist sie mir eine wertvolle Hilfe.

Du schreibst das Tanja sich in den letzten zwei Wochen mit dem Sterben abgefunden hat. Sie war nicht mehr verzweifelt, dafür aber ruhig und gefasst.

Bei meinem Mann war es dann in den letzten zwei Tagen vielleicht auch so ähnlich.Er hatte keine Kraft mehr, die letzten Reserven brauchte er für die schweren Atemnotschübe die nur durch häufige Morphium -Infusionen gelindert werden konnten.

Schade finde ich rückblickend auch, das wir nicht mal zusammen weinen konnten. Nicht nach der finsteren Diagnose und auch nicht in der letzten Woche im Krankenhaus .
Er hatte sich da immer unter Kontrolle jedenfalls wenn ich dabei war.
Dafür wein ich jetzt um so mehr, denn manchmal löst es den inneren Druck ein wenig auf.
Ich hoffe ich bin richtig in deinem "Thread". Wenn nicht scheu dich bitte nicht es mir zu sagen, denn es scheint ein Dialog zwischen uns zu sein. Die anderen
Nutzer halten sich zurück, was so vielleicht nicht gewollt ist.....

Liebe Grüße
Jutta

Geändert von Yogi 12 (17.08.2014 um 16:22 Uhr)
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erfahrungen, onkologie


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